BEL - was tun???

Hallo liebe Leser, ich wende mich heute mit meinem Problem der Wahl der richtigen Geburtsart an Euch und hoffe, Ihr könnt mir ein paar hilfreiche Tipps geben. Errechneter Entbindungstermin unserer Maus ist der 24. Mai, also in vier Wochen. Sie liegt seit Monaten in Beckenendlage (reine Steißlage wie ein Klappmesser). Es ist unser zweites Kind, unser Sohn wurde vor 3 Jahren spontan aus Schädellage geboren. Die BEL kam bisher in unserer Verwandtschaft nicht vor. Nun hatten wir überlegt, was wir tun: äußere Wendung, spontane BEL-Geburt oder Kaiserschnitt. Bevor wir uns genauer informiert hatten, waren wir beide intuitiv für einen Kaiserschnitt, um das Kind möglichst am wenigsten zu gefährden. Dann waren mein Mann und ich in einer auf spontane BEL-Geburten spezialisierten Klinik. Das Gespräch war sehr vertrauenserweckend und wir fühlten uns ernst genommen und gut beraten. Wenn die Geburt losgeht, würde dort jederzeit der BEL-erfahrene Arzt in Rufbereitschaft zur Entbindung dazukommen. Wir sprachen auch über die äußere Wendung, der wir erst kritisch gegenüber standen (bei Drücken auf Bauch bei erster Geburt - musste am Ende schnell gehen - hatte ich Angst um mein Kind), und hatten uns, da wir uns dort gut aufgehoben fühlen, schon so gut wie dazu durchgerungen. Manko dieses Krankenhauses aus unserer Sicht: keine Neonatologie.

Dann passierte Folgendes: Ich hatte auch einen Termin in dem Krankenhaus, in dem ich eigentlich auf normalem Wege mit meiner Beleghebamme entbinden wollte (bevor die Sache mit der BEL herauskam). Die Beleghebamme, der ich auch sehr vertraue, sagt aber, sie hätte keine Erfahrungen mit BEL-Geburten. Auf jeden Fall hatte ich meinen Termin im Krankenhaus zur Geburtsbesprechung (dort habe ich mein erstes Kind bekommen und war nicht sehr zufrieden, deshalb jetzt ja die Beleghebamme, aber dort ist eine Neonatologie für alle Fälle) und auch dort würden äußere Wendungen durchgeführt werden und ich könnte mein Kind spontan in BEL bekommen oder auch einen Kaiserschnitt. Die Ärzte sind jung, nett, aber gestresst aufgrund zu viel Arbeit. Dort wurde festgestellt, dass das Kind eine Nabelschnurumschlingung um den Hals hat (daher gar keine Wendung möglich). Diese Neuigkeit hat mich sehr fertig gemacht. Ich hatte Angst um mein Kind, vor Sauerstoffunterversorgung, und war ziemlich unruhig. Hinzu kamen ein paar Tage später noch regelmäßige Wehen (nicht schmerzhaft), wegen derer ich jetzt Magnesium nehme. Innerlich hatten wir uns natürlich von unserer Idee einer Spontangeburt verabschiedet (und Wendung war ja eh nicht mehr möglich). Jetzt wurde ich wieder untersucht - die Nabelschnur liegt nicht mehr um den Hals, aber neben dem Hals - wir erleichtert, glücklich. Aber die Umschlingung könne wohl wiederkommen, da das Kind Bewegungsfreiheit hat und jederzeit mit der Nabelschnur spielen kann. Nun wissen wir wieder nicht, was wir tun sollen, sind sehr ratlos. Vom Gefühl her bin ich nicht für eine Wendung, wer weiß, was da schief geht, womöglich wird das Kind noch in die Nabelschnur hereingedreht. Wenn Kaiserschnitt, dann die Klinik, in der schon unser Sohn kam (mit Neo), damit haben die Erfahrung, sind aber nicht sehr stillfreundlich. Wenn natürliche BEL-Geburt, dann die andere Klinik, da fühlen wir uns besser aufgehoben, haben aber leichte Bedenken wegen fehlender Neo, sind dort sehr stillfreundlich. Aber optimal finde ich beides nicht: Mir ist wichtig, dass das Kind das möglichst geringste Risiko hat, ich aber mein Kind danach möglichst schnell in die Arme schließen und auch stillen kann. Dass es dem Kind gut geht, ist mir sehr wichtig. Und dass es mit dem Stillen klappt, ist mir auch sehr wichtig. Beim Kaiserschnitt würde ich das größte Risiko tragen (Nebenwirkungen/Gefahren der OP, kann mich danach nur eingeschränkt ums Kind kümmern, Schmerzen). Bei spontaner BEL-Geburt läge das größte Risiko beim Kind: Abklemmen der Nabelschnur beim Durchtritt des Köpfchens und evtl. Sauerstoffunterversorgung, Schiefhals, blauer Po und geschwollene Genitalien, Arme evtl. neben Kopf bei Geburt. Und dann die Frage: Habe ich am Ende die Kraft, stark zu pressen? Denn die Endphase ist kritisch und wichtig, da muss alles schnell gehen. Evtl. wird auch auf den Kopf des Kindes gedrückt, damit dieser schneller geboren wird (so zumindest in Klinik mit Neo). Wenn das Kind im letzten Geburtsstadium zu wenig Sauerstoff bekommt und vielleicht eine Behinderung entwickelt, bin ich schuld, da ich evtl. nicht genug gepresst habe. Beim geplanten Kaiserschnitt kann das Kind aber nicht selbst bestimmen, wann es reif ist, wann es losgeht. Es wird überrascht und hat vielleicht Anpassungsschwierigkeiten, wenn´s plötzlich und unvorbereitet einfach "da ist". Ach, ich weiß nicht, wie ich mich entscheiden soll. Die Risiken für das Kind sind wahrscheinlich am geringsten, wenn´s per Kaiserschnitt geholt wird. Und auch bei einer BEL-Geburt wird bei Schwierigkeiten nicht lange "gefackelt" und viel schneller ein Kaiserschnitt gemacht als bei SL-Geburten (im Krankenhaus mit Neo beträgt die KS-Wahrscheinlichkeit bei BEL-Geburten 50 %). Hinzu kommt, dass ich mich jetzt aufgrund der vorzeitigen Wehen schonen soll, wenig Bewegung, viel Ruhen, kein Sport. Deshalb gehe ich jetzt auch nicht mehr zur Schwangerengymnastik und fühle mich natürlich nicht sonderlich fit. Auch daher denke ich: habe ich da überhaupt Kraft für eine natürliche Geburt?

