Ich kann mich nicht entscheiden wegen Panikattacken.... LANG...

Hallo zusammen,

velleicht versteht mich hier Jemand, könnte aber gleich etwas wirr wirken, weil mich das Thema etwas aufwühlt...

Erstmal zur Vorgeschichte:
Ich leide seit Jahren unter Panikattacken, die sich meist darin äussern, dass mir schlecht wird, wenn ich (teils ohne Grund) in Panik gerate (Agoraphobie) und sich inzwischen soweit weiterentwickelt habe, dass ich auch mal einfach Angst habe, DASS mir schlecht werden könnte (Emetophobie). Der Hauptgedanke dabei ist immer: Was wenn... und ich nicht weg kann! Schon geht die Angstspirale mit mir durch...

Jetzt zum Thema:
Ich bin seit Dezember schwanger und wir haben immer gesagt, wir planen ganz in Ruhe, aber sollte schon eine SS klappen, dann heiraten wir zumindest noch standesamtlich vor der Geburt. Das haben wir auch am 3.5. gemacht, aber aufgrund meiner Panikattacken (PA) war die Vorbereitung der reinste Horror und ich habe gedacht, der schönste Tag des Lebens endet in einer Katastrophe für mich! Zum Glück war es nicht so, aber die Wochen und Tage vor der Trauung waren die Hölle!

Wenn ihr Euch den Termin anseht, dann haben wir dieses Jahr extra einen Donnerstag genommen, damit wir den gleichen im nächsten Jahr (Schaltjahr) dann am Samstag für Kirche nehmen können. Durch die Zeit der Vorbereitung, die alles andere als schön für mich war, bin ich aber jetzt skeptisch, ob ich das wirklich so angehen soll....

Problem für mich ist, dass die Standesamt-Vorbereitung schon einiges an Aufregung in die SS gebracht hat und ich ohnehin schon Angst hatte, dass die Kleine zuviel abbekommt. ET ist der 9.8. und wenn wir nächstes Jahr kirchlich heiraten wollen, sollten wir jetzt wieder anfangen mit Vorbereitung. Zumindest DJ und Raum, sonst wird es eventuell zu knapp. Dann würde der Streß aber wieder in die SS fallen.... Genauso nach der Geburt, da wird sich ja sicherlich einiges in unserem Leben ändern und dann noch "nebenher" eine große Hochzeit zu planen... Au Backe...

Ich weiß nicht, was ich tun soll! Auf der einen Seite ist das doch ein schönes Fest und das war ja auch letztendlich der Standesamttag (kann eigentlich sagen: Alle Aufregung umsonst), aber ich habe super Horror, vor den Vorbereitungen und muß mich ja nun langsam entscheiden....

Vielleicht hat ja noch Jemand mit Panikattacken zu kämpfen und kann mir sagen, wie es bei ihr/ihm gelaufen ist?

Danke schonmal fürs lange lesen und für eventuelle Antworten!!

Momo + Leandra Sophie (31.SSW)

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Hallo

Vielleicht eine etwas naive Frage, aber Du bist doch in Behandlung, oder?

lg bine

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Naiv ist die Frage nicht, sondern berechtigt... Hatte ich vergessen...

Ich war 5,5 Jahre in Behandlung. Und in Alltagssituationnen hab ich das auch sehr gut im Griff. Nur die SS hat mich wieder etwas zurückgeworfen und solche großen Projekte sind immer noch ein Angang.

Momo + Leandra Sophie (31.SSW)

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Hallo Momo,

es ist schon mal gut jetzt ein jahr vor der kirchlichen trauung anzufangen, so könnt ihr alles ruhig und langsam machen, versuch deinen mann einzubinden.
Er kann ja mal anrufe und anfragen machen, hat meiner auch.

mach dir erstmal eine liste was ihr so wollt, wo ihr immer nachtragen könnt falls euch noch was einfällt.
schreib alles auf, damit du nicht ständig überlegen musst ob ihr alles habt.

hoffe du schaffst das!

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Hallo Momo!

