Brei und Abstillen - ein paar Fragen, einige Sorgen, ganz viel Ratlosigkeit

Hallo,
Ich muss für meine Fragen und Sorgen etwas ausholen, es wird also etwas mehr Text.

Unser Kleiner ist inzwischen 6,5 Monate, er war ein reines Stillkind, da er die Flasche verweigert hat. Mit 5,5 Monaten haben wir mit Brei angefangen, er fand ihn schnell super und wir haben innerhalb von 5 Tagen mittags nicht mehr gestillt. Da er Brei so toll fand, haben wir uns verleiten lassen und haben auch schon recht schnell den Abendbrei angefangen. Er hat ihn 4 Tage lang mit Begeisterung gegessen. Vor einer guten Woche kam es zum Bruch, mittags isst er mit Glück eine halbe Portion, abends gar nicht mehr. Er verlangt nach der Brust.

Ich habe den Verdacht, dass die Zähne kommen (es würde vom Alter passen, er kaut seit 2 Wochen auf meinem Finger, ich habe keine andere Erklärung). Wirklich sehen tut man nichts.

Mir wurde von meinem Umfeld ganz schön Stress gemacht, weil ich die Flasche nicht durchgesetzt habe (er hat sie anfangs akzeptiert). Jetzt habe ich die Befürchtung, dass wir beim Essen die gleiche Entwicklung haben, erst ok und dann doch nur Brust.

Außerdem hatte ich begonnen den Brei als etwas Freiheit zu sehen und habe mir Gedanken übers baldige (schrittweise) abstillen gemacht. Erstmal am Tag und dann auch nachts (zur Zeit alle 1,5 - 2h). Mein Mann ist beruflich sehr viel weg und da der Kleine so an der Brust hängt fühle ich mich extrem gebunden. Oft bin ich 24h ohne Pause alleine zuständig und fände einfach mal einen Nachmittag bei der Oma entlastend (Zur Zeit gehen nur 2-2,5h).

Leider habe ich bisher niergendwo antworten bekommen.

Meine Fragen:
- Brei weiter anbieten oder mal pausieren?
- Brei zu anderen Tageszeiten anbieten oder lieber nicht so viel Chaos?
- Fingerfood nimmt er nicht bei Hunger, anbieten oder nicht?
- Wie schaffe ich es trotzdem mit 12 Monaten nicht mehr zu stillen?

Danke und sorry für den vielen Text, das musste ich teilweise einfach mal irgendwo loswerden.

LG
Verena

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Hallo Verena,

aus der Ferne ist es immer schwer so etwas zu beantworten, da Kinder und ihre Mütter unterschiedlich sind.
Versuch es etwas lockerer zu sehen, wenn du dir und ihm Druck machst, wird es nicht funktionieren. Kinder machen im ersten Lebensjahr viele Entwicklungsschritte mit, sie zahnen und werden krank und immer dann gibt es für sie nur einen Trost: Mama und bei Stillkindern natürlich die Brust.
Bleib einfach dran, biete es ihm ohne Druck an, evtl variierst du den Geschmack etwas, Fingerfood geht auch. Es wird immer ein vor und zurückgeben.
Was das abstillen betrifft, die wenigsten Kinder stillen sich mit einem Jahr selbst ab. da muss die Mutter aktiv abstillen.
Aber je älter das Kind wird, desto spannender findet es Essen. Dann werden die stillintervalle von alleine größer, außer das Kind zahnt oder ist krank...

Grüße
Hebamme Sarah

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Danke für deine Antwort.
Ich merke, daß es mich frustriert, daß er plötzlich so schlecht isst. Ich habe mich so auf etwas Freiheit gefreut. Nachdem er die Flasche verweigert hatte, habe ich beschlossen, daß es halt so ist und ich nicht das Risiko eingehe, daß er die Brust verweigert. Auch wenn es mich natürlich mehr bindet. Und die Reaktionen der Generation meiner Eltern (also auch meiner Tanten), sie hatten kinder in der Zeit, als Flasche als ideal angesehen wurde und sind alle 8 Wochen nach Geburt wieder arbeiten gegangen. Mir wird ständig das Gefühl gegeben, Babys waren früher unkomplizierter, bzw, ich mache es halt so schwierig und sie haben nie so schlimm gebrüllt,.... Zusammen mit dem Schlafmangel stresst das gerade ganz schön.

