Geplante Sectio VS spontane Entbindung

Leute ich bin in einer Zwickmühle und muss eine schwierige Entscheidung treffen. Achtung lang!
Aber von Anfang an:

Ich bin 26, kerngesund, hatte vor 4 Jahren einen ungeplanten Kaiserschnitt nach 16 Std Geburt bei offenem Muttermund. Der Grund: Geburtsstillstand bei hohem Geradstand - auf gut Deutsch, der Kopf hat sich nicht ins Becken gedreht, es wurde 5 Std alles mögliche versucht aber ich gehörte zu den 0,5% aller Gebärenden, denen das passiert. Ursache konnte nicht geklärt werden. Also kam mein Sohn termingerecht mit zarten 2900gr, 49cm und 35,5cm Kopfumfang durch den Bauch auf die Welt - ein eher zierliches Baby aber nicht weiter verwunderlich da ich selbst nur 1.58cm groß bin und vor der SS 46kg wog, also auch sehr zierlich bin.

Nun 4.5 Jahre später bin ich erneut schwanger, die SS verlief komplikationslos und ich bin nach wie vor bester Gesundheit (kein SS Diabetes etc.)
Es zeichnete sich bereits ab der 20. SSW ab und wurde jetzt doch schon deutlich. Ich hatte gestern die letzte Untersuchung beim FA, lt. EGT bin ich bei 35+5, das Baby aber sehr schwer mit 3200gr (+/- 300), 33cm KU, und 48cm länger (auf die länge müsse ich aber nichts geben meinte der Gyn, die sei sehr ungenau da der OS Knochen nur x7 multipliziert wird und es prinzipiell egal ist wie lang ein Kind ist, das Gewicht mache ihm aber Sorgen, genauso einem befreundetem Gyn von mir, der zwei Wochen zuvor mal einen Blick aufs Baby geworden hat und dazu passende Werte ermittelte (damals dachte ich dann - ja pah messfehler kein stress in 2 wochen lass ichs bei meinem gyn nochmal kontrollieren aber beruhigt hat es mich jetzt nicht wie erwartet) - geplant war eigentlich (auch aufgrund von Corona) eine ambulante Geburt, in einem kl. Krankenhaus. Nun hat mein Gyn (und ich bin im dankbar für seine Ehrlichkeit - ich arbeitete selbst zwei Jahre auf einer Geburtenstation, darum können wir ein bisschen fachsimpeln) mir die Zahlen, Daten und Fakten präsentiert, die mich nachdenklich machen. Ich hätte gerne noch 1-2 Kinder nach diesem Kind (spricht gegen einen KS, da das Risiko für Kompl. für SS und Geburt nach jedem KS steigen), allerdings werde ich dieses Baby voraussichtlich noch ca 4 Wochen brüten und muss mit einer Zunahme von 250-300gr pro Woche rechnen. Die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche normale Geburt liegt, auch aufgrund der Vorgeschichte, bei 40% - ohne Interventionen. Die Wahrscheinlichkeit sinkt zB nochmal deutlich wenn eine PDA zum Einsatz kommen würde. Das was meinem Arzt & auch dem befreundeten Arzt aber wirklich Sorgen macht ist eine Ruptur der Gebärmutter bei einer normalen Geburt, auch aufgrund der Vorgeschichte, und dem Gewicht des Kindes ist das Risiko für diesen eigentlich seltenen Notfall doch deutlich erhöht. Ich habe schon nächste Woche den Termin zur Anmeldung im KH, auch hier wird nochmal intensivst gemessen und besprochen - aber am Ende des Tages muss ich eine Entscheidung treffen ob ich mein Baby spontan versuchen will zu entbinden, die Risiken für mich, das Baby und darauf folgende SS in Kauf nehme durch eine mögliche Uterusruptur und 60% Wahrscheinlichkeit dass es erneut zum Geburtsstillstand kommt und sowieso ein erneuter Ks notwendig wird ODER Entscheide ich mich für einen geplanten Kaiserschnitt, der mein Baby unvorbereitet aus dem Bauch holt und mir mind. 3 Tage stationären Aufenthalt beschert? Woran würdet ihr eure Entscheidung festmachen? Bitte keine Kommentare wie „das sind nur schätzungen“ denn das ist mir vollkommen klar, aber diese Schätzungen wurden von mehreren ärzten bestätigt und zeichnen sich seit 15 wochen ab.

