Hat jemand "heimlich" geheiratet? Reaktion der Familie und Freunde

Hallo
Mein Freund und ich werden übernächste Woche heiraten, das haben wir letzte Woche beschlossen. Also sehr spontan. Wir werden allein zum Standesamt gehen, unterschreiben und fertig, kein Ring oder sonstiges Tamtam, ich behalte auch meinen Mädchennamen. Das ist jetzt einfach nur ein Verwaltungsakt und hat praktische Gründe. Wir haben ein 6 Wochen altes Baby und eine Feier kommt die nächsten Monate für uns nicht in Frage. Wir haben auch niemandem davon erzählt und haben das auch nicht vor.

Irgendwann möchten wir dann noch eine Feier mit kirchlicher oder freier Trauung. Aber sicher nicht vor in 2/3 Jahren. Dann wird ja sicher auch die Frage aufkommen, wann wir standesamtlich heiraten.

Hat das jemand von euch gemacht und wie waren die Reaktionen? Waren die Leute sauer, traurig, verletzt oder fühlten sich übergangen weil ihr nichts gesagt habt?

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Wenn meine Kinder sich dazu entschließen würden, komplett unter Ausschluss von Familie/Freunden heiraten zu wollen, wäre das für mich in Ordnung.
Aber ich wäre angefressen, wenn sie vorher nichts gesagt hätten. Ja, ich würde gratulieren, aber danach umgehend zur Tagesordnung übergehen. Wenn ich ihnen noch nicht einmal ein kurzer Bescheid wert wäre, dann darf man nicht erwarten, daß sie aus mir eine überschwängliche, überglückliche Reaktion herausbekommen.
Und ich frage mich gerade, ob die "wir finden heimlich heiraten so toll" Leute es auch toll fänden, wenn sich ihre Eltern heimlich scheiden lassen würde. Plötzlich ist ein Elternteil ausgezogen - von heute auf morgen - schon geschieden - kein Hinweis - kein Bescheid - einfach weg.
Oder die Eltern ziehen weg. Ist ja komplett ihre Sache, geht ja keinen etwas an. Irgendwann ein Hinweis "ach ja, wir sind mal eben nach Spanien ausgewandert." Da würde sich so manches Kind gewaltig auf den Schlips getreten fühlen und wissen wollen, wieso man vorher nichts gesagt hat, oder?
Viele Grüße
Trollmama

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1. Keiner, der "heimlich" heiratet, erwartet überschwängliche Reaktionen.
2. Natürlich dürften meine Eltern sich heimlich scheiden lassen. Ich bin erwachsen, sie sind erwachsen. Sie können auch leben, wo sie wollen, genauso wie wir.

Ich habe in solchen Dingen weder eine Erwartungshaltung an meine Eltern, noch an meine Kinder.
Wenn jemand sich bei einer heimlichen Hochzeit auf den Schlips getreten fühlt, ist das sein Problem. Ich bin in dem Fall nicht für die Gefühle anderer verantwortlich.

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Ich denke, es ist ein großer Unterschied, ob man ein Stück Papier unterzeichnet oder ob man das Land für immer verlässt :-)
Davon mal ab: Nein, meine Eltern dürfen jederzeit, ohne mir Bescheid zu sagen, machen was sie wollen. Das gilt für jeden in meinem Umfeld. Ich finde den Gedanken absurd, dass es mich in irgendeiner Weise betrifft, wie jemand anderes wählt sein Leben zu leben. Auch brauche ich von niemandem eine "überschwängliche, überglückliche Reaktion". Wofür denn? Das kommt doch aus mir selber.
Ich persönlich würde es niemals irgendjemandem übel nehmen, wenn er oder sie heimlich heiratet. Nicht meinen Eltern, meinen besten Freunden, nicht einmal meinem Sohn. Ich würde mich für sie freuen, dass sie glücklich sind und eine für ihr eigenes Leben gute Entscheidung getroffen haben. Eine Entscheidung, die absolut gar nichts mit mir zu tun hat.

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Hallo,

Wir haben damals geheiratet als nur zwei Begleitpersonen zum Standesamt kommen konnten. Deshalb haben wir es nur unseren Eltern erzählt und haben dann ,alleine' geheiratet.
Es gab hinten rum viel Gemecker und Gezanke, was sich dann aber legte sobald man erzählte, dass niemand davon wusste.
Es wurde dann auch gefragt, ob wir nicht nochmal feiern wollen aber das haben wir bis heute nicht gemacht. Ich war im 6. Monat schwanger als wir getraut wurden und seither haben wir ans ,Nachfeiern' keinen Gedanken verschwendet. Es kam auch nicht mehr zur Sprache. Hab mit inzwischen zwei Kindern auch gar keine Lust mehr drauf. Aber ich bin dafür eh nicht der Typ.
Also, alles im allen war die Reaktion meiner Meinung nach etwas gedämpfter da ja niemand ausgeschlossen war... bzw alle ausgeschlossen waren und nicht nur bestimmte Leute. 😄

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Wir haben das nicht gemacht, aber aus dem Freundeskreis.

