Sorge vor dem Besuch bei den Schwiegereltern

Hallo ihr Lieben,

mich beschäftigt zurzeit eine gewisse Sache und ich hoffe auf ein paar gute Tipps und Tricks wie ihr das vielleicht handhabt, wenn ihr in derselben Situation seid.

Mein Mann und ich haben vor knapp 2 Jahren geheiratet. Kurz darauf folgte auch schon unser erstes Kind. Mittlerweile ist der Kleine schon 8 Monate alt und ein echter Goldschatz :)

Etwa ein Jahr nach der Hochzeit sind wir in die Nähe meiner Schwiegereltern gezogen. Meine Familie lebt mehrere Stunden Autofahrt weiter weg. Die Entscheidung des Umzugs wurde von uns beiden einstimmig getroffen, da der Arbeitsplatz meines Mannes da auch noch mit einspielt. Zuvor haben wir von beiden Familien gleich weit entfernt gewohnt. Ich würde mich nicht wirklich als großen Familienmenschen bezeichnen. Mir reicht der telefonische Kontakt zu meiner Mutter und ein Besuch alle zwei Wochen. Bei meinen Schwiegereltern sind wir allerdings spätestens alle drei Tage. Was zum einen nicht nur an der geringen Entfernung liegt (20 min Autofahrt), sondern unter anderem auch daran, dass meine Schwiegermutter sehr schnell eingeschnappt ist, wenn der Besuch wegfällt. Wenn es nach meinem Mann und mir geht, bräuchten wir diese regelmäßigen Besuche nicht so oft, allerdings kann es auch mal sein, dass sie tagelang beleidigt ist, wenn ein Besuch ausfällt.

Versteht mich nicht falsch, an sich pflege ich ein sehr gutes Verhältnis zu ihr und meinem Schwiegervater. Ich werde immer herzlich empfangen und jeder aus der Schwiegerfamilie ist unglaublich verliebt in unser Baby.

Was mich aber stört ist, dass ich unterschwellig mitbekomme, dass sie mir aufgrund meines jungen Alters (23) nicht zutraut, mich richtig um das Kind zu kümmern. So kam es zb schon vor, dass ich ihr klar gesagt hatte, mein Kind bekommt noch kein Wasser, sondern wird nur gestillt. Trotzdem war sie der Meinung, dass er "verdursten" würde und hat - trotz meines Ausdrücklichen Neins - Wasser gegeben (mir ist bewusst, dass Wasser alles andere als schlimm ist, hierbei ging es mir ausschließlich um die Geste und dass sie über meinen Kopf hinweg für mein Baby entschieden hat). Damals hatte mich das so verletzt, da mir auch schon aufgefallen war, dass sie öfter eine schlechte Bemerkung über mich fallen ließ, wenn ich das Wasser verneinte, dass ich nach ihrer Handlung langsam aber bestimmt die Sachen gepackt habe, mich bei ihr für das Essen bedankt habe und meinte dass wir jetzt fahren werden, aber ein andermal gerne nochmal kommen würden. Das mag für den ein oder anderen eine zu krasse Reaktion auf ihr Verhalten gewesen sein, aber ich bin grundsätzlich leider ein sehr emotionaler Mensch und wollte lieber Abstand in das Ganze reinbringen, bevor ich etwas gesagt hätte, was im Nachhinein das gesamte Verhältnis belastet hätte. Im Nachgang hatte ich ihr aber zu verstehen gegeben, dass das für mich nicht geht wenn sie meine Entscheidungen bezüglich meinem Kind nicht akzeptiert und dass sie gerne Ratschläge geben kann, aber die Umsetzung liegt alleine in den Händen der Eltern des Kindes. Daraufhin hatte sie sich entschuldigt und die Situation kam so nie wieder vor.

Jetzt ist es aber auch so, dass sie sich regelmäßig erkundigt, wie es meinem Baby geht. Grundsätzlich freut es mich, da es ja zeigt, dass sie großes Interesse an ihm hat. Aber gerade jetzt zur kälteren Winterzeit fängt er sich öfter mal eine Erkältung oder einen schnupfen ein. Und wenn sie das dann mitbekommt (nicht nur wenn ich es ihr erzähle, sondern auch wenn sie ihn sieht, was ja immer wieder vorkommt) lässt sie die Bemerkung fallen, dass ihre Kinder nie krank waren und nie Probleme gemacht haben. Dabei weiß ich ganz genau, dass sie sich da selber "das Blaue vom Himmel" lügt. Bsp: mein Mann ist Asthmatiker, hat jede erdenkliche Allergie und eine sehr sensible Haut. Seine Geschwister haben ähnliche Probleme und zwar allesamt seit dem Kindesalter. Einer seiner Brüder hatte ein Jahr lang sogar ständig mit Mittelohrentzündung zu kämpfen. Aber das sieht sie irgendwie nicht mehr. Sondern nur, dass mein Kind jetzt im Winter öfter mal kränkelt, was er wohl bemerkt sonst auch selten tut.

