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Hallo!

Zu dem Thema "Heimweh" kann ich nicht viel sagen, meine Kinder haben keins.

Zu den anderen Sachen...
Es ist doch logisch und auch leicht zu erklären, dass Kinder eben aus Klamotten und auch Gegenständen wie Fahrrädern raus wachsen und deshalb eben gebrauchte Sachen bekommen. es gibt ja durchaus auch viele gut erhaltene gebrauchte Sachen.

Kinder sind Kinder und keine Erwachsenen. Warum muss man ständig versuchen, Kinder auf die gleiche Stufe zu stellen?
Es gelten eben andere Regeln als für Erwachsene und darüber diskutiere ich auch nicht. Wenn alle gleich sind, können Kinder ja auch alleine wohnen...
Warum dürfen Kinder kein Auto fahren? Warum nicht abends aufbleiben solange sie wollen? Warum nicht essen was und wann sie wollen? Warum müssen sie einen Schal und eine Mütze anziehen, obwohl ihnen nicht kalt ist? Warum müssen sie sich mit Sonnencreme eincremen, obwohl sie das nicht wollen?
Fragen über Fragen... warum gibt es Altersbeschränkungen bei Filmen, Spielen und im Kino?
Warum müssen sie in die Schule und ich nicht?

Manche Beispiele habe ich natürlich übertrieben, aber nur weil ich sowas komplett lächerlich finde!
Wie schon jemand geschrieben hat: Erwachsene haben schonmal gelernt, alleine zu schlafen. Und eine Partnerschaft kann man nicht mit Eltern und Kindern vergleichen.
Natürlich dürfen meine Kinder bei mir schlafen, wenn sie mal ganz schlecht geträumt haben, aber grundsätzlich schlafen sie in ihrem Zimmer und in ihrem Bett.
Da gab es bei uns auch nie Probleme.
Und wenn ich 10 Joghurt essen möchte, mache ich das. Ich bin erwachsen und kann selber über mich bestimmen. Man gibt ja auch keinem kleinen Kind eine ganze Tafel Schokolade, sondern nur ein Stück oder einen Riegel.
Ich möchte mich nicht auf die gleiche Stufe stellen, wie meine Kinder und mich auch nicht ständig reflektieren ( wenn ich das Wort schon höre...).

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Siehst du, ich sehe das komplett anders.
Warum meint Mutti generell besser zu wissen ob jemand anderem, also dem Kind, kalt ist? Auch wenn ihr selbst kalt ist, kann das Kind das anders empfinden.
Warum soll das Kind Sonnencreme nutzen? Weil Sonnencreme schützt vor Sonnenbrand und Spätfolgen.
Warum dürfen Kinder nicht so lange aufbleiben wie sie wollen? Ich sehe da einen Denkfehler. Kinder haben eigentlich ein sehr gutes Gefühl für sich selbst, was den Schlafbedarf, das Essen,.. angeht. Das haben viele Erwachsene so nicht mehr. Weil es ihnen vorallem in der Kindheit durch starre Richtlinien komplett genommen wurde. Es lässt sich sehr gut erklären warum abends nicht bis in die Puppen durchs Haus gerannt wird täglich und Party gemacht wird. Aber so sieht eine eigene Entscheidung wann geschlafen wird ja auch nicht aus. Meine Kinder sind bestens ausgeschlafen, weil sie abends selbst entscheiden ob sie in ihrem Zimmer noch lesen, ein Hörspiel spielen, etwas malen,.. und nicht ewig wach im Bett liegen müssen weil ich der Meinung bin um Punkt 19:30 haben sie müde zu sein.
Ich könnte jetzt noch weiter schreiben, habe aber leider nicht genug Zeit.
Du vergleichst meiner Ansicht nach mit deinen Beispielen, auch wenn du sagst sie wären teilweisen übertrieben, einfach Äpfel mit Birnen. Und dann ist für mich vieles tatsächlich einfach Prinzipienreiterei.
Kinder sind Kinder, aber auch Menschen mit individuellen Bedürfnissen die nicht unbedingt wie Mutter und Vater ticken. Genau darum geht es zumindest uns.

