Familienorganisation im Wochenbett, wie gehts richtig? Wer kann mir helfen?

Ich bekomme im September mein drittes Kind und hab bis heute keine Ahnung wie man sich die ganzen Besuche organisiert ohne dabei an seine Grenzen zu stoßen aber auch nicht jedes Mal in Streit zu geraten ...

Ich habe bisher so wie leider auch dieses Mal per Kaiserschnitt entbunden und das als sehr belastend erfahren, ich war diel die ersten 2,3,4 Tage total unbrauchbar und hätte mich am Liebsten einfach wo versteckt wo mich niemand finden kann ...

Wir haben es immer so gehandhabt dass am Tag des Kaiserschnitts die Großeltern des Kindes kamen, es ahtete beide Male in Stunden aus, bis meine Mama dann alle irgendwann quasi raus geschmissen hat, dass mein Mann und ich mit dem Baby Ruhe haben. Ich habe sie er Blickkontakt quasi immer darum gebeten.
Das ging dann eigentlich jeden Tag so im Krankenhaus.
Da war dann immer schon die Stimmung angeknakst zwischen unseren Eltern.

Zwischendurch wurden wir noch von einigen Freunden und weitläufigen Verwandten überrannt, die wir eigentlich lieber erst später irgendwann wieder getroffen hätten und wir dies eigentlich auch gesagt haben.
Als wir dann endlich entlassen waren, habe ich erstmal meine Ruhe eingefordert weil ich einfach schon recht sauer und fertig war.

Wenige Tage darauf, ging es dann los mit dem streiten ... meine Schwiegermutter beschwert sich dass wir sie nicht zu dem Baby lassen, dass wir auch die Urgroßeltern des Babys nicht einladen und dass wir eigentlich die ganze Familie ihrerseits ausschließen und dass meine Mama sie ohnehin immer nur raus geschmissen hat.
Ich empfand das einfach wirklich immer als total unnötig und verständnislos.

Ich muss sagen meine Eltern wohnen gegenüber, es ist viel leichter, sie schauen am Anfang immer nur einmal kurz rein bzw. rufen an und fragen ob sie uns was kochen, besorgen, helfen und machen können und versuchen uns so wenig wie möglich zu belagern. Sie haben uns den Anfangsalltag immer erleichtert.

Meine Schwiegereltern, "so lieb es auch gemeint ist", kommen, essen, trinken, lassen alles stehen und gehen nach Stunden und noch mehr Stunden heim wenn das ganze dann schon zu eskalieren droht weil selbst die Kinder nicht mehr können, ich aus allen Ecken und Enden ausrinne und nichts mehr nachservieren kann und will, mein Mann dann meistens Küche und Co wieder in Schuss bringt weil schon alles übergeht ...

Natürlich grenze ich mich aus diesem Grund dann auch total ab weil es mir einfach viiiiiiiiiiel zu viel ist. Und das ist auch der Grund wieso wir unsere Eltern "so unterschiedlich behandeln" weil mir das auf diese Art und Weise zu viel ist, nicht nur im Wochenbett auch sonst rennt es so ab.

Ich fürchte mich schon vor dem nächsten Wochenbett und ich würde gerne wissen ob ihr es leichter empfunden habt als ich und ob ihr vielleicht Tipps habt.
Das Gefühl zu wissen dass dann der nächste Familienstreit droht ist einfach total ungut vor allem auch weil ich nach der Geburt einfach nicht den Kopf dafür habe.

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Ich muss ehrlich gesagt zugeben, ich habe meinen Mann nie damit beauftragt, mir mehr Ruhe zu verschaffen, da es sonst sofort vor Ort eskaliert wäre. Er streitet sehr viel mit seiner Mutter weil sie sich von ihm einfach nichts sagen lässt. Und durch die Blume, wie man so schön sagt, wird ignoriert #augen

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Huhu :-)
Unsere Situation ist sehr ähnlich, ich habe auch vor 3 Wochen unser 3.Kind per KS entbunden. Unsere Familien wohnen beide 350 km entfernt und ich wusste, dass alle samt hier auf der Matte stehen werden, sobald das Baby da ist. Ich war bei der Geburt der Zweiten schon ähnlich an meinen Grenzen wie du :-P
Vielleicht haben wir auch die gleichen Schwiegereltern ;-)
So, und diesmal hab ich einfach mal nur an mich und das Baby gedacht. Den KS Termin haben wir niemandem verraten, mein Mann hat abends dann alle informiert- und ausdrücklich darum gebeten (angeordnet :-P), dass Besucher in etwa 10 Tagen gerne gesehen sind. So.