Also "echte" Panikattacken sind mir Gott sei Dank noch unbekannt, jedoch bin ich in solchen Situationen superhibbelig, übernervös usw. Vor einigen Jahren hätte ich mich auch immer vor einer Hochzeit gedrückt, mit den Begründungen "das ist mir viel zu aufregend" oder "Wie soll ich Hibbel, der bei sowas alle 5 min. zum Klo muss, jemals das SA überstehen, geschweige denn ne Stunde oder länger in der Kirche" #schock Als ich meinen jetzigen Mann kennenlernte, bin ich da um einiges relaxter geworden, weil er mit diesem Problem total locker umgeht, und da ist es ganz von selbst weniger geworden #freu Zuerst wollte ich nur standesamtlich heiraten ("ne halbe Stunde werde ich ja wohl packen" ;-)) aber die Kirche war mir auch sehr wichtig. Was tun? Zunächst einmal haben wir alles gaaaaaaaaaaaanz in Ruhe geplant, 10 Monate vorher haben wir angefangen, es kam NIE Stress auf. Das war schon mal sehr wichtig. Wir hatten Standesamt und Kirche so gut wie direkt hintereinander, und auch die beiden Gebäude lagen direkt nebeneinander, so konnte ich 2 min. vorher noch zum Klo, ich kannte die ganze Umgebung auch und ALLE Gäste kennen mich sehr gut, und haben mich diesbezüglich super unterstützt. :-) Der Witz war, ich war an dem Tag die Ruhe selbst, von morgens bis abends - alle Sorgen, die ich vorher hatte (Toilette, Übelkeit, Herzrasen etc.) waren wie weggeblasen. Frag mich nicht, wieso - auch meine Mum erkannte mich nicht wieder *g* Was ich damit sagen will, wenn ihr stressfrei plant und alle Leute, die an diesem Tag um euch rum sind, dich wissen lassen, egal wie es abläuft oder wenn du Probleme haben solltest, dass sie hinter dir stehen - das ist das allerwichtigste. Die einzigste medikamentöse Vorsichtsmaßnahme, die ich ergriffen hatte, war vorab schon mal was gegen "Stressdurchfall" einzuwerfen *g* denn da kann man nicht mal eben noch 20 min. durchhalten........;-)
Und vor allem sollen die Vorbereitungen SPASS machen - keinen Stress!

LG Merline

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Hallo

Also ich denke es ist ganz normal das die Vorbereitungszeit mit Stress und innerlicher Anspannung verbungen ist. Wir hibbeln hier ja auch ganz schön. ;-)
Auf jeden Fall denke ich, dass es für Dich erst recht wichtig ist rechtzeitig zu planen. Das macht alles übersichtlicher und weniger stressig im Sinne von Termindruck. Ich hoffe das Dein Mann Dich gut unterstützen kann, Dir einiges abnimmt.
Wenn es durch die SS wieder mehr geworden ist, dann such doch vielleicht wieder Deinen Arzt auf. Ist sicherlich bei den Vorbereitungen der Hochzeit ganz gut. #gruebel

Wenn Du wegen der SS so Bedenken hast, vielleicht magst Du auch warten bis das Baby da ist? Du bist ja schon in der 31. Woche. Da könntest Du 9 Wochen auch noch abwarten, allerdings dann grad wegen der Band und Raum ect. bald was unternehmen.

lg bine

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Danke Dir für Deine Antwort. Aber den Arzt wieder aufsuchen kann ich leider nicht. Die Kasse übernimmt leider keine Verlängerung der Therapie mehr. Das hab ich ausgereizt... Heftig, aber ist so...

Abwarten bis nach der SS hab ich auch schon überlegt, aber ich denke, die ersten Wochen nach der Geburt hat man genug damit zu tun, den neuen Tagesablauf zu sortieren....

Momo + Leandra Sophie (31.SSW)

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Hallo

Das ist ja wohl mal wieder der absolute Abschuss, dass die Kasse nicht mehr zahlt!!! :-[

Klar, wenn die Kleine erstmal da ist, gibt's viel zu tun. Das kannst Du wohl nur für Dich entscheiden, wie Du's am besten packst. Hoffe Du hast viel Unterstützung!
#herzlich
bine

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#danke für Eure vielen Antworten!

Leider stand ich bei der standesamtlichen Vorbereitung doch weitestgehend alleine da. Mein Mann ist so ziemlich das Gegenteil von mir.... Die Ruhe selbst und wenn ich ihn gebeten habe, zumindest die Musik schonmal auf den Laptop zu packen (weil wir ja klein und ohne DJ gefeiert haben), dann hat er das bis 2 Tage vor der Trauung vor sich hergeschoben. Sowas hat mich total kirre gemacht. Ich wollte gerne alles abgehakt wissen und es war in den letzten 2 Wochen vorher noch so viel schief gelaufen.... Hose passte nicht, hatte meine Mutter genäht, aber die Kleine hat auf einmal so einen Schuss gemacht, dass 42 zu eng wurde, Stoff gab es aber nicht mehr, also mußten wir Einsätze reinflicken... Die Ringe kamen nicht,und als sie dann doch eine Woche vorher mit viel Verspätung endlich da waren, war die Gravur falsch... #schock Der Streit mit dem Ringladen läuft heute noch, Gravur ist immer noch falsch... und und und.... Das hat es mir nicht wirklich leichter gemacht... #augen

Ich konnte nur noch heulen und das war auch der Moment, in dem ich fast alles abgeblasen hätte...

Ach Mensch, wenn ich mich doch wenigstens entschliessen könnte.... Ich wollte es schon verschieben, aber meinem Mann ist das soooo wichtig.... Er hat natürlich Angst, dass wir dann gar nicht kirchlich heiraten, und den Termin fänd ich ja auch ganz schön! Aber ich hab so eine Angst... Könnte mich jetzt schon wieder mit meinem Taschentuch ins Bett verkriechen und mein Tässchen heulen..... #heul

Aber ein wenig beruhigt mich, dass nicht nur ich so "krank" reagiere....

