Sorge vor Wochenbett - Besuche?

Ich hab in den letzten Wochen so viel zum Thema selbstbestimmte Geburt und ganz viele Geburtsberichte gelesen, dass meine Sorgen immer geringer werden - dafür steigt die Sorge vor dem Wochenbett.

Überall steht, wie wichtig es sei, sich gut zu organisieren, Freunde zum Kochen zu beauftragen, alles vorauszuplanen. Aber ich wünsch mir einfach nur, zuhause zu dritt anzukommen - und in Ruhe gelassen zu werden. Das mit dem Kochen werden wir sehen, gibt ja auch Lieferdienste oder den Tiefkühler. Kann mir nicht vorstellen, dass sich keiner von uns in den ersten Tagen mal ne Viertelstunde an den Herd stellt.

Ich finde die Vorstellung grad viel belastender, Leute da zu haben. Bestimmt wollen meine Eltern das Kind bald sehen - die wohnen 300 km entfernt und würden bei uns wohnen. Meine Schwester und Familie ebenfalls. Und die ganze Zeit aufeinander zu hängen, stell ich mir schwierig vor, schon ohne Kind gibt es viele Missverständnisse und Empfindlichkeiten, was Aufstehen, Essen, Sauberkeit (wir ziehen z.B. die Schuhe in der Wohnung aus, meine Familie versteht das nicht und "vergisst" es gerne).

Aber auch was kurze Besuche von Freunden angeht: Wir haben selten Freunde zuhause, treffen uns lieber unterwegs, und gerade im Wochenbett-"Chaos", kann ich mir vorstellen, mach ich mir noch mehr Gedanken, wie die Wohnung aussieht, ob genug zu essen da ist etc. Ganz abgesehen davon, dass ich wegen Corona nicht weiß, wem ich überhaupt mein Kind auf den Arm geben würde...

Ich glaube, ich scheu mich v.a.vor den Diskussionen, dem Grenzen Ziehen, in Bezug auf unsere Wohnung als auch das Kind. Es fühlt sich so an, als wäre ich, nur weil wir ein Kind bekommen, gezwungen, meine Familie wieder näher ran zu lassen.

Aber Besuch erst nach Wochen zulassen, wird vermutlich keiner verstehen, oder?

1

Du gibst deine Selbstbestimmung nicht mit der Plazenta ab;-)

Mach alles so, wie du es dir wünschst, diese ganzen "Tipps" sind nur hilfreich, wenn sie keinen Stress erzeugen.

Das Baby fordert, aber zunächst mehr die Mutter, besonders, wenn gestillt wird. Mein Mann hatte in seinen 3 Wochen Urlaub nicht viel zu tun. Aufräumen, kochen, das Telefon bewachen und mir regelmäßig Essen und Getränke reichen.

Es ist dein Zeitraum um dich zu erholen, da muss die Welt halt ausnahmsweise nach deinen Regeln spielen#schein

16

Ich musste sehr lachen! ;-) Den Satz werd ich mir merken!

2

Hi Du,

ich würde es mit deinem Mann besprechen und dann allen engsten Verwandten und Freunden klar sagen, dass Ihr auf sie zukommt, wenn ihr bereit für Besuch seid.

Man kann gut sagen, dass man erstmal ankommen muss und die Ruhe einfach braucht. Ansonsten müssen sie auch woanders schlafen.

Ich habe vor meinem ersten Kind anderen Eltern eher nicht geglaubt, wie anstrengend die erste Zeit sein kann. Es war dann tatsächlich so, dass ich nur duschen konnte wenn mein Mann Zuhause war und an etwas zu essen für mich kochen war nicht zu denken. Mein Mann war aber arbeiten.
Hatte den kleinen quasi 24 std auf bzw an mir dran, da er sonst nur geweint hat.
Ich hätte mir einfach viel früher ein Tragetuch zulegen sollen, das war ein Segen, als das hatte. Dann hat man auch mal ne Hand frei...
Ich war richtig froh, dass meine Schwiegermutter mir extra was zu essen vorbeibrachte, allerdings ist sie auch nach ein bis zwei std wieder weg gewesen.