Und ganz ehrlich, niemand war wirklich böse- und selbst wenn, mir wäre es herzlich egal gewesen.
Und ich muss sagen, dass die ersten Tage mit dem Neugeborenen mit viel Ruhe , nur meinem Mann und den Geschwistern herrlich waren und ich sie sooo viel besser in Erinnerung habe als bei den Großen. Auch das Stillen klappt um einiges reibungsloser.
Lange Rede, kurzer Sinn: ich musste erst das dritte Kind bekommen, um zu lernen im frühen Wochenbett nur an mich zu denken.

Trotzdem haben uns unsere Familien nicht enterbt und erfreuen sich mittlerweile am dritten Enkelkinder und einer entspannten (Schwieger)Tochter :-)
Ich wünsche dir alles Gute!

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Also entweder behaltet ihr den KS Termin einfach für euch, wobei das dann schwierig ist mit deinen Eltern, wenn die einfach gegenüber wohnen.

Oder ihr macht feste Besuchszeiten aus.

Also z.B. an Tag 1 kein Besuch
An Tag 2: Dürfen die Großeltern für eine Stunde zu Besuch kommen und dann geht es wieder heim. Hier im Notfall die Schwestern im KH um Hilfe vorab bitten. Die können die auch rauskomplementieren und dann fällt es nicht auf euch zurück ;-)

Der nächste Besuch dann erst wenn ihr daheim seid und du dich soweit fit fühlst und dann auch wieder feste Zeiten festlegen. Z.B. von 14 -16 Uhr und die Großeltern sollen bitte Kuchen mitbringen, deine Eltern können ja dafür dann eine Thermoskanne mit Kaffee mitbringen so sind beide Eltern involviert und du bzw. dein Mann hat weniger Arbeit.

Serviert werden muss gar nix.

Ich hab einfach gefragt ob jemand was trinken will und die passende Menge an Gläsern hingestellt und eine Flasche Wasser und etwas Saft und dann konnte sich jeder nehmen. Bewirtet wurde von mir niemand.

Und was das ungleich behandeln angeht. Das ist eben so, wenn der eine Teil sich an Abmachungen hält und der andere nicht. Das würde ich auch einfach geradeaus so sagen und wenn sie beleidigt sind bitte. Sie müssen ja nicht vorbeikommen.

Meine Eltern sehen unseren Sohn auch deutlich seltener, ich schau, dass es so alle 2 -3 Wochen klappt. Aber mein Vater arbeitet Schichtdienst und wenn ich schon hinfahre, dann soll er auch da sein.

Meine Schwiegereltern sehen ihn täglich da wir dort im Haus wohnen, aber das ist eben einfach so. Zum Glück gibt's da bei uns keinen Streit. :-)

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Hallo,

danke für eure netten Antworten ! Ich lese sehr gerne wie es bei anderen zugeht, das bestärkt mich dass ich nicht die Einzige bin die kurz nach der Geburt eigentlich keine Lust auf uneingeschränkte Kaffeekränzchen hat.

Wir müssen uns einfach mehr durchsetzen und mehr Regeln aufstellen, das Problem ist, es ist leider überhaupt nicht einfach, weil immer gekontert wird mit "ihr wollt uns doch nur aus eueren Leben ausschließen" ....

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Wir sprechen mit niemandem über den KS-Termin (wird leider auch der dritte KS).

Die einzige, die es bislang weiß, ist meine liebe Nchbarin, die auf die Kinder aufpassen muss, wenn das Baby geholt wird. Sie schweigt wie ein Grab.

Wenn das Baby da ist, werden die Großeltern informiert. Sonst niemand. Am nächsten Tag noch die Erziehrin im Kindergarten.

Meine Eltern wissen, dass ich erstmal meine Ruhe brauche. Und das wird auch so akzeptiert. Meine Schwiegermutter weiß, dass sie sowohl in der Klinik als auch Zuhause bei uns nicht aufschlagen braucht. Sie hatte mich im Dezember dermaßen attackiert, dass meine FA Angst um das Baby bekommen hat.

