Schwiegermutter macht Angst vor Hausgeburt

Hallo.

Also, erstmal ein paar Eckdaten von mir. :)
Ich bin Anfang 20 und schwanger mit unserem ersten Kind. Ich komme morgen erst in die 8.Ssw und mir war schon vor der Ss klar das ich das Kind zu Hause gebären möchte, wenn keine Komplikationen wärend der Ss aufkommen sollten.

Meine Schwiegermutter unterstützt mich und meinen Partner sehr und wir haben auch ein enges Verhältnis.
Ich habe ihr erzählt das wir uns nach dem WE in einem Geburtshaus vorstellen werden und hoffen das wir dort für die Vorsorge, Hausgeburt und Nachsorge aufgenommen werden.
Sie hat schon etwas vorsichtig gefragt warum ich denn nicht die ganzen Vorsorgeuntersuchungen bei der FÄ machen lasse, da würde mittlerweile ja eigentlich alle 4 Wochen ein Ultraschall gemacht (was ich von den Frauen aus meinem Umfeld auch bestätigen kann) und dann wäre man ja auf der sicheren Seite.
Ich habe ihr dann meine Gründe genannt und sie fragte dann ob ich dann nicht doch lieber einen Kompromiss mache und im Geburtshaus entbinden möchte, da wäre ja nebenan wenigstens sofort ein Krankenhaus. Sie hat mir dann natürlich noch zwei Horrorgeschichten aus dem Bekanntenkreis unter die Nase gerieben.

Mich hat das schon sehr verletzt, denn wir haben eigentlich ein sehr enges Verhältnis und ihre Aussagen klangen so als würde sie mir die Entscheidung einen passenden Geburtsort zu finden nicht zutrauen und mich auf eine Art und Weise auch als nicht verantwortungsvoll abstempeln.
Habt ihr Tipps wie ich damit umgehen kann? Ich möchte nicht die ganze Ss zu hören bekommen was alles schief laufen kann bei einer Geburt. Ich denke das Angst nämlich eher kontraproduktiv ist. Nun würde ich gerne das Gespräch mit meiner Schwiegermutter nochmals suchen und wollte fragen wie ich das am besten anstellen könnte..?

LG Loui

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Hallöchen, hauptsache dein Partner und du stehen hinter der Entscheidung und in letzter Konsequenz ist es deine Entscheidung und die triffst du ja höchstwahrscheinlich sehr sehr bedacht und informiert. Ist die Meinung deiner Schwiegermutter da so wichtig? Eigentlich ist sie es doch überhaupt nicht. Es wird immer andere Leute geben die davon nichts halten, es schlecht reden und die schlimmen Geschichten kommen auch immer, ob du sie hören willst oder nicht. Leg dir ein dickes Fell zu, das wirst du die gesamte Schwangerschaft über brauchen, aber es ist auch eine super Vorbereitung, weil du das als Mutti und insbesondere als Neumutti gut gebrauchen kannst. Alle haben zu allem eine Meinung und geben ihren Senf dazu und irgendjemand findet immer das du es nicht richtig machst. Wenn dich deine Schwiegermutter so aus dem Konzept bringt, dass sie dir Angst machen kann, dann überleg dir wieso das so ist und sprich mit deiner Hebamme. Die wissen es doch meist am besten, denn sie ist doch die Fachfrau.

Ich wünsche euch eine gute Geburt.

Lg

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Dankeschön für die nette Antwort. 😊
Ja, da hast du wahrscheinlich recht mit dem dicken Fell und die Frage warum ich mir die Angst machen lasse habe ich mir selbst auch noch gar nicht gestellt. Dem würde ich wirklich gerne nachgehen. :)

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Früher waren Hausgeburten auf Grund der vielen Keime gefährlich. Heutzutage gibt es im Krankenhaus einige Keime.

Ich würde immer folgende Seite im Hinterkopf haben http://www.quag.de

Außerdem:

- keine Hebamme der Welt lässt dich zu Hause entbinden wenn nicht alles in Ordnung ist
- du hast bei einer HG immer mindestens eine Hebamme an deiner Seite. Im Krankenhaus kann es sein, dass du während der Geburt fast alleine bist
- deine Hebamme zu Hause kennt dich besser
- durch die andauernde Beobachtung und weil dich die Hebamme kennt würde schneller interveniert werden wenn es nötig wäre
- keine Hebamme der Welt würde während der Geburt es zu irgendeiner Gefahr kommen lassen
- es ist stressfreier. Du musst danach weder wo hinfahren noch in ein Zimmer mit Fremden
- während der Geburt hast du weniger Druck
- Dir wird kein Zeitdruck gemacht


Vielleicht kommt sie aus einer Zeit in der HG noch als gefährlich galten. Ich würde um Ihr Verständnis bitten, ihr bei Interesse anbieten mit ins Geburtshaus zu kommen und sonst klar entscheiden. Es ist nicht ihr Kind und nicht ihr Körper.

