Mit Vater zerstritten - wer führt mich zum Altar?

Hallo zusammen,

auch wenn wir mit unseren Hochzeitsvorbereitungen noch ganz am Anfang stehen (Termin frühestens in 1 Jahr), bereitet mir ein Punkt jetzt schon Kopfzerbrechen:

Ich habe mich mit meinem Vater zerstritten und schon eine Weile keinen Kontakt mehr zu ihm. Er hat mich wahnsinnig enttäuscht und ich bin immer noch ziemlich wütend auf ihn. (und er auch auf mich, weil ich ihm das so gesagt habe). Vielleicht werden wir uns irgendwann wieder vertragen, aber bis dahin wird es wohl noch eine Weile dauern.

Ich habe mir aber immer gewünscht, in der Kirche zum Altar geführt zu werden. Ich finde das irgendwie romantischer, wenn mein zukünftiger Mann mich nicht schon so "unspektakulär" draussen vor der Kirche sieht.
Ich habe daher überlegt, ob ich meinen jüngeren Bruder fragen soll, ob er mich zum Altar führt. Er würde das natürlich auch machen. Meine Familie und Freunde und auch der künftige Bräutigam reagieren da aber eher skeptisch und meinen, das könne man so nicht machen, höchstens wenn der Brautvater gestorben ist. (Für mich ist er erstmal gestorben, aber das ist ein anderes Thema).

Was meint ihr dazu?

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An Deiner Stelle würde ich mit meinem Mann gemeinsam zum Altar gehen. Das hat nichts mit unromantisch zu tun, sondern ist erwachsen.
Ihr habt Euch für diese Ehe entschieden (davon gehe ich jetzt mal aus) - Ihr geht gemeinsam zum Altar und holt Euch Gottes Segen.

Welchen Sinn hat es, wenn es Dein Bruder (oder Dein Vater) macht? Ist er zuständig für alles, was in der Familie passiert? Hat er Deinen Mann ausgewählt für Dich? Hast Du keine eigene Meinung?
Ich finde dieses "Zum Altar-Führen" immer unglaublich altbacken und völlig überholt. Kein Mensch hat das Recht, meine Hand (und somit mein Leben) jemandem anderen zu übergeben - nur ich allein. (In unserem Kulturkreis - ich denke, Du gehörst dazu.)

Und wenn Dein Mann Dich zum ersten Mal in Deinem Brautkleid draußen vor der Kirche sieht, ist das nicht unspektakulär, sondern sehr intim. Das ist etwas intimes, persönliches.
Der muß nicht vor 100 Gästen Freudentränen fließen lassen. Es ist ausreichend, wenn er das vor Dir tut und Dir sagt, wie toll Du aussiehst und daß er Dich liebt.

Meine Meinung!

Die Sache mit Deinem Vater solltest Du auf anderer Ebene klären. Und ich würde mir überlegen, ob er nicht vielleicht doch bei der Hochzeit anwesend sein sollte. Du heiratest schließlich nur einmal (hoffentlich!).

Viel Spaß bei der Planung und viel Glück für die Ehe!

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Stimme dir 100%ig zu.

Sehe ich genauso, dieses pseudo-unterwürfige - Brautvater übergibt sie, eigentlich als Sache und nicht als eigenständige Person - dem zukünftigen Mann. Aber die restlichen Tage im Leben nach erweiterten Rechten schreien... klar.

Ich stelle mir vor, wenn ich einmal heirate, dass mein zukünftiger Mann und ich uns vor der Kirche treffen und wir diesen ersten Augenblick nur zu zweit teilen, eben, weil es, wie du sagst, so intim ist und das bewusste Eintreten in den Saal oder die Kirche mit dem Partner, weil man zusammen sich für eine gemeinsame Zukunft entschieden hat. Für mich ist eine Hochzeit nicht der Tag der Braut, die lächelnd mit Krokodilstränen in einer einstudierten Show über den Teppich läuft, sondern ich würde gerne diese Schritte mit der Person machen, die mich so glücklich macht, dass ich den Rest meines Lebens mit ihr teilen möchte.

