Geplanter Kaiserschnitt aufgrund Trauma durch Spätabort

MÖGLICHERWEISE TRIGGER

Hallo ihr Lieben,

Ich hätte mal eine Frage und zwar hatte ich Ende 2018 einen Spätabort in der 24. SSW (Aufgrund eines schweren Gendefekts unseres Babys). Ich war damals schon wegen drohender Fehlgeburt 5 Tage zur Überwachung im Krankenhaus und wachte dann eines morgens mit Blutungen auf, es wurde dann kurzerhand ein Ultraschall gemacht und festgestellt, dass das Herzchen nicht mehr schlägt. Danach wurde beschlossen, dass die Geburt eingeleitet wird (mit Zäpfchen die alle 3 Stunden vor den Muttermund gelegt worden).
Ich lag damals ungefähr 36h in den Wehen und wurde aber leider nach ungefähr 24h nicht mehr wirklich ernst genommen (meiner Auffassung nach). Ich bekam immer stärkere Wehen und bat um stärkere Schmerzmittel, wurde aber damit abgewiesen, dass ich doch gerade erst etwas bekommen hätte (Paracetamol) und das gar nicht sein könnte...
Auch die Geburt an sich dann, war für mich sehr traumatisch und ging dann auf einmal ganz plötzlich...

Momentan bin ich wieder schwanger (32. Woche) und mache mir nun immer mehr Gedanken bezüglich der Geburt...teilweise möchte ich eine natürliche Geburt - vor allem für mein Kind, aber auf der anderen Seite denke ich auch aufgrund meiner Erlebnisse immer öfter über einen Kaiserschnitt nach.

Wäre so ein Erlebnis, ein Grund für einen geplanten Kaiserschnitt?

Sorry für den langen Text und schon mal danke an euch!

Liebe Grüße

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Hei ich habe aufgrund der 1. Geburt eine Posttraumatische Belastungsstörung
Und ich war auch echt lange mit mir am Kämpfen was ich mache am liebsten Normale Geburt aber habe dann lange mit meinem Therapeuten Hebamme und Frauenärztin geredet und mich dann für einen Kasierschnitt entscheiden.
Ich bin super Happy mit der entscheidung und bin froh sie getroffen zu haben . Wenn ich aber am Tag des Kaiserschnittes das Gefühl habe ich möcht es doch Probieren dann dürfte ich auch dies tun aber mein Gefühl immoment sagt mir das es definitif die richtige entscheidung für mich persönlich und mein Baby war
Aufgrund der Flashbacks die ich immer noch habe und die bei der Geburt auch aufteten könnten und da man mich da nur schwer raus bekommt habe ich mich für Kaiserschnitt entscheiden

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Danke für deinen Erfahrungsbericht. Ich denke ich werde das ganze auf jeden Fall bei meiner Frauenärztin und bei der Anmeldung zur Geburt ansprechen und dann sehen, wie darauf reagiert wird.

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Hallo anie90,

zuerst einmal, tut es mir furchtbar Leid, dass du sowas durchmachen musstest! 😔

Ich habe auch eine traumatische Geburt hinter mir, allerdings endete diese im Notkaiserschnitt mit (Gott sei dank) gesundem baby, also eine etwas andere Version. Soll aber nicht heißen dass ich aufgrund dieser Erfahrung grundsätzlich gegen geplante Kaiserschnitte bin. Dem ist absolut nicht so, jedem das seine.

Aber was ich dir definitiv ans Herz legen will ist dass du dieses mal eine andere Klinik aufsuchst um dein kleines zu bekommen. Es gibt Alternativ auch Geburtshäuser wo man gut betreut wird und die Hebammen alle lieb und nett sind. Darüber hinaus wollte ich fragen, ob dir bewusst ist, dass du dieses mal sogar etwas schneller entbinden könntest da es ja das zweite Baby ist? Das kann rucki zucki gehen. Ist auch in den meisten Fällen so.

Einen Kaiserschnitt zu machen ist nicht unbedingt der einfachere Weg auch wenn das viele denken, also zumindest nicht körperlich. Ich spreche da aus Erfahrung. Das eine OP Risiken birgt brauche ich ja nicht zu erwähnen. Vorallem wenn noch weitere Schwangerschaften geplant sind solltest du diese Entscheidung nochmal gut überdenken da ein KS und die Narbe natürlich für die nächste Ss immer eine Rolle spielt, auch was den Geburtsmodus der Folge-Ss betrifft.

