Zweifel vor der Hochzeit normal?

Hallo,

ich werde in 2 Wochen heiraten. Wir (42 und 51 Jahre alt) sind seit 20 Jahren zusammen. Nun plagen mich, seit dem der Termin steht ständig Zweifel. Ich stelle mir andauernd Fragen, ob es wirklich der Richtige ist, ob die Hochzeit das Richtige ist, vergleiche andere Paare, stelle mir vor, ob ich hätte noch jemand anderen kennenlernen können....usw.

Ich finde mich seitdem einfach im Gefühlschaos wieder, denn eigentlich gibt es nichts zu beanstanden, weder das wir uns streiten, noch dass wir uns jetzt auf einmal nicht mehr verstehen würden.

Momentan suche ich das Haar in der Suppe. Selbst unser kleiner Größenunterschied (er ist 5 cm kleiner als ich), fällt mir neuerdings ständig auf. Was ja nach den Jahren eigentlich auch total hinfällig ist. Es hat mich zwar schon immer ab und an ein wenig gestört, aber nicht so, dass ich mich hätte deswegen trennen können. Es sind wohl eher meine "Komplexe" , die ich aufgrund mangelndem Selbstbewusstsein habe. Dann gefällt mir dies und das plötzlich nicht, wie z.b. dass er nun vermehrt graue Haare bekommt, obwohl ich selbst schon ein paar kleine graue Strähnchen habe und deshalb gefärbte Haare habe....oder neuerdings fang ich sogar an zu zweifeln, dass unser Altersunterschied von 9 Jahren zu groß ist......

Ich bin sogar schon so ins Wanken geraten, dass ich vor Zweifel schon gedacht habe, wir sagen alles ab, obwohl ich das wiederum auch nicht tun kann, sonst hätte ich es getan.

Sind das die bewährten kalten Füße, oder ist dieser Zweifel-Panik-Modus normal?

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Warum wollt ihr denn heiraten? Weshalb jetzt nach all den Jahren dieser Schritt?

Und nein? Ich finde das nicht normal. Ich hatte nicht den Hauch eines Zweifels vor der Hochzeit und würde so eine Entscheidung nie mit Zweifeln fällen. Heutzutage ist eine Hochzeit dafür viel zu unwichtig, dir Konsequenzen aber ggf. weitreichend.

Bist du für dich im Alter abgesichert?

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Und natürlich kann man eine Hochzeit absagen. Dass ist 100x besser als ein schlechtes Erwachen hinterher.

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Hallo,

ich meine, dass ich darüber schon mit meinem Freund gesprochen habe, dass ich Zweifel habe. Ich kann es nicht absagen, weil ich es einfach nicht kann. Nicht wegen der anderen oder weil irgendjemand es erwartet. Ich persönlich von mir aus, kann auch nicht sagen, dass ich es absage.

Trotzdem sind da die Zweifel bzw. diese Gedankengänge. Ich bin generell ein ängstlich vermeidender Typ...deshalb weiß ich nicht, wie ich es zuordnen soll.

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Hallo,

ich würde entspannt bleiben. Ich war genauso.. und es ist alles in Ordnung 😅
Keine Ahnung woher diese plötzlichen Sorgen damals kamen.. die typischen „kalten Füße“ 😁

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ja, die Sorgen sind erst extrem da, seit dem das Hochzeitsdatum steht. Hast du an der Hochzeit selbst gezweifelt oder hast du auch Zweifel an deinem Mann gehabt?

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Ja, an allem gefühlt.. aber im Endeffekt Habe ich mich an dem Tag gefreut und war glücklich dass er es ist :)

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Da ist sicherlich jeder Mensch anders, aber ich hatte keine "kalten Füße" vor meiner Hochzeit und würde die Zweifel ernst nehmen.

