Alltagsstress.....

Leute, ich bin echt im Arsch. Körperlich und geistig echt erschöpft, Dabei kenne ich das gar nicht von mir.

Ich bin 47, arbeite 30 Stunden/Woche und habe drei Kinder, 11, 8 und 8.

Morgens um 5:15 klingelt der Wecker. Ich mach mich fertig, richte die Schultaschen und wecke um 6:30 die Kinder. Es ist ein ewiges Umherreden bis endlich alle um 7 Uhr geschniegelt und gebügelt abmarschbereit sind.

Bin ich im homeoffice, ruft spätetesten um 7:30 Uhr das erste Mal meine Chefin an und fragt irgendwas, im Laufe des Tages kommen noch 3 Anrufe und ca. 7 Mails, alle mit: "Kannst Du mal eben bitte das und das machen?". Bin ich im office, werde ich noch im Mantel das erste mal abgefangen, wieder mit killefittigen Kleinstscheiß beauftragt (meist geht es um Infos, die ich geben soll - bin halt in meinem biblischen Alter am längsten da). Meine eigentliche Arbeit schaffe ich kaum. Alles Reden bringt nichts. Selbst wenn ich sage: "Klar, Kleinkram gebe ich Dir, ich muss aber mal eben was wichtigeres erledigen" hilft das leider nicht. Sie redet einfach weiter. Dazu stellt sie ununterbrochen vollkommen zweckfreie Termine ein.

Bin ich dann wieder zu Hause, trudeln die Kinder ein. Alle meckern über das Essen. Alle wollen nur schnell ans tablet / Handy / Computer. Ich rede, erinnere an die aufgestellten Regeln. Zwar werden die Gerätschaften dann ausgestellt, das Gemaule ist aber ebenso furchtbar wie das Gedaddele.

Dann kommen die Hausaufgaben. 11jähriger ist Legasthniker, seine Hefte sind schlimm, nichts kann man lesen, alles hat Eselsohren. Ich rede auf ihn ein, versuche ihm zu helfen. Und mache mir Sorgen um seine Zukunft. Derweil zoffen sich die Zwillinge und schreien herum - nicht zum Aushalten.

Im Anschluss fahre ich die Früchte meiner Lenden zum Judo, zur Nachhilfe, zu Freunden, zum Reiten und zur FFW - man will ja, dass niemand zu kurz kommt und jeder seinem Hobby nachgehen und Kontakte pflegen kann.

Während ich fahre, ruft mein Mann an und fragt, was es zum Abendbrot gibt. Ich habe Mühe, ihn nicht anzukacken.

Sind wir endlich wieder zu Hause, fällt irgendwem ein, dass

a.) morgen in der Schule gefrühstückt wird und Nutella mitgebracht werden muss
b.) ein schwarzer Hefter fehlt
c.) doch noch Englischhausaufgaben auf sind.

Und - so gestern passiert - bin ich dann endlich, endlich mit allem fertig, bimmelt das Telefon und meine treue, zuverlässige und total tolle Putzperle, die seit 8 Jahren jeden Freitag für uns putzt und sich so einen wirklich eklatant wichtigen Platz in meinem Leben und meinem Herzen erputzt hat, ruft an und kündigt.

Ich bin am Arsch, nun werden mich auch noch dreckige Badezimmer und Staubflusen verfolgen.

LG, Cherish, der das Schreiben gut getan hat und die nun auf zu neuen Taten schreitet: WLan aus! Tisch decken! Ranzen packen! Baden! Zähneputzen! Ins Bett!