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Guten Morgen 🤗

Ich hab grad kein Rat für dich, jedoch frage ich mich wieso mir kein Arzt was gesagt hat.
Ich bin Erstgebärene. Bei 36+5 also eine Woche nach deinen Daten. Wurde meine kleine auf 3400g, 52cm & 33 KU geschätzt.
Aber kein Arzt (weder FA noch Feindiagnostik) haben mir von diesem Risiko erzählt.
Oder bin ich einfach noch Schlaftrunken & muss dein Text nochmal lesen.

Ich hab in 2 Tagen ET..

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Du hast im Normalfall auch keinerlei Risiko.
Dir Wahrscheinlich, dass dir sowas passiert ist enorm gering :)

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Danke für deine Antwort 🍀

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Ich würde den KS nehmen.

Ich bin zwar nun bei Kind 4, habe die letzten 3 spontan entbunden, aber die kleine blieb letztes Jahr hinter der Symphyse hängen und kam dann mit beiden Schultern gleichzeitig.
Dank toller Hebamme und Ärztin klappte es irgendwie und ging gut.
Aber durch den Vorfall besteht die Gefahr, dass es wieder passiert. Und ich habe weder Lust auf die Ruptur, noch, dass der Zwerg bleibende Schäden behält, oder wir gar bei drauf gehen.
Lasse also den KS machen.

Auch wenn du noch mehrere Kinder haben möchtest.. Mir wäre das Risiko zu hoch. Du hast ja auch schon 2 Fachmeinungen an der Hand.
Es gibt ja durchaus Frauen, die problemlos so viele KS hatten.
Da wäre mir das hier und jetzt aber nochmal wichtiger, und es macht Zukünftiges ja nicht unmöglich ❤️

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Das einzige was ich dir sagen kann ist, dass eine spontane Geburt in diesem Fall wohl niemals gut gehen kann, wenn du nicht zu 100% dahinterstehst. Insofern würde ich den Kaiserschnitt wählen an deiner Stelle.

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Ich würde mich für den KS entscheiden, denke ich. Es ist in deinem Fall wohl einfach weniger Stress für Mutter und Kind, weniger Risiken und evtl. sowieso von Nöten. Es wäre sehr tapfer es spontan zu versuchen, aber passiert hier etwas - das würdest du dir mit Sicherheit nicht verzeihen. Außerdem würden diesen ganzen Hintergedanken dich nun sowieso mit Sicherheit weitgehend blocken, befürchte ich. Wäre jedenfalls bei mir so.

Bedenke aber, dass es nicht unbedingt sein muss, dass dein Baby noch sehr viel zunehmen wird.

Ich bin heute in die 40. Woche gekommen und vorgestern wog mein Baby geschätzte 3200-3600 Gramm. 2 Wochen davor 2800 Gramm und 2 Wochen DAVOR, also Ende der 35. Woche 2700 Gramm. Die Schübe sind also ganz unterschiedlich. Bis dato war mein Baby auch immer ein Propper, mittlerweile total durchschnittlich.

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Ich finde das Gewicht gar nicht so hoch und meines Wissens nimmt ein Kind in den letzten 4 Wochen nur ca. 200g die Woche zu. Das wäre ja schon mal bedeutend weniger. Mein Kind wurde in der Woche schon größer und schwerer eingeschätzt und ich bin nur 2cm größer als du. Letzten Endes kam sie mit 3600g und 56cm spontan auf die Welt.
Die Gefahr einer Ruptur ist auch eher gering nach einem Kaiserschnitt. Und die Geburt von deinem 2. Kind kann ganz anders verlaufen und das Köpfchen dreht sich problemlos ins Becken.

Ich denke ihr habt beim Dachsimpeln euch dazu verleiten lassen, nur die negativen Dinge auszuleuchten. Ich weiß, dass gerade wenn man vom Fach ist, die negativen Dinge oft eher im Gedächtnis bleiben, aber lass dich davon nicht runterziehen.

Ich würde eine Spontangeburt versuchen und wenn sich nichts tut oder ein ähnlicher Verlauf wie beim Ersten Mal absehbar ist kann man jederzeit auf einen Kaiserschnitt umschwenken. Ich muss mich aber auch meiner Vorposterin anschließen, wenn du nicht hinter der Entscheidung zu einer Spontangeburt stehst, wird diese wahrscheinlich nicht erfolgreich sein. Gerade unter der Geburt kann die psychische Einstellung vieles beeinflussen.

