IgVENA-Behandlung

Guten Tag

Ich bin 32 Jahre alt, rauche nicht, bin sportlich und kerngesund.
Ich (und meine Frau) wünschen uns sehnlichst ein Kind. Natürlich benötigen wir dazu einen Spender (dies stellt kein Problem dar).

24.07.2019 Insemination: negativ
28.08.2019 Insemination: negativ
31.10.2019 IVF inkl. anschliessendem ET: negativ
04.12.2019 ET 1 Eizelle: negativ
13.01.2020 ET 1 Eizelle: negativ
17.02.2020 ET 2 Eizellen: negativ
14.03.2020 ET 1 Eizelle: negativ
(Gerinnung prophylaktisch behandelt)

Nun habe ich viele Blutanalysen gemacht. Dabei stellte sich folgendes heraus:
IgG: zu niedrig (731 mg/dl)
IgG3: zu niedrig (17 mg/dl)
IgG-Pneumokokken-AK: zu tief (1:133)
Haemophilus-AK: zu tief (0.11 ug/ml)

CD3, CD4: zu hoch
TH: zu hoch
TH1_VB: zu hoch
TH2_VB: zu tief
TH1/17VB: zu hoch
TH1/TH2_VB: viel zu hoch
TH_TNFa+: zu hoch
TH_TNFa IFNg+: zu hoch

Nun wird mir eine erneute IVF mit Ig VENA Therapie (Infusionen) empfohlen.

Hat jemand damit Erfahrungen? Kosten? Nebenwirkungen und vor allem Erfolg?!

Ich bin für jede Antwort dankbar!!!

Vielen Dank!

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Hallo,
hier antwortet "jemand":
Auf der Suche nach möglichen allgemein gültigen Antworten, auf die immer wiederkehrenden Fragen nach der Sinnhaftigkeit von Immuntherapien, finden sich in der aktuellen Fachliteratur folgende Zusammenfassungen/ Empfehlungen:

The role of immunotherapy in in vitro fertilization: a guideline
Practice Committee of the American Society for Reproductive Medicine
American Society for Reproductive Medicine, Birmingham, Alabama
(Fertil Steril_ 2018;110:387–400. _2018 by American Society for Reproductive Medicine.)
Endergebnis übersetzt(Peet):
Immunthotherapien, die darauf abzielen, die Wahrscheinlichkeit einer Lebendgeburt bei der ivf-Behandlung zu verbessern, haben sich in der Regel als unwirksam erwiesen oder wurden nicht ausreichend untersucht, um endgültige Empfehlungen für ihre Verwendung zu geben.

The role of immunotherapy in in vitro fertilization and recurrent pregnancy loss: a systematic review and meta-analysis
Chiara Achilli, M.D., Montserrat Duran-Retamal, M.D., Wael Saab, M.R.C.O.G, Paul Serhal, M.R.C.O.G,
and Srividya Seshadri, M.D.
Centre for Reproductive and Genetic Health, London, United Kingdom
(Fertil Steril_ 2018;110:1089–100. _2018 by American Society for
Reproductive Medicine.)
Endergebnis übersetzt(Peet):

Auf der Grundlage der in unserer Überprüfung vorgelegten Nachweise spielt die Immuntherapie keine Rolle bei der Verbesserung der LBR (Lebendgeburtsrate) bei Frauen, die sich einer IVF mit oder ohne RIF-Vorgeschichte unterziehen.

Immune modulation treatments—where is the evidence?
Malene Meisner Hviid, M.D.a and Nick Macklon, M.D., Ph.D.a,b
a Department of Obstetrics and Gynecology, Zealand University Hospital, Roskilde, Denmark; and b Department of
Obstetrics and Gynaecology, University of Southampton, Princess Anne Hospital, Southampton, United Kingdom
Steril_ 2017;107:1284–93. _2017 by American Society for Reproductive Medicine.)

Endergebnis übersetzt(Peet):

Die Auswertung von Studien zur Immunmodulation sind deprimierend. Auf der einen Seite fehlen echte Nachweise für die Wirkung dieser Therapien, zum anderen scheinen gelegentlich kommerzielle Interessen hinter ihnen zu stehen.
Die Auswertung von Studien zur Immunmodulation sind deprimierend. Auf der einen Seite fehlen echte Nachweise für die Wirkung dieser Therapien, zum anderen scheinen gelegentlich kommerzielle Interessen hinter ihnen zu stehen.


Immunthotherapien, die darauf abzielen, die Wahrscheinlichkeit einer Lebendgeburt bei der ivf-Behandlung zu verbessern, haben sich in der Regel als unwirksam erwiesen oder wurden nicht ausreichend untersucht, um endgültige Empfehlungen für ihre Verwendung zu geben.
Auf der Grundlage der in unserer Überprüfung vorgelegten Nachweise ergibt die Immuntherapie keinen Vorteil bei der Verbesserung der LBR bei Frauen, die sich einer IVF mit oder ohne RIF-Vorgeschichte unterziehen.
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Sie brauchen eher ERA und oder Plasmazellbiopsie!

Grüße
Peet