Wichtige Unterschiede zwischen KS und Geburt:
Du hast einen mühsamen Weg nach dem Kaiserschnitt, denn du bist die ersten 1-2 wochen ziemlich eingeschränkt in der Bewegung. Vorallem nachts beim schlafen wenn’s ums umdrehen geht. Hast du nach einer natürlichen Geburt nicht. Das alles kann einem nachts echt die letzten Kräfte und Nerven rauben, vorallem wenn man wegen Baby so oder so schon kaum Schlaf bekommt. Es zieht sich einfach lange Zeit hin bis man alle Begleiterscheinungen der OP los ist. Mit Baby und evtl stillen kann das eine richtige Herausforderung werden wenn man körperlich einfach noch nicht fit ist.

Es hat alles seine Vor und Nachteile. Ich will dir da nichts ein und nichts ausreden, du musst entscheiden was für dich am besten ist, ich würde aber natürlich entbinden wenn ich an deiner Stelle wäre. Denn eine andere Klinik und die zweite Geburt, das kann einfach ein Unterschied wie Tag und Nacht zur ersten Geburt sein. Aber du kannst bei Möglichkeit bsw auch einen „geplanten ungeplanten Kaiserschnitt“ machen. Da würde man das Baby entscheiden lassen und sobald die Wehen eintreten, wird in der Klinik gleich der Kaiserschnitt gemacht. Das macht zwar nicht jede Klinik da es sehr schlecht zu planen ist, aber du kannst ja mal fragen.

Liebe Grüße und alles Gute für die Geburt,
Alice🌺

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Vielen Dank für deine ausführliche Nachricht.

Ich weiß das ein Kaiserschnitt natürlich auch Probleme mit sich führen kann, aber an sich, möchte ich einfach „nur“ ein gesundes Baby...

Theoretisch bin ich auch nicht komplett gegen die natürliche Geburt, da ich natürlich das beste für mein Baby möchte, aber wenn ich aktuell daran denke, macht es mir Angst...

Ich möchte dieses Mal auch auf jeden Fall in eine andere Klinik - ich werde auf jeden Fall mit meiner Frauenärztin und der Klinik über das Thema sprechen.

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Ich denke die beste Möglichkeit ist, wie schon vorgeschlagen wurde, dir einfach beide Möglichkeiten offen zu halten. Sprich mit dem Krankenhaus. Du kannst den Kaiserschnitt planen und ihn dann doch absagen, das Recht hast du jederzeit!
Ich bin auch immer soweit es geht pro natürliche Geburt, aber wenn man so etwas erleben musste wie du ist das natürlich ein sehr guter Grund sich das zu überlegen.
Ansonsten kannst du ja auch in der Zwischenzeit, auch wenn du den Kaiserschnitt planst, dich auf eine natürliche Geburt vorbereiten und dein Trauma verarbeiten, sprich mit der Hebamme oder vielleicht sind auch ein paar Stunden psychotherapeutische Behandlung sinnvoll (nicht nur zur Vorbereitung für die Geburt sondern vor allem auch zur langfristigen Verarbeitung).

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Hey,

Vielen Dank für deine Nachricht.

Ich muss sagen, dass ich bisher eigentlich nicht so mit den Erinnerungen zu Kämpfen hatte, also ich habe schon in den letzten beiden Jahren immer mal wieder daran zurück denken müssen und es waren dann auch immer absolut keine schönen Gedanken, aber jetzt wo die Geburt langsam in greifbare Nähe rückt, kommen die Gedanken und Erinnerungen wieder häufiger darauf zurück.
Ich werde auf jeden Fall mit meiner Ärztin und den Ärzten in der Klinik darüber sprechen.

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Das tut mir sehr leid für dich, so eine Erfahrung zu machen ist wirklich schrecklich!!😥
Ich würde das mit den Ärzten besprechen!! Aber trotzdem noch offen lassen, für was du dich entscheidest. Aber ansprechen auf jeden Fall!
Meine Geburt vor 2 Jahren war für mich auch traumatisch, aber nicht zu vergleichen mit deiner. Ich hatte noch Monate danach Heulattacken, wenn ich nur daran gedacht habe.
Jetzt stehe ich wieder kurz vor der Geburt und habe tatsächlich oft an einen geplanten KS gedacht. Aber jetzt möchte ich es unbedingt auf dem normalen Weg versuchen, vor allem weil ich weiß, dass es dieses mal ganz anders werden kann 🙏
Ich wünsche dir alles gute für die Schwangerschaft und Kraft für die Geburt!

