Streit aufgrund Einladung

Hallo ihr Lieben,
ich muss mal meinen Frust loswerden und euch fragen, wie ihr meine Situation einschätzt und ob ich vielleicht übertreibe.

Mein Freund und ich wollen im Sommer heiraten und haben beschlossen, im kleinen Kreis ins Standesamt zu gehen, anschließend bei den Schwiegereltern zu Mittag zu essen und abends eine ordentliche Feier mit ca. 60 Leuten zu machen. Eine kirchliche Hochzeit wird nicht folgen. Die ganze Familie und auch alle Freunde wissen über den Termin schon bescheid und haben sich sehr gefreut. Auch dass wir nicht kirchlich heiraten, wissen alle.

Nun haben wir die Einladungen verschickt und heute rief mich eine Freundin an. Sie war gekränkt, weil sie nicht zum Standesamt, sondern "nur" zur Party abends eingeladen war. Besagte Freundin kenne ich seit vielen Jahren, wir sind zusammen durch dick und dünn gegangen, wohnen aber seit 5 Jahren nicht mehr am gleichen Ort und haben dementsprechend natürlich nicht mehr so engen Kontakt, wie es einmal war. Sie ist am Telefon richtig wütend geworden, sagte sie sei enttäuscht und dass sie es anders erwartet hätte. Ich habe ihr daraufhin mehrmals erklärt, dass wir zum Standesamt nur die Familie und Trauzeugen einladen und dass wir das von Anfang an so geplant haben und daran auch nicht rütteln, denn sobald man keine klare Grenze zieht, wird es immer schwieriger. Habe ihr auch erklärt, dass es natürlich NICHTS Persönliches ist, mein Freund und ich einfach nicht so 'romantisch' sind und auch nicht so viel Wert darauf legen. Wir sind eher pragmatisch (was sie weiß, denn so bin ich eben) und wir wollen einfach heiraten, aber das Standesamt ist und nicht so wichtig, wie die große Feier (der Liebe) mit ALLEN. Dass ins Standesamt nicht so viele Leute kommen können, ist wohl klar und wir haben beide lediglich Eltern,Geschwister und Trauzeugen eingeladen (haben eine große Familie, sind also dann +partner schon bei 22 Leuten) Da das Essen danach bei den Schwiegereltern stattfindet (aus Kostengründen) ist dort natürlich auch nicht unendlich Platz.
Sie hat während des Telefonates immer wieder gesagt, dass sie sich selbst eben auch zu meinem engsten Kreis zählen würde und deswegen enttäuscht wäre, klang aber eher wütend und beleidigt und verstand meine Argumente überhaupt nicht. Sie interpretierte das Ganze als 'Abfuhr' bzw, Degradierung der Freundschaft. Ich sagte ihr dann, dass es mir leid tut und sie glaube ich zu viel Wert darauf lege. Und dass ich aber auch erwartet hätte, dass sie mich versteht, da sie selber total oft z.B. Geburtstagsbrunch macht, wo 'nur Familie' da ist und ich mich bisher nie beschwert hätte (warum auch? darf doch der Gastgeber entscheiden?!) Diese Argumente schmetterte sie ab, da sie meint, Geburtstag sei etwas anderes, das feiert man ja jedes Jahr. Aber ich finde, dass wenn man sagt, dass nur die Familie kommt, dann heißt das eben auch, es kommt nur die Familie.
Sie stellt nun die ganze Freundschaft infrage.

Wie ist eure Meinung? Was soll ich jetzt tun? Das Gespräch endete sehr kühl...

P.S.: Mit gleicher Freundin hatte ich bereits Streit, da sie mit meinem jetzigen Verlobten nicht gut zurecht kommt. Die Probleme haben wir aber 'eigentlich' geklärt.

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Ich verstehe deine Freundin und meine Vorredner nicht wirklich, der Teil im Standesamt ist auch nur ein ausgeschmückter Verwaltungsakt, wenn man einen Pass abholt, macht auch keiner so ein - entschuldige bitte - Geschiss darum, einfach nur, weil es dazu keine Ansprache gibt.

Die Feier ist der eigentliche, wichtige Part einer Hochzeit. Eine kirchliche Hochzeit ist ja auch nichts anderes als eine Party mit Redner, nichts offizielles oder sonstwas.

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Von mir hättest du eine Absage, ohne Begründung erhalten. Mag sein, dass es eire Einstellung ist und das ist auch in Ordnung, nur musst du die Einstellung der anderen auch akzeptieren.
Alles Gute und eine schöne Hochzeit

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Kannst du mir das genauer erklären?

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Zu einer Hochzeit gehört für mich eben auch der offizielle Teil (da wäre mir es lieber, eine Pause zwischen Trauung und Abendfeier zu haben, als nur zur Feier geladen zu sein.) und nicht nur eine Feier. Mir würde was fehlen und es wäre komisch. (bitte nicht böse sein, du gehörst sicher nicht zu den Leuten) Geschenke sind willkommen, aber bei der Zeremonie wollen wir euch nicht dabei haben.
Meine Schwester zum Beispiel, wollte nicht zur Taufe kommen, aber nachher zum Essen (war für mich auch nicht in Ordnung, und wurde nicht akzeptiert).
Ich hoffe ich konnte dir zumindest meine Sichtweise „verständlich“ machen.

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Hallo,

unter dieses Umständen würde ich nicht zur Feier kommen. Denn so ohne Trauung ist es ja nur eine ganz normale Feier.. Wir haben auch nur Standesamtlich geheiratet und wir haben nur mit Eltern, Geschwistern und Großeltern gefeiert, aber wir haben es jedem freigestellt zum Standesamt zu kommen und der Trauung beizuwohnen. Denn die Trauung ist ja das eigentliche Ereignis und nicht die Feier danach.