Ich hatte Verständnis.
Alle wussten vom Ort und Datum. Gehört habe ich, dass die Mama und die Schwester des Bräutigams enttäuscht waren.

Euer Leben, eure Entscheidung. ♥️

Liebe Grüße
🌲

Bearbeitet von Inaktiv
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Hallo
Wir haben vor 14 Jahren heimlich geheiratet.
Im Urlaub ( erforderte viel Planung)
Als wir wieder kamen waren wir verheiratet.
Unsere Gründe waren: Scheidungskrieg meiner Eltern, anstrengende Verwandtschaft meines Mannes und der Hauptgrund: wie wollten den Tag für uns. Kein Stress und keine Hektik, es sollte unser Tag sein.
Es war wundervoll, wir haben es nicht bereut.
Die Reaktionen waren sehr unterschiedlich
Die meisten jüngeren Menschen (Freunde , Geschwistehaben uns bewundert, haben oft zugegeben, dass sie das auch gerne gemacht hätten,sich aber nicht getraut haben.
Meine Eltern waren verständnisvoll, haben sich für uns gefreut.Überwiegend Reaktionen waren " da hattet ihr aber Recht"
Meine Schwiegermutter war nicht begeistert. Aber nicht weil sie nicht dabei war, sondern weil es nur standesamtlich und nicht kirchlich war .( Sie ist streng gläubig, ich überhaupt nicht) wollte uns Geld geben wollen, damit wir kirchlich heiraten. Hat mich jahrelang mit meinem Mädchen Namen anderen vorgestellt und als Lebensabschnittsgefährtin ihres Sohnes. Unsere Kinder bezeichnet sie immer noch als uneheliche Kinder. Wäre sie traurig nicht dabei gewesen zu sein hätte ich das verstehen können, aber dieses aufgezwungene christliche hat mich sehr genervt... Bei der Taufe unseres Sohnes ( das wollte mein Mann,was ich auch absolut toleriere) hat sie sogar den Pfarrer gefragt, ob er wirklich einen " Bastard" taufen wird.
Mein Schwiegervater (mittlere verstorben) hat es dagegen gefeiert und sich für uns gefreut.
Die schwierige Verwandtschaft meines Mannes ( zwei Tanten und Cousinen) waren nicht erbaut ( dann bekommt ihr nichts zur Hochzeit, wir haben auch keine Einladung mit Essen bekommen!) Die sind uns aber relativ egal
Meine Großeltern haben es nicht verstanden,aber sich trotzdem sehr gefreut. Hat aber eine Weile gedauert

Als unser erstes Kind getauft wurde,haben wir eine große Feier ausgerichtet und alle eingeladen. ( Taufe wollte mein Mann, damit die Kinder den Glauben kennenlernen und wissen ob sie sich dafür oder dagegen entschieden,wenn sie älter sind. Da bin ich auch völlig einverstanden mit)

Fazit: überwiegend waren die Reaktionen positiv, wenn auch überrascht
Mein Mann und ich wurden es immer wieder tun!

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Tut mir sehr leid, dass du so eine Schwiegermutter hast. „Uneheliche“ Kinder sind doch mittlerweile Gang und Gebe.
Wäre für mich ein Grund gewesen, den Kontakt einzustellen. Respekt dafür.
Der kleine Sonnenschein hat definitiv eine bessere Oma verdient. Hat mir richtig wehgetan zu lesen..

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Wir haben es so wie ihr gemacht...als Paar in den Urlaub und als Ehepaar zurück. War die beste Entscheidung ever

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Indirekt heimlich

nur mit engster Familie - waren 22 Leute

Hinterher waren einige Freunde und Arbeitskollegen angepisst
Wir haben die dann immer als Paare eingeladen und sind mit denen essen gegangen o.ä.

Die die angepisst waren, waren die die wegen der Verwandtschaft groß feiern mussten und es eigentlich auch nicht wollten...oder bei denen wir auf der Hochzeit waren und die dann dachten, eir feiern auch sicher mit 200 Leuten weil die es so toll fanden ...

