Konflikte vor der Hochzeit

Mein Freund (34) und ich (29) sind seit bald 12 Jahren zusammen, wohnen seit 8 Jahren zusammen und sind seit 2 Jahren verlobt. In einigen Wochen ist unsere standesamtliche Hochzeit im kleinen Kreis. Wir wollten kein großes Fest.

Vor ein paar Wochen hat es einen großen Konflikt gegeben. Ein vermeintlich harmloser Anlass hat viel in mir ausgelöst und dann kam ein Thema zum anderen. Ich habe zum Teil ziemlich emotional reagiert, das hat ihm wiederum zugesetzt. Erst im Nachhinein wurde mir richtig klar, worum es eigentlich geht und dass manche Themen mehr eine Auswirkung von dem waren, was mich eigentlich stört.

Wir haben viel diskutiert und dann versucht wieder in den Alltag überzugehen. Für mich gibt es immer noch einige Fragezeichen aber die Stimmung ist wieder besser. Wir haben uns beide gesagt, dass wir uns lieben und wir das verarbeiten und hinkriegen wollen.

Für mich als sehr nachdenklichen Menschen ist das aber schwierig. Ich grüble, mache mir Sorgen, versuche ihn und mich selbst zu verstehen... Das hat mir ziemlich die Vorfreude genommen. Wir sind eigentlich ein tolles Paar, unsere Beziehung ist gewachsen und ich habe mir die Hochzeit und ein Leben mit ihm sehr gewünscht. Verunsichert bin ich aktuell trotzdem und frage mich, ob die Hochzeit da ihren Beitrag leistet... Eigentlich dachte ich, ich wäre zu diesem Zeitpunkt außer mir vor Freude. Aber irgendwie kam mal wieder "das Leben" zwischen meine Wunschvorstellung...

Ist jemand durch eine ähnliche Phase gegangen? Und wie seid ihr damit umgegangen? Ich will mir das Leben nicht schwerer machen als es ist...

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Worum ging es denn bei dem Konflikt? Ohne da mehr zu wissen, finde ich es schwierig einen Rat zu geben oder zu berichten, ob man sowas selber schon mal erlebt hat.

Generell hat natürlich (fast) jedes Paar, das schon so lange zusammen ist mal Konflikte und schwere Zeiten erlebt. Die Frage ist für mich wie man damit umgeht. Versuchen beide einen Kompromiss zu finden? Geht man trotz Meinungsverschiedenheit immer noch respektvoll und wertschätzend miteinander um? Geht es um Banalitäten wie die offene Zahnpastatube oder gibt es grundliegende Differenzen bei Fragen wie Kinderwunsch etc.?

Heiraten würde ich definitiv nur, wenn die Beziehung gut läuft. Eine Hochzeit kann definitiv keine wackelige Beziehung retten.

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Danke für deine Antwort.

Die Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. Denn es haben sich mehrere Themen angestaut, die dann zusammen hoch kamen. Ich habe den Text mehrmals verfasst und gemerkt wie viele Aspekte eine Rolle spielen und immer das Gefühl die Sache, nicht so schildern zu können wie sie ist. Bevor Missverständnisse auftreten, hab ich es dann lieber ganz gelassen...

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Wir heiraten nächste woche standesamtlich und ich war erstaunt wie emotional besetzt diese "Vertragsunterzeichnung" bei mir war. Ich habe unsere Beziehung auch nochmal hinterfragt obwohl wir zusammen ein Kind haben, eine Eigentumswohnung... Ich glaube, das ist einfach normal. Ist einfach doch eine große sache und wer hat gesagt dass man sich nur freuen muss und nicht auch unsicher sein darf?

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Vielen Dank für deine Antwort! Irgendwie hat man die Vorstellung im Kopf, dass man sich auf so einen Tag nur freuen sollte weil es ein schönes Ereignis ist...

Aber es ist eben auch ein großer Schritt. Und gerade wenn man ein nachdenklicher Typ ist, hinterfragt man da nochmal einiges...