Extrasystolie 21. ssw

Sehr geehrte Frau Doktor,

Ich bin heute 20+3 und komme soeben von der Feindiagnostik.

Die Ärztin war zufrieden, alles schön und darstellbar inkl. dem Herzen.
Allerdings wurde eine Extrasystolie festgestellt, weswegen sie nun 1-2 x pro Woche eine Kontrolle per Ultraschall durchführen möchte.
Sie sagte uns, dass erstmal kein Grund zur Sorge besteht, aber ich bin dennoch sehr beunruhigt.

Wenn nun der Rythmus meines Kleinen umschlägt, oder zu schnell wird und nicht zufällig gerade ein Ultraschall gemacht wird? Kann das nicht lebensgefährlich für unseren Sohn werden?

Ich hoffe sehr auf eine Antwort von Ihnen. Vielen Dank!

Beste Grüsse

Nadine

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Hallo nane80,
Ihre Ärztin hat Sie richtig beraten. Supraventrikuläre Extrasystolen (ich gehe davon aus dass diese gemeint sind) sind relativ häufig im II. Trimenon, denn das Reizweiterleitungssystem des kindlichen Herzens ist oft noch unreif und das Herz "stolpert" zwischendurch eine Weile (1,7% der Feten zeigen diese SVES sogar noch zwischen der 36. und 41. SSW ).
Zumeist wächst sich dies im Verlauf durch Ausreifung des Reizweiterleitungssystems aus.

In 1-2% der Fälle entwickelt sich eine manifeste Re-Entry-Tachykardie, diese sollte durch die regelmässigen Kontrollen festgestellt werden (Empfehlung spätestens alle 14 Tage).

Alles Gute!

MK

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Vielen herzlichen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben zu antworten!

Ich habe noch eine Rückfrage:
Wie hoch ist das Risiko, dass es zwischen den Kontrollen lebensgefährlich für unseren Jungen wird?

Beste Grüsse
Nadine

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Hallo nana80,
der empfohlene Abstand beträgt 14 Tage (Expertenempfehlung), d.h. Ihre Frauenärztin schaut schon engmaschiger als zwingend erforderlich. Eine Tachykardie kann einige Tage vom Kind kompensiert werden, wie hoch das Risiko für eine lebensgefährliche Situation zwischen den Kontrollen ist, kann ich Ihnen nicht exakt sagen. Der empfohlene Abstand wurde aber sicher mit Bedacht gewählt, denn auch aus ärztlicher Sicht möchte man ja kein hohes Risiko eingehen.
Kritisch sind Frequenzen ab 210bpm. Mögliche Veränderungen beim Kind (Herzinsuffizienzzeichen) sind durch eine medikamentöse Kardioversion zumeist reversibel.

Bitte bedenken Sie, dass es sich hier um die wenigen 1-2% handelt, bei denen es durch eine anatomische Anomalie (akzessorische Leitungsbahnen) zu dieser Komplikation kommt.
98% der Kinder haben die eher harmlosen, vorübergehenden SVES aufgrund der Herzunreife.

Sie können sicher Ihre Ärztin fragen, ob Sie in den nächsten Tagen auch noch engmaschiger zur Kontrolle kommen können, für Ihr Sicherheitsbedürfnis.

Alles Gute!

MK

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