Wir hätten es absichtlich außer denen die dabei waren niemanden erzählt und auch die Gäste um Stillschweigen gebeten

Uns war wichtig, dass wir die Hochzeit so feiern konnten wie wir wollten...
und nicht wie andere meinen das es gefeiert werden muss weil man das so macht

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Das war bei uns ähnlich. Wir haben nur mit der engen Familie und sehr wenigen Freunden geheiratet und waren 25 Leute. Da wir die Hochzeit vorher auch nicht groß angekündigt hatten, waren einige Freunde tatsächlich sehr beleidigt. Andere hingegen haben einfach ein nettes Päckchen geschickt, das hat uns sehr gefreut.

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Vor 15 Jahren getan. Einfach, weil wir schon lange zusammen waren und es für uns machen wollten.

Die Eltern haben es verstanden, wir waren ein paar Tage später gemeinsam mit ihnen schick im Restaurant.

Die engsten Freunde haben sich gefreut und es gut aufgenommen.

Die entfernten Freunde haben es nicht verstanden. Nicht, weil sie sich nicht für uns gefreut haben, sondern eher, weil es nicht traditionell oder üblich ist. Wir leben ländlich und da wird aus einer Hochzeit schnell eine Reihe von Trinkgelagen. Verlobung, Polterabend, Kränzen, die Feier. Gefeiert haben wir ein paar Monate später mit allen. Aber es war halt doch nicht so wie sie es alle gemacht haben.

Wir würden es immer wieder so tun.

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Wir haben das so gemacht, zwei Unterschriften, kein Ring, keine Rede, jeder behielt seinen Namen... Und auch erstmal niemandem davon erzählt. Wir hatten aber auch nicht vor zu einem späteren Zeitpunkt noch größer zu heiraten. Aus Umständen haben wir es dann etwas über ein Jahr danach unseren Eltern erzählt und danach dann Stück für Stück Freunden, wenn das Thema quasi aufkam. Von unseren Freunden hat niemand enttäuscht reagiert oder so, vielleicht noch verwundert, aber auch das eher selten..mein Papa war etwas enttäuscht, nicht über die Hochzeit und den Weg, den wir da gewählt haben, aber darüber, dass wir nichts gesagt haben. Ehrlich gesagt, würde ich das heute vermutlich auch nicht mehr so machen, sondern würde zeitnah nach der Eheschließung vielleicht einfach ein Foto der Eheurkunde schicken mit lieben Grüßen oder so. Also wirklich rein also Info. Die vielleicht irgendwann noch anstehende Feier würde ich hingegen nicht erwähnen, das führt nur zu Nachfragen.

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Wir haben letztes Jahr kurz vor Jahresende geheiratet. Nur wir beide mit unserem Sohn, vorher waren wir alle zusammen beim Kinderarzt und danach ein Bier/eine Apfelschorle trinken. Abends war ich mit meinen Freundinnen in der Kneipe und hab es erzählt.
War eben auch nur ein Verwaltungsakt bei uns. Vielleicht heiraten wir, wenn der Kleine größer ist, nochmal richtig mit Feier.

Meiner Familie wars egal. Aber da wird Hochzeit auch nicht so hoch gehängt, meine Eltern waren die längste Zeit unverheiratet und haben das erst irgendwann steuertechnisch geändert.
Meine Oma war ein bisschen enttäuscht, aber nicht weiter wild.

2 Freundinnen haben es ein bisschen krumm genommen. Mussten dann aber auch zugeben, dass "nix machen" wahrscheinlich nicht "geklappt" hätte in unserem Freundeskreis und es, weil wir kein drumherum wollten, wohl so am besten war 😅

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Hallo ,
wir haben vor 22 Jahren heimlich auf unserer Lieblingsinsel geheiratet.
Wir waren schon 10 Jahre zusammen und hatten eine sehr schöne Hochzeit mit einem Fotografen ,einem romantischen Essen und einer tollen Nacht am Strand im Strandkorb.Wir wollten nicht so im Mittelpunkt stehen.Wir haben direkt danach Hochzeitsanzeigen(die wir vorher gedruckt haben)per Post versandt und die Eltern & Geschwister angerufen.
Die haben sich gefreut , wären ,aber gerne dabei gewesen.Wir haben danach Freunde auf einen Sektempfang zu Hause eingeladen und die enge Familie in ein tolles traditionelles Restaurant.
Einige meiner Tanten waren mir sehr böse...und haben sehr unschöne Dinge gesagt....die habe ich dann nicht mehr eingeladen...nur Mensch die sich mit uns gefreut haben....es war einzig unser Tag und wir sind immer noch glücklich es genauso gemacht zu haben.