Auch das mit dem Vater sollte separat geklärt werden, ansonsten hat es zuviel Gewicht auf der Hochzeit, die eigentlich ja eine freudige Veranstaltung sein soll. :-)

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Hey,

also ich geh dann mal davon aus, dass dein Vater gar nicht zur Hochzeit eingeladen wird- dann fände ich es absolut ok, wenn dein Bruder das übernimmt.

Ich weiß ja nicht, was vorgefallen ist, aber so eine Hochzeit ist ja schon was ganz besonderes und vielleicht bereust du es irgendwann, diesen Tag ohne deinen Vater begangen zu haben. Ich würde mir nochmal in aller Ruhe Gedanken machen. ob ihr euch vorher nicht doch wieder versöhnen könnt.

LG

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Hi
Das Problem kenne ich auch . Mein Vater hat mich aus seht enttäuscht und bin auch sweit das er mich nicht zum Altar führen soll.
Nur bei mir ist das so ich würde mich dann von mein Stiefvater zum altar führen lassen.

Auch wenn dann einige was dagegen hätten aber es sll dein Tag sein und wenn dein Bruder das machen würde ist dch super und wer weiß vielleicht ist ja bis zu deiner Hochzeit alles wieder im reinen mit dein Vater.

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Hallo,

ich kann Dich gut verstehen!

Ich bin zwar mit meinem Vater nicht soo zerstritten, aber meine Eltern sind getrennt, seit ich 3 Jahre alt bin. Der Kontakt mit meinem Vater ist sehr locker, mal besser - mal schlechter.

Wir haben ihn zu unserer Hochzeit - übermorgen 9 Jahre #verliebt - eingeladen, aber ich wollte ihm diese Ehre, die Braut zum Altar zu führen, einfach nicht zukommen lassen. Ich habe dann meinen Trauzeugen und besten Freund gefragt und er hat es natürlich gerne gemacht. ;-) Es hat niemand doof geguckt o.ä.. Das hätte mir aber auch nichts ausgemacht. ICH war schließlich die Hauptperson!

Viel Spaß bei der Vorbereitung Eurer Hochzeit!

Liebe Grüße,
Verena

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hallo.
ich bin in ner ähnlichen situation.
ich will mit meinem erzeuger keinen kontakt. aufs erbrechen nicht.
bei uns im standesamt ist es möglich, zum trautisch geführt zu werden. laut der standesbeamtin machen das fast alle paare heut zu tage.
bei mir wird es wohl unser gemeinsamer freund, der uns verkuppelt hat. das ist dann auch gleich noch mehr symbolisch, als wenn es der schwiegervater (gibt es auch) oder der bruder/cousin macht. wird sicher auch einigen nicht gefallen, ist mir aber egal.
ich würde mir an deiner stelle von niemanden in die hochzeit reinreden lassen, außer vom partner selbst. denn es ist eure hochzeit und die solltet ihr so feiern, wie ihr es für richtig haltet! die nächsten vorbereitungsfragen solltet ihr also weitgehend allein klären und deutlich machen, dass es eure hochzeit ist und ihr die traditionen so verknüpft oder auch nicht,m wie ihr es für richtig haltet und nicht die schwiegereltern.
mfg.

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Hallo,

bei der Hochzeit meiner "kleinen" Schwester im Juni hat unser Bruder sie zum Altar geführt...unser Vater ist allerdings schon gestorben als wir noch Kinder waren.

Wenn es für Dich unter gar keinen Umständen eine Option ist, von Deinem Vater geführt zu werden, sehe ich persönlich kein Problem darin, wenn Dich Dein Bruder zum Altar bringt.

Ist Dein Vater denn überhaupt eingeladen? Falls Nicht, hat sich das Problem doch eh erübrigt.

LG

Smilla

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Hallo,

wir sind gemeinsam in die Kirche eingezogen. Die Gäste standen draußen Spalier undsind dann nach uns in die Kirche gegangen. Unsere Eltern standen also bildlich gesprochen hinter unserer Entscheidung zu heiraten.

Abgesehen davon hatten wir die Chance diesen Moment er-sieht-mich-im-Kleid ganz alleine zu genießen und wahrzunehmen. Er konnte mir in dem Moment sagen, was er dachte. Ich würde es wieder so machen!

Gruß Lucccy