Erfahrungsberichte nach erfolgter Adoption

Hallo ihr Lieben #winke

Ich habe immer still mitgelesen und jetzt extra angemeldet um vielleicht ein paar Antworten auf Fragen zu erhalten. Diese richten sich eher an diejenigen, die schon erfolgreich Adoptiert haben.

Wir sind fast durch mit unserer Bewerberphase und warten eigentlich nur noch auf die Seminare, da diese auf Grund von Corona leider auf noch unbekannte Zeit verschoben wurden.


Meine eigentliche Frage oder das, worüber man im Internet eigentlich kaum etwas findet.

Wie war es als ihr endlich euer Kind bekommen habt. Wir werden, sofern alles klappt, ein Baby bekommen. Es gibt im Internet so wenig bis keinerlei Erfahrungsberichte.


Wie war die erste Zeit? Wie lange musstet Ihr erstmal warten bis der Anruf kam? Wie lange hattet Ihr Vorlaufzeit? Und ja, wie war es als euer Kind endlich bei euch war. Man ist ja nicht schwanger und kann sich dementsprechend schwer darauf vorbereiten. Theorie und Praxis sind sicher sehr unterschiedlich und individuell, jeh nachdem auch wie euer Kind war.

Ich bin schon so viele Jahre in einer Warteschleife ( unerfüllter Kinderwunsch, später Kinderwunschklinik, Zeit zum Verdauen, dass es nie was wird, Adoptionsgedanken, Beantragung... ) das ganze dauerte jetzt 7 Jahre!!!! Hammer, was man alles so erlebt hat. Aber es hat uns zum Glück nie verzweifeln lassen. Wir waren als Paar immer sehr beeinander und auch unaufgeregt. Unser Leben ist trotzdem ausgefüllt, aber jetzt, da das Ziel so greifbar wird, kommt doch langsam die Vorfreude, Aufregung... Wir werden irgendwann wirklich Eltern werden #verliebt und wir haben auch bis heute noch Niemanden in unsere Pläne eingeweiht.... wir werden alle damit überraschen. Wir wissen, dass die Freude groß sein wird!


Wichtig wäre auch vielleicht zu wissen, wie sich im Endeffekt alles entwickelt hat. Ich gehe nicht blauäugig daran und glaube, dass alles nur Rosarot und Wattebauschig ist... aber man hört so viele verschiedene Sachen dazu. Von : Es gibt gar keinen Unterschied zu Problemen... was habt ihr für Erfahrungen gesammelt. Es wäre auch interessant zu wissen, ob jemand vielleicht die Adoption bereut hat. Ich finde auch sowas muss man sagen können. Wenn es wirklich durchweg problematisch ist oder später ggf. unerkannte Krankheiten auftreten ( Extremfällen ) das alles würde mich sehr interessieren.


Ganz lieben Gruß


Löwin86#winke

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Hallo Löwin,

7 Jahre sind wirklich eine lange Zeit! Da drücke ich euch die Daumen, dass der Anruf nicht zu lang auf sich warten lässt!
Unsere Geschichte war so (Achtung, Roman!):
Wir waren 11 Monate lang durch mit dem Bewerberverfahren, als ein Anruf vom JA kam. Man wollte uns "nur mal wieder sehen und sprechen". Das war mehr als verdächtig weil sie uns selbst mal gesagt hatten, dass wir uns erst wieder hören, wenn ein Kind da ist. Haben dann bis zum Termin natürlich wahnsinnig gehibbelt, aber auch versucht uns zusammen zu reißen. Beim Termin sagte man uns dann, dass eine junge, schwangere Frau bei ihnen war, sich für eine vertrauliche Geburt entschieden hat, uns als Eltern ausgesucht hat und uns kennen lernen möchte. Das ist laut JA alles sehr untypisch, die Frauen, die sich für eine vertrauliche Geburt entscheiden, stehen normalerweise irgendwann im Krankenhaus wenn es losgeht, und das JA wird erst im Nachgang involviert. Auch die Sache mit dem Kennenlernen kommt nicht oft vor. Der ET war noch 6 Wochen hin, und nach 4 Wochen kam dann der Anruf, dass die Kleine da ist. Im KH haben wir die l.M. nicht mehr gesehen. Sie wollte uns das Baby eigentlich persönlich übergeben hat es aber nicht übers Herz gebracht. Ich bin dann stationär aufgenommen worden, und nach 2 Tagen durften wir nach Hause.
Ab da war es erstmal wie dauerhaftes Babysitten und hat sich alles nicht real angefühlt. Ich hab mir aber von leiblichen Muttis sagen lassen, dass es für sie nicht anders war. Nach 2 Wochen ging eine echt schwierige Zeit los, sie hat immer abends stundenlang, manchmal bis zum Erbrechen geschrien, und war durch nichts zu beruhigen. Ich hatte oft den Eindruck, dass ich ihr nicht geben konnte was sie brauchte, das war nicht immer einfach, und oft auch tränenreich meinerseits. Im Nachhinein glaube ich, dass sie in der Zeit die Trennung von der l.M. verarbeitet hat. Diese Zeit hat uns aber auch tierisch zusammen geschweißt und nach drei Monaten hatte sich alles eingespielt. Heute ist sie 10 Monate alt und es passt kein Blatt zwischen uns, wir sind ein Herz und eine Seele und ich bin sehr stolz auf unsere Beziehung & Geschichte. Wir haben das Glück ein kerngesundes, zauberhaftes Baby zu haben! Die Sicherheit, dass nicht irgendwann eine schwere Krankheit aufkommen kann, hat man einfach nie, auch nicht bei leiblichen Kindern.
Wenn du noch fragen hast, kannst du gerne fragen!
Liebe Grüße!

