Riesenangst vor 2. Geburt - eure Erfahrungen?

Hallo!

vor einem Jahr habe ich meine erste Tochter entbunden. Ich bereu es sehr, dass ich an ET+7 den Wehencocktail getrunken habe, da ich ihn absolut nicht vertragen habe und mache mir immer noch große Vorwürfe. Ich hatte sofort starke Wehen, alle 3-4 Minuten, es war für mich der reinste Horror - gefolgt vom Wehensturm. Die PDA war dann zwar meine Erlösung, aber der Ausgang der Geburt war absolut furchtbar. Die Herztöne wurden extrem schlecht und sie musste mit der Saugglocke geholt werden. Ich wurde geschnitten und schlecht genäht (konnte 8 Wochen nicht sitzen, Naht ging immer wieder auf). Die Plazenta hat sich während der Geburt wegen der starken Wehen schon etwas gelöst, daher hat meine Tochter viel Blut verloren und musste sofort auf die Intensivstation. Sie bekam Blutkonserven und musste sich einige Tage erholen. Mir ging es psychisch sehr schlecht, sie wurde mir nicht gezeigt und sofort weggenommen.

Ich bin nun in der 32.Ssw und ich bin mir sicjer, dieses Mal nicht einzugreifen. Hat jemand von euch Erfahrungen? Kann es passieren, dass die Geburt (mit solchen Folgen) wieder so abläuft? oder denkt ihr, besteht dieses Mal ohne Wehencocktail eine Chance auf eine "normale" Geburt? ich wünsche mir so sehr, dass ich normale Wehen habe und vor allem mein Baby gesund direkt danach auf die Brust gelegt bekomme... :-(
ich spiele sogar schon mit dem Gedanken Wunschkaiserschnitt.... :-(
kann mir jemand die Ängste nehmen?

Lg katrin

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Meine beiden Geburten waren total unterschiedlich. Die erste der Horror (hoher Blutverlust, Schock, Nähen unter Vollnarkose, kein Bonding, Wochenbettdepression, Stillprobleme).

Zwei Jahre später: schnell, aber nicht zu schnell, nur ganz leicht gerissen, konnte sofort im Kreißsaal stillen, hab trotz Dauerstillen nicht mal wunde Brustwarzen, keine Wochenbettdepression.

Bin froh, dass ich es nochmal auf normalem Wege versucht hab und jetzt mit einem positiven Geburtserlebnis die erste negative Geburt gut verarbeiten kann.

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Ich kann nur sagen, dass jede Geburt einzigartig ist. Beim zweiten mal kann das ganz anders ablaufen. Meine erste Geburt ging von alleine los, dennoch wehensturm, dann PDA, dann wehentropf, Kreislauf weg, stillstand, saugglocke und schneiden.
Bei meiner zweiten Tochter wurde zwei Tage nach et auf meinen Wunsch hin eingeleitet, mit Tabletten. Es gab nette, wirksame wehen, alles fein, Blasensprung, ein paar presswehen und sie war da.
Niemand kann vorhersagen, wie es wird. Rede mit deiner Hebamme über deine Ängste - ich bin sicher, sie hat ein paar tips für dich.

Alles gute!

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Hallo meine erste Geburt am Et war auch eine schwierige Zangengeburt mit viel reissen und so . Zwei Jahre später zehn Tage vor Et die zweite Geburt hat nur zwei Stunden gedauert und war kaum gerissen. Lg und viel Glück :-)

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Der Cocktail ist saugefährlich und kann schlimmste Folgen haben. Leider wird er meist verharmlost. Eine vorzeitige Plazentalösung ist eine der möglichen Nebenwirkungen, aber eben auch Wehensturm und Co können dadurch ausgelöst werden. Mich macht es echt immer wütend wie leichtfertig damit (auch und gerade von Fachpersonal das es eigentlich besser wissen müsste) umgegangen wird.
Theoretisch ist es natürlich möglich dass es auch ohne Cocktail bei dir so gelaufen wäre, aber es sind alles klassische bekannte Risiken davon und daher würde ich annehmen ohne diesen Mist (sorry) sollte es erheblich besser für dich laufen.

