Gesellen uns mit in die Runde

Hallo alle miteinander.

Ich lese schon länger still mit und nun gibt es bei uns die ersten tapsigen Schritte Richtung Pflegeelternschaft. So das ich nun ein schöner Zeitpunkt ist, hier auch mal einen piep von sich zu geben.

Ich Lebe mit meinem Mann in einer kleinen Patchworkfamilie. Ein großer Sohn(11 J.), den ich mit in die Ehe gebracht hab und ein gemeinsamer Sohn der nun 14 Monate ist.

Wir kommen beide aus dem pädagogischen Berufsfeld und von Anfang an war für uns klar, dass wir ein Kind bei uns aufnehmen wollen. Ich bin noch bis Ende '21 in Elternzeit. Zu meiner aktuellen Arbeitsstelle möchte ich ungern zurück. Aber ich fänd es auch schwierig, eine neue Stelle anzunehmen um kurz drauf wieder in Elternzeit zu gehen. In meinem Job werden händeringend Leute gesucht. Das wäre einfach gemein dem AG gegenüber.
Also haben wir gedacht wir informieren uns mal frühzeitig. Haben am Montag eine Email ans Jugendamt geschickt und heute einen Anruf bekomme. Nächste Woche wollen sie uns kennenlernen.

Jetzt bin ich schon ganz aufgeregt. Obwohl es ja nur das erste Kennenlernen ist 🙈😅außerdem hab ich gelesen, dass das jüngste Kind der Familie zwei sein muss damit man ein Kind zur Pflege aufnehmen darf. Stimmt das? Habt ihr Elternzeit fürs Kind genommen? Wie haben eure Familien auf eure Entscheidung und das Kind reagiert? Habt ihr leibliche Kinder? Kommen die gut mit der Situation zurecht? Plötzlich tauchen 1000 Fragen in meinem Kopf auf 🙈

Vielleicht hat ja jemand bis hier gelesen und mag mir ein paar Fragen beantworten

Liebe Grüße 🥰

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Hallo,

Herzlich Willkommen!
Mit deinem Job kann Schwierig werden, weil es ja absolut nicht planbar ist wann ein Kind einzieht. Bei uns ist vom ersten Gespräch bis zum Einzug 14 Monate vergangen.
Ich habe grade Elternzeit. Hier bekommen wir auch Elternzeitgeld 800 Euro im Monat.
Elternzeit muss man nehmen, da sie Kinder Beziehungsabbrüche hinter sich haben wäre es eine zu große Belastung sofort in die Krippe zu gehen. Ich werde wohl erst im August 2022 wieder arbeiten.
Unsere Kleine ist 10 Monate alt unsere leibliche Tochter 10 Jahre.
Sie liebt ihr kleine Schwester sehr. Es ist durch den großen Altersabstand einfach für die große sich abzugrenzen, sie versorgt und knuddelt und macht quatscht mit ihr. Spielpartner werden sie ja nie werden. Aber die Beziehung wächst und es ist schön zu sehen, dass die Mädels sich lieb haben.
Unsere kleine Pflegetochter bringt aber auch ein kleines Päckchen mit. Sie ist sofort nach der Geburt in Bereitschaftspflege gekommen und dann zu uns. Heißt sie hat nur positive Beziehungserfahrungen machen dürfen. Ist sehr fröhlich, witzig und aufgeschlossen.
Unsere Familie drum rum, freut sich mega.
Es wird da kein Unterschied zu den anderen Enkeln gemacht.
Auch Freunde haben die Entscheidung unterstützt und freuen sich mit uns, dass es so toll läuft.
Ich habe auch gehört, dass das Pflegekind immer 2 Jahre jünger sein soll als das Älteste leibliche Kind der Familie.

Ich kann nur sagen, dass die Idee ein Kind bei uns aufzunehmen eine großartige Idee war!
Wir sind ganz Happy!

Eine spannende Bewerbungszeit wünsche ich euch
grüße, Sabrina

2

Hallo. :)

Danke für deine ausführliche Antwort. Ui, 14 Monate. Also mir ist klar, dass das nicht binnen 3 Wochen geht. Aber ich dachte mit einem knappen Jahr vor Elternzeitende wäre ich gut in der Zeit 🙈😅 bin gespannt.

Ja, Elternzeit finde ich super wichtig. Aber dass das immer so ist, ist ja grundsätzlich nicht so!? Wenn Kinder schon eine Kita /Krippe vor Inobhutnahme besucht haben, sollen sie doch wegen weiter dort hin gehen oder. Und wenn man nicht gerade VZ arbeitet muss man auch nicht zwangsläufig in Elternzeit oder!?
Ist für uns aber vermutlich irrelevant, da wir lieber ein junges Kind (bis 1,5 Jahre) aufnehmen würden.

