Unglücklich seit der Geburt meiner Tochter

Hallo ihr Lieben,

da ich hier schon so oft guten Rat bekommen habe, schreibe ich euch jetzt etwas zu meiner derzeitigen Situation und hoffe auf gute Ratschläge.

Seit einer Woche ist meine Tochter geboren , mein 2 Jähriger Sohn war in der Zeit, in der ich im Krankenhaus war bei meinen Eltern, er kam mich täglich besuchen und soweit war alles gut. Doch plötzlich so am 3./4. Tag schlug meine Stimmung plötzlich krass um und ich war so gereizt und genervt von allem und jedem. Als ich nach Tagen endlich nach Hause durfte, war mir alles so fremd und sogar mein 2 Jähriger Sohn kam mir plötzlich so fremd vor. Ganz schlimm war das Gefühl dann noch so 2 Tage lang nach der Entlassung vom Krankenhaus, seitdem geht es wenigstens etwas wieder, sodass ich den Haushalt gemacht bekomme. Aber trotzdem, ich hatte mir den Alltag mit 2 Kindern so rosarot vorgestellt, aber ich bin seit Tagen nur noch genervt und einfach nur unzufrieden und sehr unglücklich. Mein Mann ist noch 2 1/2 Wochen zu Hause (er unternimmt sehr viel mit dem Großen zur Zeit) und dann bin ich mit Baby und Kleinkind allein zu Hause und obwohl mein Baby so unglaublich lieb und gut schläft habe ich totale Panik mit den beiden allein zu sein. Ich sehe wirklich nur noch negativ in die Zukunft und manchmal wünsche ich mir sogar ich hätte mein altes Leben zurück. Ich ertappe mich dann bei dem Gedanken und fühle mich total schlecht und vorallem hab ich so ein schlechtes Gewissen meinem Großen gegenüber. Ich hatte mir in und vor der Schwangerschaft schon oft Gedanken gemacht wie es sein wird mit 2 Kindern aber alle sagten mir: ach ein weiteres Kind ist doch super, das bedeutet doppeltes Glück. Ein Kind ist kein Kind und ein weiteres wuppst du mit links.

Kann mir irgend jemand einen Tipp oder Ratschlag geben? War jemand in einer Ähnlichen Situation?

Liebe Grüße

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1. Tipp: wende dich an deine Hebamme. Dringend!

Von Mut machen über realistische "es kann/darf auch so sein, guck mal... ich gebe dir realistische Tipps damit klar zu kommen"
bis hin zu: prüfen, ob eine beginnende Wochenbettdepression, organische Probleme wie Hormonprobleme, Vitaminmangel, etc. Ursachen sein könnten

Eine Hebamme kann auch länger als die ersten 10 Tage kommen. Bis zum ersten Geburtstag, wenn Fragen, Probleme, Schwankungen, Hilfe etc. sind.

Nimm das Angebot ruhig an. Dafür sind sie ja da ;-)
Falls sich deine Hebamme nicht so damit auskennt, frage sie nach Kolleginnen!
Meine sagte immer: sie bietet nicht alles an. Absichtlich nicht. Sie ist lieber gut in dem, was sie kann/weiß und schickt zu Kolleginnen, weil diese in ihrem Gebiet viel besser sind, als sie selbst je sein könnte. Niemand kann alles können.

Niemand kann alles können. Das gilt auch als Mutter.
Wer Sprüche bringt, hat einfach Glück gehabt oder ein anderes Netzwerk.
"Andere schaffen das SOGAR MIT Hilfe" :-[ bekam ich auch schon zu hören. Gib nichts drauf. Es ist jetzt so wie es ist. Aber es kann besser werden. Gib dir und euch die Zeit.
(und lass vorsichtshalber abklären, damit nichts übersehen wird, was vielleicht dahintersteckt).

Versuche zu fühlen, was DU BRAUCHST. Ruhe, Entspannung, Bewegung?
Was tut dir gut?
Lässt sich das umsetzen?

Was erwartest du von dir selbst?
Stresst dich das? Dann streich es erst mal.
Tut es dir gut, dann überlege, wie es sich stressfrei umsetzen lässt. Stressarm geht auch. Ist zumindest realistischer.

Suche nicht den optimalen oder besten Weg. Sondern den möglichen. Bestmöglich. Von dem MÖGLICHEN was am besten (ehesten!) zu euch passt. Nicht den perfekten, der euch stresst.

Wer dir kommt mit "ein Kind ist kein Kind", den frage (wenn du dich traust): prima, wann kann ich dir mein Kind geben?
Je nachdem wer es ist.
Bei mir gab es einige, die meinten ich MÜSSTE mir einen Babysitter nehmen, weil ich Alkohol trinken MUSS. Ich mag keinen Alkohol nicht, hatte nichts mit Baby zu tun. Sie selbst hatten es vermisst.
Da weiter darauf beharrt wurde, fragte ich irgendwann: prima, wann hast DU Zeit?!
Schock. Schweigen. Neeeeee, sooooooo wichtig ist das ja dann doch nicht.
Aus ein Kind ist kein Kind und wer Stress hat ist selbst schuld, wurde innerhalb von Sekunden: neee du, mit meinem bin ich schon soooo ausgelastet und an der Grenze. Mal aufpassen geht gar nicht. Vielleicht, wenn meine größer sind, aber eigentlich nur dann, wenn diese dann bei den Großeltern sind usw. :-p

Für die erste Zeit mit deiner Hebamme sprechen.
Wie gesagt, sie dürfen auch nach den ersten 10 Tagen noch kommen
und du wirst garantiert nicht die erste sein, die sich ihr anvertraut!
Die meisten trauen sich nur nicht mit anderen Müttern darüber zu reden.