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Hilft Dir wahrscheinlich nicht weiter, aber so ging es viele Jahre bei uns auch zu. Ich war voll berufstätig, mein Mann auch und er hatte dazu noch ein Saison-Nebengewerbe, welches sehr stressig war. Dazu zwei Kinder, von denen eines viel krank war mit langen Krankenhaus- und Behandlungszeiten und ei es nicht wusste, was es in der Schule eigentlich sollte. D.h. beide äußerst betreuungsintensiv.
Dazu meinten noch 100 fremde Leute, dass ich ihnen dich bei dem und dem helfen könnte.
Bis ich mit dem Rücken an der Wand stand und zuerst meine Familie zusammenstauchte, was sie künftig zu übernehmen haben und dann das Wort NEIN wirklich inflationär benutzte....egal, was die Leute von mir dachten.
Wenn meinen Kindern erst morgens einfiel, was sie doch noch für die Schule brauchen, hatten sie Pech gehabt, fertig. Ich musste um 7.30 Uhr an meinem Schreibtisch sitzen, da war kein Spielraum. Sollen sie vom Lehrer einen Anpfiff kriegen....ihre Sache.
Wenn sie stritten, jeder ab in seine Bude, fertig. Übers Essen mäkeln? Tja, Pech gehabt, es gibt nichts anderes ansonsten ist eben Diät angesagt.......und das WLAN bleibt solange aus, bis sie sich beruhigt haben. Deinem Mann sagst Du, er darf gerne bei Wichtigem anrufen, ansonsten....Dich in Ruhe lassen.
Versuche mal, eine klare, wenn auch für manche harte Linie ein paar Wochen durchzuziehen, die lernen es schnell, wenn Mutter stur bleibt. Da Du es eh nie allen recht machen kannst, versuche es erst garnicht, Du verzettelst Dich sinnlos.
Für Deine Chefin gilt das gleiche. Freundlich aber bestimmt sagen, jetzt mache ich das fertig und dann gerne auch das, aber nacheinander und nicht gleichzeitig. Zweckfreie Termine atehen in der Reihung gaaaanz hinten (solche Chefs hatte ich auch) Auch hier gilt, versuch erst garnicht, Dich zu zerreissen, es klappt eh nicht.
LG Moni

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Hallo
Pack einen Koffer und verabschiede dich mal für ein Wochenende in Tiefenentspannung #ole
Ich hatte gerade auch so ein Wochenende dass mich doch sehr zum Zweifeln gebracht hat. Sind gerade umgezogen, der Mann wird kurzfristig eingezogen und soll mal schnell nach Deutschland, dann steht im Keller plötzlich das Wasser und zeitgleich brüllt das Kind der Bruder ist vom Baum gefallen und hat sich den Arm gebrochen (nein, zum Glück nur stark geprellt). Meine Mutter ist gerade noch da und braucht natürlich genau dann mal das Internet auf ihrem Tablet weil sie etwas bestimmtes Stricken will. Dann will das Baby gestillt werden und ich kämpfe damit jemanden wegen dem Keller zu erreichen weil plötzlich alle kein englisch verstehen #klatsch
War das mal geklärt mussten wir dringend noch Sachen für die Schule und den Kühlschrank kaufen, stehen fertig an der Tür und ich rufe das fehlende Kind. Er kommt und kommt nicht, wo finde ich ihn ? Schlafend in seinem Bett. Er hat mal eine Mittagpause gebraucht.

Bis er dann fertig war ist die Windel vom Baby ausgelaufen weil ich falsch gewickelt habe...Ach ja #schrei
Starke Nerven weiterhin!

Liebe Grüße

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Kenne ich. Willkommen im Club.

Manchmal denke ich, dass muss wohl so sein, wenn man Kinder hat und arbeiten geht. Immerhin hast du eine Putzfrau ;-)

Gruss
agostea

PS: Manchmal denke ich auch, in den 50igern wird's besser...

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hatte, ich HATTE eine Putzfrau :-( :-( :-(

Ich denke auch, dass es in den fünfzigern besser wird - das hält mich manchmal aufrecht. Und ich hoffe, dass mein Mann und ich das unverschämte Glück haben werden, in unseren Fuffzigern noch gesundheitlich gut drauf zu sein. Und dass wir dann Kinder haben, die keinen Kummer auslösen....Darf man sich das eigentlich alles wünschen ohne allzu unverschämt zu sein?

LG, Cherish, heute schon wieder besser drauf

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Hm - ja, kenne ich teilweise auch.

Wenn´s ganz arg war, gabs bei uns immer eine "Familienkonferenz", wo ich ihnen deutlich gemacht habe, was sich ändern müsse, wo ich Unterstützung brauche usw. Ein paar Wochen hat das dann auch oftmals "gefruchtet".