Jetzt hatte ich ein ähnliches Problem, die schwiegis wohnen jetzt weit weg und wollten gern zwei Wochen vor bis eine Woche nach Termin anreisen. Erst hatte ich ziemlich Ärger mit meinem Mann weil ich sagte ich möchte das nicht aber dann habe ich meine Schwiegermutter einfach direkt angesprochen und sie hat mich total verstanden. Nun werden sie erst kommen wenn der Knirps zw.1 bis 3 Monaten alt ist.

Alles Gute für euch:)

3

Guten Morgen,

Ich habe mir auch ziemlich lange Gedanken gemachg wie ich das mit dem Besuch vom Krankenhaus bis hin zum Wochenbett hin haben möchte. Ich hatte ähnliche Befürchtungen. Bei einer anderen Fragestellerin stand dann mal der Tipp einen Brief aus der Sicht des Kindes zu verfassen. Und genau so werde ich es nun machen. Meine Hebamme hat mir noch ein paar Handlungshinweise mitgegeben die ich mit in den Brief einarbeiten werde :D

Vielleicht wäre dies auch eine Option für dich :)

B1nch3n und Bärchen bei 33+6

4

Nein. Du denkst da absolut richtig. Klare Aussagen machen. Das Baby ist auch noch länger als nur 2 Tage so klein....

Meine Familie weiß schon länger, dass ich erstmal ankommen möchte. Ich bin sogar echt froh über die Besucherregeln in Krankenhäuser. Max 2 Personen pro Tag, nicht zusammen. Nicht im Zimmer.
Ich habe keine Lust überrannt zu werden. Bei meiner Schwester standen wir zu acht im Zimmer. Unmöglich. Weil es ihr egal war und sich niemand an Zeiten gehalten hatte, ausser ich.

Ganz deutlich werde ich auch noch ggü meiner Schwester werden müssen, da sie 3 Kinder hat und schon immer im dieses Gewussel um sich hat, was sie nicht stört. Wenn sie das Baby sehen will, dann soll sie alleine oder mit Mann kommen. Ich habe keine Lust 1-2-3 Tage nach der Geburt hier 3 spielende, schreiende Kinder zu haben.

Wer hier unangemeldet kommt, hat echt Pech!!!!

Erstmal das Kind kriegen.
Zuhause sein und wissen, wie es einem geht.
DANN kann man der Familie sagen, wann man Besuch haben mag und v a. Wieviele und wer und wann und nciht 7 Leute an einem Tag.

5

Ihr seid in einer ganz neuen Situation.
Lasst euch nicht dazu zwingen Besuch zu empfangen.
Kommt erstmal an und genießt die Zeit ungestört mit dem Baby.
Ihr entscheidet wann und ob ihr Besuch bekommt. Und gerade wegen Corona sollten alle dafür Verständnis haben.
Und die Familie,die von weiter weg kommt,die kann auch in einem Hotel übernachten,sonst habt ihr die 24 Stunden um euch rum und kommt nicht zur Ruhe.
Unsere Freunde haben für uns gekocht oder was von der Pizzeria mitgebracht.

6

Wir waren 5 Monate nach der Geburt mit unserem Kind im Krankenhaus (kam 24+1). Als wir heim kamen wollten wir einfach das Wochenbett nachholen. Ich hab jedem gesagt dass wir uns melden wenn wir soweit sind Besuch zu empfangen. Letztlich kamen nach 8 Tagen die Großeltern und nach fast 3 Wochen meine engsten 2 Freunde.
Wir haben die Tiefkühltruhe aufgefüllt, waren spazieren um Kleinigkeiten zu kaufen und haben viel bestellt. Wenn es sich für euch gut anfühlt lasst euch nicht reinreden.
Ich habe es sehr genossen

