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Ich denke, ihr solltet im Interesse der Kinder mit ihnen reden. Situation aktuell: euch stehen beide die Kinder im Weg und das Geld reicht hinten und vorne nicht.

Angenommen Du lässt sie beim Vater und bist während der Ausbildung vom Unterhalt befreit - danach bist Du unterhaltspflichtig für 3 Kinder... das dürften jeden Monat 1.000€ sein - wie genau willst Du das mit einem Hebammengehalt machen? Mit dem Schichtsystem können sie danach auch nicht zu Dir, können nicht mehr regelmäßige Besuchswochenenden wahrnehmen und Dir bleibt nur ein kleiner Selbstbehalt mit dem Du weiterhin nur in einer kleinen Wohnung wohnen wirst.
Dein Mann hingegen endet in einem finanziellen Desaster: er bekommt jahrelang keinen Unterhalt, muss evtl. Stunden reduzieren und eine Betreuung für 3 Kinder finanzieren , eine verlässliche Kindsmutter, die regelmäßige Betreuungen übernimmt, kannst Du auch dann nicht sein, weil Du ja Schichtsystem festhängst.

Nimmst Du die Kinder, muss er auch Unterhalt zahlen, kann aber dafür voll arbeiten und kann an den Wochenenden als Vater zur Verfügung stehen. Finanziell beisst er so oder so in einen sauren Apfel und Du solltest ehrlich nochmal darüber nachdenken, ob Du Dir nicht besser eine familienverträgliche Ausbildung suchst - einen Tod muss schliesslich jeder von uns sterben.

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Naja, also die Kinder einfach ohne weitere Rücksprache beim Vater "zu lassen" (wie du ja schreibst) und die Frage danach, ob er sich dagegen "wehren" kann, finde ich schon einen seltsamen Gedankengang. Eigentlich solltet ihr doch gemeinsam das Sorgerecht, die Wohnsituation und auch die finanzielle Regelung besprechen.

Kann der Vater sich denn ausreichend um die Kinder kümmern? Ermöglichen Beruf und Betreuungssituation die Betreuung eurer Kinder? Immerhin muss er dann den Großteil der Zeit alleine stemmen und das dürfte für ihn als Berufstätigen genauso schwierig werden wie für dich, wenn du nun eine Ausbildung beginnen möchtest.

Mir stellt sich die Frage, warum du nur daran denkst, dass die Kinder bei dir ODER bei ihm sind. Warum könnt ihr nicht eine 50/50 - Regelung besprechen?

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Ich glaube nicht,das er Interesse daran hat,das die Kinder bei ihm bleiben.Sonst hätte er ja vielleicht mal den Vorschlag gemacht.
Ihr habt da eine recht schwierige Situation.Ich befinde mich derzeit in einer ähnlichen.
Trennung seit Oktober,von heute auf morgen und erst jetzt ziehe ich mit meinen Kindern in eine kleinere Wohnung.Bisher sind sie nur Haus gewöhnt und ihr Vater zieht jetzt zb mit seiner neuen in eine riesen Hütte,wo jedes Kind ein Zimmer hätte.Aber sie hätten es deswegen nicht besser dort.
Materielles und ein großes Haus alleine sind nicht ausschlaggebend,wie gut es den Kindern geht.
Ich habe zwar eine Ausbildung gemacht,aber nie darin gearbeitet.Jetzt habe ich das Glück,das dieser Beruf hier gesucht wird und ich gute Chancen habe auf eine Stelle.Aber für mich ist das natürlich auch alles neu und wirbelt alles durcheinander.
Hier ist die Miete recht hoch und ich habe sehr großes Glück gehabt überhaupt eine Wohnung mit 3 Kindern und meinen Tieren zu bekommen.Das war in letzter Sekunde,sonst wären wir zurück in die Heimat gegangen.Dann wären Vater und Kinder 400km getrennt gewesen.
Ich werde beruflich nie viel erreichen,aber das war ja schon klar,als ich entschied bei den Kindern zu bleiben,daher käme es für mich nie in Frage,die Kinder beim Vater zu lassen.Bei uns ist es auch so,das er quasi rund um die Uhr arbeitet.Er könnte sich gar nicht kümmern.In eurem Fall dürfte das auch mehr als schwer sein.
Ich würde realistisch überlegen,welche Ausbildung du auch mit 3 Kindern machen kannst,evtl. auch in Teilzeit und mir Unterstützung jeglicher Art suchen.
Wichtig ist,das ihr euch zusammen setzt und schaut,wie ihr euch gegenseitig unterstützen könnt,bzw. wie du eben die Ausbildung machen kannst.Das wäre zumindest das beste.In der Praxis klappt das ja leider nicht immer so gut.
lg Julia