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Erstmal herzlichen Glückwunsch zur Geburt. Ist ja noch alles frisch und ihr müßt euch als Familie erst wieder neu finden. Die Hormonumstellung tut sicherlich ihr übriges dazu.
Hast du eine Nachsorgehebamme? Wenn ja würde ich ihr gegenüber deine Gedanken auch aussprechen. Es gibt auch so etwas wie eine Wochenbettdepression bzw. normalen Baby Blues. Wichtig ist dass du mit deinem Mann und auch der Hebi drüber sprichst.

Alles Gute für euch <3

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Hallo, so ein Stimmungstief kann schon mal vorkommen aber ich rate dir das genau im Auge zu behalten und wenn es nicht besser wird, zum Arzt zu gehen. Das nennt man Wochenbettdepression und wenn du nichts dagegen tust dann kann das sehr lange anhalten.

Ich hatte das und dachte immer, "ach es wird schon." Damit hab ich jahrelang gekämpft. Hätte ich es gleich mal laut ausgesprochen, wäre es behandelt worden und ich hätte mir viel erspart.

Lass dich nicht unterkriegen.
Alles Liebe!

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Ich hab nach dem zweiten Kind auch solche Zeiten gekannt, allerdings eher etwas später. Vor allem dieses schlechte Gewissen fand ich schlimm. Die Kinder können ja eigentlich nix dafür, machen alles richtig und trotzdem würde man am liebsten davonlaufen. Man bekommt richtig Angst, sie könnten Schaden davon nehmen, dass man so seltsame Stimmung hat. - Ich versteh deine Gefühle.
Das können die Hormone sein, dass kann eine zeitweiliges Gefühl der Überforderung sein, aber es kann auch eine postnatale Depression sein. Sprich es doch bei nächster Gelegenheit bei einem Hebammen- oder Arztbesuch an und beobachte deine Stimmung. Wenn es nicht bessert, such dir unbedingt Hilfe und Entlastung.

Ich wünsch dir, dass es nur ein kurzer Babyblues ist und du dich bald besser fühlen darfst!

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Es ist noch alles neu, es muss sich alles erst einspielen. Sei froh dass dein Mann zu Hause ist und sich viel kümmert, es wird alles werden. Jeder muss seine neue Rolle in der Familie erst finden. Genieß erst einmal dein Wochenbett und versuche nicht alles perfekt zu machen. Keins der Kinder wird Schaden davon nehmen. In einigen Wochen sieht es ganz anders aus. Wenn dein Mann dann arbeitet, würde ich viel raus gehen mit den Kindern, im Kinderwagen oder Trage, dann sind beide ausgelastet und zufrieden. Du hast Glück jetzt kommt der Frühling und das schöne Wetter. Ich kenne das auch. Ich hatte Heultage und habe mir mein altes Leben zurück gewünscht. Das wird wieder wenn sich die Hormone wieder eingependelt haben.

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Warum musst du den Haushalt gebacken bekommen 1 Woche nach Geburt? Meine Hebamme hätte mir was gehustet! Leg dich hin, ruh dich aus, du bist im WochenBETT. VG

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Dein Baby ist eine Woche alt - deine Aufgabe ist es, es MIT DEINEM MANN zu versorgen.

Zusätzlich ist es Aufgabe DEINES MANNES, derzeit den Haushalt zu schmeißen und sich um das ältere Kind (mit Hilfe von dir) zu kümmern.
Er ist zu Hause, hat kein Baby geboren, keine Hormonumstellung, muss nicht stillen.
Und natürlich kann er mit dem Großen etwas unternehmen, aber erst, wenn er die Arbeit zu Hause erledigt hat. Das ist jetzt sein Vollzeit-Job.

Als wir mit dem 2. Kind nach Hause kamen, haben wir 3 Wochen lang nicht gekocht. Jeden Mittag hat mein Mann irgendwoher Essen besorgt. Wir hatten genug zu tun mit beiden Kids.

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Erstmal Glückwunsch zur Geburt seiner Tochter.
Für mich klingt das nach dem klassischen Babyblues. Zeitlich passt das doch ziemlich genau. Bei mir ging es jedes Mal auch von Tag 4-7 und hat sich dann langsam gebessert. Vorallem abends hatte ich zu kämpfen und habe mich total entfremdet gefühlt. Nichts war wie vorher und ich wusste nicht, wie ich in der neuen Situation ankommen sollte.
Sei gnädig und großzügig mit dir selbst. Sei nicht so streng zu dir. Lasse diese Gefühle zu und halte dir vor Augen, dass das normal ist und aller Wahrscheinlichkeit die „normalen Heultage“ sind, die in einigen Tagen vorbei sind.
Falls das aber doch länger gehen sollte, frage deine Hebamme um Rat, postnatale Depressionen gibt es auch. Und das ist eine andere Hausnummer. Das sollte dann behandelt werden.
Alles Gute