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<<<Meine Kinder sind bestens ausgeschlafen, weil sie abends selbst entscheiden ob sie in ihrem Zimmer noch lesen, ein Hörspiel spielen, etwas malen,.. und nicht ewig wach im Bett liegen müssen weil ich der Meinung bin um Punkt 19:30 haben sie müde zu sein<<<

Das würden sicher viele Eltern gern so handhaben, aber aufgrund von Schulpflicht und starren Anfangszeiten ist das leider nicht möglich. Ich hätte viele Dinge auch gern anders, muss sie aber trotzdem machen wie es verlangt wird.

Ich weiß nicht, ob du schulpflichtige Kinder hast, aber spätestens mit Eintritt in die Schule wirst du für ausreichend Schlaf sorgen müssen... sprich Bettzeiten einführen, weil Hänschen ansonsten nämlich nicht aus dem Bett kommt. Selbst wenn im Bett noch Hörspiele gehört werden, schläft es sich dabei noch schneller ein, als wenn man aktiv spielen würde, nur weil man nicht müde sei.

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Ich glaube, irgendwann ertappt sich jeder mal, aber normalerweise gibt es diese Prinzipien bei uns nicht, und wenn ich irgendwas mal bestimme, frage ich mich schon, ob das einen wirklichen Grund hat (z.B. Kind kann die (schwer revidierbaren) Folgen noch nicht überblicken, Gesetze sprechen dagegen, irgendwelche Notwendigkeiten gehen vor) oder ob ich das nur bestimmen will, weil mir das so besser gefällt.

Da unsere Kinder recht humorvoll sind, antworte ich schon hin und wieder mit „quod licet Iovis...“;-) auf die Frage, warum wir dürfen und sie nicht, aber natürlich bekommen sie dann auch immer eine echte Erklärung, wenn nötig.

Aus Prinzip müssen meine Kinder nirgends durch.

Ein Kind mit Heimweh würde ich natürlich abholen und unsere Kinder durften auch nachts so lang zu uns ins Bett wie sie wollten (sicher wäre ich weniger amused gewesen, wenn sie jede Nacht zu uns ins Bett hätten kommen wollen), ob irgendwas neu oder von bester Qualität gekauft wird oder nicht, hängt nicht damit zusammen, ob es für Eltern oder Kinder ist, sondern damit, ob es sich lohnt oder ob es ein Gebrauchsgegenstand oder ein Herzenswunsch ist.

Irgendwelche schwerwiegenden Folgen fehlender elterlicher Konsequenz kann ich bisher (mein ältester ist 18) nicht feststellen;-).

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Aus eigener leidvoller Erfahrung weiß ich, wie furchtbar Heimweh sein kann. (Allerdings haben mich meine Eltern bei nächster Gelegenheit nach Hause geholt, unabhängig davon, dass eine Strecke 350 km lang war.) Aber das hat mir etwas gezeigt, was mir sehr wichtig war: Ich hatte die Gewissheit (auch später noch als ich längst groß war), mein Vater würde mich holen, alle Hebel in Bewegung setzen, damit ich heim komme. Heute noch... es kann blöde Situationen geben, in die man gerät, wenn man verreist... alles Geld geklaut z.B. Immer könnte ich in dieser Situation auf meine Eltern vertrauen! Da bin ich absolut sicher.
Und immer würde ich mein Kind holen, wenn es mit dem Auto innerhalb einer bestimmten Zeit erreichbar wäre. Ich bin auch nachts schon los gefahren und habe den Sproß wieder heimgeholt als er eben doch nicht bei den Großeltern übernachten wollte. Nie würde ich das Bedürfnis meines Kindes in dieser Beziehung in Frage stellen!
Aber die Flugreise mit Oma und Opa abbrechen wegen Heimweh, das geht wohl eher nicht. Man muss schon ein bisschen unterscheiden...
Dennoch ist es so, dass eine solche Geste das Vertrauen nur vergrößern kann. Eine andere Haltung wohl eher nicht.