Ich kenne ein Paar, die trotz zweifeln geheiratet haben. Beide sind fremdgegangen und hatten sich das auch gegenseitig gestanden. Sie haben sich nicht getraut die Hochzeit abzusagen, weil schon alles organisiert war und sie ihre (teilweise konservative) Verwandtschaft nicht enttäuschen wollten. Das Ende vom Lied war dann, dass schon wenige Monate nach der Hochzeit die Scheidung eingereicht wurde. Das bedeutet natürlich nicht, dass das bei euch genau so enden muss, aber ich würde mich fragen, ob ihr aus den richtigen Gründen heiratet. Sachen wie kostenlose Krankenversicherung, Ehegattensplitting wären für mich kein Grund zu heiraten.

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Es sind auch die vielen Jahre die wir zusammen sind, die zur Entscheidung beigetragen haben, dazu kommen die finanziellen Vorteile. Die Absage wäre einfach, denn die Hochzeit ist "heimlich" geplant. Es weiß niemand Bescheid. Das wäre nicht das Problem.

Die Frage ist das Resultat für mich, denn wenn ich jetzt wegen den Zweifeln absage, was wäre die Folge daraus? Weil trennen würde ich mich auch nicht wollen. Man schmeißt 20 Jahre ja nicht einfach so weg. Zumal ich ja nicht wirklich zuordnen kann, was die Zweifel bedeuten, ob es mal wieder nur meine Angst ist vor offiziellen Dingen bzw. vor Neuem...

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Es gäbe ja auch noch die Alternative die Hochzeit zu verschieben und in der Zeit darüber nachzudenken was man möchte. Vielleicht hilft es euch auch mit einem Paartherapeuten über eure Beziehung zu reden und darüber was ihr euch für eure Zukunft wünscht.

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Vielleicht hilft es dir die Sache rational zu betrachten. Du willst weiterhin mit deinem Partner zusammen bleiben, ihr kennt euch schon sehr lange und sehr gut ( keine Mogelpackung), finanziell wirst du dich danach besser stehen. Ihr heiratet heimlich, also außer ein paar finanzieller Vorteile ändert sich doch gar nichts für dich. Und im Notfall sagst du an dem Tag wenn ihr los fahren wollt:" Schatz, es tut mir leid. Ich liebe dich, aber ich traue mich nicht!".

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Zu heiraten ist ja auch eine mutige Entscheidung! Ich, die morgen heiratet, kann schon verstehen, dass man Respekt vor der Tragweite hat. Es heißt eben, dass man sich gegen die Möglichkeit entschließt, seine 7 Sachen zu packen und zu gehen, wenn’s schwierig wird.
Ich finde es völlig normal, dass da ein bisschen Angst zugehört. Man kann sich eben nie sicher sein, was passiert. Es liegt ja auch nicht nur in den eigenen Händen. Eben darum ist die Entscheidung aber auch total schön ❤️

Andererseits denke ich, dass eine normale Trennjng doch auch schon total kompliziert ist, wenn man so viele Jahre zusammen ist. Eine noch krassere Entscheidung ist es ja, Kinder zu haben…

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Hallo Kirschbaum87,

vielen Dank für die ermutigenden Worte. Ich wünsche Dir alles Gute für morgen und auch für eure Ehe. Ja, momentan bin ich immer wieder von Himmel hoch jauchzend zu Tode betrübt, weil ich dieses Gefühlschaos habe. Generell weiß ich, dass ich eher so der ängstlich vermeidende Typ bin, das bei anderen Dingen im Leben auch schon so war. Ich habe immer ein riesen Theater aufgeführt, wenn es z.b. um einen neuen Arbeitsplatz ging. Und am Ende habe ich mir gedacht, warum hast du dich eigentlich so aufgeregt???!! So schlimm war es nicht. Ich hatte dann nur Angst, wie die Aufgaben tatsächlich sind, wie die Kollegen sind usw. Das hat sich dann gefügt.

Ja, 20 Jahre sind eine lange Zeit. Wir haben keine Kinder, die Entscheidung wurde von der Gesundheit abgenommen. Vermutlich hätte ich sonst auch da ständig gezweifelt. Das ist ja auch eine Verantwortung, die man da trägt.