Ich bin wirklich gespannt. Die Mitarbeiterin vom Jugendamt wirkte sehr nett am Telefon.

3

Hallo.

Die Jugendämter wünschen schon das ein Elternteil zuhause ist und zeit für das Pflegekind da ist. Selbst wenn das kind schon etwas älter ist, sollte es vorerst nicht vollzeit in eine Einrichtung gehen.

Ich hatte 3 Monate unbezahlt frei genommen und dann haben mein mann und ich 1 Jahr entgegen gesetzt gearbeitet, sodass immer jemand zuhause war. Diese zeit war auch notwendig und hat es gebrsucht, bis das Kind bei uns angekommen ist.
Er kam mit 13 monaten und war vorher in Bereitschaft.

Alles gute

Ps. Bei uns hat es vom ersten termin bis zur Belegung auch etwa 14 Monate gedauert.

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Hallo,

Ich finde das auch super, dass ihr ein Pflegekind aufnehmen möchtet.

Wir stehen kurz vor der Anbahnung, unser Pflegesohn ist 22 Monate. Wir hatten im April unseren ersten Termin, wobei das Verfahren ziemlich schnell bei uns ging und wir auch ganz schnell einen Kindsvorschlag hatten, dann hat es aber nochmal 3 Monate gedauert, bis klar war, dass der Kleine wirklich in eine Pflegefamilie kommt.

Wir haben noch einen fünfjährigen leiblichen Sohn, der beim ersten Kennenlernen seinen neuen kleinen Bruder ganz toll fand und sich sehr auf ihn freut. Ich werde auch Elternzeit nehmen, eigentlich haben wir gedacht, bis der Kleine in den Kiga kommt, also 1,5 Jahre. Da ich aber ganz überraschend zusätzlich schwanger geworden bin, wird die Elternzeit dann wohl doch länger 😅.

Unsere Familien und Freunde fanden übrigens alle die Idee total toll. Wir haben allerdings auch den Vorteil, dass unser Pflegesohn weder FAS hat noch Gewalt oder Vernachlässigung erlebt hat, er ist ein ganz normaler Junge, lebt allerdings schon sehr lange in Bereitschaftspflege.

5

Hallo. :)

Erstmal herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft! Wie toll 😍

Elternzeit werde ich auf jeden Fall nehmen. Ich bin mal gespannt, was wir am Mittwoch alles erfahren werden.

Klar ist das schwierig zu planen, wann ein Kind kommt. Aber vlt ist es ja ähnlich zu euch, dass es eine Anbahnung gibt oder in Aussicht ist, zum Jahresende und ich dann keine neue Stelle annehmen muss.
Ich bin Erzieherin, würde also auch spontan eine Stelle bekommen und muss mich nicht allzufrüh im voraus bewerben.

Ich freu mich auf das was da kommt und hoffe unsere Familien freuen sich mit. :)

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Vielen Dank! 😘 Ja, damit hätte wirklich niemand gerechnet, nach 15 künstlichen Versuchen fürs Geschwisterchen dann einfach so.

Ja genau. Bei uns hat es eigentlich geheißen, Pflegeeltern werden händeringend gesucht. Hätten wir uns nicht so Zeit mit Lebensbericht usw. gelassen, wäre es noch schneller gegangen, und der Kindsvorschlag war tatsächlich 2 Wochen nach dem Seminar, noch vor der Anerkennung, da. Aber klar, kann auch anderes sein.

Genau, lass es einfach auf dich zukommen. Wir haben jetzt am Donnerstag das Anbahnungsgespräch und dann geht's los 😍.
LG Meli

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Hallo ☺️
Also zum Alter der eigenen Kinder kann ich nur sagen, das das wohl unterschiedlich gehandhabt wird, je nach Landkreis..
und auch wie schnell oder langsam es geht, je nachdem ob ihr eher in einer Großstadt wohnt oder auf dem Dorf, uns wurde gesagt je ländlicher umso weniger Kinder zu vermitteln. Wobei es da sicher auch Ausnahmen gibt.

