KS - Spinalanästhesie oder Vollnarkose bei Gerinnungsstörung?

Hallo zusammen

Ich leide an diversen Gerinnungsstörungen und nehme Heparin und ASS. Deshalb ist ein genau getimter und geplanter Kaiserschnitt notwendig. Ich hatte bereits ein Gespräch mit den Anästhesisten und wurde über die Spinalanästhesie aufgeklärt. Die Vollnarkose wurde nur kurz angesprochen. Die Spinale sei bei genauem Timing und Absetzen des Heparins (hat eine Halbwertszeit von 21h) kein Problem.

Nun mache ich mir aber ziemliche Gedanken bezüglich des Risikos einer bleibenden Lähmung aufgrund eines Hämatoms. Klar, dieses liegt normalerweise im 0.1% Bereich. Bei Gerinnungsstörungen sei das Risiko aber höher. Ich möchte dieses Risiko aber eigentlich keinesfalls eingehen und tendiere deshalb zur Vollnarkose, trotz aller negativen Aspekte (Bonding, Vater nicht dabei, Narkose..).

War jemand in der gleichen Lage und für was habt ihr euch entschieden?

Liebe Grüsse
cookiemonster

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Hallo,

Ich kann nichts zu deiner Erkrankung sagen.
Aber ich hatte 2 KS. Einen im April 2017 mit SPA und einen im September 2018 mit Vollnarkose.

Hier wird auch immer die SPA bevorzugt... ich hatte Angst davor bei Bewusstsein aufgeschnitten zu werden und auch vor den Risiken. Leider habe ich mich überreden lassen....
während der op bekam ich meine Tochter auf die Brust kuscheln - aber mir ging es schlecht... mein Mann musste sie übernehmen. Mein Kreislauf sackte ab.

ich hatte den Spinalkopfschmerz und es wurde erst nach 2 Tagen ein Blutpatch gemacht. Das waren definitiv die schlimmsten Tage in meinem Leben! Ich könnte mich nicht mal hinsetzen ohne dass ich dachte mein Kopf explodiert. Kein Vergleich zu Migräne....
Meine Tochter hatte leider auch Anpassungsschwierigkeiten und lag auf der NEO.

Die Vollnarkose war perfekt! Ich wusste dass mein Mann unseren Sohn in Empfang nimmt...
Ich bekam von der Op nichts mit.... das fand ICH viel besser!
Nach 3 Tagen war ich schmerzfrei. Und nach 10 Tagen könnte ich alles wieder machen....

Ich hatte übrigens eine bessere Bindung zu meinem KS-Babys aufbauen können als zu meinem 1. Sohn (natürliche Geburt).
Mit Komplikationen, Schreibaby und Wochenbettdepression.

Vertrau deinem Bauchgefühl!!!!

Alles Liebe und Gute!

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Hallo, vielen lieben Dank für deine Antwort! Dann werde ich mich wohl durchsetzen müssen!

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Hey....

Ich habe eine gerinnungsstörung und hatte auch einen Kaiserschnitt.
Am Tag der OP bekam ich keine herparin spritze. Danach ging es ganz normal weiter. Musste das bis 6 Wochen nach der Geburt machen.

Wegen der Betäubung. Also ich hatte eine spinalanästesie. PDA ist bei einer gerinnungsstörung nicht möglich.
Es würde auch eine vollnarkose gehen.

Sprich deine Sorgen beim geburtsplanungsgespräch an.

Liebe Grüße

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Hi,
ich habe auch Gerinnungsstörungen, nehme ASS und Heparin und habe mein Geburtsgespräch erst in 3 Wochen, also in der 36. SSW. Das kommt mir reichlich spät vor. Laut Hämatologen soll ich nach der Geburt noch 3 Monate lang spritzen. Von einem Kaiserschnitt oder einem PDA-Verbot hat noch niemand gesprochen. Sind die Gerinnungsstörungen der einzige Grund für den Kaiserschnitt? LG

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Hey, vielen Dank für deine Antwort.

Also ein KS wird (wenn nicht in VN) meines Wissens immer mit einer Spinalen gemacht. Aber ne PDA unterscheidet sich von einer Spinalen nur bezüglich des "Stechraums" (bei der Spinalen durch die Hirnhaut ins Rückenmark vs. ausserhalb der Hirnhaut bei der PDA) und der Nadeldicke. Wenn eine PDA wegen der Gerinnungsstörung nicht möglich ist, dürfte auch eine Spinale nicht möglich sein (selbes Problem: Hämatombildung).

War bei dir ohne Weiteres klar, dass es eine Spinale gibt oder wurde auch die VN diskutiert?

Liebe Grüsse

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Hi,
ich habe auch mehrere Gerinnungsstörungen, nehme ASS und Heparin und habe mein Geburtsgespräch erst in 3 Wochen, also in der 36. SSW. Das kommt mir reichlich spät vor. Laut Hämatologen soll ich nach der Geburt noch 3 Monate lang spritzen. Von einem Kaiserschnitt oder einem PDA-Verbot hat noch niemand gesprochen. Sind die Gerinnungsstörungen der einzige Grund für den Kaiserschnitt? LG

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Hi, das ist wirklich reichlich spät, meines fand in der 33. Woche statt. Da wegen der Gerinnungsstörungen aber auch die Versorgung engmaschig kontrolliert wird und eine Frühgeburt nicht ausgeschlossen ist, war sogar meines eher spät.

Ja, die Gerinnungsklinik hält dies aus fachärztlicher Sicht für die risikoärmste Möglichkeit. Mein Heparin hat eine sehr lange Halbwertszeit. Ich kann nicht bei Wehenbeginn einfach die Spritze weglassen, dies muss schon 3 Tage früher geschehen. Aber einfach auf gut Glück absetzen und dann im schlimmsten Fall noch 1-2 Wochen warten, das darf ich auch nicht, da man sonst noch Schwangerschaftkomplikationen (Versorgung) befürchtet. Deshalb ist der geplante KS angezeigt.

Ich habe mich nach einigem Hadern damit arrangiert. Jetzt hadere ich noch mit der Narkoseform.

Liebe Grüsse

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Danke für die Antwort. Hab morgen noch mal einen Termin bei meinem Hämatologen. Ich weiß auch nicht, welche Narkoseform am besten wäre. Hätte Angst, dass mir nach der Vollnarkose das "Geburtserlebnis" fehlen würde. Ich drück Dir die Daumen, dass alles gut geht! LG

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Guten Abend,

Ich hatte heute mein Gespräch mit der Narkoseärztin.
Ich habe einen angeborenen 7fachen Herzfehler und hatte in der SS 2 mal Herzrhythmusstörungen mit operativem Eingriff (Kardioversionen).
Danach musste bzw muss ich aktuell noch Clexane spritzen (Blutverdünner).

Die Ärztin meinte nun am 23.01. wird der KS ohne Vollnarkose gemacht und es reicht wenn ich das Clexane 24 Stunden davor absetze.

Ich war au net sehr begeistert da ich mich schon sehr auf die Vollnarkose eingestellt hatte ABER ja, es hat viele Vorteile für alle Beteiligten.

Wenn du damit allerdings so ein Problem hast, wieso bestehst du net auf die Vollnarkose?

lG Nati