Lg

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Dankeschön für deine lieben Worte. :)

Ich denke auch das es daher kommt. Sie hat ihre Kinder in den 80ern bekommen und da waren außerklinische Geburten einfach noch sehr viel unüblicher als heutzutage.

Deine Anregungen werde ich auf jeden Fall im Hinterkopf behalten. Vielleicht lösen sich bei ihr gewisse Vorurteile, wenn sie selber mal ein Geburtshaus besucht hat. 😊

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Es gibt einen tollen Film: "Die sichere Geburt" den könnt ihr gemeinsam schauen und deine Schwiegermutter kann ihre eigenen Geburtserlebnisse hoffentlich anders bewerten und deine Entscheidung respektieren.

Wenn nicht heißt es einfach: Augen bzw Mund zu und durch. Auf Durchzug schalten und lernen anderen zu sagen: "Ratschläge sind auch Schläge." und "Wenn du nicht die Konsequenzen trägst, triffst Du auch nicht die Entscheidung"

Alles Gute

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Danke für deine Antwort und deine Ratschläge. ☺

Den Film werde ich mal suchen. Klingt interessant. :)

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Ich finde Hausgeburt und Geburtshaus beides unverantwortlich und bin da leider auf der Seite Deiner Schwiegermutter.

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Wer uninformiert ist, denkt oft so. Aber das sollte nicht das Problem der TE sein.

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Ich glaube nicht, daß es mit uninformiert zu tun hat, sondern mit Erfahrung.
Meine Tochter wäre bei einer hg gestorben. Ebenso der Sohn meiner Freundin. Da waren Komplikationen, die man erst unter der Geburt feststellen konnte.
Ich bin nicht gegen Hausgeburten, aber man sollte sich auch in die Richtung informieren, was bei Komplikationen passieren kann, wie weit ist es bis zum kh usw

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Ich hab 3 meiner 5 Kinder zu Hause geboren. Eine 4 Hausgeburt mussten wir leider abbrechen.
Auch wenn es schade ist, aber wenn man eine Hausgeburt plant, erzählt man es besser nur den Leuten, von denenman weiß, dass sie dem ganzen positiv gegenüber eingestellt sind. Die wenigsten Menschen haben sich je ernsthaft mit dem Thema auseinandergesetzt. Das gilt leider selbst für FÄ. Auch da gibt es leider oft Stress, wenn man nicht die komplette Vorsorge machen will. Manche behaupten sogar, geteilte Vorsorge wäre nicht erlaubt oder könne nicht abgerechnet werden, was schlicht gelogen ist.
Ich bewundere jeden, der heute noch ohne Not in die Klinik geht zur Geburt.
Die Qualitätsberichte von quag, der Film Die sichere Geburt und auch viele Berichte von motherhood zur Geburtshilfesituation in den Kliniken helfen deiner Schwiegermutter vielleicht zu erkennen, dass ihr wisst, was ihr tut. Vielleicht lässt du sie später mal bei einer Vorsorge dabei sein, damit sie sieht, was Hebammen auch ohne US alles können.

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Danke für die lieben Worte.😊
Ich denke Erfahrungsberichte, Statistiken und einen Einblick in die Hebammenarbeit werden ihr hoffentlich die Angst etwas nehmen.

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Hallo, ich denke sie macht sich einfach nur Sorgen, eine Hausgeburt ist vermutlich sehr schön, wenn alles OK ist, aber bei Komplikationen kann es nun mal auch schnell um Leben oder Tod gehen.
Sie hat einfach Angst, sowas kann ich auch verstehen. Wenn ich zuhause entbunden hätte, wäre meine Tochter jetzt nicht hier, ebenso wie bei meiner Freundin. Natürlich geht in der Regel alles gut😉. Aber wenn Komplikationen auftreten kann die Zeit bis ins Kh schon sehr entscheidend sein.
Lg und alles gute🍀

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Ich denke auch das bei ihr die Angst überwiegt. Man muss aber auch sagen das Komplikationen wärend einer Hausgeburt sehr viel schneller gesehen werden können. Es ist die ganze Zeit eine Hebamme nur für mich da. Diese Hebamme kennt mich seit mehreren Monaten und kann mich und den Geburtsverlauf deswegen auch viel besser einschätzen.
Ich war bei der Geburt meines Neffen dabei und meine Schwester wurde quasi die ganze Zeit alleine gelassen. Dadurch kann es sehr viel schneller zu brenzligen Situationen kommen, da Komplikationen nicht früh genug erkannt werden.
Ich würde mich deswegen bei einer Hausgeburt sehr viel sicherer fühlen, was viele jedoch nicht verstehen können.