Was die Klamotten betrifft: Als Kleinkind konnte man meinem schon Markenklamotten anziehen, als Kindergartenkind auch, aber da waren sie eben relativ schnell kaputt. Klamotten müssen also nicht mehr so viel kosten, obwohl wir meistens doch danach gehen, was gefällt. So handhaben wir es auch bei unseren eigenen Sachen.

Einzig Schuhe... die dürfen auch beim Kind richtig teuer sein, auch wenn sie nach einem halben Jahr nicht mehr passen und aussehen als hätten sie einen Krieg erlebt.

Doppelmoral ist blöd, aber manchmal auch unvermeidbar... wie du ja schon selber geschrieben hast: Beispiel Alkohlol oder länger aufbleiben.

Das sind aber Dinge, die man erklären kann. Die auch kleine Kinder vielleicht nicht einsehen, aber akzeptieren können.

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Das klingt richtig toll#pro.
Was die Flugreise betrifft, mein ältester Sohn ist mit 10 Jahren mit den Großeltern nach Rom geflogen, er wollte das wirklich, hat sich darauf gefreut, und trotzdem hat ihn am ersten Abend die Courage verlassen und er hatte Heimweh.
Ich denke, er hatte vor allem Angst davor, das Heimweh könnte schlimmer werden, und es gäbe dann vorm Rückflug keinen Weg zurück. Als ihm die Oma versicherte, er müsse es dann nicht aushalten, wenn es schlimmer würde, und sie würden dann irgendwie heimkommen, war das Heimweh plötzlich weg und er konnte die Reise genießen.

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Ja, vielleicht muss man den Kindern eben Alternativen anbieten und versichern, dass es eine Lösung geben wird. Ich finde es auch sehr schön von deinen Eltern, dass sie ihm seine Ängste nehmen konnten.

Mein Sohn fährt seit er 4 ist mit meinen Eltern weg. Beim ersten Mal nur innerhalb Deutschlands (eben damit ich ihn zur Not wieder heimholen kann), seit er 5 ist unternimmt er auch Flugreisen mit ihnen. Gerade am Anreisetag hatte er auch schon arg mit Heimweh zu kämpfen (vielleicht war er aber auch einfach nur total erledigt, weil er eben nachts um 3 aufstehen musste, der Flug aufregend und anstrengend war...)

Wenn er weg ist, telefonieren wir jeden Abend, neuerdings per WhatsApp-Video-Anruf, da können wir uns sogar sehen. Das Heimweh scheint dann dort nicht sehr groß zu sein.
Das ist mir allerdings lieber so, als ich hätte jeden Tag ein in Tränen aufgelöstes Kind vor mir.

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Öhm, also ersteres ist kein Beispiel für Doppelmoral sondern für eine seltsame Ausrede.
Der Mann wollte doch einfach nur ein nettes Wochenende verbringen und hatte zudem keine Lust auf die andere Veranstaltung, und meinte eben, dazu eine Begründung zu benötigen... Die Begründung ist allerdings an den Haaren herbeigezogen. ;-)

Aber ja, das ist ganz natürlich, dass man bei seinen Kindern mal strenger ist als bei einem selbst. Ich würde mich dabei allerdings nicht von meinen Kindern erwischen lasssen. Sie sollen ja lernen, wie es richtig geht. :-p Ab einem gewissen Alter ist es damit sowieso vorbei und man bekommt es unter die Nase gerieben... - Mama, wieso bist du die ganze Zeit am Tablet und ich darf nicht? - Weil ICH daran ARBEITE. (Ist auch so)

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Das ist in unserer Gesellschaft LEIDER immernoch üblicher Standard. Es klingt hart und ich hab dafür tatsächlich keinerlei Verständnis. Aber ich erlebe es auch sehr häufig das für Kinder härterer Maßstäbe oder eben laschere greifen als für Erwachsene.