Heute habe ich ihn mittags erst gestillt (er ist nach dem Spaziergang mit großem Hunger aufgewacht) und habe danach noch Brei angeboten, er hat dann überraschend viel gegessen und 30 Minuten später nochmal. Momentan gibt es etwas viel Obst, das ist halt süß und er isst es eher als Gemüse (wobei das auch immer dabei ist). Ich muß momentan aufpassen, daß ich ihm nicht permanent Essen anbiete.

Aber es ist gut zu hören, daß die Entwicklung doch nicht so extrem seltsam ist und alle Kinder irgendwann essen. :-)

LG
Verena

2

Ich weiß nicht, ob es dir irgendwie hilft. Ich hab meine voll gestillt, dann mit sechs Monaten beikost eingeführt.

Es hat auch erst ganz gut geklappt und dann wieder nicht mehr, ich musste trotzdem immer dazu stillen. Ich hab auch schon relativ schnell den Abendbrei eingeführt, weil ich wollte, dass sie gut satt wird. Nämlich nachts kam sie auch sehr sehr oft. Manchmal sogar alle 30 Minuten.

Sie hat den Brei anfangs gar nicht gemocht. Dann hab ich wie einen Neuanfang mit dem Brei gemacht und erst 100 ml Wasser milch Gemisch gemacht. Nach und nach gesteigert. Bei der vollen Portion mit 50 g Obst hat sie ihn dann gegessen, nur nie komplett und ohne stillen klappte es nicht. Ich hab trotzdem das Programm weiter gefahren und auch den Nachmittagsbrei eingeführt.

Sie fing zwar an gut vom löffel zu essen und mochte das essen auch, aber bisschen und trotzdem Brust.

Die Wende kam dann, als ich zu einer Schlafberatung ging. Mir ging das gerade wegen nachts an die Substanz!

Erst ein Vortrag, die Hebamme vom Vortrag kam dann auch noch zu mir paar mal nach hause.

Meine kleine ist jetzt 10 1/2 Monate. Ich hab Ende Oktober damit angefangen, also schlafen lernen und stille in der Zwischenzeit noch einmal morgens. Nachts wacht sie höchstens noch einmal auf und schläft ohne stillen wieder ein. Und mit der Wende im schlafen klappte auch das essen. Sie isst jetzt super. Richtig viel sogar. Vor kurzem hat sie ihren ersten Zahn bekommen, man hat zwar gemerkt, dass sie das stört, aber aufgegessen hat sie trotzdem immer.

Oft ist für Babys schlafen und essen eins, sie müssen lernen, dass das zwei Dinge sind.

Vielleicht hilft dir das. Ich bin auch oft alleine mit ihr, ich versteh dich. Wenn du Fragen hast, ich kann dir dazu noch weitere Auskünfte geben.

Liebe grüße

Anna

4

Danke für deine Antwort.
Das Thema nachts abstillen werden wir erst angehen, wenn es tagsüber keine Milch mehr gibt. Das wird ein harter Weg, aber tagsüber haben wir das schon im November durchgekämpft. Er verlangt wirklich nur noch nachts in den Schlaf gestillt zu werden. Abends stille ich im Dunkeln bevor ich ihn hinlege, das werde ich schonmal aufs Sofa verlegen, damit er es nicht mehr mit dem Schlafen in Verbindung bringt.

Eine Schlafberaterin habe ich Bekanntenkreis, das vergesse ich auch nicht :-).

Bei uns kommt momentan viel zusammen. Wir bauen und da war in der letzten Zeit viel zu machen, da nächste Woche die Fenster kommen, mein Mann hat nächste Woche eine wichtige Prüfung und muß lernen (und deshalb selbst genug schlafen) und der Kleine ist gerade anstrengend. Das ist einfach eine blöde Kombination.

LG
Verena