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Huhu#winke

Lieben Dank für deine Antwort :-D das war ja dann eine aufregende Zeit. Es ist schön, dass es sich so gut entwickelt hat und dass dieses kleine Wesen seine leibliche Mutter vermisst ist denke ich auch nur natürlich. Es ist schön, dass ihr da gut durch geholfen habt. Ich glaube das wird sie euch auch nie vergessen. Danke für deine antwort:-D

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Huhu :)
Unsere Adoptivtochter ist mittlerweile fünf Jahre alt und wir wurden ohne Vorwarnung Eltern dieses wunderbaren Mädchens. 🥰
Das ganze Verfahren hat ungefähr ein Jahr gedauert. Als wir endlich aufgenommen wurden mussten wir noch anderthalb Jahre wartet. Erst sollten wir einen Jungen bekommen. Hatten uns mit der Bauchmama schon getroffen und alles soweit vorbereitet. Unter der Geburt hat die Mutter sich dann aber anders entschieden und den Jungen doch behalten. Das war eine schwere Zeit. Einen Monat später bekamen wir wieder einen Anruf. Wir sollen doch bitte sofort kommen, es wurde in der Nacht ein Mädchen geboren. Ich habe dann noch eine kurze Übergabe gemacht und bin quasi vom Schreibtisch ins Mama-Leben gestürzt. So hat es sich zumindest angefühlt. 😅Wir konnten im KH sogar ein Familienzimmer nehmen, so dass wir drei die erste Zeit gleich zusammen verbringen konnten. Unsere Tochter weiß, dass sie noch eine Bauchmama hat, das interessiert sie aber relativ wenig. Ganz selten kommt mal eine Bemerkung dazu oder sie fragt was. Ich denke, dass es zu einem späteren Zeitpunkt nochmal Thema sein wird und sicher auch nicht immer einfach. Mir hat hier ganz viel Literatur geholfen, auch um den eigenen Umgang mit dem Kind nochmal zu reflektieren und das ein oder andere besser zu verstehen. Das allerdings erst in einem Alter ab drei.
Ich wünsche euch viel Glück

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Hallo#winke

Auch dir lieben Dank für deine ausführliche Antwort :-)

Das war bestimmt ein Schock, als erstmal die Absage kam. Zum Glück hatte es ja dann trotzdem nicht mehr so lang gedauert. Auf jeden Fall hört es sicher sehr schön an, was ihr zu berichten habt. Ich hoffe die Wartezeit wird nicht zu aufregend.

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Was habt ihr euch an Erstausstattung angeschafft und wirklich ( oder auch überhaupt nicht) gebraucht? Anziehsachen sind ja noch nicht sinnvoll, weil man ja nie weiß zu welcher Jahreszeit man eventuell ein Kind bekommt:-)

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Du brauchst nicht viel für ein Neugeborenes.

Da Du als Adoptivmutter wahrscheinlich nicht stillen wirst, brauchst Du Flaschen, Sterilisator und Spucktücher. Das Milchpulver dann natürlich frisch, wenn das Kind kommt.

Dann brauchst Du einen Platz zum wickeln. Du kannst Dich über Windeln informieren. Stoffwindeln oder Wegwerfwindeln.

Transport: Babyschale fürs Auto, ggf. Kinderwagen, ggf. Tragehilfe. Da sind die Kinder sehr verschieden, manche hassen den Kinderwagen und wollen nur getragen werden, manche schlafen stundenlang im Kinderwagen an der frischen Luft.

Kleidung würde ich dann auch nach Saison kaufen.

Bekommt ihr sicher ein Neugeborenes, oder könnte es auch ein älteres Baby werden?

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Huhu,

schönen Dank für deine Antwort! Also lt. Adoptionsstelle wird es wahrscheinlich ein Neugeborenes sein, auch wenn wir angegeben haben, dass es gern auch älter sein dürfte. Es kommt halt auf die Umstände an.

Das Thema Stoffwindeln war gerade sehr aktuell, weil das jemand in meinem Bekanntenkreis praktiziert. Daher konnte ich mich gleich mit dem Thema beschäftigen ohne mich zu outen, da es bis auf meine Schwägerin, niemand weiß, was wir vorhaben.

Es spricht vieles dafür, aber anders herum muss man am Anfang einen großen Batzen Geld auf den Tisch legen. Es soll aber im Verhältnis über die Zeit deutlich günstiger sein. Solange das Kind mit Flaschennahrung gefüttert wird ist das denke ich auch okay, aber später, wenn es richtig isst, stelle ich mir das schon ekelig vor die dicke Wurst da rauszukratzen #zitter #schock#schein#rofl

Es ist auch so aufregend, da wir alle Unterlagen eingereicht haben und wir nur noch die Lehrgänge benötigen und dann könnte es endlich losgehen.

Ich habe das Gästezimmer schon komplett ausgemistet und dort steht auch ein schöner Schrank drin, den ich dann als Wickelkomode nutze. Es muss dann nur so eine Auflage darauf, aber ansonsten ist er schon perfekt dafür. Direkt unter unserem Dachfenster #verliebt

Ach das ist alles so spannend und aufregend alles. Vielen Dank für deinen Beitrag.

Ich würde mich immer noch über Erfahrungsberichte über die erste Zeit mit Baby freuen

Ganz liebe Grüße

Löwin

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