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Wenn du dich mit einer Hausgeburt am sichersten fühlst, dann mach das auch.
Im übrigen hab ich meinen ersten Sohn auch im kh entbunden mit einer Beleghebamme, sie hat mich die ganze ss begleitet und betreut, ebenso die Geburt. Ich habe in einem kleinen kh entbunden, ich fand es toll. So sieht es jeder anders 😉

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Hallo
ich will gar nichts über deine Entscheidung sgen. Aber wenn du dich so entscheidest und dein Kind zu Hause mit einer Hebamme gebären möchtest und in Abwägung der Vor- und Nachteile die größere Entfernung zu weiterer medizinischer Versorgung inkauf nimmst, musst du dir schon anhören können, welche Risiken das konkret sind. Einfach entscheiden, fest ans Gute glauben und das "Was wenn" ausklammern ist verantwortungslos. Natürlich kann alles gut gehen. Tut es aber auch oft nicht. Ich hatte beisüielsweise eine absolute Traumschwangerschaft. Unter Wehen gab es erste Probleme, nach wenigen Mnuten musste der Kleine mit eiligem KS gehlt und 3 Tage auf der Intensivstation versorgt werden. Niemand hat das kommen sehen können. Weder meine Ärztin noch meine Vorsorgehebamme. Mein Sohn wäre bei einer Hausgeburt, im Geburtshaus und in einem KH hne Kinderstation verloren gewesen.
Ds sind Aspekte die man bedenken und bewusst inkauf nehmen muss.

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Für mich klingt es eher nicht als ob deine Schwiegermutter dir nicht zutraut dass ihr den richtigen Geburtsort für euch findet, sondern dass sie sich schlicht Sorgen macht und dies bisher diplomatisch ausdrückt.

Wo ihr entbindet kannst letztendlich nur du selbst entscheiden.

Ich habe meine erste Geburt im Krankenhaus erlebt ind auf Grund der negativen Erfahrung war ich bei den anderen beiden im Geburtshaus. Die zweite Geburt war super schön, die dritte sollte ich verlegt werden ins Krankenhaus, war aber zu spät getroffen die Entscheidung. Am Ende hatten wir einfach Glück das alles gut ausgegangen ist, und eine Ärztin war bei uns immer im Nebenraum.

Auf Grund dieser Erfahrung werde ich dieses Mal ins Krankenhaus gehen, auch wenn ich Krankenhäuser hasse, vor allem bei Geburten und das Verhalten oft als übergriffig empfinde (das liegt aber eben an mir). Zuhause wäre emotional wunderbar,, aber auf Grund meiner Erfahrungen zu risikoreich.

Geburtshaus hat geschlossen, aber vor 11 Jahren habe ich eben noch nicht so viel erlebt und gesehen und das wird wohl deiner Schwiegermutter auch so gehen.

Wenn deine Schwangerschaft komplikationslos verläuft und einer Hausgeburt nichts im Wege steht bzw rechtzeitig bei Bedarf verlegt wird, ist das Risiko überschaubar und kann ein sehr schönes Erlebnis werden. Eine Garantie bekommt man nirgends das alles klappt. Du für dich musst wissen wie viel Sicherheit du brauchst.

LG Ana

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Hallo,

ich persönlich finde das sie gerne mal ihre Meinung kundtun darf. Aber dauerhafte Angstmache würde ich jetzt nicht unbedingt dulden und mich notfalls auch zurück ziehen. Niemand kann sich dem auf Dauer entziehen und es ist weder ihr Kind, noch ihre Geburt, noch ihre Entscheidung.

Schon hier im Forum ist es schwierig das zu diskutieren, da natürlich sofort die Fraktion auf den Plan tritt, die "auf jeden Fall dabei gestorben wäre - oder das Kind" und das natürlich unverantwortlich finden.

Ich persönlich kann dir nur dazu raten da ganz auf dein Gefühl zu hören. In der Regel bekommt man selber sehr viel mit und mit einer guten Hebamme ist man definitiv in besseren Händen als in einem schlechten Krankenhaus.

Meine Hebamme hat von 10 Geburten mindestens 2 abgebrochen und es ist ihr in 25 Jahren noch nie ein Kind oder die Mutter zu Schaden gekommen.

Von mir persönlich kann ich nur berrichten, das ich eine schreckliche Krankenhausgeburt hatte und danach 3 traumhafte Hausgeburten.

Ich persönlich würde zu einer Geburt nie wieder in ein KRANKENHAUS gehen, denn dieses ist für Kranke da. Und nicht für absolut gesunde Schwangere.


Liebe Grüße und eine tolle Geburt!

P.S. das Buch die Luxus Hausgeburt ist auch ganz toll zu diesem Thema.

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Dankeschön für deine lieben Worte. 😊