Glücklicherweise habe ich auch eine superliebe Hebamme, die jeden ungebetenen Gast vor die Tür setzt, falls ich es wünsche.

Wir wollen auch unsere Ruhe haben zu Beginn. Aber eigentlich akzeptieren es auch alle.

Liebe Grüße
Kathi
(38+3)

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Das klingt ja schrecklich! Tut mir leid für euch. Bitte, bitte verschafft euch jetzt beim dritten Kind mehr Ruhe!

Ich sag Dir mal wie wir es gemacht haben:

Unser erstes Kind kam im Januar und wir haben vorher niemandem den Termin veraten. Ich habe auch keinen falschen Termin verkündet, sondern wirklich gesagt, dass wir es NIEMANDEM sagen. Außerdem haben wir dann auch gleich mitgeteilt, dass wir auf jeden Fall Bescheid geben wenn die Maus da ist (und nein, nicht erst zur Einschulung ;) ) und dass wir es sagen, wenn dann der erste Besuch kommen kann... also nach ein paar Wochen. Anfangs waren die werdenden Großeltern etwas irritiert. Die Omas wollten ja sogar Urlaub nehmen um ganz für ihr erstes Enkel da zu sein. Pustekuchen! Sehen wir aber anders ;)

Ohne große Diskussion haben sie es doch akzeptiert. Und letztenendlich waren sie dann 4 Wochen nach der Geburt für ca. 3h zu Besuch. Sie wohnen übrigens alle ca. 300km weit weg. Aber dennoch haben sie das so akzeptiert. Und für uns als neugebackene Familie war das sooooo wunderbar.

Freunde kamen dann auch erst später. Wir wollten einfach wirklich unsere Ruhe für uns drei. Haben uns viel zusammengekuschelt, unser Baby bewundert, die Stillbeziehung aufgebaut... würde es immer wieder so machen.

Viel Erfolg beim Durchsetzen! Die Anfangszeit ist sooo wichtig.

P.S. Wenn Du Unterstützung/Verständnis von Deiner Familie bekommt, aber nicht von seiner, dann darf eben auch nur Deine Familie vorbei kommen. Punkt. Würde ich auch genauso formulieren!

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Hallo, ich habe nur ein Kind, aber für mich war vorher schon klar das ich entscheide ob ich Besuch haben will oder nicht. Egal um wen es ging. Und vor allem war es mir egal, ob jemand deswegen beleidigt war.

Nach dem KS wollte ich nix mehr, nur meine Ruhe....meine Schwiegermutter stand trotzdem da. Ich habe sie quasi ignoriert und nach 10 Minuten gesagt das ich jetzt schlafen will. Diesen "Fleischbeschau" nach einer Geburt konnte ich schon ohne Kind nie verstehen.

Jeder, der mir deswegen Streß gemacht hat, hat von mir deutliche Worte zu hören bekommen. Auch der Verwandtschaftsgrad war mir egal.

Meine Patentante hat es auf die Spitze getrieben, sie stand dann plötzlich auf der Matte und wolte auch nicht gehen, bis sie das Kind gesehen hat. Meine Tochter ist jetzt 2, sie hat sie bis heute nicht gesehen. Menschen, die meine Bedürfnisse so extrem ignorieren haben in meinem Leben nichts verloren.
Allen, die für uns und unsere neue Situation Verständnis hatten, habe ich mein Kind nach ca 1 Woche stolz präsentiert. Entweder haben sie Kuchen oder etwas für den Grill dabei gehabt und diese Menschen hatten auch Verständnis dafür, das ich mich dann mit Baby zurückgezogen habe. Vor allem haben sie danach wieder für Ordnung gesorgt. Alle anderen konnten und können mir den Buckel runter rutschen.

Ich weiß von einer Freundin, deren Wunsch nach Ruhe auch ignoriert wurde, wie sehr sie gelitten hat. Dort hat der Ehemann nach ein paar Tagen ein Machtwort gesprochen, sie hat es sich nicht getraut. Beim 2. Kind war sie da viel mutiger.
Ich finde es übrigens total n ormal, das die eigene Mutter nach einer Geburt einem viel näher steht oder hilfreicher ist, als die Schwiegermutter. Meine Mutter war zum Zeitpznkt der Geburt leider schon Tod, sie hätte mich genauso unterstützt und beschützt, wie deine es getan hat.

