Geburt zu Hause oder im Geburtshaus trotz leichter Gerinnungsstörung?

Hallo an alle,
ich bin noch ganz frisch schwanger bei ca. 5+3, aber ich hab schon Kontakt zu einer Hebamme aufgenommen, denn egal wie es ausgeht, ich möchte begleitet werden.

(Nach meiner ersten FG vor 8 Jahren hatte ich eine Hebamme kontaktiert, die mich dann noch eine Weile begleitete - das war unglaublich hilfreich!)

Die Hebamme war sich gestern aber unsicher, ob meine leichte Gerinnungsstörung, heterozygother Faktor V, ein Ausschlusskriterium für eine Geburt im Geburtshaus oder zu Hause wäre.

Ich muss wie bei meiner letzten SS Heparin spritzen, aber nur bis zur 12. SSW (wenn die Durchblutung und Versorgung in Ordnung ist) und dann erst wieder im Wochenbett. Ich hatte noch nie eine Thrombose, auch in meiner Familie gibt es keine Fälle. Aber weil ich 3 FG hintereinander hatte, wurde ein Zusammenhang zur Gerinnungsstörung angenommen.

Hat jemand von euch damit Erfahrung gemacht? Wer hat auch eine Gerinnungsstörung und konnte/kann dennoch im Geburtshaus oder zu Hause entbinden?

Vielen Dank!

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Das solltest Du am besten Deinen Frauenarzt/ärztin fragen.

Wir kennen Deine gesundheitliche Situation hier nicht annähernd.

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Danke für deine Antwort! Das werde ich natürlich auch mit meiner Gynäkologin besprechen.
Es ging mir ja speziell um Erfahrungen von Frauen, die auch diese leichte Gerinnungsstörung haben. Viele Grüße!

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Das wird dir hier wahrscheinlich keiner pauschal beantworten können, denn „leichtere“ Einschränkungen werden von unterschiedlichen Geburtshäusern / Hausgeburtshebis teils auch unterschiedlich behandelt. Denn sie haben ja einen gewissen Spielraum im Rahmen der medizinischen Leitlinien.
Auch dein Gyn wird dir mit dieser Frage wahrscheinlich nicht weiterhelfen können.
Du solltest also so schnell wie möglich das Geburtshaus bzw. die Hausgeburtshebis in deiner Umgebung kontaktieren und das direkt dort abklären. 6. SSW ist eh ein guter Zeitpunkt dafür, noch später ist eh zu spät.
Ich drücke dir die Daumen, dass es klappt!

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Vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Die Hebamme, die ich kontaktiert habe, begleitet bei Geburten im Geburtshaus oder zu Hause. Ich bin also schon angemeldet ;-) Aber ich war dann eben überrascht, dass sie gleich meinte, dass meine Gerinnungsstörung eventuell ein Ausschlusskriterium sein könnte. Bei meiner letzten Geburt hatte ich ja bzgl. der Gerinnungsstörung keinerlei Einschränkungen, deswegen bin ich gar nicht erst auf die Idee gekommen, dass das gegen eine ambulante Geburt sprechen würde.

Und mir war auch gar nicht bewusst, dass jedes Geburtshaus da einen gewissen "Spielraum" hat. Ich bin gespannt, was die Hebamme nächste Woche entscheidet.

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Hallo! Ich kenne eine ehemalige Arbeitskollegin, die das auch hatte. Sie musste die ganze Schwangerschaft durch Spritzen und hatte im Wochenbett trotzdem einen 4Etagen Thrombose. Ich würde an deiner Stelle eher im Krankenhaus entbinden, falls was passiert. Kenne auch Fälle, die unter der Geburt eine Lugenembolie vom pressen bekamen und vorher gar nicht wussten, dass eine Thrombose vorhanden war. Wie viel Größe in spritzt du jetzt? sollst du es nach der 12. Woche auch nicht in niedriger Dosierung weiter nehmen?

Alles Gute 🍀

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Heparin sollte das heißen , nicht Größe 🤣

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Danke für deine Antwort! Ich habe wie gesagt die heterozygothe Variante, die haben etwa 5% der Bevölkerung und ist somit relativ häufig. Also viele haben die Mutation ohne es überhaupt zu wissen. Als ich zu Jugendzeiten die Pille genommen hatte und auch rauchte, war das eine gefährliche Kombi. Aber damals war mir das noch nicht bekannt.
Jetzt lebe ich gesünder und es war ja nur eine Zufallsdiagnose. Es kann also genauso gut sein, dass eine SS auch ohne Heparin bestehen bleibt.
Meine Gerinnungsärztin rät mir auf jeden Fall davon ab das Heparin durchgehend zu nehmen, da es in meiner Familie bisher keine Thrombosen gab und auch meine Venen keinerlei Auffälligkeiten zeigen. Ich bekomme Heparin mit 5.000 Einheiten. Wenn im Ersttrimester-Screening alles gut durchblutet ist, kann ich es absetzen, wie bei der letzten SS.

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Für Hausgeburten gilt ein festgeschriebener Katalog von Ausschlusskriterien. Gerinnungsstörungen gehören danach zu den relativen Ausschlusskriterien. Das heißt es muss jeder Fall für sich genau betrachtet werden und dann danach entschieden, ob eine außerklinische Geburt möglich ist oder nicht.
Wenn es so wie bei dir eine Zufallsdiagnose ohne Auswirkungen ist, steht dem eigentlich erstmal nichts im Wege.

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Danke für die Infos! Dann hoffe ich sehr, dass das Geburtshaus positiv entscheidet bzw. meine Gynäkologin auch das Okay gibt! Ich glaube die müssen doch attestieren, dass dem Nichts im Wege steht...

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Nein, der FA hat da gar nichts zu entscheiden auch wenn sie gern so tun. Ich würde da auch gar nicht mit ihm drüber reden, denn die meisten sind pauschal dagegen und Meister im finden von Gründen, warum man in die Klinik muss.
Auch sonst würde ich darüber nicht mit vielen Leuten reden, wenn du nicht sicher weißt, dass sie positiv darüber denken. Man kommt sonst leider oft schnell in eine Diskussions- und Rechtferigungsspirale, die einem die ganze SS vermiesen kann.

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Meine Hebamme hat mir bescheid gegeben, dass eine Gerinnungsstörung kein generelles Ausschlusskriterium ist zu Hause oder im Geburtshaus zu entbinden und sie mich also begleiten kann :-D