Ich wäre Euch sooo dankbar, wenn Ihr mir ein paar Tipps geben könntet, was ich in meiner Situation machen soll. Ich habe das Gefühl, die Zeit drängt, ich muss mich endlich entscheiden, weiß aber nicht wie. Welche Geburtsart soll ich wählen, welche Klinik? Daher hoffe ich auf Eure guten Ratschläge und dass Ihr mir vielleicht weiterhelfen könnt.

Herzlichen Dank!!! Christine

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Ich kann deine Bedenken sehr verstehen. Mein Sohn ist mein erster Kind und auch er hockte vom Anfang bis zum Ende in BEL. Ich hatte natürlich immer Hoffnung, dass er sich noch dreht - hat er aber nicht. Ich schreib dir mal wie das bei uns war. Wir hatten die Möglichkeiten:

1. Krankenhaus mit Neo - Versuch spontane Geburt - aber eher unsympathisch, nicht stillfreundlich und auch ziemlich "überfüllt"

2. Krankenhaus ohne Neo - geplanter KS - sehr freundliches Personal und sehr stillfreundlich
Wir haben uns für die zweite Variante entschieden. Mir war es wichtig, dass ich mich gut aufgehoben fühle und meinen Sohn stillen kann. Außerdem war das Krankenhaus bei uns "nebenan" und man musste nicht viel fahren. Da die Schwangerschaft komplett Beschwerdefrei war und auch sonst unkompliziert (außer die BEL) bin ich einfach davon ausgegangen, dass wir die neo nicht brauchen werden.

Mir war wichtig, dass es dem kleinen gut geht und ich hatte einfach das Gefühl, dass es einen Grund hat, warum er so hockt. Der KS und auch die Tage danach waren seitens des Krankenhauses echt gut. Auch die "Geburt" war etwas ganz besonderes für mich - auch wenn man es mit einer spontan-Geburt nicht vergleichen kann. Wir haben uns sogar geschafft, dass der milcheinschuss schon am dritten Tag kam und man hat mich bezüglich des Stillens so Super unterstützt.

