Kein BV trotz Risikoschwangerschaft

Hallo Frau Weigert.
Ich habe ein Problem bei dem ich gern Ihre Meinung hören würde.
Ich hatte im Mai 2017 eine 7stündige OP, bei der Endoherde entfernt wurden und beidseitig Harnleiteranastomosen angelegt wurden. Nach dieser OP bekam ich einen Schwerbehinderten Ausweis über 50%. Nach mehreren Behandlungen in der Kinderwunschklinik, hatte ich im Mai diesen Jahres eine frühe FG. Nun bin ich nach Kryo in der 8.ssw mit Zwillingen.
Bevor ich schwanger war, sagte meine Frauenärztin, dass es bei meiner Vorgeschichte auf jeden Fall ein BV geben wird. Nun, wo es so weit ist und ja noch dazu eine Mehrlingsschwangerschaft besteht, will plötzlich niemand mehr etwas davon wissen. Ich arbeite als Krankenschwester im KH. Dort wurde mir gesagt, ich kann weiter arbeiten und administrative Aufgaben erledigen. Wenn es eine Risikoschwangerschaft ist, solle dies der Frauenarzt so einschätzen und ein BV erteilen. Nun stehe ich da, mit einer, in meinen Augen erwiesenen Risikoschwangerschaft, und soll in einem Kh arbeiten, in dem Patienten Kontakt (eventuell auch infizierte, ansteckende Patienten) nicht ausgeschlossen Ist, weil mir niemand ein BV ausstellen will. Beim Betriebsarzt wurde mir gesagt, ich solle ja nicht arbeiten kommen, ein BV ausstellen wollten sie mir aber nicht, das müsse meine Frauenärztin machen.
Ich weiß nicht mehr, wo ich mich noch hin wenden soll. Hätten sie vielleicht einen Rat für mich?
Ich habe einfach Angst, gerade nach dem langen Kampf überhaupt schwanger zu werden, um die Gesundheit meiner Babys, wenn ich in einer Umgebung arbeiten soll, wo überall Erreger sind und außerdem mit Desinfektionsmitteln gearbeitet wird, welche ja sicherlich auch nicht ungefährlich sind. Außerdem verstehe ich nicht, warum meine Frauenärztin die SS als normal einschätzt und plötzlich kein Risiko mehr sieht. Bin ich überängstlich oder habe ich wirklich ein Recht auf ein BV?
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

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Hallo ,

ich verstehe ihre Sorge, ader ein Recht auf BV gibt es so nicht. Es liegt immer in der Beurteilung und im Ermessen der gesundheitlichen Lage/ Risiken des FA oder auch Betriebsarztes, der im Normalfall schon auch oft bei Hebammen und Krankenschwestern ein bV verhängt, auch teilweise. In ihrem konkreten Fall muss gewährleistet sein dass sie durchgeimpft sind und auch die Tests auf CMV, Parvovirus B 19 und toxo sind vom BA zu machen. das können sie einfordern. Wenn sie dann einen Arbeitsplatz haben wo sie nicht mit Blut oä zu tun haben, können und müssen sie ggf weiterarbeiten. Nur wenn das nicht gewährleistet ist ist ein BV auszusprechen. Es gibt ja zb auch genug Frauen ( medizinisches personal) die sogar im OP weiterarbeiten können. Generell ist eine Grippeschutzimpfung zu empfehlen und Desinfektionsmittel stellen bei normalem Gebrauch kein Risiko dar. Ich verstehe ihre persönliche Situation aber letztlich müssen sie das mit ihren Ärzten besprechen. Wenn es in laufender Schwangerschaft wegen der Zwillinge ein Situation wie zb Wehen vorzeitig oder Verkürzten Gebärmutterhals gibt, dann ist klar ein BV sinnvoll. Alles Gute, fw