#danke Euch nochmal für die Antworten!!!
Momo + Leandra Sophie (31.SSW)

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Hallo Momo,

ich habe die kirchliche Hochzeit gerade hinter mir und bin eigentlich ein ziemlich entspannter Mensch ;-) Aber auch mir hat die Planung einiges abverlangt.

Ich kann Dir nur den Tip geben: such Dir einen WEDDINGPLANER! Das macht die Hochzeit zwar etwas teurer, hilft Dir aber nicht zu viel Streß aufzubauen.

Weddingplaner kennen meißt äußerst hübsche Veranstaltungsräume, tun fast alles was Du willst und können Dir bei allem behilflich sein, gerade wenn Dein Mann keine große Hilfe ist.

Liebe Grüße #liebdrueck

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Hallo Momo,

ich würde dir auch raten, dringend wieder eine Therapie aufzunehmen. Hab schon gelesen, dass es da Probleme gibt, aber versuche es. Frag bei der Kasse nach und frag mal bei einem anderen Therpeuten nach. Darf ich fragen, was das für eine Therapie damals war? (also psychodynamisch, Verhaltenstherapie, Gesprächstherapie, psychoanalytisch, ...?)

Zur Not, könntest du dir die Therapiestunden privat leisten? ... Schließlich geht es ja um deine Hochzeit und insgesamt deine Lebensqualität?

Liebe Grüße, Dana.

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Privat wäre möglich. Ich war in einer Verhaltenstherapie, wobei ich eher meine, dass das eine Gesprächstherapie war. Eine Stunde, hätte ich zu kurzfristig abgesagt, hätte mich wohl 60,- DM gekostet (hab noch zu DM-Zeiten angefangen). Wie teuer das heute ist, weiß ich gar nicht.

Eine neue Therapie möchte ich nicht mehr aufnehmen. Soviel hat es mir nicht gebracht und ich denke, im Alltag komme ich inzwischen ohne aus. Ich weiß, dass ich nichts mehr vermeiden darf (überlege in Sachen Hochzeit auch nur, weil es um ein ganzes Jahr Horror-Vorbereitung geht) und wie ich mich sonst verhalten muß. Ich denke, wenn die Hormone wieder auf Normalmaß sind, werde ich das auch wieder im Griff haben. Geht ja schon in die richtige Richtung im Vergleich zur Früh-SS.

Aber eine Therapie bedeutet auch, dass mich keine Versicherung mehr aufnimmt. Ich kann mich weder privat (zusatz-)versichern, noch eine Berufsunfähigkeits- oder sonstige Risikoversicherung abschliessen. Überall wird nach Vorerkrankungen in den letzten 3 Jahren gefragt und meine Anträge fliegen achtkantig in den Müll... Daher: Ich schaff das alleine! Alleine hab ich ohnehin die größten Fortschritte gemacht. Vielleicht sollte ich also "einfach" kirchlich heiraten!

Momo + Leandra Sophie (31.SSW)

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Mhm, ich weiß nicht. Eigentlich sind Angststörungen "relativ" gut zu behandeln - deine Therapiezeit war sehr lange, finde ich. V.a. für eine Verhaltenstherapie. Bist du denn gut mit dem Therapeuten klar gekommen?

Wahrscheinlich würde dir auch ein paar "Auffrischungssitzungen" (Boostersitzungen) die sich direkt auf den Planungsstress der Hochzeit beziehen helfen. Wovor genau graut es dir denn? Das ist mir noch nicht so ganz klar?

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Hallo,

ich kann das sehr gut nachvollziehen, denn bei meiner Hochzeit am 11. Mai, hatte ich solche Panikattacken, die ich auch schon laaange kenne.
Wenn viele Leute sagen, es sei der schönste Tag im Leben- Für mich war er das nicht, obwohl es eine wunderschöne Feier war mit Leuten die sich sehr viel Mühe gegeben haben.
Ich bin auch wirklich traurig darüber, aber es lässt sich nun nicht mehr ändern.

Ich habe den Fehler gemacht, dass ich meine Ängste, die ich bis Dato als "positive Aufregung" gedeutet habe nicht für voll genommen habe.
Sollte ich noch jemals kirchlich heiraten (was seit dem in weite Ferne gerückt ist), dann werde ich vorher zu einem Arzt gehen und mir etwas verschreiben lassen, denn das halte ich kein zweites mal durch.

Und das solltest Du auch tun.

Ich wünsche Dir alles Gute!

bf

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Ich hatte Bachblüten Rescue-Remedy-Tropfen. Aber von Beruhigungsmitteln ansonsten halte ich nicht so viel. Ich habe viel zu lange Tabletten gegen die Scheiße genommen...

Momo + Leandra Sophie (31.SSW)