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Liebe Kathrin,

Meine zwei Geburten waren sehr unterschiedlich . Meine erste Geburt war sehr sehr schmerzhaft, ich konnte mich gar nicht richtig über mein Baby freuen. Meine zweite Geburt war einfach traumhaft schön und ich fast keine Schmerzen.

Was hatte sich geändert? Ich habe mich sehr gut über viele Dinge informiert und mich mit Hypnobirthing sehr gut vorbereitet. Außerdem habe ich viele Standardmäßige Interventionen in Frage gestellt. Informiere dich gut über Sinn und Unsinn von bestimmten Geburtsmedizinischen Maßnahmen. Im Internet gibt es so viel dazu zu lesen! Wenn du magst, schau auf meinem Blog dabei (meinetraumgeburt.com/Blog).

Eine Einleitung standardmäßig bei ET +7 halte ich zum Beispiel für Quatsch. Manche Frauen brüten einfach etwas länger - wir sind ja keine Maschinen!

Einleitungen haben oft (natürlich nicht immer), weitere Interventionen zur Folge.

Hab Vertrauen in Deinen Körper und dein Baby, ihr könnt gebären.

Sei ganz lieb gegrüßt

Susanne

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Hallo,

welchen Grund hatte der Zehencocktail bei ET+7? Ich habe bei ET +4 mit spontanem Blasensprung und dann normal entbunden. Aber auch bei +7 hätte ich nicht manipulieren lassen. Einzige Änderung - ab +7 Tgl. CTG.

Die Entscheidung liegt bei Dir. Deshalb einen WKS machen - klar, hat sicher weniger Komplikationen #schock

Glaubst Du das wirklich?

Liebe Grüße Andrea

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Hallo Katrin!

Direkt fühle ich mich zurückversetzt. ... an ET+10 den Wehencocktail getrunken, viele schnelle, kraftzehrende Wehen, dann war bei mir aber Flaute.... irgendwann Fruchtblase geplatzt, ab da unaushaltbar. PDA, weil mir die Kraft ausging. Nicht wirklich gespürt, wann die Wehen kamen und am Schluss Geburtsstillstand, kristellern und viel Blutverlust, nicht heilende Geburtsverletzungen.
Ich habe nach drei Monaten nochmal mit der Hebamme lang gesprochen, die mich entbunden hat
Ich hatte sooooooo Schiss vor der zweiten. Extra Beleghebamme organisiert, aber dann saß mein Sohn in BEL und drehte sich einfach nicht mehr.
Das hieß, entweder Kaiserschnitt mit Beleghebamme oder spontan in einem Krankenhaus mit BEL-Erfahrungen.

Es war ein furchtbares Gefühlschaos. Alle Ängste kamen wieder hoch.

Ich hatte aus der ersten Geburt einige Dinge über mich gelernt. Zugang war für mich die Hölle, Vierfüßler optimal und nach den Erfahrungen der ersten Geburt war für mich klar, dass ich gern ekne PDA umgehen wollte.
BEL spontan hieß, dass eine Kaiserschnittlösung wenn nötig schnell durchgeführt wird- also Zugang, Vierfüßler ist aber eine gute Geburtsposition, aber PDA und Wehentropf meist Standard.

Ich kann dir sagen, ich bin verrückt geworden, als es dann noch hieß, mein Sohn wäre ein sehr schweres Kind. Und als Sahnehäubchen ging ich weiter und weiter über ET.
Kaiserschnitt, doch spontan, Kaiserschnitt? Es kreiste in meinem Kopf, aber die Sehnsucht nach einer spontanen und selbstbestimmteren Geburt war so groß, dass ich durchhielt.
An ET+14 ging es doch von selbst los und es war unglaublich. Halb sieben die erste Wehe, neun Uhr im Krankenhaus mit geburtsunreifem Befund, aber als die Fruchtblase eine Viertelstunde später platzte, ging es mit Macht vorwärts. Um zehn war der Muttermund komplett eröffnet und um elf war mein Sohn da. Für eine PDA war überhaupt keine Zeit. Der Zugang kam erst unter den Presswehen und geboren habe ich im Vierfüßler.
Ich hielt meinen Sohn im Arm, die Sonne schien und ich dachte, ich kann Bäume ausreissen. Unglaublich., wie gut man sich nach einer Geburt fühlen konnte!