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Hi,

ich finde es nicht egoistisch, sondern sinnvoll, dass du dir Gedanken machst.
Welches Ziel dabei herauskommt, wird sich dann ja zeigen. Aber zumindest überlegst du, wie es weitergehen könnte.

Eine Mutter soll mit Kindern ihre Ausbildung wuppen (arbeiten + lernen + Kinder versorgen + am finanziellen knappsen damit es mit Wohnung klappt), aber einem Mann ist es nicht zuzumuten, dass er neben Vollzeitjob (ohne Lernen, ohne finanzielle Sorgen) sich um die Kinder kümmert #kratz
Mutter soll sich um Vollzeit-Betreuungsnetzwerk kümmern, damit das mit der Ausbildung klappt. Dem Vater ist es nicht zuzumuten sich um ein Betreuungsnetzwerk zu kümmern, weil er den Job schon hat? #gruebel

Ich finde es durchaus sinnvoll, dass du dir Gedanken machst.
Ausbildung ist schon mal super.
Wie lässt sich das realisieren?
Verdienst in der Zeit abzüglich Fahrkosten etc.?
Arbeitszeiten, Berufschulzeiten?
Welche Ausbildungen kämen in Frage? Evtl. auch erst mal eine andere, um dann Hebamme darauf aufzubauen?

Welche Betreuungsmöglichkeiten gibt es?
Sowohl, wenn die Kinder bei dir wären?
Als auch wenn die Kinder bei ihm wären?
Wie gut könnt ihr euch verständigen?
Könntet ihr gegenseitig die Betreuung MITübernehmen und nur einen Teil anders abdecken?
Wie weit könnten die Kinderbetreuungszeiten im Kindergarten ausgedehnt werden?
Zu welchen Mehrkosten?
Bei welchen Zuschüssen?

Müssten die Kinder Schule/Kindergarten wechseln? Z.B. falls du nicht innerhalb des Ortes eine Wohnung findest?
Wie weit sind die Wege zu Freunden, Großeltern? Wer könnte wann wie einspringen oder unterstützen?
Sowohl dich als auch ihn? (um die Endsituation mal offen zu halten)

Gäbe es überhaupt eine Chance auf einen Teilzeitausbildungsplatz? (dass es diese gibt, weiß ich. Hier würde es z.B. keinen in der entfernten Umgebung geben)
Könnte der Vater der Kinder seine Stunden reduzierien? Was müsste er dabei beachten?
Zwischen Teilzeit 20 Stunden und Vollzeit 40 Stunden, gibt es immerhin einiges dazwischen. Je nach Vertrag und Tätigkeit.

Würdest du das kräftemäßig packen? Kinder versorgen, (Vollzeit) Ausbildung, lernen, finanziell, Betreuung, emotionale Versorgung? Wie könnte er da seine Kinder unterstützen? (oder müsste er das nicht, weil er ja "nur" Vollzeit arbeitet und ihm da die Unterstützung seiner Kinder nicht zuzumuten ist/wäre?

Prüfe welche Möglichkeiten es gibt.
Bei welchen Möglichkeiten würde der Vater mitziehen?
Bei welchen würde es mehr Streit als Nutzen geben?

Viel Kraft!

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------Aber ich finde er müsste dann halt schauen wie er das geregelt bekommt.---

Natürlich ist das egoistisch, was sonst?

Warum bist Du vorher nie auf die Idee gekommen, eine Ausbildung zu machen?