Übertreibe ich?

Hallo Mamis

Mich beschäftigt schon länger etwas.. Meine Schwägerin hat einen Monat nach mir eine Tochter zur Welt gebracht (2 Monate, nein sohn 3.5 Monate). Ich hab zuvor 100% gearbeitet. Ich hab mich bewusst dafür entschieden, das erste Jahr nicht mehr zu arbeiten weil ich voll für meinen Sohn da sein möchte. Sie wird nach 3 Monaten wieder 60% arbeiten (weil sie das braucht..).

Nun.. Meine Schwägerin geht jeden Abend sobald ihr Freund zu Hause ist entweder aus, ins Fitnessstudio, reiten oder sonst was. Ich hingegen bin 24/7 bei meinem Sohn. Natürlich geh ich mal ohne ihn einen Kaffee trinken oder einkaufen, das wars dann aber auch und für mich passt das so und finde, dass sich das in den ersten Monaten auch so gehört.

Als wir das letzte Mal ein Familientreffen hatten, hat sie mich schon fast als Helikoptermama dargestellt und mich hat das echt beschäftigt. Bin ich das wirklich? Klar hätte ich auch gerne mal mehr Zeit für mich aber ich liebe die Zeit mit meinem Sohn und er lernt im Moment sooo viel und das möchte ich nicht für Sport oder sonst was verpassen.. Ich hab mir immer vorgenommen keine Helikoptermama zu sein aber seitdem sie mir das sagte, bin ich mir nicht mehr sicher ob nun ich übertreibe damit dass ich gerne bei meinem Sohn bin oder sie, die ständig irgendwo weg sein möchte..

Hattet ihr auch schon solche Gedanken? Das nervt mich echt.

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Das könnte man auch umdrehen und die andere Mama als "Rabenmutter " bezeichnen. 😂
So lange die Kinder keinen Schaden nehmen und es für die jeweilige Familie genauso gut passt, ist an keinem Modell etwas verwerfliches!

Versuch es nicht so ernst zu nehmen

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Sehr gut gesagt. Kann nur zustimmen. 👍🏼👍🏼👍🏼

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Hey . Ich bin auch 24/7 Mama . Auch wenn das 1.Lebensjahr die Hölle für uns war. Und ich manchmal am liebsten ins Auto gestiegen wäre und ganz weit weg gefahren wäre.
Ich bleibe sogar 3 Jahre zuhause und sehe mich nicht als Helikopter Mama .
Aber was deine Schwägerin angeht, ist doch okay für sie was sie macht. Solange es dem Baby gut geht, sehe ich in sowas keine Probleme.
Ist doch egal wer wann wieder arbeiten geht, ob nach 1 Jahr oder nach 3 Monaten .
Klar war der Spruch deiner Schwägerin unpassend , aber du weißt sicherlich was eine Helikopter Mama ist oder ?? Siehst du dich darin wieder ??
Mach dir doch keine Stress deswegen , was andere von sich geben .
Du möchtest das 1.Jahr zuhause sein und das ist doch auch okay. Deine Schwägerin wählt einen anderen Weg , was auch in Ordnug ist. Und es muss nicht heißen, dss sie dadurch etwas verpasst. Nur weil sie ausgeht oder zum Sport. Sie macht es eigentlich sogar richtig, sie nimmt sich Zeit für sich . Das ist das, was wir Mamas oft vergessen . Denn wir sind nicht nur Mamas sondern auch noch Frauen 🙂
Nimm dir den Spruch nicht zu Herzen.
Alles Liebe

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Meine Schwägerin arbeitete nach einem Jahr wieder. Sie ist um 15 Uhr zuhause und ihr Sohn (mittlerweile 3) bleibt bis 18 Uhr bei ihren Eltern. Auch am Wochenende gibt sie ihn dort ab.

Ich werde vmtl bis zum Kindergarten bei meinem Sohn bleiben, wenn es machbar ist. Und ich würde meinen Sohn niemals abgeben, obwohl ich dafür Einbußen mache und es echt anstrengend ist. Aber alles andere würde sich falsch anfühlen und im Herzen weh tun.

Vielleicht sind wir Helikoptermütter, vielleicht sind unsere Schwägerinnen Rabenmütter..Ich denke jeder sollte es so machen, wie es sich richtig anfühlt. Denn ein was muss jede Mutter sein: glücklich. Und solange die Kinder gut versorgt sind, ist es für die individuelle Familie der individuell richtige Weg.