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Danke für deine Nachricht und deine Worte.

Ich weiß das dieses Mal alles ganz anders sein könnte, nur leider kommen eben auch immer mal wieder die Erinnerungen an damals zurück und diese sind nicht immer einfach zu verdrängen.
Vielleicht verknüpfe ich mit der Geburt auch einfach die Angst, mein Baby wieder zu verlieren...ich weiß noch, dass ich mich in diesen Stunden im Kreißsaal einfach irgendwie „leer“ gefühlt habe und alles irgendwie einfach an mir vorüber gezogen ist (Bis auf die Schmerzen)...bis es dann vorbei war.

Ich werde das Thema auf jeden Fall bei den Ärzten und Hebammen ansprechen.

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Wenn der Kaiserschnitt dein Weg ist, dann ist das so und es sollte akzeptiert werden.
Ich habe keine Erfahrungen mit Kaiserschnitt. Aber ich habe unseren Sohn auch unter recht traumatischen Bedingungen still zur Welt gebracht. Die Geburt unseres Regenbogenbabys hat mich damit in gewisser Form versöhnt. Ich habe mich gut vorbereitet und die Klinik akribisch ausgewählt sowie die Beleghebamme, die auch eine Hausgeburt betreut hätte. Ich konnte mich so auf eine natürliche Geburt einlassen und es war heilsam für mich.
Du hast es in der Hand! Du bist nicht machtlos, auch wenn du dich so gefühlt hast. Du wirst da deinen Weg finden und es wird der richtige sein!

Alles Gute 🍀

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Danke für deine Nachricht.

Ja ich habe mich damals wirklich machtlos gefühlt, denn im Kreißsaal zu liegen und hingestellt zu werden, dass man doch übertreiben würde...ohne zu wissen wie stark die Wehen wirklich waren (weil kein CTG)...oder mir zu sagen, ich wäre doch nicht behindert sondern würde doch „nur“ in den Wehen liegen... da weiß man dann selber nicht mehr was man denken soll.
Ich werde das mit den Ärzten und Hebammen besprechen und dann entscheiden, was für mich der richtige Weg sein wird.

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Es wirklich unfassbar, wie unsensibel immer noch mit dem Thema umgegangen wird. Meine Erfahrungen sind leider ganz ähnlich. Mir hat der Arzt bei der Entlassung auf die Schulter geklopft mit den Worten „Nächstes Mal aber bitte ein freudiger Anlass!“
Wichtig ist in jedem Fall, dass du dich gut aufgehoben fühlst! Und ernst genommen wirst.

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Hallo, ein Trauma ist durchaus ein ernstzunehmender Grund für einen KS.
Ich war 2017 mit Drillingen schwanger, eine meiner Töchter kam leider nach einem Blasensprung bereits in der 17. SSW auf natürlichem Weg still zur Welt. In der weiteren SS mit den Geschwistern traten noch weitere schwerwiegende Komplikationen auf, so das ich mich u.a. einer Plazentalaserung unterziehen musste. Geboren wurden die 2 dann in der 27. SSW nach einsetzten von Blutungen per NotKS. Leider verstarben sie einige Tage, bzw. Monate später. Ich habe zwar kein Geburtstrauma, sowohl mit der stillen Geburt als auch mit dem NotKS kann ich gut leben. ABER unser Trauma war als ich erneut schwanger wurde, dass unserem Regenbogenbaby in der SS oder unter der Geburt etwas passiert, obwohl diese SS ohne große Komplikationen verlief. Wir haben damals beim Geburtsplanungsgespräch diese Sorgen angesprochen. Der Arzt war sehr nett und hat uns detailliert erläutert welche Vor- und Nachteile die einzelnen Geburtsarten mit sich bringen und welche Komplikationen auftreten können. Bei der natürlichen Geburten z.B. Abfall von Herztönen etc.. Er sagte dann, dass es immer besser ist, wenn man als Frau bei Komplikationen unter der natürlichen Geburt den Anweisungen des Arztes Folge leistet. Da ich mir diese "Coolness" bei eventuellen Komplikationen aber nicht zugetraut habe (wäre wahrscheinlich vor lauter Sorge um mein Kind hysterisch geworden) haben wir uns für einen KS entschieden und diese Entscheidung nie bereut. Entbunden habe ich übrigens erneut mit NotKS da ich in der 35. SSW Blutungen bekommen habe. Die Ärzte wollten zunächst noch abwarten und mich überwachen, aber ich habe darauf beharrt das sie mein Kind sofort holen, aus Angst das doch noch was schiefgeht. Haben sie dann auch gemacht und nach 10 Tagen durften wir Heim.