Wir haben uns so lange mit dem Thema Heirat nie beschäftigt. Für mich war es auch so gut. Ich hatte auch immer die Vorstellung - als ich Teenager war - dass ich zwischen 30 und 35 heirate, aber wo ich 35 Jahre alt war, hatten wir mal das Thema, aber es wurde nie so ernst, dass wir es in die Tat umgesetzt haben. Es lief eben auch so gut. Und dann haben wir gesagt, wenn wir dann nur noch grau und faltig sind, wollen wir auch nicht mehr heiraten. Also wird es höchste Eisenbahn. Da mein Freund etwas kleiner ist wie ich, fällt es optisch gar nicht auf, dass er 9 Jahre älter ist wie ich.

Wie oben beschrieben, kann ich meine Gefühle zum Heiratsthema nun nicht so zuordnen, ist es wieder die sensible Ader, die vor alles Angst und Panik hat oder, sind es berechtige Zweifel.

Ich bin leider kein risikofreudiger Typ, bei mir muss immer alles sicher sein. Und wie du schon schreibst, es hängt ja von beiden Seiten ab, d.h. die andere Seite kann man nicht beeinflussen.

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Ist dir mal aufgefallen dass alle deine Bedenken etwas mit Äußerlichkeiten zu tun haben? Gibt es denn auch Charakterlich etwas was dich stört?

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Hallo,

nein charakterlich stört mich gar nichts.

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Hallo,

Ich denke ist ein Stück weit normal, dass man Ängste hat. Hatte ich auch, inwiefern sich die Beziehung verändert und sowas. Ich hatte nach der Hochzeit noch mehr das Gefühl angekommen zu sein. Es fühlte sich nach mehr Verbindlichkeit an.
Jetzt seit ihr ja schon 20 Jahre zusammen und wollt ja auch zusammen bleiben. Also wovor hast du Angst? Wird sich ja wahrscheinlich nicht groß was ändern bei euch bzgl Umzug oder Kinder oder so. Willst du deinen Namen behalten?
Hab erst gedacht evtl Muffensausen wg der Feier, aber wenn das auch weg fällt?

LG

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Hallo,

ich bin generell kein Typ für offizielle Dinge. Schon der Auftritt beim Standesamt, selbst wenn wir allein hingehen, ist vom Grunde schon nicht meins, auch Fotograf nicht. Mein Freund macht sich aus nichts was. Es stört ihn auch nicht, dass ich größer bin als er (5cm). Wir sind beide relativ klein. Er ist 1,60 und ich 1,65. Also absolut nicht so das Maß für einen Mann. Bei 1,70 wird ein Mann ja schon als klein bezeichnet....Wir mussten uns auch schon dumme Sprüche anhören. Oder ich werde angesprochen "Ach die mit dem kleinen Mann". Bei mir mangelt es an Selbstbewusstsein, das gebe ich zu und sowas ärgert mich dann. Seitdem ich dann auch noch zugenommen habe, und ich nicht so einfach abnehmen kann, weil Krankheit und starke Medikamente auch noch Ursache für die Gewichtszunahme sind, fühle ich mich da eben noch unwohler, wie vorher...

Ich hatte vorher auch größere Männer/Freunde, aber so schön groß die Optik war so absolut klein war der Charakter und die Aufrichtigkeit. Das hat gar nicht lang gehalten, bei meinem Freund ist es anders. Mein Freund hatte negative Erfahrungen, die meisten Frauen wollten ihn nur als Kumpel. Es ist ja so in der Vorstellung verankert, dass der Mann größer ist wie die Frau. So habe ich das auch immer gesehen, obwohl ich da keinen Anspruch habe, dass da ein riesiger Unterschied hätte sein müssen. Wenn ich 1,65 groß bin, hätte 1,70 bis 1,75 von meiner Vorstellung vollkommen zugelangt...Aber nun ist es so. Am Anfang, wo wir uns kennengelernt haben, ist mir eigentlich gar nicht aufgefallen, dass wir da einen Größenunterschied haben. Man stellt sich ja nicht Rücken an Rücken und holt ein Maßband raus....Ich kann aufgrund dieses optischen Sache auch nicht alles wegwerfen, was die ganzen Jahre war, das ist auch abwegig. Aber jetzt, wo es "ernster" wird mit Hochzeit, schaut man plötzlich auf alles. Ich will einfach sicher sein, dass ich nicht irgendwann sage, halt, dass mit der Hochzeit war doch falsch. Für mich soll es wirklich absolut auf immer und ewig sein....

