Kaiserschnitt aus Angst vor der Geburt

Hallo zusammen,

eine sehr interessante Studie wurde in Österreich veröffentlicht. Es geht darum, wie Mütter zum Kaiserschnitt stehen und ob sie die Art der Geburt, die sie erlebt haben (normale Geburt, geplanter Kaiserschnitt oder medizinisch notwendiger Kaiserschnitt) auch anderen Müttern empfehlen würden.

Ich vermute, dass mit geplantem Kaiserschnitt eigentlich der Wunschkaiserschnitt gemeint ist. Das ist natürlich quatsch, denn nicht jeder geplante Ks ist ja ein Wunsch-Ks.

http://kurier.at/lebensart/gesundheit/studie-kaiserschnitt-angst-vor-der-geburt/50.704.429

lieber Gruß Miri

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Hallo,

was da leider nicht erwähnt wird ist der Umgang von Frauen seitens der Hebammen und Ärzte während einer normalen Geburt.
Da ist leider jegliches Mitgefühl, Empathie und professionelle Psychologie nachwievor nicht angekommen.

In meinem GV-Kurs bin ich immer wieder sprachlos, was sich da viele haben gefallen lassen müssen bei ihrer ersten Geburt.
Angefangen von absoluten No-Go Kommentaren ("boah, sie bringen aber ganz schön Gewicht auf die Waage"), besonders in Notfällen (bei Wehensturm die Ansage "jetzt halten sie halt mal still, so kann ich nicht arbeiten") bishin zu Sachen, die man durchaus als grenzwertig bezeichnen muss...

Eine Freundin hat beispielsweise einen Wunsch-Kaiserschnitt machen lassen, weil ihr (tatsächlich medizinisch notwendiger Dammschnitt) bei der ersten Geburt vernäht wurde, ohne dass die Betäubung ausreichend oder wirkungsvoll war und der Arzt sie nicht ernst genommen hatte.

Im Nachgang hat sie zwar den Kaiserschnitt in Frage gestellt, aber das schien ihr weniger schlimm zu sein wie die ärztliche "Versorgung".

Ich behaupte mal, wenn mehr Frauen liebevoll, aufmerksam und ermunternd während der Geburt betreut würden, gäbe es sicherlich weniger Kaiserschnitte bzw. nur solche, die aus gesundheitlichen Gründen stattfinden!

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Hundert Ausrufezeichen für Deinen Kommentar#ole

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Danke für diesen Kommentar!!!! Der spricht mir aus der Seele!

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Haha und ich hatte eine normale Geburt aus Angst vor den schmerzen nach einer op :-P

Mein 1 Sohn kam per ks und es war der Horror!!!!!!

Daher weiß ich den Unterschied ;-)

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Und ich hatte total Schiss, dass ich einen Kaiserschnitt 'brauche' - sei es, weil sich unser Sohn kurz vor der Entbindung meint, sich nochmal drehen zu müssen oder das während der Geburt etwas schief läuft und ich dann noch einen bekomme... Selbst vor der PDA hatte ich totale Angst. Ich hatte keine und würde es bei einer weiteren Geburt auch wieder ohne versuchen. Vor kurzem hatte ich eine Lumbalpunktion. Daher weiß ich, wie sich eine PDA anfühlen würde. War tatsächlich nicht schlimm, bleibe aber dabei: keine PDA :)

Liebe Grüße!

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Ich hatte auch keine PDA und fand das auch gut so....mein Körper hat mir genau gezeigt was ich tun muss....

Meine Jungs sind zum Glück in sl aufgewachsen und immer fleißig so liegen geblieben....leider war beim 1 Kind eine plazenta previa totales da ging nur ks das war so schlimm für mich nie nie nie nie wieder....

Also aus Angst vor schmerzen sich operieren zu lassen finde ich bisschen Blödsinn aber jeden das seine ;-)

LG

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"Und ich hatte total Schiss, dass ich einen Kaiserschnitt 'brauche' - sei es, weil sich unser Sohn kurz vor der Entbindung meint, sich nochmal drehen zu müssen oder das während der Geburt etwas schief läuft und ich dann noch einen bekomme... Selbst vor der PDA hatte ich totale Angst. Ich hatte keine und würde es bei einer weiteren Geburt auch wieder ohne versuchen. "

Das unterschreibe ich so! War bei mir genauso!

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Hallo,
ich hab eine sch*** Angst vor der Geburt da meine erste echt Horror war, aber den Gedanken von der Brust abwärts gelähmt mit fixierten Armen dazuliegen und dabei den Bauch aufgeschnitten zu kriegen find ich noch viel schlimmer...
LG

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Huhu,

also ich habe beide Szenarien durch, und finde den Kaiserschnitt aus Angst vor Geburtsschmerzen quatsch. Schmerzen hat man da doch auch und vorallem um einiges länger. Zwar finde ich die Schmerzen nach einem KS nicht so heftig wie der Geburtsschmerz, aber schon allein wegen dem Erlebnis "spontane Geburt" würde ich die Schmerzen immer wieder in Kauf nehmen. Denn für mich war es zwar ein schmerzhaftes aber gleichzeitig auch das schönste Erlebnis das ich hatte.

Deswegen bin ich froh das ich nach meinem KS diese Erfahrung machen durfte.

