Wochenbettdepression

Ihr Lieben,

mich hat es total erwischt. Morgen gehe ich zu meiner Frauenärztin. Ich hoffe, sie weiß was zu tun ist.

Wie sah bzw. sieht bei euch die Behandlung aus? Wie habt ihr gemerkt, dass etwas nicht stimmt?

Bin sehr müde und ausgelaugt, fühle mich überfordert, habe panische Angst um mein Baby, bin gereizt und irgendwie läuft das Leben wie ein Film ab.

Liebe Grüße

Patricia

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Hallo Patrizia,

erstmal: Sei stolz dass du es so sehen kannst und dir Hilfe Holst!

Bei mir war es damals anders. Ich selber fand mein Baby "komisch", als wäre er nur zu Besuch. Ich konnte ihn nicht baden weil ich Angst hatte ihn zu ertränken, nicht auf den Balkon weil ich Angst hatte ihn runter zu werfen. Ich fand ihn ganz niedlich, aber es hätte mich nicht gestört wenn ihn jemand mitgenommen hätte. Heute fühle ich mich furchtbar wenn ich daran denke, oft Weine ich dann auch! Irgendwann bekam ich Halluzinationen, konnte nicht mehr schlafen, kein essen mehr.machen. Ich war irgendwo zwischen Tod und Wahnsinn. Mein Mann hat es zum Glück gemerkt (fast zu spät) und meine Hebamme angerufen. Diese kam sofort und sprach von Einweisung! Da habe ich mich erst quer gestellt, sie hat dann mit mir alles in die Wege geleitet damit ich schnell einen Termin beim Psychotherapeuten bekomme! Ging auch sehr schnell, ich bekam Mirtazapin! Da war mein Sohn 5 Monate alt. An seinem ersten Geburtstag ging es mir wieder richtig " gut"!

Es nagt allerdings heute noch an mir und ich rede mir oft ein, dass er nur so ruhig war, weil er gemerkt hat dass ich ihn nicht mag :-(

Heute merkt man in unserer Mutter-Sohn-Beziehung rein gar nichts davon. Wir haben ein sehr inniges Verhältnis und er ist so ein lieber <3

Puuuuh, langer Text. Entschuldige bitte. Ich hoffe ich konnte dir damit weiterhelfen!

LG Moni

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Liebe Moni,

dein Text macht mich sehr traurig. Wie schlimm, dass du die erste Zeit mit deinem Kind als sozusagen anderer Mensch verbringen musstest wegen dieser schlimmen Krankheit.

Ich erkenne mich da auch wieder in deinen Zeilen...

Bei mir ist es so, dass ich mich schuldig fühle wegen dem Abstillen, die Angst kommt denke ich von der Zeit auf der Intensivstation mit ihm, ich heule viel vor Sorgen, bin ungerecht zu meinen anderen Kindern. Habe keine Kraft für den Alltag.

Meine Frauenärztin kann mir sicher jemanden nennen, der sich damit auskennt. Denke auch, dass Medikamente angebracht wären, weil ich auch einfach wieder funktionieren will.

Die Bindung zu meinem Kind ist denk ich normal. Ich liebe ihn heiß und innig :-)

Lg
Patricia

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Ich denke in Extremsituationen reagiert unser Körper auch extrem. Bei dem einen schleichend und bei dem anderen explosionsartig! Es ist großartig, dass du dein Kind heiß und innig liebst, das freut mich sehr! :-)

Wie es Dir geht, ist allerdings auch enorm wichtig. Gerade wegen deinen anderen beiden Kindern.

Mein großer musste auch sehr leiden :-( Ich war in der Zeit nicht einmal auf dem Spielplatz oder draußen mit ihm... Ich hatte keine Unterstützung (Ist ja alles halb so schlimm, ist wohl besser wenn du J. zur Adoption freigibst, sowas kann man sich auch einbilden, eine gute Mutter fühlt so nicht, etc...), das war sehr grausam! Ich hoffe dass deine Familie dich auffängt! Die Therapie hat mir sehr geholfen, ich habe mein leben in die Hand genommen. Habe eine Ausbildung gemacht und meinen Führerschein. Ich habe eine Basis geschaffen und hoffe sehr, dass ich nach der Entbindung nicht wieder in dieses Loch falle!

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute!!!

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Achso, wie unhöflich! Ich wünsche Dir natürlich alles gute und das du die richtige Therapie erhält und es Dir schnell besser geht!

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Wollte schnell Bescheid geben, dass ich gestern bei meiner Ärztin war und eine Überweisung bekommen habe. Außerdem hat sie mur Blut abgenommen, weil es nämlich auch die Schilddrüse sein kann. Habe in der Schwangerschaft ordentlich L-Thyroxin genommen und es nicht wirklich ausgeschlichen sondern eher einfach abgesetzt. Wäre ja die einfachste Lösung, wenn es nur daran liegt.

LG und danke

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Alles alles Gute für die Zukunft :-)

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Hi,

erstmal Glückwunsch zum Nachwuchs!

Nun: Super, dass du es erkannt hast! Hast du eine gute Hebamme? Es gibt den Verein Schatten und Licht, die sich genau auf sowas spezialisiert haben. Dazu gibt es Selbsthilfegruppen.
Gib das mal bei Google ein.

Alles Gute!

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Danke :-)

Leider finde ich keinen Therapeuten. Alle dicht. Mein Mann hat erklärt, mit mir wäre nichts mehr anzufangen. Der hat kein Verständnis.

Es gibt gute Tage und schlechte. Heute hab ich nicht mal die Kraft aus dem Bett zu kommen.

Es ist bitter. Weiß nicht mehr weiter. Probiere es schon als bei dieser Hotline und da geht nie jemand dran.

Weiß auch nicht was ich jetzt noch machen soll.

LG

Patricia

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Hallo Patricia,

es ist blöd, dass man nicht sofort die Hilfe bekommt die man benötigt :-(
Mein Hausarzt hat mir Tabletten aufgeschrieben, die aber (noch) nicht richtig wirken.
Nächste Woche habe ich ein Gesprächstermin bei einer Therapeutin, wobei geschaut wird, ob ich bei ihr bleiben kann oder ob ich stationär muss ....
Alles ziemlich blöd.
Eine Bindung zu meinem Kind habe ich auch noch nicht :-( Meine Eltern und meine Schwiegermutter unterstützen mich den ganzen Tag bis mein Mann von der Arbeit kommt. Alleine würde ich es nicht schaffen. Bin überfordert und gereizt, die Kleine schreit viel (wohl die 3-Monats-Kolliken).
Ich möchte doch einfach nur ein "normales" Leben führen.

Alles Gute dir

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Liebe Patricia,

ich drücke die mal ganz feste! Prima, dass du dir Hilfe holst. Mir ging es auch sehr sehr schlecht - noch eine Woche länger und ich hätte mir auch Hilfe geholt.

Ich hoffe es geht dir bald besser,
jada