Ich wünschte es würde einfach akzeptiert werden. Auch bei mir wird sich ständig eingemischt. Wieso? Damit sie sich besser fühlen, weil ihr Weg der "richtige" ist? "Den richtigen" gibt es einfach nicht. Das ist so nervig. Leben und leben lassen wünschte ich mir so oft 😭

Also: nein , du übertreibst nicht und bist liebevoll und für deinen Sohn da ❤️

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Ich finde weder, dass du übertreibst, noch dass deine Schwägerin etwas verpasst. Jede Familie, jedes Kind und jede Mutter ist anders. Wenn es dir mit "24/7 beim Baby sein" gut geht und deinem Baby auch, dann ist das doch gut. Ob man das jetzt Helikoptermama nennt....das ist doch nur ein Wort.

Ich finde es nur unschön zu schreiben, es würde "sich so gehören", für eine Mutter im ersten Jahr nur beim Kind zu sein. Was "sich gehört" oder nicht, muss jede Familie für sich sehen und herausfinden.

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👍🏼👍🏼👍🏼
Sehe ich ganz genauso.

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Super geschrieben

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Für mich klingt es als würdet ihr meine eure Situation rechtfertigen/legitimieren wollen. Sie nennt dich Helikoptermama, weil sie gerne weg ist und sich das so vor sich selbst/anderen rechtfertigt und du schreibst, du möchtest von Herzen gerne 24/7 mit deinem Kind zusammen sein und gar nicht weggehen zum Sport etc. - ganz ehrlich, egal wie einfach ein Kind ist, das glaube ich keiner einzigen Mutter auf der Welt.

Wenn du übrigens Sätze wie "das gehört sich so"-nutzt, kann ich mir vorstellen, warum sie sich genötigt fühlt ihrem Weg zu legitimieren. Ich will dir nichts unterstellen, aber mit solchen Sätzen drücken Muttis andere Muttis in die Ecke, damit sie sich auch ja alle selbst aufopfern.

Vielleicht einfach versuchen nicht immer zu vergleichen. Ihr Leben, dein Leben = 2 verschiedene paar Schuhe.

Liebe Grüße

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Hallo,

Da würde ich an deiner Stelle direkt einen Riegel vorschieben und freundlich aber bestimmt sagen, dass sie sich solche Kommentare bitte verkneifen sollen. Jede Mutter macht es so, wie es sich für sie und ihr Kind richtig anfühlt. Das ist so individuell, dass eine Wertung von außen da schlicht übergriffig ist.

"Helikoptermama" ist meiner Meinung nach nichts weiter als eine Keule mit der man Eltern (Mütter) schlagen kann, die engagierter sind als man selbst. Quasi um sein eigenes schlechtes Gewissen zu verdrängen.

Es wurde sogar schon in Studien untersucht, ob Kinder mit "Helikoptereltern" Schäden davontragen und das Ergebnis war, dass sie sogar signifikant profitieren... Klar ist es ungesund, wenn der/die 18 jährige immernoch von Mama in der Uni angemeldet wird und beim Arzt Mama sagt, wie er/sie sich fühlt, kein eigenes Leben beginnen darf o.ä. Aber der Begriff wird ja dafür in der Regel nicht benutzt sondern für kleinere Kinder, bei denen Eltern bewusst Zeit und Energie investieren um sich intensiv um sie zu kümmern. Das ist von Vorteil und wird abgestraft von denen, die nicht bereit sind, gleich viel Zeit und Energie zu investieren (oder es aus anderen Gründen nicht können).

Lass dich also nicht stressen und mach' dein Ding. Du machst das, was sich für dich und dein Kind stimmig anfühlt und genau so ist es dann auch perfekt.

LG :)

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„ Es wurde sogar schon in Studien untersucht, ob Kinder mit "Helikoptereltern" Schäden davontragen und das Ergebnis war, dass sie sogar signifikant profitieren... “
Ob diese Studien wirklich aussagekräftig sind, sei mal dahingestellt. „Das Ergebnis“ gibt es aber definitiv nicht. Man findet etliche Studien, mit ganz unterschiedlichen Ergebnissen 🙃

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Ich wäre absolut an den gegenteiligen interessiert. Würdest du sie mir verlinken? Vielen Dank!

