Hi ihr!
folgende Situation: ich bin seit knapp über drei Jahren mit meinem Freund zusammen. Seit zwei Jahren leben wir zusammen und vor einigen Wochen haben wir beschlossen, zu heiraten. Wir sind super glücklich und führen ein sehr erfülltes Leben mit großer Vorfreude, auf was noch kommt.
Seine Eltern sind gläubige Muslime. Er glaubt auch aber auf seine Art. Das heißt er trinkt Alkohol und hält sich auch sonst nur bedingt an die Regeln des Islams. Seine Eltern hingegen leben den Islam strenger aus. Sie verzichten auf Alkohol, ernähren sich helal und beten mehrmals täglich. Mein Freund und ich sind bereits islamisch getraut, seinen Eltern war das wichtig und für uns vollkommen okay. Ich liebe seine Familie sehr. Sie sind immer für uns da und haben mich sofort als vollwertiges Familienmitglied integriert. Sie freuen sich riesig, dass wir heiraten werden.
Jetzt zum Problem:
Wir beide trinken keinen bzw. kaum Alkohol, unsere Freund:innen auch nicht und die Familie meines Freunds sowieso nicht. Deshalb haben wir uns gegen Alkohol auf der Feier entschieden. Deshalb und weil mein Vater und mein Onkel sehr exzessiv (täglich) trinken. Mein Vater ist generell ein sehr problematischer Typ mit sehr kontroversen Ansichten. Wenn er trinkt, rastet er regelmäßig aus und versaut damit oft Geburtstage oder andere feierliche Anlässe. Er hat was gegen den Glauben meiner baldigen Schwiegereltern und vertritt generell viele rassistische Meinungen. Wir streiten deshalb häufig. Als er von mir erfahren hat, dass es keinen Alkohol auf der Hochzeit geben wird, meinte er, er wird nicht kommen. Er war auch nicht bei unserer islamischen Trauung.
Er schafft es seit ich auf der Welt bin, immer wieder dafür zu sorgen, dass es mir und dem Rest der Familie schlecht geht. Früher hat er meine Mutter geschlagen. Er sagt viele sehr verletzende Dinge oder redet grundlos tagelang gar nichts. Trotzdem behauptet er immer wieder, er wolle nur, dass es mir gut ginge. Auch in seiner Whatsapp Nachricht zur Hochzeit betont er das. Ich bin dermaßen sehr überfordert mit der Situation. Vor zwei Jahren war ich lange in einer Klinik, um einiges des ganzen Schlamassels aufzuarbeiten und seither schaffe ich es ein so tolles Leben zu führen aber es scheint als wolle er es krampfhaft kaputt machen.
Was würdet ihr tun?
Alkohol ausschenken, damit er kommt und sich nicht vernachlässigt fühlt? Endlich den Kontakt abbrechen? Ihm endlich mal sagen, was er eigentlich anrichtet?
Ich bin so traurig, weil auch mein großer Bruder mein neues Leben nicht richtig akzeptieren will und kritisiert, dass ich mich „nach meinen Schwiegereltern richte“.
Vater kommt nicht zur Hochzeit.
Deine/Eure Hochzeit - deine/eure Regeln. Wenn ihr keinen Alkohol ausschenken möchtet, dann ist das so und entweder dein Vater und Bruder akzeptieren es oder bleiben weg. 🤷🏻♀️
Es ist dein/euer Fest und ihr alleine bestimmt.
Oder sind die beiden wirklich so eine große Bereicherung für dieses tolle Lebensfest, dass du keinesfalls auf sie verzichten kannst?!?
Werde dir darüber klar und dann steh zu deinem Standpunkt und Ende der Diskussion.
Alles Gute
Gibt es für dich irgendeinen Mehrwert, wenn er kommt?
Oder lädst du ihn nur ein, weil er dein Vater ist und man das so macht?
Ich lese aus deinem Text eher letzteres raus und das wäre für mich kein Grund auf seine Anwesenheit gesteigerten Wert zu legen.
Ich würde an der Entscheidung mit dem Alkohol fest halten, vor allem, wenn du Angst hast, dass dir einige Gäste sonst die Feier sprengen.
Dein Vater sollte zur Hochzeit kommen, weil du ihm wichtig bist und nicht weil er sich dort kostenlos zulaufen lassen kann.
Hallo,
Ganz einfach: Geht man zu einer Hochzeit um gratis zu saufen? Oder wegen der Personen selbst?
Er sagt ab, weil es keinen Alkohol gibt. Das sagt doch sehr viel über ihn aus. Gratis Alkohol ist wichtiger, wie die Tochter die heiratet.