Mein Kind ist sehr unsicher und sensibel. Entsprechend anhänglich und benötigt überdurchschnittlich viel Aufmerksamkeit. Wenn er meine Nähe sucht und ich ich nicht wirklich anderweitig verhindert bin, dann geb ich ihm diese auch, auch wenn ich belanglose Angelegenheiten dann unterbrechen muss. Und nein Schreien lassen macht in dem Fall für mich überhaupt keinen Sinn - was anderes beim bocken. Umgedreht wäre ich ehrlich gesagt auch zutiefst verletzt, wenn ich die Nähe zu meinem Mann suchen würde und z.b. auf der Couch hin wollte zu ihm um zu kuscheln und er mich harsch abwiegeln würde ala "lass mich in Ruhe/fass mich nicht an". Warum sollte ich also erwarten das mein Sohn mit seinen 2 Jahren eher lernen müsse mit emotionaler Zurückweisung klar zu kommen als ich mir selbst die Fähigkeit attestieren würde?

Wir haben beide teure Smartphones (auch wenns mit Iphone natürlich noch teurerere gibt) und unsere Fahrräder haben wir im Fachhandel gekauft. Und mit dieser Begebenheit sind wir vermutlich nicht alleine unterwegs. Der Kindersitz von meinem Sohn hat 520 Euro gekostet udn ist damit KEIN Schnapper. Es gibt Produkte da ist es mir für uns wie auch fürs Kind völlig egal ob das gebraucht oder neu ist - Hauptsache es erfüllt die Funktion und schaut gut aus. Bei Sicherheitsprodukten würde ich weder bei uns als auch beim Kind anfangen zu sparen. Ein Kindersitz kommt mir aus gebrauchter Hand nicht ins Auto. Und nein nur weil was im SV ist und der Maxi Cosi Tobi immer mal wieder als Schnapper wo besonders günstig angeboten in Prospekten beworben wurde. ist das für mich auch kein sicherer Sitz für die Altersgruppe meines Kindes. Ich kauf ja auch kein Auto aufm Flohmarkt oder auf zwielichtigen Hinterhöfen... nein vom Händler! Weil ich ne Garantie haben will die mir sagt, dass das Teil ok ist. Und ich will ne Beratung, ich will Probefahren und ich will das sich der Verkäufer auch wirklich auskennt und mir nicht die Story vom Toten Hund voller Unwissen präsentiert weil er eben nicht nur ein oder zwei Marken vertritt sondern querbeet alles mögliche. Also kauf ich auch nen Kindersitz mit Fachberatung von Händlern die geschultes Personal haben.

Auch wenns um so banale Dinge wie Charaktere geht. Man kommt mit nem Charakter zur Welt. Man kann lernen seine negativen Charaktereigenschaften zu zügeln um gesellschaftlich angepasst leben zu können. Aber jemand der Jähzornig, Cholerisch oder introvertiert und schüchtern ist - wird NIEMALS vom HB-Männchen zum Friedensengel oder vom schüchternem Mäuschen zur Rampensau! Wenn ein Kleinkind oder Kind das eh schon wesentlich weniger an Selbstregulationsfähigkeit mitbringt als es ein Erwachsener tut, aus Wut oder Frust einen Wutanfall bekommt und laut rumschreit... das ist unerzogen und muss "bestraft" werden, ggf. geschimpft, in Zimmer gesperrt hauptsache man zügelt es. Wenn ich mir dann aber anschaue wie sich manche Erwachsene benehmen und auch ich durchaus fähig bin mich heute noch daneben zu benehmen (weil ich bin auch nur ein Mensch) - warum darf ich z.b. im Streit wüttend auf meinen Mann sein und laut werden - aber mein Sohn darf nicht wütend auf meine Reaktion sein und mir gegenüber selbst laut werden????

Ich bin sehr dabei stark zu reflektieren. Sowohl aus meiner Kindheit was ich selbst furchtbar fand (z.b. nicht ernst genommen werden - nach dem Motto "ne Kindermeinung zählt nix") aber auch mein eigenes Verhalten zu reflektieren. Und für mich wie auch jeden anderen gilt gleichermaßen. Ich kann nichts von jemandem verlangen, was ich nicht selbst im Stande bin zu leisten! Ich bin selbst nah am Wasser gebaut -also kann ich meinem Sohn nicht abverlangen "härter" zu sein und mehr hinnehmen zu können. Mein Mann hat selbst 0,0 Geduld und würde im Umkehrschluss nie seinen Sohn tadeln, weil er eigentlich nur sich selbst wieder erkennt. Ein Schimpfenden 2 Jährigen der motzt weil was nicht so läuft wie er es gerne hätte. Wenn mein Sohn oder Mann Abstand oder Aufmerksamkeit suchen - geb ich diese... warum? Weil ich manchmal selbst Abstand oder Aufmerksamkeit benötige und es auch mega uncool fände wenn man mich ignoriert bzw. bedrängt wenn ich eigentlich gerade eher Ruhe brauch.