Nun ist er schon wieder krank und wir stehen unmittelbar vor einem erneuten Besuch bei ihr. Habt ihr Ideen wie ich mit ihren Bemerkungen umgehen kann, ohne den Frieden zu gefährden?

Mir ist klar, dass der Frieden eher mehr oder weniger eine Illusion ist, zumindest von ihrer Seite. Allerdings lebe ich nunmehr hier mit ihr und möchte mich deshalb um einen guten Umgang bemühen. Alleine schon meinem Sohn und meinem Mann zuliebe.

Also? Habt ihr Ideen?

LG

RENI

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Ich finde das du bei dem Wasserthema sogar noch sehr ruhig reagiert hast ;)
Ich glaub da wäre so manch anderer richtig explodiert. Aber das hast du doch eigentlich super geklärt.
Bei der anderen Sache würde ich einfach auf Durchzug schalten. Man neigt dazu im Nachhinein Dinge zu verklären.

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Ja wahrscheinlich bleibt da wirklich nichts anderes übrig außer weghören... und hoffen dass bald eines seiner Geschwister Kinder bekommt, damit der Fokus weg von uns ist..

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Statistisch gesehen sind Kinder 6-12 mal pro Jahr krank. Zu bestimmten Zeiten, in denen das Immunsystem stärker gefordert wird, wie zum Beispiel der Einstieg in die Kinderbetreuung kann es auch mehr sein.

So lange ihr euch da in diesem Rahmen bewegt, ist es komplett normal. Und das würde ich auch deiner Schwiegermutter so sagen. Kannst ihr ggfs auch einen Link schicken, in dem so etwas steht.

Das würde ich an und für sich so durchziehen. Immer wenn sie etwas fadenscheiniges behauptet, einen Link zu einer seriösen Quelle schicken, der deine These belegt. Also kein Instagram und Co. Dann wird sie sich schwer tun auf ihre Ansichten zu pochen.

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An sich eine gute Idee, allerdings gehört sie nicht zu dem Typ Mensch, die offen auf Statistiken reagiert. Diese sind ihr meistens egal. Erst recht wenn sie diese nicht versteht. Dann wird komplett blockiert und sie versucht es auch erst gar nicht die andere Ansicht zu verstehen.

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Ich finde es super, dass du deine Sachen gepackt hast und mit Fassung gegangen bist. Es hat ja eine Wirkung hinterlassen.

Jaja, das mit dem Kranksein sagt jede, meine Kollegin z.B. hat auch gesagt, meine Kinder waren nie krank und im nächsten Atemzug meinte sie, wie streng die Kitas doch geworden sind mit Erkältungen, damals konnte sie ihre Kinder sogar mit Fieber abgeben 😅😂
Meine SM sagt auch, dass mein Partner nicht so oft krank war. Mein Chef meinte mal zu mir, seine Kinder waren auch oft krank und seine Eltern haben ihm vorgehalten, dass er ja nie krank war.
Nun willst du ja sicherlich schlagfertig reagieren. Vielleicht irgendwie in die Richtung, das ist so lange her, verrückt was man alles vergessen kann oder jaja, man erinnert sich ja lieber a die schönen Momente. Oder frag sie nach dem Wundermittel 😅
Aber wenn ihr keine Lust habt alle 3 Tage aufzuschlagen, dann lasst es. Einmal pro Woche ist auch noch viel.