Ich war unglaublich froh, es probiert zu haben. Und ich bin dankbar, dass es so gelaufen ist.

ob du es ausprobieren magst oder nicht, sollte dir dein Bauchgefühl sagen. Mein Bauch hat doch immer zur spontanen Geburt tendiert, trotz aller Umstände. Und das hat mir irgendwie auch Kraft gegeben. Trotz ganz vieler Zweifel zwischendurch und vielen, vielen Tränen....

Es gibt kein generelles Richtig oder Falsch, sondern nur, das, was für dich richtig ist und sich auch so anfühlt.

Ich wünsche dir, dass du für dich herausfindest, was ein guter Weg bist und mit einer guten Entscheidung in Entbindung und Wochenbett gehen kannst.

Liebe Grüße love ,

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Ich kann deinen Angst absolut verstehen!
Ich kann dir aber auch sagen das beide Geburten Vollkommen unterschiedlich verliefen!

Kurzfassung!
Erstes Kind:
Samstag Nacht 3Uhr beginn der Wehen. 9:30 KH (hatte einen CTG Termin) gefolgt von Stationärer Aufnahme. Gute, Starke Wehen. Leider brachten sie nix, mein Mumu wollte sich nur seeeehr langsam öffnen :-[. Den ganzen Tag kämpfte ich mit mir. Bis Abends um 20:30 die Fruchtblase endlich geplatzt war. Ab da an lagen wir dann im Kreißsaal. Weitere Stunden vergingen und gegen 23 Uhr flehte ich dann doch um eine PDA. Sie brachte erst nach einiger Zeit etwas Erlösung. Um 1:37 Uhr am Sonntag Morgen war es dann nach fast 23 Stunden ENDLICH geschafft! #verliebt

Zweites Kind:
1:00 Uhr wachte ich auf, Blasensprung! 2:00 uhr ctg im KH, leichte Wehen, Baby ging es gut. Aufnahme und auf Station verlegt. Zwischen 5-6 Uhr fingen die Wehen "richtig" an. 7.30 ging ich in den Kreißsaal. Kontrolle um 8 Uhr Mumu 2cm. Ich befürchtete schon das schlimmste, da es sich ja bei der Tochter dann noch STUNDEN so weiter zog. Aber die Wehen waren echt richtig krass. Ich rief meinen Mann zurück ins KH. 8:30 war er da und wir gingen vom "Wehenzimmer" ins Kreißzimmer weil ich einen Schmerztropf wollte (Für ne PDA sei es noch zu früh :-p) wir waren dort gerade angekommen, da musste ich schon Pressen #schock Kontrolle "Muttermund vollständig geöffnet, das Kind kommt JETZT" #gruebel in knapp 30 Minuten von 2cm auf voll geöffnet!!!! Für Schmerzmittel oder so ein gedöns war keine Zeit. dann steckte er fest. Die Ärztin drückte mit und nach einer gefühlten Ewigkeit kam er endlich da raus, in letzter Minute, Schlumpfblau #schmoll Sonntag Morgen um 9.04 Uhr, ( Stunden nach BS und ca. 3,5 Stunden Wehen) Zum Glück erholte er sich schon nach wenigen Minuten und es musste nichts gemacht werden.

Geschnitten wurde ich bei beiden Geburten, das ist das einzige was "gleich" war. #aerger

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Ja eine Geburt ist schon etwas aufregendes. Aber auch ein großen Wunder . Ich war 12 Stunden in den Wehen und habe auch eine pdA bekommen und dann war alles gut , wurde auch geschnitten und die Nachuntersuchung ist auch gut verlaufen , die Frauenärztin hat nicht mal gesehen das ich genäht wurde .

Mach dir nicht so viele Sorgen. Vielleicht wird alles anders .

Wie wärs wenn du dir ein anderes Krankenhaus anschaust ?

Vielleicht gefällt es dir da besser ?