7

Das einzige was hilft ist reden 😊
Ich persönlich finde diese Kein-Besuch Regeln übertrieben und eher anstrengend. Ich fände es schade, diese riesige Freude mit meiner engsten! Familie und besten Freunde nicht teilen zu dürfen.
Dauerbesuch wollte ich auch keinen. Deswegen kamen meine Eltern aus dem Ausland ins Hotel und waren jeden Tag nur kurz da. Mal zum Abendessen, mal zum Kaffe, mal einfach so. Klar waren die anfangs leicht beleidigt, wir hatten aber eine schöne Zeit und die durften den Kleinen an Tag 1 kennenlernen. Das würde ich nicht missen wollen.
Gute Freunde waren sogar im KH zu Besuch, einfach mal 1-2 Stunden. Den Besuch vom lauten Pärchen mit dem Kindergartenkind haben wir in de 3. Woche kurz eingeplant.
Ich würde sagen die ersten 2 Wochen kommt man nicht zu vielen. Wenn aber der Partner zuhause ist und mal paar Nudeln kocht und die Wohnung putzt, ist er damit bei weitem nicht ausgelastet und die Mama hat Ruhe. Und ich kann dir garantieren, dass es dir dann auch egal ist, wenn jemand da ist und die Wohnung nicht perfekt ist. Die gucken eh alle nur aufs Baby 😅
Tiefkühlfach hatten wir auch voll, das war auch richtig. Aber, dass jemand essen bringt, finde ich das überflüssig. Wenn ein guter Freund vorbeikam und gleich die Bolognese mitgebracht hat, hab ich’s natürlich gerne angenommen. Biete ich genauso an, bei Babybesuchen, wenn’s gewollt ist. Muss dann auch nicht zum Essen bleiben, Essen liefern, Baby gucken und gehen.
Corona ist natürlich ein wichtiges Thema. Aber das Baby jemandem auf den Arm geben muss man nicht. Das galt für mich auch vor Corona wegen Grippe und co. und vor allem jetzt wird kein denkender Mensch beleidigt sein. Ich hätte auch keine Scheu dann Abstände zu halten.
Letztendlich müsst ihr für euch aber entscheiden, was ihr wollt, klar kommunizieren und bei euren Wünschen bleiben

8

Lass es einfach auf dich zukommen und ziehe dann deine Grenzen, wenn’s dir zu viel wird. Ich habe vor drei Wochen unser 3. Kind entbunden. Ich freue mich total über Besuch von Freunden oder einzelnen Verwandten. Das Baby schläft momentan noch viel (wenn auch auf dem Arm) und die zwei größeren beschäftigen sich besser, als wenn wir allein Zuhause sind. Daher sehe ich es als willkommene Abwechslung.

Das Baby gebe ich übrigens nur denjenigen auf den Arm, die ich auch von Herzen mag. Alle anderen, unabhängig vom Verwandtschaftsgrad, müssen halt warten. Ansprüche drauf hat niemand. Beim 1. Kind wollte ich es allen Recht machen und war innerlich unglücklich. Das habe ich abgelegt und steh dazu.

Am meisten stresst mich zur Zeit, wenn Freundinnen mit zwei/drei kleinen Kindern zu uns kommen und diese dann das komplette Haus auseinander nehmen und der Lärmpegel extrem hoch ist. Oder viele Nachbarskinder bei uns im Garten rumtoben. Hab ich sonst kein Problem damit, aber zur Zeit mag ich es einfach nicht so laut🙈

Mach es so, wie es DIR gut tut und rechtfertige dich nicht.

9

Ich habe vor 5 Wochen mein erstes Kind entbunden. Die Coronaregeln fand ich perfekt - ich hatte im KH zwei Tage nur für mich und die Kleine, kein Besuch zugelassen. In Ruhe mit ungewaschenen Haaren und Netzunterhose im KH Bett sitzen und die Kleine angucken, ohne, dass es peinlich wäre 😋
Von KH nach Hause (meine Eltern haben mich abgeholt, bin allein erziehend) kurz bei den neuen Urgroßeltern und Onkel und Tante vorbei, die das schlafende Baby im Autositz bewundert haben. Dann heim, Wochenbett, und nach 5 Tagen die ersten Besuche. Meist für 2 Stunden über Kaffee, ich hab Kaffeestückchen geholt, gut is. Es erwartet keiner ne ordentliche Wohnung oder gar selbstgebackenen Kuchen - und wer was erwartet hat Pech gehabt.

Du machst die Regeln - entweder Du quartierst Deine Eltern aus oder machst während des Besuchs den Mund auf, wenn Dir was nicht passt. Kann sehr heilsam sein ;-)
Wenn Mama sagt, wie sieht’s hier aus, sag ihr, sie soll’s wegputzen, wenn es sie stört. Mit Baby auf dem Arm hat man einige Pluspunkte :-) und seine eigene Meinung kund zu tun wirst du gerade mit Kind noch viel öfter tun müssen als bisher!