Für uns war der KS die richtige Wahl. Anpassungsschwierigkeiten oder ähnliches hatte mein Sohn gar nicht und er war von Anfang an bei mir.

Was du dabei noch bedenken solltest: wie lange kann dein Mann danach Zuhause bleiben und hast du noch anderweitige Unterstützung. Danach musst du dich echt schonen. Gerade die ersten zwei Wochen sind nicht leicht.

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Ich habe bis jetzt erst eine ss hinter mir. Mein Sohn lag ewig in BEL. Für mich war klar wenn er sich nicht dreht wird es eben ein ks. Er hat sich aber dann doch noch von ganz alleine in der 38.ssw! gedreht.

Ich würde mich immer wieder für einen ks entscheiden wenn das Kind in BEL liegt. Zum Thema äußere Wendung: ich finde es irgendwie grauenvoll dass das Kind mehr oder weniger gewaltsam gedreht werden soll. Würde ich nie machen.

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Hallo Christine,
ich war in einer sehr ähnlichen Situation, kan also sehr gut mitfühlen.
Unser 1. Sohn normal spontan entbunden und unser Kleiner lag von Anfang an in BeL.
Wir hatten auch die Qual der Wahl, für was entscheidet man sich, welchen Weg geht man und bereut ihn dann hoffentl. nicht.
Ich kenne deine Gedanken sehr gut.
Höre in dich rein und versuche mit deinem Mann eine Entscheidung zu finden, nehm diese dann an (denn das "in derLuft hängen" fand ich am schlimmsten) und schlafe ein paar Nächte darüber. Fühlt es sich gut an, habt ihrs:-D
Ich hätte mir damals eine BeL-spontangeburt nicht zugetraut, KS wollte ich dem Kind ersparen, da es für mich eine gruselige Vorstellung ist so auf die Welt zu kommen- mit all seinen negativen Aspekten und somit haben wir uns für die Wendung entschieden.

Es klappte alles wunderbar und ich hatte 13 Tage später eine traumhafte Spontangeburt.

Liebe Grüße

Lara

p.s.während dem Wenden wird von 2 Ärzten geschallt plus CTG.da es unter Not-KS Vorbereitung passiert, kann so gut wie nichts passieren.
Unser Arzt führte schon 1500Wendungen durch und er meinte es ist noch nie etwas passiert.
Im Inet darf man eh nicht herumstöbern, da schreiben nur Frustrierte, Enttäuschte und Bösartige#winke

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Hallo,

bei mir war es so: nach 2 spontanen Geburten aus Schädellage hat sich unser Nesthäkchen entschlossen, sich kurz vor der Geburt nochmal umzudrehen... Muss dazu sagen, ich lag ewig wegen vorzeitiger Wehen und Nierenstau im KH, zwischendurch war ihr KOPF sogar mal so tief im Becken, dass er im US kaum noch abzubilden war.

Ja, und dann meinte meine FÄ, ich müsse mir dann doch Gedanken über einen KS machen. Ich hatte sogar eine Termin gemacht, den aber dann wieder abgesagt, nachdem ich mich nochmals mit meiner Hebamme beraten hatte. Wir sind es dan nach dem Motto: "Einfach mal abwarten" angegangen. Einziges Manko war, dass ich nicht in mein Wunsch-KH konnte. Dafür in eins mit FIPS und Neo.
Im Aufklärungsgespräch hat mir die Oberärztin echt ziemliche Angst gemacht, von wegen es würde immer geschnitten bei BEL und alle Risiken nochmals dramatisiert...

Gesagt, getan, zwei Tage nach dem urspünglichen KS-Termin sind wir dann mit Wehen im KS angetanzt, trafen eine ältere, erfahrene Hebamme, die uns sofort ein Riesenvertrauen vermittelt hat und es war meine schönste Geburt!

Hör auf dich und was dein Gefühl dir sagt, wenn du dich mit einem KS sicherer fühlst, wähle diesen Weg, ansonsten erkundige dich, ob dir bei einer Spontangeburt aus BEL erfahrenes Team zur Seite steht!