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Ganz toll geschrieben!! Genau meine Gedanken dazu :-)

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Hallo
Ich habe mal irgendwie ein Zitat gelesen, ging in die Richtung „Wenn es dir auf dem Herzen liegt ist es wichtig“. So halte ich das auch bei meinen Kindern. Um das Heimweh als Beispiel zu nutzen, man muss nicht sofort schwerste Geschütze auffahren. Aber zumindest im Kern wird es einen gute Grund geben und natürlich würde ich nicht einfach sagen dass das Kind da durch muss.
Ich glaube du warst es die das Wort Machtkampf benutzt hat. Das finde ich sehr passend und sehe es auch so. Manche Eltern scheinen ihre Rolle und Macht sehr gerne übertrieben deutlich zu machen. Für ein angenehmes Klima daheim sicher sehr hilfreich.
Ich denke problematisch ist auch das Denken dass das eigene Kind, weil es die eigenen Gene hat, genau so tickt wie man selbst, gleich schnell friert, die gleichen Vorlieben beim Essen hat, ebenso Viel/Wenigschläfer ist,... Aus nichts ein Problem machen und Konflike heraufbeschwören macht’s auch nicht leichter.

LG

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Bei Entscheidungen frage ich mich selbst: wie würde ich mich fühlen an Stelle des Kindes.

Jetzt als Erwachsene
damals als Kind

dann überlege ich und treffe dann die Entscheidung.
Unter Berücksichtigung gegebener Umstände wie Geld, Machbarkeit, Weg etc. wo ich als Erwachsene die Verantwortung trage, was mein Kind in der Form noch nicht einschätzen kann.

Jedoch berücksichtige ich die Gefühle und Bedürfnisse meines Kindes.

Nicht nur, was ich will, dass mein Kind braucht. Sondern was ich glaube, dass mein Kind wirklich braucht (Wurzeln und Loslassen im passenden Maß).

Und wenn ich meinem KInd gegenüber dafür grade stehe, dann stehe ich MIR selbst damit grade gegenüber und kann meine Entscheidung begründen.

Renne nicht vor ein Auto, ich möchte, dass dir nichts passiert.
Anschnallen genauso. Da halte ich mich selbst auch dran.

Bei Limo und co. erkläre ich meinem Kind, dass es auch für mich nicht gesund ist!
Mein erwachsener Körper (größer) auch eine größere Menge verträgt. Gut macht es das dadurch nicht, nur verträglicher.

Bei Heimweh gibt es Strategien.
Wenn es ganz schlimm ist, frage ich mich, wie man das lösen kann. Ggf. spreche ich mit Anwesenden.
Manchmal ist es gut, wenn das Kind "durch muss", weil es damit tolle Erfahrungen macht. Manchmal ist es gut, wenn man die Gefühle des Kindes nicht nur respektiert, sondern dem entgegen kommt und nachgibt.
Nicht mal so mal so, sondern schon verlässlich. Aber immer mit: ich kann MIR SELBST und meinem Kind plausibel begründen, warum es geht und warum nicht.

Als ich schwer krank war, hatte mein Kind danach anders Heimweh
als zu dem Zeitpunkt, wo es einfach nur eine andere Situation war.
Also reagierte ich auch anders.


Mein Kind lernt auch sehr viel aus vorleben.
Wenn ich selbst authentisch bin und selbst umsetze, was ich sage, dann glaubt mir mein Kind auch mehr.
Wenn ich es doch mal anders mache, fragt mein Kind schnell nach. Einfach weil sie dann verunsichert ist. Weil sie die Regel begreifen will: Ausnahme, Änderung, dauerhafte Änderung, neue Erkenntnisse, andere Situation? Das macht es für mein Kind leichter.