Lg Kijara mit S (6Jahre) und E(9Wochen) alt

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Hi,

ich kann die ängstlichen Frauen verstehen. Ich sehe in meinem Sportkurs immer wieder Menschen mit sehr großen, körperlichen Defiziten. Der heutige Bewegungsmangel zieht verbreitet ein unglaublich schlechtes Körpergefühl nach sich, dabei ist eine grundlegende Fitness und ein intaktes Körpergefühl, Vertrauen in und Kenntnis der eigenen Leistungsfähigkeit unabdingbar für eine entspannte, komplikationslose und natürliche Geburt.

Mich wundert es daher nicht, dass die Kaiserschnittraten steigen (auch die Not-Sectios bei Geburtskomplikationen, die m.E. zu 50% hausgemacht/ klinikgemacht sind). Viele Frauen sind heute kaum in der Lage, den Einkauf allein ins Haus zu tragen, natürlich machte es ihnen Angst, ggf. 10 h + X in den Wehen zu liegen. Denn die sind a) anstrengend und b) natürlich sehr schmerzhaft (ich kenne kaum etwas schmerzhafteres).

Wer selbstbewusst ist, seinen Körper kennt und sich einigermaßen fit hält (da reichen schon Spaziergänge & Co.), hat wesentlich weniger Angst vor dieser Ausnahmesituation, weil der eigenen Körper und die Leistungsfähigkeit bekannt sind.

Die Konsequenz, einen Kaiserschnitt zu planen, finde ich bei bestehenden Ängsten jedoch vollkommen o.k.. Frauen, die zur natürlichen Geburt überredet werden, enden meist mit einer Not-Sectio, die nun wahrlich traumatisch ist und weder Kind noch Mutter noch den Freundinnen der Mutter (die sich dann jahrelang anhören dürfen, wie schlimm eine normale Geburt ist und dann ebenfalls Ängste entwickeln) nützt.

Eine Steigerung natürlicher Geburten, vor denen man keine Angst zu haben braucht, fängt also ganz, ganz, ganz weit vorne an. Den Menschen wieder beibringen, dass man Herausforderungen meistern kann, dass Körperlichkeit gut und normal ist, das wäre wohl der sinnvollste Ansatz.

Ich würde mich freuen, wenn man Frauen heute mehr befähigen würde, statt sie zu überreden und unter Druck zu setzen. Jede Frau hat das Recht zu wählen. Leider wird sie heute eben nicht objektiv beraten & begleitet, sondern noch mehr verunsichert, mit Vorwürfen & Horror-Stories bombardiert. Die ganze Verantwortung für das "Gelingen" dieses "Projekts" lastet auf der Frau... es ist so verständlich, dass man da lieber den (vermeintlich) sichereren, auf jeden Fall planbaren Weg wählt.

LG

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sehr wahr, was du schreibst.

Allerdings muss man auch sagen, dass nicht alle Frauen superfit sein können, bzw. dass es nicht sitmmt, dass alle übergewichtigen nicht so fitten Frauen die Geburt nicht schaffen.

Viel eher ist es wirklich das Vertrauen und Kennen des eigenen Körpers. natürlich kann man das nicht 5 Min. vor der Geburt erlernen. aber eine gute Hebammenbetreuung während der Schwangerschaft kann viel bewirken.

lies mal das Buch von martina Eirich "Hebammenkniffe"! da beschreibt sie auch so eine eher unfitte Mutter, die sie zu täglichen Spaziergängen mit ausgeborgtem Hund animiert. Das klappte sehr gut.

lg Miri

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Ja, da gebe ich dir Recht.

Ich meine mit "fit" auch eher, sich körperlich etwas zuzutrauen und die Mechanismen körperlicher Beanspruchung zu kennen, den Körper fordern können und ihm dabei vertrauen, dass er es schafft. Man muss wahrlich kein Sportjunkie sein.

Ich kenne mittlerweile so viele Pudding-Menschen, die ihre Muskeln und deren Funktion nicht mal mehr kennen, sie nicht spüren und sie schon gar nicht bewusst ansteuern können. Sie können ihre Beine nicht mehr ganz durchstrecken und schon gar nicht auf einem Bein stehen. Erwachsene, junge Menschen!

In diesem Zustand übersteht man keine Geburt, das ist fakt. Dann ist ein Kaiserschnitt wirklich eine gute Lösung.

Ansonsten reichen Spaziergänge, Kenntnis des eigenen Körpers (wie reagiert mein Körper unter Belastung) und gute Hebammenbetreuung aus, um die besten Voraussetzungen für eine natürliche Geburt zu haben. Auch zu wissen, was bei der Geburt überhaupt passiert, ist sehr hilfreich. Es ist kein Garant, schiefgehen kann bekanntlich immer etwas, aber die Wahrscheinlichkeit sinkt rapide.

In meinem Bekanntenkreis kann ich mittlerweile von Anfang an sehen, wer an dem Wunsch nach natürlicher Geburt scheitern wird und wer nicht. Frauen, die schon keinen Einkauf ins Haus tragen können, werden es schwer haben und ich wurde bisher leider nie positiv überrascht.

Ich finde es nur so traurig, dass ausgerechnet die dann Horror-Geschichten verbreiten. Das ist so unfair anderen Frauen gegenüber, deren Angst sich dann noch weiter steigert.

LG

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