Alles Gute und LG, Cutee

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Ich kann nur sagen.... Der erste Gedanke zählt!
Last einen KS machen und gefährdet das Baby nicht ....
Ich hatte auch BEL und wir haben uns über alles informiert. Aber alles hat ein Risiko und die Maus hatte auch einen Grund für die BEL. Da waren wir froh, einen KS gemacht zu haben. Da wäre eine äussere Wendung schon ne riesen Gefahr gewesen!
Alles Gute für Euch
Ps. Ich hab halt nur getrauert, keine normale Geburt erleben zu dürfen, aber das durftest du ja schon :-) insofern;-)

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Und ich würd die klinik mit neo nehmen! Und mich vorher noch übers stillen informieren. Hast du deinen Sohn gestillt? Dann klappts sicher auf jeden Fall trotz Ks.

Bei mir war s das erste Kind ubd KS und trotzdem hat das stillen geklappt:-) hatte auch keine riesen Hilfe dabei.

Hör auf dein Bauchgefühl. Dann entscheidest du dich richtig! Für uns war auch klar! Wir machen das, was für mausi das Beste ist. Und das war der Ks!!

Glg

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Hallo Christine.

Ich finde es erst einmal toll das du dir um die Geburt so viele Gedanken machst....

Ich persönlich habe unsere Tochter 2010 wegen BEL per KS entbunden. Sie lag auch von Anfang an wie ein Klappmesser.

Die Möglichkeit der äußeren Wendung wurde gar nicht weiter besprochen, da das Fruchtwasser immer am unteren Limit schwankte. Deshalb war ich dann ab der 32. SSW 2x die Woche zur Kontrolle. Allerdings war immer die Gefahr einer Plazentainsuffizienz gegeben. Das kam noch dazu.

Daher hatten sich moxen oder indische Brücke, Taschenlampe und was es sonst noch für Spielereien zur Anregung der Drehung gibt auch erledigt.

Ich habe mich dann damit abgefunden das es einen Grund gibt das sie so liegt.

Und die Zeit nach dem KS fand ich lange nicht so schlimm wie befürchtet. Es war alles ok, so wie es gelaufen ist. Nur würde ich heute dem KS auf gar keinen Fall mehr 14 Tage vor Termin zustimmen.

Ich hoffe du findest die richtige Lösung für dich und deine Familie mit der du hinterher auch noch gut leben kannst#sonne

LG
Sandra

8

Hallo Ihr Lieben,

ich danke Euch sooooo sehr für Eure Hilfe und Erfahrungsberichte! Ihr habt mir echt geholfen und auch die Angst vor einem KS größtenteils genommen. Unser Schatz wird jetzt kommende Woche mit einem geplanten KS geholt - 3 Tage vor eigentlichem ET. Wir denken, das ist für das Kind die sicherste Wahl. Ich hoffe, alles geht gut und ich kann auch schnell stillen.

DANKE Euch allen! #herzlich

Viele Grüße
Tine

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Hallo.
Freut mich wenn dir das die Entscheidung etwas leichter gemacht hat. Das ist doch der Sinn hier, oder?

Mir fällt allerdings noch ein das ich neulich mit einer Freundin im Nachhinein über ihren KS gesprochen habe. Sie hatte einen nach 2 normalen Geburten. Sie sagte, jeder spricht nur über hinterher, das die Schmerzen so stark wären etc.pp.

Sie war überrascht wieviel sie während des KS mitbekommen hat, als wenn man von innen neu sortiert wird, nannte sie das. Und das man so hin und her geworfen wird. Das hatte ich z.B. gar nicht so wahrgenommen. Sie hat es als unangenehm empfunden. Und das sie sich doch etwas "ausgeliefert" gefühlt hat.
Alles nicht schlimm, aber sie hätte es nur irgendwie gerne vorher gewusst.

Also sag ich es dir nur kurz nochmal, jeder macht ja seine eigenen Erfahrungen. Wie gesagt, meine Schwester ist mit ihren beiden KS total glücklich und meinte nur, klar ruckeln die an einem rum, und du hast das Gefühl du hast ne Hand an den Rippen, aber wie sollen die das auch sonst machen??

Alles in allem brauchst du keine Angst zu haben, die Ärzte machen das schon. Und die Sorgen und Ängste die man vorher hat, sind so verschwindend gering, wenn man die damit vergleicht wie viele Gedanken und Sorgen man sich später erst um sein endlich (egal wie) geborenes Kind macht...;-))

Alles Gute und schönes Kennenlernen

Sandra