Mit dem Namen weiß ich auch noch nicht, was ich mache, ich habe die Möglichkeit es noch kurz vorher zu entscheiden. Die meisten nehmen ja den Namen vom Mann an, aber ich kann auch irgendwie den Eigenen nicht ablegen, weil er so schön zu meinem Vornamen passt. Bin mir unschlüssig. Außerdem bin ich nur noch die Einzige in der Familie, die den Namen hat. Dahinter steckt auch eine Familiengeschichte....Ein Doppelname wäre etwas lang, würde auch gut klingen....

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Ich kenne auch ein Paar, da ist der Mann locker 10cm kleiner, auch beide klein. Aber der Mann ist so ein feiner Mensch, und seiner Frau war das offensichtlich latte. Die haben 2 Mädels und scheinen glücklich miteinander. Das Aussehen ist doch echt egal, Hauptsache ihr seid happy miteinander.

Ich konnte meinen Namen auch nicht ablegen und trage jetzt einen Doppelnamen.

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Klingt für mich normal. Ging mir auch so. Am hochzeitstag war alles vergessen. Lg

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Hallo Maria187,

also nun ist der Tag fast da und meine Gefühlsschwankungen sind immer noch da, das geht bis dahin, dass ich vormittags vollkommen überzeugt bin und nachmittags wieder nicht. Das ist wie eine Achterbahnfahrt der Gefühle.

Wir haben jetzt viele Gespräche geführt, hatten auch über Absage nachgedacht. Aber man soll ja auch auf sein Bauchgefühl hören und das sagt mir, dass ich auch nicht absagen kann (nicht wegen der Dame auf dem Standesamt, was sie denken könnte und ansonsten weiß es ja keiner). Ich kann nicht absagen, weil wir das Thema vor 6 Jahren schon mal hatten und es nicht weiter verfolgt haben. Wir sind heute immer noch zusammen und hätten nun schon den 6. Hochzeitstag haben können. Ich hatte mich im Nachhinein etwas geärgert.

Auch über meine "Komplexe" bezüglich unseres Größenunterschiedes haben wir gesprochen und ich bin der Meinung, dass ich mit mir selbst unzufrieden bin wegen meiner Gewichtszunahme und ich projiziere das auf unser Zusammenleben. Als ich noch richtig schlank war, habe ich mich nie unwohl in seiner Gegenwart gefühlt wegen unseres Größenunterschiedes. Man muss es ja auch so sehen, dass 5 cm ja nun nicht ein ganzer Kopf kleiner ist.

Vermutlich wird es so sein, dass am Tag X dann alles verflogen ist. Diese Zweifel haben ja verstärkt eingesetzt seitdem das Thema Hochzeit aufgekommen und nun wirklich verfolgt worden ist. So war es vor 6 Jahren auch, nur dass es noch nicht ganz so konkret war, wir hatten nur darüber mal gesprochen und es sein gelassen....im Nachhinein hatte ich mich geärgert....weil wir sehen ja heute, dass ich immer noch da bin bei ihm.....es hat sich nichts geändert.

Ich habe immer so ein Sicherheitsbedürfnis, es soll alles perfekt sein, aber man kann die Dinge im Leben nicht vorbestimmen....

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Und? Wie hast du dich entschieden? #winke

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