Schwangerschaftsdiabetes und ambulant entbinden???

Hallo!

Hat hier zufällig jemand nach Schwangerschaftsdiabetes ambulant entbunden? Was muss man da beachten? Habt ihr die Wehen abgewartet oder einleiten lassen? Messt ihr bei euren Babys den Zucker selber?

Bin mal neugierig, ob Antworten kommen...

Munirah

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Hallo Munirah,

also bei uns in der Klinik wäre das undenkbar gewesen. Da gab es soviele Zuckerkontrollen als Standart...
es gäbe vielleicht eine Möglichkeit, wenn Du eine Hebamme mit geprüftem Bz Messgerät hast, die in ganz regelmässigen Abständen misst....

ich bin mal auf die anderen Antworten gespannt.

Alles Gute!
Inga

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Hallo Inga!

Ich hätte auch keine Probleme mit selber messen, wenn mich jemand gut einweist. Habe ja bei mir und beruflich auch schon bei Patienten gemessen...

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Ich finde, das Messen an sich ist auch überhaupt kein Problem. Das Problem werdem die KInderärzte sein, ob die Dich gehen lassen. Da hat man einfach riesig Angst vor Hypoglykämien... wobei ich selten erlebt habe, dass das passiert ist.

Ich würde einfach mal in den unterschiedlichen Khs anfragen!

Inga

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Hallo,

ich hatte mich vorab mal erkundigt, wie es bei SS-Diabetes aussieht und es hieß, man muss 24 Stunden in der Klinik bleiben wegen des BZ-Überprüfung.

Ich habe dann ganz normal entbunden (wenn das Baby eine normale Größe hat und Deine BZ-Werte ok waren in der letzten Zeit, gibt es überhaupt keinen Grund für einen KS). Meine Geburt ging rasend schnell (nach Ankunft im KH 20 Minuten und die Kleine hatte normale Maße - 47cm, 3150 g)

Die Geburt war abends um 21 Uhr und am nächsten Tag durfte ich um 13 Uhr die Klinik verlassen. Ich soll noch etwas Diät halten und meine BZ Werte noch messen und nach 6 Wochen beim Hausarzt einen neuen Test machen lassen. Die BZ Werte vom Baby prüfen sie kurz nach der Geburt und dann kurz vor Entlassung und als die ok waren, durfte ich gehen.

Alles Gute.

LG Samy

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Danke für deine Antwort und herzlichen Glückwunsch zu eurer guten Geburt!

Aber ich weiß nicht, ob ich den Absprung schaffe, wenn ich so viele Stunden bleibe... Nach 2-4 Stunden kann ich mir das ja vorstellen, aber wenn ich länger bleibe, kommen Schmerzen und Müdigkeit. Jedenfalls war es nach den ersten beiden Geburten so. Und dann würde ich doch bleiben, bis alle Untersuchungen beim Baby abgeschlossen sind.

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Soweit ich weiß, sind 5 Stunden ja eh Pflicht! Vorher dürfen sie Dich nicht gehen lassen. Wenn Du abends, bzw. nachts entbindest, dann glaube ich sowieso, dass Du noch die Nacht bleiben würdest und nicht z.B. morgens um 3 Uhr Deine Koffer packst um zu gehen, denn die Visite wirst Du wahrscheinlich noch abwarten müssen.
Wenn ich ehrlich bin, dann fand ich es wirklich super, so wie es bei mir gelaufen ist. Ich war so gegen 23 Uhr auf dem Zimmer - man schläft die Nacht ja sowieso wegen des Adrenalins nicht und ist noch total aufgeputscht, morgens gab es lecker Frühstück (zwar noch Diät, aber immerhin.....) dann kam die Visite und mein Mann mit der "Großen" und dann habe ich mich noch bisschen frisch gemacht und wir sind gegen Mittag gegangen. Das war einfach perfekt. Denke, dass Du dann, wenn Dein BZ gut eingestellt ist und die Werte vom Baby auch stimmen, wirklich fragen solltest, ob Du gehen kannst. Bei mir hieß es ja auch - mindestens 24 Stunden, aber als ich ganz "frech"bei der Visite gefragt habe, hieß es "kein Problem".

Viel Glück.

LG Samy

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Ich hatte in der 1. SS eine Diabetes, das Krankenhaus bestand auf eine Einleitung am Termin, lt. meiner Hebamme macht man das bei einer gut eingestellten Diabetes heute nicht mehr (kein Insulin, nur Diät).
Wir mussten nach der Geburt 24 Stunden bleiben wegen der Meßungen bei meiner Tochter, dann durften wir gehen, war alles super.
Meine eigenen Werte auch (aber auch schon in der SS).

