Papp-a Wert zu niedrig

Hallo,
ich habe heute von meiner FÄ die Ergebnisse des Ersttrimesterscreenings bekommen. Soll insgesamt unauffällig sein (adjustiertes Gesamtrisiko Tris21 1:3069 ; Tris13/18 1:1036).. Ultraschall war o.B.
ßHCG 25,03IU/L
PAPP-A 0,821IU/L - und genau hier liegt das Problem.
Laut meiner FÄ soll ich ASS zur Prophylaxe von Präeklampsie nehmen, ich hab sonst keine Risikofaktoren für eine Präeklampsie. Es ist meine erste Schwangerschaft, daher keine Vergleichsmöglichkeiten.
Es wurde keine Gerinnung abgenommen, bin einfach verunsichert auf blauen Dunst einen Blutverdünner zu nehmen wo in meinen Augen nicht nachgewiesen werden KANN das es dem Baby nicht schadet. Und überall steht das erniedrigte PAPP-A Werte eben doch auf Chromosomenanomalien oder Plaenzentainsuff. etc hinweisen können.

Ich bin selbst Krankenschwester und bin daher immer sehr kritisch.

#Was würden Sie empfehlen?
Muss ich mir tatsächlich keine Sorgen wegen des erniedrigten Wertes machen außer ASS150mg 1/d zu nehmen? Mach mir wirklich Gedanken das an der Stelle nicht ausreichend mit mir gesprochen wurde. Ich will doch nur alles richtig machen .. :-( #kratz

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Hallo badabamboo,
die niedrigdosierte ASS-Medikation senkt das statistische Praeeklampsie-Risiko um ca. 50%. Bei Patientinnen mit einem erhöhten Risiko ist dies also durchaus empfehlenswert, da eine Praeeklampsie gravierende Folgen für Mutter und Kind haben kann.
Das ASS unterstützt die Plazentaentwicklung und reduziert somit auch das Risiko für eine Plazentainsuffizienz. Mütterliche und kindliche Nebenwirkungen sind bei der sehr niedrigen Dosierung nicht zu erwarten.
Im Hinblick auf Chromosomenstörungen erhöht sich durch ein sehr niedriges PAPP-A das statistische Risiko für z.B. die Trisomie 13 oder 18, dies ist aber in der Risikokalkulation enthalten und die angegebenen Werte sind bei Ihnen ja im unauffälligen Bereich. Zudem zeigen die Kinder mit beiden Chromosomenanomalien in der Regel deutliche Auffälligkeiten, so dass sie meist in den Ultraschallkontrollen auffallen. Hier ist also, wenn das Kind in der Feindiagnostik unauffällig aussieht, keine weitere Diagnostik indiziert (nur aufgrund von Blutwerten). Selbstverständlich dürfen Sie aber bei einem subjektiv hohen Sicherheitsbedürfnis eine weitere Diagnostik anschließen.

Bei einem deutlich erniedrigten PAPP-A halte ich also die ASS-Medikation für sinnvoll und würde zudem regelmässige Dopplerkontrollen zur Beurteilung der Plazentafunktion empfehlen.

Alles Gute!

MK

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Ich danke Ihnen für die schnelle Antwort!
Sie haben mir die Sorge ein wenig nehmen können. Danke.

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Eine Frage noch: reicht dieser PAPP-A Wert aus um das Risiko zu ermitteln? Sonst besteht bei mir überhaupt keine Gefahr? Müsste meine FÄ nich weitere Diagnostik machen?

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