LG :)

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:D:D:D:D ich weiß gar nicht wann ich zuletzt ALLEINE irgendwo war. Ich glaube beim Hausarzt (geil).

Also wenn sie so ein umkompliziertes Baby hat und nicht stillt, kann sie das ja gerne tun.
Aber es ist einfach auch nicht jedem möglich.

Ich stille und mein Mann macht gegen 18/19 Uhr Feierabend. KA wo ich da noch hingehen soll bis ich selbst tot ins Bett falle bzw. bis ich um 19.30 die Kleine eh wieder ins Bett bringe inkl. Stillen :D. Das würde mich persönlich stressen. Familie haben wir keine in der Umgebung. Also habe ich die Qual der Wahl: entweder ich nehme sie einfach überall mit hin (deswegen war ich übrigens auch noch nicht beim Zahnarzt obwohl ich müsste) oder ich stresse mich für eine Stunde Fitnessstudio.
Zudem war in den ersten 4 Monaten nicht an "Pause" zu denken, weil sie durchgeschrieen hat.

Es kommt also darauf an:
- macht der Mann das in dem Umfang mit
- Flasche oder Stillen
- familiäre Unterstützung
- Komplikationsgrad des Babys
- und ganz wichtig: das eigene Bedürfnis nach Freiheit und Unabhängigkeit.

Ich gehe auch nach 9 Monaten wieder arbeiten, weil ich mich nicht vernachlässigen möchte und ich aus dem Babyalltag einfach raus muss. Aber das ist bei jedem auch wieder anders.

Ich finde, dass weder Du eine Helikopter-Mutter bist noch, dass sie eine Rabenmutter ist.
Also sag es auch so, wenn sie blöd über dich spricht. Musst dich ja nicht auf das gleiche Niveau herablassen, weil ich finde "Scherze" zum Leid anderer charakterlich nicht gut.

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"ich weiß gar nicht wann ich zuletzt ALLEINE irgendwo war. Ich glaube beim Hausarzt (geil)."

😂😂😂😂
Ich hab gerade so gelacht.

Also ich war jetzt zwei Wochen mit Mann, Kind und meinen Eltern im Urlaub. Ich war JEDEN Tag alleine duschen UND alleine auf dem Klo. Fand ich top. 😁

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Und beides hat „ausversehen“ länger gesauert 😂?

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Kurz und knapp: Jeder wie er möchte.

Du ärgerst dich darüber, dass sie dir vorwirft, eine Helikoptermutter zu sein. Gleichzeitig kritisierst du ihren Weg aber auch: "weil sie das braucht..", "finde, dass sich das in den ersten Monaten auch so gehört."

Es gibt kein richtig oder falsch hier und keinen goldenen Weg. Wir alle haben unterschiedliche Bedürfnisse und es steht jedem zu, sein Leben so zu gestalten, wie es zu einem passt.

Du möchtest 24/7 bei deinem Kind sein und nichts verpassen und sie braucht neben ihrer Mutterrolle einen Ausgleich und Zeit für sich. Ihr beide lebt die jeweiligen Bedürfnisse also aus. Passt doch alles. 😊

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Ich glaube, einfach jede Mama ist unsicher, ob der von ihr gewählte Weg so der richtige ist. Egal, ob das die gewählte Elternzeit ist, Stillen, Stoffwindeln, Tragen, usw.

Aus dieser Unsicherheit heraus werden einige dann etwas "herrisch", weil sie das Gefühl haben ihren gewählten Weg verteidigen zu müssen, oft auch vor sich selbst.

Du bist doch selbst ein wenig unsicher, sonst würden dich ihre Sprüche nicht so nerven, sondern deine Schwägerin würde einfach ins Leere laufen. Es wäre dir egal, weil du weißt das sie Unrecht hat.

Ich finde allerdings auch, dass du ebenfalls recht abwertend über sie und ihre Entscheidungen schreibst. Toleranz ist keine Einbahnstraße.

Jede Mama muss ihren eigenen Weg finden, ein zufriedene und damit auch gute Mama zu sein. Diese Wege sind oft sehr unterschiedlich, aber deswegen nicht weniger Wert oder schlechter bzw. besser.