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Hallo!

Bei Schwangerschaftsdiabetes der insulinpflichtig ist wird geraten in der Klinik zu entbinden. Die Zuckerwerte des Baby´s müssen alle 4 Stunden überprüft werden, da das Baby unterzuckern könnte. Ich hab selber in einem Klinikum mit Kinderintensiv entbunden und mein Kurzer war 48 Stunden unter Beobachtung.


LG

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Ich kann mir nicht vorstellen, wie das gehen soll...

Bei meiner zweiten SS hatte ich Diabetes, hab in der Klinik entbunden, aber dort hatte man keine Erfahrungen mit Diabetikerinnen.
Entsprechend planlos und chaotisch lief das Ganze dann auch ab. (Details spare ich mir jetzt lieber.)

Ab vier Wochen vor dem Termin wurde ich alle zwei Tage von der FÄ kontrolliert, die schickte mich auch zwei Wochen vor dem von ihr errechneten Geburtstermin ins Krankenhaus zur Einleitung.
Das entsprach dem von mir errechnten Termin, die Ärzte wollten mir das nur nicht glauben. :-p

Einleitung hatte nicht geklappt, die Herztöne vom Kleinen fielen ab, aber in der folgenden Nacht hatte er sich dann selber zur Spontangeburt entschlossen. ;-)

Das Dramatische war nicht das Blutzuckermessen bei mir oder so was. Auch dass ich nur knapp an einem Kaiserschnitt vorbeigekommen bin, weil das Kind unerwartet groß und schwer war (4710 g und 55 cm), war nicht so schlimm.
Viel schlimmer war die starke Unterzuckerung, die mein Sohn hatte. Ohne sofortige Versorgung auf der Säuglings- Intensivstation wäre er gestorben!

Die Unterzuckerung kam, weil mein Sohn schon im Mutterleib teilweise die Insulinproduktion für mich übernommen hatte.
Beim Messen waren dann meine Werte immer schön niedrig. Alle haben sich gefreut, keiner wusste warum das so war.
Nach der Geburt fiel dieser zusätzliche Insulinbedarf dann schlagartig weg, so schnell konnte sich die Bauchspeicheldrüse meines Sohnes nicht umstellen. Er reagierte also mit einer starken Unterzuckerung und musste sofort an den Glukosetropf. Dort wurde sein Zuckerbedarf langsam wieder auf normale Werte gestellt und sein Blutzucker überprüft.

Meine FÄ hatte mir vor der Entbindung angeboten, nach Berlin die Charité zu gehen. Dort gibt es eine Spezialabteilung für solche Fälle. Ich habe aber die Risiken unterschätzt und wollte im Klinikum vor Ort entbinden.
Im Nachhinein bereue ich diese Entscheidung.

Ich kann nur raten, so viel wie möglich an medizinischer Versorgung mitzunehmen wie möglich.
Irgendwelche Befindlichkeiten sollten da hinter der Gesundheit des Kindes zurückstehen.
Man kann virher nie wissen, wie die Geburt abläuft und was da noch so alles passieren kann.

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Hallo,

sicher ist die Geburt bei Dir so dramatisch abgelaufen, weil es schon längere Zeit her ist und "früher" natürlich weniger bekannt war, wie man mit Diabetes-Babies umzugehen hat.
Mittlerweile ist das aber nichts besonderes mehr. Einleitungen vor dem Termin werden äußerst selten gemacht, genau wie KS. Die Überprüfung durch den FA und einen Diabetologen reichen fast immer aus und wenn man sich vorher in der Entbindungsklinik vorstellt und bekannt ist, dass man unter SS-Diabetes leidet, dann werden sämtliche Vorkehrungen getroffen, dass es sowohl dem Baby, als auch der Mutter nach der Geburt an nicht fehlt.
Ich habe eben ganz "normal" entbunden, die Kleine wurde gleich untersucht - ich hätte sogar noch mitten in der Nacht was zu Essen bekommen, wenn ich gewollt hätte. Für die war es absolut nichts dramatisches. Nächsten Tag wurden bei uns die BZ-Werte gemessen und wir durften nach Hause.
Es hat sich also schon eine Menge im Bereich der SS-Diabetes getan.

LG Samy