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Hallo #winke
Ich ärgere mich total, wenn ich deine Geschichte lese und da kommt bei mir wieder einiges hoch #aerger
Wir haben vor der Geburt gesagt, dass die Grosseltern und Onkel vom Kleinen einmal kurz ins KH kommen können und wir dann unsere Kennenlernzeit geniessen wollen, fanden alle Verständlich. Haben sich auch fast alle dran gehalten, ausser meine Schwiemu. Hätte mein Mann sie nicht zurück gehalten, wäre sie noch am Tag vom KS im KH gestanden #zitter war dann auch schon beleidigt als es nein hiess. Dann am nächsten Tag (Do) kamen sie dann zu Besuch. Am Freitag rief sie dann an, sie stehe unten auf dem Parkplatz und komme gleich hoch, hab mich nicht getraut nein zu sagen, da sie ja extra dahin gefahren ist #augen am Samstag rief sie dann an, sie komme mit ihrer Schwester, die sei extra angereist vom anderen Ende der Schweiz, obwohl wir gesagt haben, nur die ganz enge Familie kommt ins KH und die restliche Familie wird von UNS informiert über die Geburt. Nun gut, der Hammer war dann, dass sie so gegen sechs kommen wollten, essenszeit im KH, ach ihnen sei das egal und störe sie nicht, wenn ich esse... Ob das für mich ok ist, interessierte sie nicht #kratz
Als wir zu Hause waren, hat sie täglich angerufen, ob sie nun endlich ihren Enkel sehen darf, am dritten Tag hab ich nachgegeben #gruebel durfte sie dann auch noch bedienen. Wohnt nebenan und hat keine Hilfe angeboten, erst als der Kleine 2 Monate alt war und ich nur noch darüber lachen konnte und mich längst organisiert hatte...

Ich hab mir fest vorgenommen beim zweiten Baby, halten sich die Leute an meine Regeln und das wird so durchgesetzt. Und das ist das wichtige, ziehe das, was du willst durch, euch muss es gut gehen!

Alles Gute #klee

Grüessli Fischli mit Zwärgli 13 Wochen #verliebt

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Hallo, ich danke euch wirklich sehr für eure Antworten.
In meinem Bekanntenkreis höre ich immer nur wie toll es alle empfinden dass sie so viel Besuch bekommen und wie stolz die Großeltern nicht schon kurz nach der Geburt Fotoshootings mit den Eltern und den Kindern, Enkeln usw. gemacht haben.

Die Cousine von meinem Mann hat sogar einen Plan für die 4 Tage Krankenhausaufenhalt gehabt in dem die komplette Besuchszeit mit Familie (über 40 Leute da ihre Mutter 7 Geschwister plus natürlich Anhang hat...) zugestopft war, sie meinte sie ist froh wenn sie abgelenkt wird, damit ihr nicht so fad ist im Krankenhaus. Das Baby durfte natürlich in alle Hände und machte mit jedem Fotos.

Man wird dann halt leider immer als Übermutter und steiff hingestellt wenn man das einfach nicht möchte. Ich habe die Unterschiede leider schon oft zu hören bekommen.
Und es ist wirklich so, ich möchte nicht von so vielen Leuten überrannt werden und ich möchte auch beim dritten Kind noch nicht, dass mein Baby das erst wenige Stunden bis Tage alt ist von der gesamten Großfamilie beschmust wird.

Umso mehr bin ich über jeden Beitrag von euch froh der mir zeigt dass es ok ist wenn man das eben nicht kann und möchte.

Ich muss es einfach wirklich lernen, konsequentes nein sagen wenn es nicht anders geht #schwitz.
Ohne Mitleid zu haben, denn mit mir hat auch niemand welches.

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Schön, wenn Du jetzt etwas Mut fassen konntest, Dich und Dein Baby in eurem Sinne zu verteidigen :)

Alles Gute für euch!

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Zeih dein Ding durch!!! Es muss für dich und dein Baby stimmen, alle anderen sind egal, wenn die beleidigt sind, dann sollen sie. Zum einen Ohr rein und zum Andereb wieder raus, wenn doofe Sprüche kommen.
Du musst einfach standhaft bleiben und dich nicht weichkochen lassen, denn die Zeit kannst du danach nicht mehr zurück drehen und es sagt auch niemand danke, wenn du dich überforderst!!!
#liebdrueck