Ich empfinde eine solche Einladung als sehr ungewöhnlich und es würde sich für mich nicht richtig anfühlen zu dieser Feier zu gehen, wenn ich den eigentlichen Grund nicht mitbekommen habe. Anders wäre es wenn ihr groß gepoltert hättet.

LG Morgain

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Ihr entscheidet wie ihr feiert. Machen musst du nichts mehr, ist nun eh zu spät.
Nicht jedes Trauzimmer lässt eine Vielzahl von Gästen zu, aber ich kenne es so, dass dann die Freunde/Bekannten/Nachbarn:Kollegen etc draußen warten und zu einem kleinen Sektempfang geladen sind.
Ich war mal Standesbeamtin und habe mir eine Trauung gehabt, bei der im Anschluss niemand da war (war aber auch so geplant von dem Paar).

Ich denke deine Freundin hat eine völlig andere Sicht auf euren Status Freundschaft. Ich denke sie war überrumpelt, dass du das anders siehst.
Da musst du halt drüber stehen, denn euer Entschluss so zu feiern ist ja fest. Üblich ist es wohl so nicht, aber das darf ja jedes Paar selbst entscheiden. Wer sich auf den Schlips getreten fühlt, kommt eben nicht zur Feier.

Ich hätte es dennoch anders gelöst mit der Feierei.

LG

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Ich verstehe deine Freundin nicht. Sie soll froh sein, dass sie überhaupt eingeladen wird.

Ich war auch schon auf einer Hochzeit, bei der ich nur abends auf die Feier im Restaurant eingeladen war, da das Paar nur mit der engsten Familie (Eltern und Geschwister) standesamtlich geheiratet hat. Keiner der Gäste war deswegen sauer.

Klar, es ist nicht soooo üblich, aber ich finde deine Freundin hat keinen Grund sauer zu sein.
Ihr heiratet, also entscheidet ihr auch wie gefeiert wird. Notfalls würde ich hier ganz klar argumentieren und sagen, dass ihr ja nun nur die engste Familie einladet und damit das Standesamt schon voll ist. Mehr Leute wären logistisch nicht möglich.

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Hallo.
Ich verstehe deine Freundin nicht.
Wir haben unsere Hochzeitsfeier mit freier Trauung letztes Jahr nachgeholt.
Wir haben zur Trauung auch ausschließlich Familie eingeladen. Wir hätten sicherlich auch ein, zwei enge Freunde gern mit dabei gehabt. Wir waren aber der Meinung, dass das noch viel schlimmer für die anderen Freunde ist, wenn 2 mit zur Trauung eingeladen werden und die anderen nicht. Wo fängt man an, wo hört man auf? Alle hätten einfach den Rahmen gesprengt. Nur ein paar einladen hätte die anderen vor den Kopf gestoßen, nach dem Motto 'Wir sind wohl nur Freunde 2. Klasse'.
Deshalb verstehe ich dich und eure Entscheidung gut und bei uns hat auch jeder verstanden, dass zur Trauung wirklich nur die Familie eingeladen war.

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Es ist euer Tag und ihr entscheidet wie ihr diesen verbringen wollt. Allerdings kenne ich es auch nur so, dass es nach der Trauung einen Sektempfang für alle gibt.

Die Reaktion deiner Freundin kann ich ehrlich gesagt nicht verstehen. Aber sowas wird es immer geben. Lasst euch dadurch nicht die Planung verderben und macht es so wie ihr es euch wünscht.

Alles Gute 🍀

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Gott ich bin so froh das ich keinen so Kindergarten hatte, du hast ruhig gesagt was sache ist und fertig. Bei uns war beim Standesamt ich mein Ex und die Trauzeugen und fertig.

Ich würde nichts mehr dazu sagen, du hast es erklärt und naja fertig. Ich würde mir da echt doof vorkommen wenn ich da so ein Fass aufmachen würde an ihrer Stelle.

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Natürlich ist es eure Entscheidung wie und mit wem ihr heiratet und feiert, aber ich bin auch auf eine Hochzeitsfeier eingeladen ohne bei der Hochzeit zu sein und das finde ich irgendwie echt merkwürdig. Ich bin gespannt wie sich diese feier für mich anfühlen wird, aber momentan stell ich es mir seltsam vor. Dann gratuliere ich ja eigentlich sobald ich zur Tür rein komme oder? Und steht dann da eine braut im brautkleid ohne dass ich die Hochzeit gesehen habe? Ich hab das die Person bei der ich eingeladen bin nicht spüren lassen, dass ich so denke, weil ich nicht finde, dass es mir zusteht, ihr meine Meinung zu ihrer feier aufzudrücken, aber ich finde es schade.

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Ich war auch ein Mal bei einer Trauung, wo wir nur Nachmittags zur Feier eingeladen wurden. Mir selbst hat das nichts ausgemacht, aber ich finde schon, dass es einen großen Unterschied macht, was die Stimmung angeht. Es gibt einfach kein "Ankommen" so ohne Vorlauf. Ganz seltsam war das. Wir kamen an der Location an und mussten draußen warten, bis das Brautpaar kommt. Die stiegen dann ganz euphorisch aus dem Auto aus und es wurde erwartet, dass alle jubeln. Das Jubeln ist dann aber aufgesetzt, wenn man nichts von dem Vorher mitbekommen hat und wenn man mit niemandem vorher gesprochen hat (Brauteltern und Geschwister waren bei der Trauung dabei).
Für mich das absolut kein Drama, denn es ist nicht meine Trauung, aber auch später kam einfach keine Stimmung auf.

Grüße