Warum packst du die Ranzen, was packst du denn da rein morgens?

Das Gedaddel würde mich auch tierisch nerven - da würde ich durchgreifen... WLAN, täglich nur eine bestimmte Zeit und Handy etc. weg für den Nachmittag.

Kleine Aufgaben verteilen, die in Fleisch und Blut übergehen... Das ist zwar eine Zeit lang anstrengend, aber i-wann klappt es dann von allein... zumindest bis sie ins Pupertät-Alter kommen, wo sie plötzlich alles Erlernte wieder vergessen
LG

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Hallo

Ja hier ich. Mein Mann letztes jahr krank wegen posttraumatische belastungsstörung und burnout. Tochter ein jahr daheim und zwischen drin in der pychatrie wegen Depression. Klinik Aufenthalt. Reha und jetzt thera. Mein Sohn hat ads und brauchte auch Therapie. Die andere Tochter war ein jahr in einer schulischen Einrichtung für lernbehinderung und auch da war ich immer auf abruf. Dazu 30 plus Stunden in der Gastronomie die angst im nacken. Mein Job is so anstrengend. Nur Touristen denen man nichts recht machen kann. Dazu noch zwei gesunde Kinder die mich auch brauchten. Ich bin echt stark aber mittlerweile denke ich immer häufiger daran im Job kürzer zu treten. Der Job macht mich fertig. An manchen Tagen haben wir 500-600 Gäste und sind ständig unterbesetzt. Heute war meine jüngste krank und der Tag diente der Entspannung.

Meinen Mann und meiner Tochter geht es besser und ich krieche auf dem zahnflq. Mein Magen schmerzt und vom Rücken rede ich besser nicht.

Mein plan: ich werde meine Stunden reduzieren und wieder hoch kommen. Lag einmal ganz unten und da will ich nicht nochmal hin.

War halt schlimm das letzte Jahr.

Lg

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Gut, ich arbeite "nur" 25 Wochenstunden (Altenpflege, oftmals einspringen oder früher kommen oder länger bleiben ). Von meinen drei Kindern leben nur noch zwei zuhause (20 und 17 Jahre) beide in Ausbildung und weitestgehend selbständig . Naja, kochen und waschen muss ich schon für sie . Tochter ist 24 und wohnt 400km weit weg. Klingst so weit ganz easy, oder?? Trotzdem:

Im November werde ich 52 und ich muss sagen, ich komme mir manchmal vor wie die 90jährigen bei mir in der Arbeit. Sowohl körperlich als auch geistig.
Dann wieder bin ich albern wie ein Teenie;-)

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Also, da sind aber wirklich sehr viele hausgemachte Probleme bei euch drin.
- "richte die Schultaschen"
mit allerspätestens 11 Jahren kann man das allein machen!
- "bis endlich alle um 7 Uhr geschniegelt und gebügelt abmarschbereit sind."
müssen Deine Kinder wirklich schon um 7 Uhr zur Schule gehen? Die Schule beginnt doch bestimmt später? Wieso gehen sie nicht allein zur Schule gegen 8 (?) Uhr?
- "ruft spätetesten um 7:30 Uhr das erste Mal meine Chefin an und fragt irgendwas, im Laufe des Tages kommen noch 3 Anrufe und ca. 7 Mails, "
Wann ist denn Dein Arbeitsbeginn? 7:30 Uhr? Oder später? Du mußt erst zu Arbeitsbeginn telefonisch erreichbar sein. Jedoch: 7 Emails am ganzen Arbeitstag? Na Du Glückliche, das ist ja nun wirklich nicht viel. das bekomme ich pro halbe Stunde Arbeitszeit...
- "Bin ich im office, werde ich noch im Mantel das erste mal abgefangen, wieder mit killefittigen Kleinstscheiß beauftragt "
Weise die Kollegen nett aber bestimmt darauf hin, bis später zu warten, wenn Du Arbeitsbeginn hast und am Schreibtisch sitzt. Und: ist all dies wirklich Deine Aufgabe oder übernimmst Du einfach gerne Sachen für andere? Das kannst Du selbst steuern. - "Alle meckern über das Essen. Alle wollen nur schnell ans tablet / Handy / Computer. "
Kinder in dem Alter können und sollten im Haushalt mithelfen. Der eine kann Tisch decken, der andere kann austeilen, der nächste räumt ab. Welche Aufgaben übernehmen Deine Kinder denn?
Meckern übers Essen? Bei uns gibt's nur das, was ich koche, ansonsten gibt's Wurstbrot oder derjenige muß sich selbst was anderes zubereiten.