In dem Fall gäbe es für mich keinen Grund sich nach seinen Befindlichkeiten zu richten, damit er zufrieden ist. Er käme nur wegen dem Alkohol, nicht wegen dir. Das klingt hart und ist traurig aber so sehe ich es.
Feiert so wie ihr es wollt. Und wer mit euch feiern will um eures Willen, der kommt auch - egal ob mit oder ohne Alkohol.
Alles Gute euch!
Ich denke, ich wäre erleichtert, dass er wegen des nicht-vorhandenen Alkohols nicht kommt. Wenn er so viele Feiern crasht und es schafft, dass du dich so schlecht fühlst - da kann er gern weg bleiben.
Zieh dir den Schuh nicht an, ihm etwas Recht machen zu müssen. Deine Hochzeit, deine Regeln, und dass er deswegen nicht kommen möchte, sagt mehr über ihn aus als über dich.
Wenn du jetzt deswegen den Kontakt abbrichst, gibt das deiner Hochzeit einen Stempel, der ewig bleibt. Ich würde vielleicht danach den Kontakt abbrechen, aber nicht wegen seiner Entscheidung (oder gar Ausrede?) nicht zu kommen. Du hast eingeladen, er abgesagt. Ganz sachlich.
Alles Gute! 🍀
Ich glaube, du hast schon viele Jahre unter deinem Vater gelitten. Blut ist nicht immer dicker als Wasser. Du sagst, er hat viele Feiern schon vermasselt und ist insgesamt ein Mensch, der dir nicht gut tut.
Wenn du jetzt nur wegen ihm Alkohol ausschenken würdest, zeigt das nur, dass er seinen Willen bekommt und du nach seiner Pfeife tanzt.
Ein Mann, der meine Mutter geschlagen hat, sich mir gegenüber toxisch verhält und vielen das Leben schwer gemacht hat hätte in meinem Leben und somit auch auf meiner Hochzeit nichts zu suchen.
Eure Hochzeit - eure Regeln.
Dein Vater hat seine Entscheidung getroffen. Ihm ist der Alkohol wichtiger als du. Das hat er deutlich gemacht. Es geht ihm nicht um dich. Vielleicht will er einfach ein bisschen gratis saufen auf deiner Hochzeit und will daher Alkohol. Für dich würde er da mit Sicherheit nicht hin.
Und ganz ehrlich: Hätte mein Vater meine Mutter geschlagen und würde meine Schwiegereltern rassistisch beleidigen, wäre schon vor der Verlobung von der Hochzeit ausgeladen. Ich hätte wahrscheinlich sogar eine AUSladungs-Karte geschickt damit er weiß wie sehr ich ihn nicht auf der Hochzeit haben will.
Dein Vater fühlt sich nicht vernachlässigt. Er fühlt sich um den Gratis-Alkohol gebracht. Und um die Möglichkeit Muslime zu beleidigen.
Hallo,
mein Vater ist damals auch nicht zu unser Hochzeit gekommen. Für ihn war es einfach zu weit weg und das lange Wochenende wollte er sich nicht nehmen lassen. Ich war auch erst sehr trauig bis schockiert. Irgendwann habe ich einfach akzeptiert, dass es so sein wird und er hat auch nicht gefehlt. Mein Opa hat mich zum Altar geführt (weil wir das so wollten - mit zum Altar bringen). Im Endeffekt hat er nicht gefehlt, man hat an seinem Hochzeitstag sowieso kaum Zeit mit irgendwem zu reden.
Mittlerweile, wenn wir zu etwas einladen, gehe ich einfach nicht mehr davon aus, dass er kommt, weil es könnte ja sonst für einen Grund haben. Somit bin ich freudig überrascht, wenn er doch kommt und wenn nicht, dann ist das halt sein verlust.
Und, bzgl. blöde Aussetzer von Hochzeitsgästen: Die braucht man echt nicht. Es gibt zwar immer einen, der sich mehr oder minder nicht auf einer Hochzeit benehmen kann, aber wenn das bei deinem Vater, mehr oder minder schon mit ansage ist, dann kannst du dich zumindest unter dem Aspekt freuen, dass dir das erspart bleibt.
Dein Vater erfüllt in keinster Weise die Rolle des liebendes Vaters und stellt seine Sucht über deine.
Er würde dir den Tag doch eh versauen?
„Freu dich“, dass er nicht kommt und den nochmal über eine Therapie nach um die Grenze deinem alkoholkranken und erpresserischen Vater entgegen zu setzen.
Das tut mir leid: aber du wirst ihm nie genügen und er wird immer Gründe finden, damit es dir nicht gut geht.