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Wow, ich danke dir für deine Nachricht und deine bewegende Geschichte.
Bei mir ist aktuell halt beides vertreten, sowohl die Angst, dass etwas mit meinem Kind passieren könnte, als auch die Angst bezüglich der Geburt.
Ich werde es machen wie du und mit den Ärzten sprechen.

Danke dir!!!

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Hallo Liebes.
Erst einmal fühle dich lieb gedrückt.

Bei mir war es so das ich ab der 37. Woche am ganzen Körper fürchterlich juckende Pusteln bekommen habe (hormonbedingt) und diese nur noch mit kaltem Wasser auszuhalten waren (stand nachts alle 30min unter der kalten Dusche). Die Pusteln hatte ich schon überall blutig gekratzt. Mir wurde von meiner Gyn das Schätzgewicht von knapp 4000gr mitgeteilt. Ich wollte immer eine natürliche Geburt. Ich habe zudem einen Konus und meine Hebamme erzählte mir einige Wochen vor meinem Gespräch zur Geburtsplanung im Kh das sie 19h mit einer Dame im Kreißsaal verbracht hat deren Konus nicht aufgehen wollte unter der Geburt und es im Notkaiserschnitt endete. Meine Angst stieg. Auch das Wasser in meinem Körper machte mir zu schaffen.
Bei dem Gespräch im kh wurde besprochen das wir 3 Tage nach errechnetem ET nochmal untersuchen und dann weiter sehen. Mein MM war fest verschlossen und lag sogar leicht seitlich statt nach unten. Alles zog sich in die Länge und letztendlich hatte ich wieder Termin zur Untersuchung an ET+10. Herztöne alles super und Schätzgewicht von 4200gr. Körperlich konnte ich nicht mehr und die Angst das dem kleinen etwas passiert war riesig ( meine beste Freundin musste ihr Kind obwohl gesagt wurde alles super 11 Tage nach ET still zur Welt bringen weil das Herz aufhörte zu schlagen da die Versorgung rapide abnahm). So entschied ich mich gegen Einleitung und für KS. Die Ärztin warf mir vor ich sei verantwortungslos meinem Kind gegenüber und mein Kind würde aufgrund eines KS nie eine Bindung zu mir bekommen. Musste mir vieles weitere anhören und habe es wortlos hingenommen weil ich mich nicht aufregen wollte. Am nächsten Tag war dann der KS und mein Schatz kam mit 3950gr und 52cm gesund und munter zur Welt. Keine käseschmiere mehr vorhanden und auch meine Hebamme meinte er wäre nicht so gekommen und es wäre bei mir nach Einleitung trotzdem auf den Ks hinaus gelaufen. Also war mein bauchgefühl richtig und die Entscheidung die beste die ich treffen konnte um dem Baby Stress zu ersparen. Jetzt liegt er mit fast 12 Wochen neben mir und schläft wie ein Engel. Und von wegen keine Bindung...schon jetzt ein mamakind ;)

Sry für den langen Text. Entscheide nach deinem Gefühl und wie du bei mir siehst, nicht immer sind verständnisvolle Ärzte da. Es ist dein Kind und du merkst was das richtige ist für euch...alles liebe euch

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Hey,

Ich danke dir für deine ausführliche Nachricht und deinen Erfahrungsbericht.

Ich werde auf jeden Fall mit den Ärzten und Hebammen im Krankenhaus und vorher natürlich mit meiner Frauenärztin über das Thema sprechen und ich denke, dass ich schlussendlich die richtige Entscheidung für mein Baby und mich treffen werde .
Grundsätzlich möchte ich einfach nur, dass mein Baby gesund auf die Welt kommt.

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Unabhängig davon, wie du dich entscheiden wirst, möchte ich dir noch Hypnobirthing ans Herz legen. Meine Freundin hat vor der Geburt einen Kurs gemacht, da sie auch große Angstzustände hat (andere Gründe) und es hat ihr immens geholfen, unter der Geburt wieder zu sich zu finden und sich zu fokussieren. Vielleicht bringt es dir ja was, insgesamt entspannter in die Geburt zu gehen, egal ob spontan oder Kaiserschnitt ❤️