Dann ist mir lieber, mein Kind fragt nach, als Angst aufzubauen oder die Regel als solches umzustellen.

Außerdem möchte ich, dass mein Kind lernt, auf sich selbst zu achten.
Das mache ich, in dem ich Gefühle ernst nehme und Handlungsweisen mit auf den Weg gebe. Tipps wie man sich dabei verhalten kann.



Dieses aus Prinzip es muss der Weg sein, aber aus Prinzip gilt für andere was anderes, hat für mich als Kind schon keinen Sinn gemacht. ;-)

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Ich lasse mein Kind die Dinge einfach lernen/erfahren/ausprobieren:

Alleine schlafen bedeutet nicht, dass man einsam auf der Welt ist. Es kann genauso gemütlich und angenehm sein wie kuscheln, nur auf andere Art. Ich schlafe gerne alleine und fühle mich dann wohler. Nicht jeder mag es, eng beieinander zu liegen. Das muss man auch respektieren. Genauso kann man aber auch mal seine Bedürfnisse zurückstecken, wenn es dem anderen nicht gut geht.
Wenn mein Kind nicht alleine schlafen will, zeige ich ihm, dass man es sich auch alleine schön machen kann, wenn es sein muss und dass es keine Angst haben muss, anstatt nur zu vermitteln, dass es normal sei, immer bei anderen zu schlafen.

Heimweh ist nie schön, aber manchmal lohnt es sich, nicht direkt aufzugeben. Ich hole meine Kinder nicht direkt ab, ich ermuntere sie, es erstmal zu versuchen und auch das Schöne zu sehen. Erst wenn das absolut nicht funktioniert, greife ich ein, indem ich das Kind aus der Situation nehme.

Manchmal ist es im Leben so, dass einer mehr hat als man selbst. Wenn Hans fünf Joghurts isst, Emma aber nur einen bekommt, dann mag das nicht fair sein, aber so ist das Leben. Hans wird von den fünf Joghurts vielleicht schlecht (vielleicht auch nicht), doch Emma schmeckt der eine Joghurt dafür besonders gut.
Wenn mein Kind etwas isst, was ich nicht essen kann, stampfe ich nicht mit dem Fuß auf und bin beleidigt, sondern lasse mein Kind erleben, dass es okay ist, wenn einer mal mehr als der andere hat. Ich zeige ihm, dass ich auch mal etwas gönnen kann, statt alles auch haben zu wollen.

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Natürlich "dürfen" Eltern mehr als Kinder, sie haben auch deutlich mehr Pflichten als ihre Kinder.
Ich stimme uneingeschränkt zu Kinder respektvoll zu behandeln und nicht zu schikanieren. (Wobei es ja Kinder geben soll, die schon eine Matheübung als unerträgliche Schikane empfinden. :-))

Ich habe oft den komplett gegenteiligen Eindruck, nämlich dass die meisten Kinder sehr gut (zu gut) wissen, wie sie ihre Ziele erreichen (kurzfristige Bedürfnisbefriedigung), und Eltern zu oft zurückstecken. Und das ist auf Dauer schlecht - für Kinder wie für Eltern.

Eine langfristige Zielerreichung fällt nämlich diesen Kindern deutlich schwerer, obwohl die Fähigkeit zum Bedürfnisaufschub (= Anstrengungsbereitschaft) die Voraussetzung für ein späteres glückliches Leben ist (z.B. der Wunsch-Beruf, ein ausgewogen ernährter, normalgewichtiger Körper, stabile Freundschaften).

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Ich hab deinen Text schon länger gelesen aber grade ist es wieder aktuell bezüglich alleine schlafen. Ich hätte meine Maus so gerne bei mir in der Nacht aber sie schläft alleine viel besser. Grade ist sie wieder pünktlich um 5 aufgewacht. Wollte sie zu mir holen. Das fand sie gar nicht Lustig hat nur rum geturnt und geweint. Jetzt schläft sie wieder in ihrem Bett mit wenigstens ein bisschen kuscheln.