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Ihr Wundermittel ist Honig. Damit hat sie regelmäßig ihre Kinder eingerieben und das hat angeblich vor jeglicher Erkältung bewahrt ;)

Aber so ist jeder Erziehungsstil eben anders. Und jede Mama macht das was sie für richtig hält. Und auch wenn ich nicht überzeugt vom Honig bin, würde ich nie auf die Idee kommen, vor ihr das zu hinterfragen. Genau das erwarte ich eigentlich auch andersrum und das weiß sie auch. Ihre Meinung ist, dass sie mit 5 großgezogenen Kindern deutlich mehr Erfahrung besitzt und da gebe ich ihr Recht. Nur bedeutet das nicht, dass sie alles richtig gemacht hat (zb hat sie ihren Kindern bis ins Grundschulalter nie die Zähne geputzt). Sie hat aber auch echt gute Ratschläge und die nehme ich natürlich sehr gerne an. Es braucht da nur das richtige Maß und etwas mehr Vertrauen in meinen Mann und mich. Sie weiß, dass ich das so sehe. Vielleicht versteht sie das dann auch irgendwann ;)

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Da drehen sich einem ja die Zehnägel auf, wenn man diese Geschichten hört 😅

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Hey,

Ich kann dich gut verstehen.
Also wenn sie wieder Wasser oder sonstiges anbieten will würd ich sagen:

„nein danke xxx, mein Kind braucht das nicht. Das gute am stillen ist ja dass es ja essen und trinken in einem ist „

Wenn sie wieder mit dem Thema Kranksein anfängt würd ich sagen:

„Naja, wer nie krank ist, wird auch keine Abwehrkräfte entwickeln. Das gehört eben zum groß werden dazu. Spätestens im Kindergarten kommt er/sie mit so vielen Viren in Berührungen, da ist es gut wenn er/sie schon ein bisschen abgehärtet ist“

Ich würd einfach versuchen ihr den Wind aus den Segeln zu nehmen. 🤗

Leider müssen wir da alle irgendwie durch. Meine Schwiegermutter wollte uns immer einreden das unser Sohn den Schnuller braucht um sich besser zu beruhigen. Er wollte ihn einfach nicht.
Im Gegenzug, wohnt mein Neffe bei ihnen im Haus, der ist mittlerweile fast 4 und rennt immer noch mit Schnuller herum und lässt sich auch mit Schnuller kaum beruhigen. 😅🤷🏻‍♀️

Man muss echt auf sein Bauchgefühl hören 😉

Lg Annette

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Glaub mir, Schwiegermutter sind denk ich einfach öfter so. Ich bin 33, MFA beim Kinderarzt und trotzdem wird alles hinterfragt was ich tue, weil sie das vor einem Drittel-Jahrhundert anders gemacht hat.
Das mit dem Trinken kenn ich, wurde auch ständig gedrängt den Zwillingen was zu geben als sie noch winzig waren. Allgemein alles was keine Muttermilch ist würde man am liebsten in sie reinzwängen, ist ja auch voll unnatürlich länger als 6 Monate zu stillen. Werd auch immer gefragt wie das Abstillen läuft...
Und dass meine mit 11 Monaten nur ein mal krank waren bisher wird auch ausgelegt als "nicht oft genug unter Menschen". Egal wie es ist, man kann es trotzdem keinem recht machen 🙈

Ich find du hast mit dem Wasser ganz gut reagiert. Sollte auf dem Infekt rumgeritten werden könntest du ja anbieten zu gehen unter dem Vorwand dass sie das ja vielleicht nur stört weil sie Angst haben selber krank zu werden, so Infekte sind für ältere ja gefährlicher. :>
Infekte sind an sich ja ganz normal, die Kinder müssen das ja erstmal alles durchmachen.
Wenn Sie drauf beharrt dass Ihre Kinder nie krank waren kannst Du ja sagen, dass man das ja so schnell vergisst, so ginge es Dir jetzt schon geschweige denn von Dingen die soooo lang her sind. 😅

Es ist manchmal echt anstrengend, weil das wie ein Kampf gegen Windmühlen ist... ich hab das Gefühl es wird langsam besser. Ich versuche nicht zu streiten aber meinen Standpunkt trotzdem klar zu vertreten, Großeltern müssen auch lernen dass sie sich sich an die Grundregeln der Eltern halten sollen. Der nächste Streit Punkt wird bei uns sein dass sie der Meinung ist ab einem Jahr brauchwn die Kinder was süßes... wäre ja voll gemein wenn sie nicht mit Kuchen essen dürfen. Da werden sie jetzt schon bemitleidet. 🙄

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Oje, da steht dir ja noch was bevor. Ich kenne das leider auch so, dass Großeltern sich schnell angegriffen fühlen, wenn sie ihren Enkeln nichts Süßes geben dürfen. Mein Opa beschwert sich bis heute, dass meine Tante ihren Kindern alles Süße verwehrt. Da heißt es dann oft "ich bin doch kein richtiger Opa, wenn ich das nicht darf"

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Und später dann blöde Anmerkungen machen wenn das Kind doch bisl speckiger sein sollte.