Wie auch immer du dich entscheidest, ich wünsche dir eine schöne Geburt und bis dahin eine schöne Restschwangerschaft.

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Hi. Was sagt denn dein Bauchgefühl? Ich würde an deiner Stelle eher eine Ks machen lassen. Die Gefahr das etwas passiert wäre mir zu groß. Ihr könnt doch vereinbaren das der Ks gemacht wird, wenn du merkst die Wehen gehen los? Vl ist das eine Option. Aber du musst hier das beste für dich und dein Kind entscheiden. Ich würde aber nochmal die Werte abwarten wie groß und schwer dein kleines geschätzt wird. Vg

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Eine Wahrscheinlichkeit ist keine Garantie.

Ich würde eine spontane Geburt versuchen, mit der Option, jederzeit auf einen KS umschwenken zu können.

Das Argument "mein Baby wird unvorbereiter aus dem Bauch gerissen" finde ich beim KS immer sehr veraltet. Es gibt genug Kliniken, die einen geplanten KS nach Wehenbeginn machen.

Persönlich würde ich mich jetzt auf dieses Baby konzentrieren, nicht auf hypothetische Folgegeschwister.

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Ich stehe auch eher zum KS. Ich bin in der selben Situation wie du. Nur bekomme ich schon den 3 Kaiserschnitt (was aber kein Problem darstellt)

Der erste war ein zierliches Kerlchen und passte schon nicht ins Becken. Es wurde ein Not-Ks

Der zweite war wesentlich größer und kräftiger und passte dementsprechend noch viel weniger durch.
Ich war in einem anderen Krankenhaus wie beim ersten Kind. Der Chefarzt meinte, wir versuchen es erst nochmal auf natürliche Weise. Freitags ging es los, sonntags immer noch selber Befund, da hab ich gesagt ich möchte nicht mehr.
Es war gut, es nochmal versucht zu haben, aber ich hab im Laufe der stärkeren Wehen immer mehr meine Narbe gespürt und das hat mich nur noch mehr beunruhigt.

Bin froh, mir diesmal gar nicht die Gedanken machen zu müssen. Er kommt per KS und damit ist gut.

Ich wünsche dir alles Gute 🍀

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ich habe auch eine narbe auf der gebärmutter, die probleme machen könnte unter der geburt. daher wie genau hast du bei den wehen deine narbe gespürt.ein ziehen, ein stechen, druck oder wie kann ich mir dasvorstellen. tat das mehr weh, als der harte bauch durch die wehen?

ich frage deshalb, da bekomme ich ein besseres bild davon au f was ich so achten könnte in den nächsten wochen bis zur geburt. denn durch die dehnung der gebärmutter ist nicht ganz klar, wo genau jetzt meine narbe innen drin sich befindet.

und ja ich weiß, es ist bei jedem menschen anders.

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Ich selbst bin auch keine 1,60m groß und meine erste Geburt verlief sehr ähnlich und meine Tochter wurde schließlich mit 4240g und 37cm KU per KS geboren. Es hieß sie sei einfach zu groß gewesen und ich kleine Frau könne so schweren Kinder nunmal einfach nicht spontan gebären.
Mein Sohn kam dann mit exakt den gleichen Maßen als Sternengucker spontan zur Welt.
Der entscheidende Unterschied war, dass ich zu Hause geboren habe.
Deine Körpergröße spielt absolut keine Rolle! Auch dein Gewicht ist völlig egal! Entscheidend ist der Beckendurchmesser und den kann man unter Wehen gut beeinflussen. Auch für eine gute Einstellung des Kindes kann man in der SS sorgen. Und viele Kleinigkeiten um die Geburt voranzutreiben können auch kontraproduktiv sein. Z.b. Fruchtblase sprengen führt oft dazu, dass sich das Baby nicht mehr so gut einstellen kann. Und Geburtsstillstände sind in der Regel kein Drama sondern eine Maßnahme des Körpers Mutter und Kind Zeit zu verschaffen, sich zu erholen und sich richtig einzustellen.
Und dann braucht es manchmal einfach Zeit.
Bei meiner zweiten Tochter (auch zu Hause geboren) hat es 36 Stunden gedauert bis der Mumu vollständig auf war. Und erst als dann die Fruchtblase gesprungen ist, ist sie mit dem Kopf ins Becken gerutscht.