Mutter ist kaufsüchtig - wo Hilfe holen?

Hallo, meine Mutter ist Teleshoppingsüchtig. Sie ist seit 2 Jahren ungefähr in Rente. Seit dem geht es immer steiler bergab: ich bin extra mit meinem Sohn zu ihr ins Haus gezogen, da sie noch an einer neurologischen (keiner psychischen) Erkrankung seit Jahren leidet. Sie bestellt monatlich für über tausend Euro Sachen und packt diese nicht aus. Sie kann damit gar nichts anfangen und vor allem alles mehrmals. Sie kauft nichts für sich. Beispiel: sie bestellt 10 Sets Töpfe, kocht aber nie. Sie bestellt 40 Cremes / Bodylotions, cremt sich aber NIE ein. Sie bestellt 5 DVD-Player und stellt sie in den Schrank. Dann sucht sie sich immer selbst ausreden, wenn ich sie frage, wieso sie etwas bestellt hat. Das ist nur das und das kostet ja nichts usw.
die ganze Wohnung sieht aus wie bei einem Messi, obwohl sie seit 2 mal 2 Stunden die Woche eine Reinigungskraft hat. Überall stehen Kartons rum. Sie sagt jedes Mal, sie lässt das jetzt, lässt es aber trotzdem nicht. Jetzt sind seit dem 30.12. wieder 700€ Rechnungen hinzugekommen. Ich weiß einfach nicht an wen oder was ich mich wenden kann. Sie lebt Wort wörtlich im dreck. Wenn sie sich wenigstens etwas für sich kaufen würde, aber das macht sie nicht.. sie hat kein Interesse an mir oder meinem Sohn, generell nicht an der Familie.

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deine Mutter ist krank, sprich mit dem Hausarzt

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Das geht nicht, der Arzt dürfte das auch gar nicht, denn da gibt es immer noch die Schweigepflicht. Die Mutter hat ansonsten noch ein neurologisches Leiden, aber sie ist nicht unter Betreuung . Früher nannte man das "entmündigt".
Das Problem ist, dass Suchtkranke immer selber erkennen müssen, dass sie Hilfe brauchen. Leider ist es bei vielen erst dann der Fall, wenn der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht und das Konto gepfändet wird.

@ die TE: Vielleicht fühlt sich deine Mutter einsam und unausgefüllt, da diese Sucht ja erst mit der Rente einsetzte. Aber ohne fachkundige Hilfe kommt sie da nicht raus. Sie muss es aber wollen.

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Natürlich kanst du den Hausarzt ansprechen, er muss dir ja nichts sagen, aber du kannst ihn immer informieren

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Will sie selbst an der Situation etwas ändern?
Das ist nämlich der springende Punkt.
Ohne Eigenmotivation von ihr kannst du ihr zwar Hilfe anbieten, aber wenn sie ablehnt und weiter Ausreden erfindet, hilft ihr die beste Therapie nichts.
Die bräuchte sie dringend bei den von dir geschildertem Kaufverhalten.
Kann sie sich den ganzen Kram überhaupt leisten oder driftet sie auch auf ihrem Konto ab?

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Ja, kann sie. Sie hat ne Lebensversicherung wo viel Geld gezahlt wurde… habe eigentlich gedacht wir benutzen das für ein betreutes schönes wohnen im Alter, da sie im Rollstuhl sitzt.. scheint ihr egal zu sein.

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Vielleicht könntet ihr sowas gleich anleiern? Zumindest eine Tagespflegestätte? Dann hätte sie tagsüber wenigstens Beschäftigung und wäre nicht alleine. Dem Freund meiner Schwiegermutter hat es da sehr gut gefallen, bis es ihm zu schlecht ging dafür.

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Ich würde mich an eurer Stelle an ein ASZ (Alten- und Servicezentrum) oder den allgemeinen Sozialdienst wenden.

Man könnte eine Betreuungsanregung schreiben, der den Bereich Finanzen umfasst. Damit könnten man das Konto für ihren direkten Zugang sperren.

Ansonsten, ganz banal, Paketannahme verweigern, bzw. Pakete wieder zurück schicken. Man hat ja 14 Tage Zeit.

Leider kenne ich das auch. Meine Oma hat genau das gleiche gemacht. Lag wohl auch daran, dass sie einsam war und so wenigstens mit etwas beschäftigt war.

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Solange sie alles zahlen kann, keine Chance.
Sie kann mit ihrem Geld machen was sie will.

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Bei den Teleshopping-Sendern anrufen, Situation erklären und ihre Lieferadresse sperren lassen.

Ansonsten mal ProFamilia kontaktieren. Die haben evlt. Adressen und Ideen, wo du dich beraten lassen kannst.

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Warum? Hat sie kein Recht zu.