Man kann es ihnen nie recht machen

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Wenn der kleine Kränkelt würde ich gar nicht gehen. Laut dem Gemüt deiner Schwimu würde ich das auch so begründen das man mit einem kranken kind nirgendwo hin geht da dies sowas von Verantwortungslos ist....

Bleib zu Hause.

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Hallo Reni20,
lass dich nicht von deiner Schwiegermutter iritieren. Dass du deine Sachen gepackt hast um zu gehen, finde ich völlig richtig. Sie muss auch merken, dass sie Grenzen überschritten hat. Mach ihr doch klar, dass es jetzt ganz anders ist, alls früher, und du gut mit der Pflege deines Kindes zurechtkommst. Dein Kind ist gesund, abgesehen von den Wehwechen, die jedes Kind mal hat.
Hört sie gar nicht auf, überlege dir doch einmal, auch ihr ein paar gute Ratschläge zu geben. Das musst du dir vorher überlegen und dich auch trauen, vielleicht merkt sie, dass es übergriffig ist, wenn sie dir gute Ratschläge gibt.
Fang doch mal mit ihrer Frisur an, .... eine andere Frisur würde dir besser stehen, oder was mit Essen. ....diese SPeise macht man heute so, ist viel bekömmlicher.
Du musst dir nur vorher gut überlegen, was sie so alles rauslässt und dann dir dazu eine passende Antwort geben. Dein Mann soll dir helfen.
Ihr seid eine Familie, nieman hat sich hier einzumischen.

LG Schwabentante

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Du hast recht, sowas muss man sich wirklich erstmal trauen..😅
Ich möchte ihr gegenüber aber auch nicht respektlos erscheinen. Das ist überhaupt nicht meine Art. Und da ist meines Erachtens ein schmaler Grat zwischen respektlos Rüberkommen und Selbstbestimmt die eigenen Grenzen aufführen.
Mein Mann unterstützt da schon wunderbar. Er steht vollkommen hinter mir und ist sogar noch eher derjenige, der den Gedanken antreibt, dass sich in eine Familie niemand einzumischen hat. Hin und wieder kommt es auch vor, dass er mit ihr strenger spricht, wenn etwas von ihrer Seite aus mir Gegenüber gar nicht geht. Das hat bisher aber nur zu Tränen und theatralischem Seufzen ihrerseits geführt. Und das möchte ich ja auch nicht zur Gewohnheit werden lassen. Sonst ist die Stimmung ja dauerhaft gekippt.

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Aber so wie sie sich benimmt ist sie auch respektlos gegen dich.
Respekt ist keine Einbahnstraße.

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Hallo!

Ich würde vermutlich nichts sagen, was die Schwiegermutter in irgendeiner Form in ihrer Eitelkeit verletzen würde. Statt dessen würde ich sagen: "Dann hat er Kleine seine Anfälligkeit wohl von mir, ich war als kleines Kind auch immer mal krank. Aber solange es nur ein Schnupfen ist und nichts ernstes.. Bei mir waren die ständigen Infekte jedenfalls mit dem Grundschulalter vorbei."

LG

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Hallo Reni,
Du hast das sehr gut gelöst und da du auch mit deinem Mann sehr einig bist, würde ich dir Gelassenheit empfehlen.

Ihr bleibt bei euren Regeln und setzt sie auch um .
Sich ärgern ist die Sache nicht wert.
Kommt eine Bemerkung wie in deinem Beispiel erwähnt zur permanenten Gesundheit ihrer eigenen Kinder, kannst du antworten:" wow, traumhaft".
Im Prinzip möchte deine Schwiegermutter Anerkennung haben für ihre Leistung und sie hat ja auch sehr viel geleistet mit 5 Kindern.
Das ihre Art da nicht wirklich hilfreich ist, merkt sie vielleicht nicht.

Du klingst sehr respektvoll und das finde ich gut.
Ihr könntet auch die Besuche etwas reduzieren.
Das sie evtl beleidigt ist, kannst du bei ihr belassen. Für ihre negativen Gefühle bist du nicht zuständig.

Am ehesten wird sich die Situation entspannen, wenn viele Enkelkinder dazu kommen, ich drücke die Daumen.

Liebe Grüße