Kritik am kochen? Der 11 jährige könnte sich definitiv selbst was kochen, wenn er unzufrieden ist. Und grundsätzlich würde ich am WE mit allen gemeinsam den Wochenplan besprechen und abstimmen. Dann gibt's nämlich nur das, worauf sich alle geeinigt haben.
-"Derweil zoffen sich die Zwillinge und schreien herum "
Wer zofft, geht bei uns in sein Zimmer. Im Wohnzimmer/Küche/Flur dulde ich kein Rumschreien.
-"Sind wir endlich wieder zu Hause, fällt irgendwem ein, dass a.) morgen in der Schule gefrühstückt wird und Nutella mitgebracht werden muss b.) ein schwarzer Hefter fehlt c.) doch noch Englischhausaufgaben auf sind."
Punkt a): dafür gibt es einen Familienplaner
Punkt b) und c): dafür sind die Kinder selbst zuständig, nicht Du!!!

- Putzfrau kündigt? Erstmal toll, dass ihr überhaupt eine hattet, das ist mehr, als viele andere Familien sagen können. Aber es ist ja nun auch kein Beinbruch, wieder eine neue einzustellen. Über Ebay Kleinanzeigen oder spezielle Portale wie z.b. betreut.de findet man ratzfatz eine neue.

Grundsätzlich finde ich, klingt Dein Posting so, als dass Du Deinen Kindern viel zu viel abnimmst (Schule und Haushalt). Daran solltest Du arbeiten.

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Hi,

das hört sich stressig an. Zur Arbeit kann ich nur sagen, dass du versuchen muss stumpfer zu sein, die Dinge abperlen lassen. Lächeln und winken und dann arbeiten, wie DU es für richtig hälst. Immer ein Punkt nach dem anderen.
Zu dem Tagesablauf: Mein Mittlere hat mich mit seiner Schlampigkeit auch in den Wahnsinn getrieben, bis ich mich davon befreit habe. Er ist alt genug, sich um seinen Mist selbst zu kümmern und er bekommt den Ärger in der Schule für seine Heftführung, nicht du.

Internetzeiten werden über den Router gesteuert, seitdem gibt es keinerlei Diskussionen #schein

MUSST du die Kinder denn überall hinfahren? Meine Kinder bestreiten alle Wege alleine, da ich kein Auto mehr fahren kann. Entweder mit dem Rad, mit Bus und Bahn, mit dem Board oder zu Fuß--und wir wohnen hier recht ländlich.
In der Zeit kannst du chillen oder die Bäder putzen ;-)

Mein Jüngster ist 7 und da muss nix gepackt werden, die beiden Großen packen ihre Taschen seit der 5. Klasse selbstständig. Das ist auch nicht deine Aufgabe.

lg

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Hallöchen,
sorry, wenn ich dir das als 15 Jahre jüngere Frau sage: du weckt deine Kinder zu spät. 30 Minuten ist viel zu knapp.
Und du betüddelst sie zu sehr. Unbedingt mehr alleine machen lassen. Sofern das irgendwie möglich ist (fahrtechnisch). Oder Fahrgemeinschaften mit anderen Müttern.
Du hast einen Platz eingenommen in der Familie, der dich zum Helferlein für alle macht, du kannst nicht Nein sagen und lässt dich ausnutzen. Arbeite daran. Vielleicht mal einen Kurs belegen.
P. S. Ich hab selbst drei Kinder. Und feile immer an der Organisation.
Früh genug wecken, Brotdosen und Getränke abends vorbereiten, strengere Regeln (kein Nintendo vor den Hausaufgaben, zu einer bestimmten Zeit ins Bett usw.)