Wir hatten unseren ersten Kindervorschlag noch während der Seminare, also vom ersten Vorgespräch bis zum Vorschlag waren es ca 8 Monate, wir haben hier aber auch immer 2-3 Monate Pause zwischen den Seminartagen gehabt.
Unser leibliches Kind war zu dem Zeitpunkt 1 Jahr alt.
Jetzt, fast genau 1 Jahr nach der Anerkennung haben wir vor einigen Wochen den nächsten Vorschlag bekommen und sind momentan in der Anbahnung ☺️

Ich wünsche euch jedenfalls eine spannende Zeit und viel Vorfreude für den ersten Termin 🥰
Lg

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Hallo und Glückwunsch zum Anfang einer wilden Achterbahnfahrt 😁😉,

Zuallererst möchte ich allgemein in Raum werfen, dass man sich nicht unbedingt direkt ans JA wenden muss, um Pflegeeltern zu werden. Streckt mal schnell nach freien Trägern die Fühler aus! Bei uns ist es so, dass unsere SA (Träger) ganze 12 Familien betreut. Im örtlichen Amt liegen da um die 100 Akten pro Mitarbeiter auf dem Tisch. Sprich: sie ist wirklich IMMER gut erreichbar und setzt sich jederzeit für unsere PT ein. Auch ist sie schon mehr als einmal in Bresche gesprungen, wenn das JA kurzfristig Ideen verfolgt hat, die nicht unbedingt dem Kindeswohl gedient hätten. Da hätten wir als frisch belegte PE schlechte Karten gehabt. Natürlich machen sicher ganz viele JA nur tolle Arbeit, aber ich bin froh, diesen "Puffer" zu haben.

Bei uns hat es vom ersten Anruf bis zum Einzug tatsächlich die romantischen neun Monate gedauert. Unser jüngstes LK war da vier. Unsere PT wurde als gesundes Baby vermittelt, aufgrund der Bio war ich jedoch skeptisch. Allerdings auch schon schwer verliebt 😍 😉. Inzwischen hat sich FASD bei ihr bestätigt. Sie ist ein ganz großartiges kleines Menschlein, die absolut zu uns gehört und ich möchte sie keinen Tag missen. Und doch muss ich sagen, dass unsere LK, besonders der jüngste, seitdem sehr zurück stecken müssen. Unsere PT wird bald vier, sie ist seit mehr als drei Jahren unsere kleine Sonne, und zugleich ist ihr FASD ein echter Brocken. Für meinen Sohn wäre es besser gewesen, er wäre noch mindestens zwei, eher drei Jahre älter gewesen. So hätte ich ihn besser in dem Schulbeginn begleiten können.
PT geht vormittags in den Kiga, und es ist keine Bereicherung 😳. Durch die vielen Reize dort ist der restliche Tag meist ein Tanz am Rande des Vulkankraters. Wir gehören ganz sicher zu den Familien, die den Lockdown tatsächlich genießen! Arbeit außerhalb??? Nicht für mich! Zuhause braucht sie überwiegend 1:1 Betreuung, die Nächte sind zumeist dunkel, aber selten ruhig. Wir sind erfahrene Eltern und auch beruflich vorbelastet, doch anders ist es schon 🤣.

Ich würde bei aller Liebe zu meiner Kleinen wirklich niemandem raten, den Abstand zu eng zu halten.

Unsere PT hat mich von Anfang an "belegt", und zwar dergestalt, dass sie selbst als Baby schon aggressiv abgewehrt hat, wenn sich mir eines meiner Kinder genähert hat. Ich kenne Geschwisterkonflikte und wir haben das mit unseren Großen immer gut hinbekommen. Aber ein PK hat gelernt zu kämpfen. Und das tun sie dann auch, wenn sie es für nötig erachten. Das fände ich für ein Kleinkind echt zu arg und auch unnötig.
Das ist zwar ein blöder Schlusssatz, aber ich muss dringend schlafen, bevor ich wieder aufstehen darf. In ein, zwei Stunden vermutlich.

Liebe Grüße!

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Hallo.

Danke für deine liebe Antwort. :)

Wir sind tatsächlich auch nicht beim Jugendamt direkt sondern beim skf. Wusste nur nicht, ob es jemandem was sagt.

Ich weiß, dass das alles ganz schön viel werden kann. Aber wir haben ja noch ein bisschen Zeit uns alles zu überlegen und zu überdenken.
Heute hatten wir unser erstes Kennenlernen mit den Mitarbeiterninnen.
Ich fand toll dass sie uns zugesichert haben, dass nach jedem Schritt eine Pause besteht in der wir alles bedenken können. Das hat gibt mir ein gutes Gefühl. Auch, dass trotz Pflegeelternmangel, kein Druck gemacht wird. Ich bin gespannt wie es weiter geht. Nun schreiben wir erstmal an unseren Lebensberichte. :)