Aggressiver betrunkener Bruder tyrannisiert ganze Familie - HILFE!

Hallo,

ich wende mich mit einer Sache an euch, die mir einfach peinlich ist.
Leider wird es ziemlich lang werden. Ich hoffe, ich bekomme meine Gedanken geordnet, es ist noch alles sehr durcheinander in meinem Kopf...


Mein Bruder, fast Mitte Zwanzig, seit seiner Ausbildung vor vier Jahren arbeitslos, lebt noch zuhause bei meinen Eltern. Ich (berufstätig) wohne auch im selben Haus, allerdings in meiner eigenen Wohnung mit eigenem Haushalt und allem drum und dran.
Meine Eltern finanzieren ihn seit Jahren, er sucht zwar hin und wieder mal nach Arbeit, aber nie wirklich intensiv...
Mir ist das schon immer ein Dorn im Auge, aber wenn ich als Schwester was sage, wird es immer falsch aufgenommen.
Hinzu kommt leider, dass mein Bruder sehr schnell beeinflussbar ist und leider einen sehr negativen Umgang hat. Diese "Freunde" (wie er sie nennt) stammen alle samt aus zerrütteten Familien (oft alleinerziehende Mutter oder Vater, Alkoholiker usw.) und wissen selbst nicht, was sie vom Leben wollen. Die Einstellung seiner Freunde zu uns, seiner Familie, ist sehr negativ. Wir sehen in meinem Bruder eine billige Arbeitskraft, der sich ums Haus und den Garten kümmern muss... Die, die arbeiten, halten sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser, die anderen saufen und kiffen den Tag über bis spät ins die Nacht.
Mein Bruder hat durch diese "Freunde" schon so einige Sachen gemacht, teilweise schlimme Verkehrsunfälle, Schlägerein und mehr. Oft auch mit Konsequenzen durch Polizei oder Staat. Doch nichts half. Immer wieder kam er zu denen zurück und es ging immer wieder weiter.

Seit einem Jahr etwa ist es nun so schlimm geworden, dass seine Freunde ihn dermaßen gegen seine Familie aufhetzen, dass er sehr betrunken mitten in der Nacht oder den frühen Morgenstunden nach Hause kommt, ums Haus oder im Haus randaliert bis der erste von uns wach wird, Musik (ziemlich aggressiven Death Metal) so laut aufdreht, dass sie ganze Straße mithören muss, und sich dann erst verbal und gelegentlich auch körperlich mit uns auseinandersetzt. Er wird dann sehr, wirklich sehr, verletzend und weiß von alldem nach seinem Schlaf, der mind. zehn Stunden dauert, nichts mehr oder nur wenig, so sagt er.

So auch geschehen in der Nacht von Donnerstag auf Freitag:
Ich war die Woche über krank gewesen (Erkältung mit Fieber) und hatte viel tagsüber geschlafen. Konnte daher am Do. Abend schlecht einschlafen und bin erst gegen 1 Uhr eingeschlafen. Um 5 Uhr werde ich vom Knurren der Hunde geweckt. Ich dachte, es ist ein Einbrecher auf der Terrasse, hab mich so aufgeregt, als ich realisierte, dass es mein Bruder war, bin ich wütend hoch, weil die Musik so ohrenbetäubend laut war, und musste resignierd gehen, da die Tür verschlossen war und selbst meine Eltern nichts ändern konnten. Mir wurde flau und schwarz vor Augen und ich bin dann im Schlafzimmer ohnmächtig geworden und muss wohl ca. eine halbe Stunde dort gelegen haben. Ich konnte dann bis 8 Uhr nicht mehr einschlafen, weil die Musik so laut war und mein Bruder immer wieder lauter und leiser drehte, dabei mitschrie (mitsingen kann man es wirklich nicht nennen). Bevor ich dann auf die Arbeit fuhr, wollte ich ihm wenigstens noch bitten, dass er die Musik leiser macht, zum einen wegen der Nachbarn und zum anderen wegen meiner Mutter, die den ganzen Tag alleine mit ihm zuhause war. Mein Vater musst früh weg und kommt erst Anfang kommender Woche zurück.
Meine Mutter riet mir unter Tränen davon ab, da sie nicht wüsste, zu was er fähig wäre.
Natürlich hatte ich Angst, er ist uns allen körperlich überlegen, aber ich kann und wollte mir das nicht mehr bieten lassen. Ich habe dann meine Kamera mitgenommen und auf Viedoaufnahme gestellt. Aus Angst, dass er das erkennt, habe ich nur den Ton aufnehmen können.
Ich bin dann in sein Zimmer, es gab Streit (verbal) und er schmiess mich raus. Danach machte er die Musik lauter
Ich sprach ihn nochmal aus dem Garten an, als er auf dem Balkon war, lies wieder meine Kamera mitlaufen und es gab nur Streit. Ich musste, ziemlich aufgewühlt und mit verheultem Gesicht, aber dann auf die Arbeit und habe ihn alleine mit meiner Mutter zuhausen lassen müssen.
Am Abend erzählte mir meine Mutter, dass er Möbel, die in irgendeiner Weise einen Bezug zu mir hatten, aus dem zweiten Stock raus in unseren Garten geschmissen hat, noch einige Möbel (unter anderem auch Möbel, die mein Vater selbst gebaut hatte) in seinem Zimmer kaputt geschlagen hat, bei meinen Eltern durch die Wohnung gefegt ist und hier und da einfach Sachen runter- oder umgeworfen hat und dann noch im Keller gewütet hat.
Er hat sie aber nicht angefasst.
Gegen 10.30 Uhr ist er dann endlich eingeschlafen und bis abends nicht wach gewesen.

Das war gestern Abend.

Konsquenzen?
(Noch) Keine!
Allerdings konnte ich meine Mutter überzeugen, da dies ja nicht der erste "Ausfall" dieser Art war, dass das so NICHT weitergehen kann!
Ich meine, meine Eltern können von ihm verlangen, dass er sich innerhalb einer Frist (zwei bis drei Monate) Arbeit sucht, sich eine Wohung sucht und auszieht. Er kann jederzeit zu uns kommen und meine Eltern (mich mittlerweile ausgeschlossen) um Rat und Hilfe bitten, aber er MUSS sein eigenes Leben führen und mit den Konsequenzen alleine fertig werden.
Ist das zuviel verlangt???

Einen Tag später, so war es bisher auch immer, kommt er reumutig angekrochen, entschuldigt sich mal eben pauschal für alles, weil er nicht mehr wirklich weiß, was passiert ist. Bei mir stösst er da immer mehr auf Ablehnung, schon einmal habe ich ihm gesagt, dass ich ihn nicht mehr in meiner Wohnung sehen möchte, aber meine Mutter ist da etwas "anfälliger" für.
Er verspricht einem dann immer, dass sowas nie wieder vorkommen wird, das es ihm leid tut.
Leider enttäuscht er einen fast immer, wenn er was sagt. Ob es nun solche Versprechen sind oder einfach nur seine Zusage, dass er am nächsten Tag mir bei irgendwas helfen will oder sowas in der Art. Oft kommt dann gar nichts (keine Absage, er ist einfach nicht da) oder er sagt einfach ab, auch mehrmals. Kurzum: Sein Wort ist wirklich nichts wert!

Ich bin ziemlich fertig, weiß einfach nicht mehr weiter!!!
WIESO ist er so??? WAS treibt ihn dazu?
Wir haben die selben Eltern, die selbe Erziehung, die selben Voraussetzungen gehabt, warum ist mein Bruder so ein "schwarzes Schaf"?

Er ist krank (psychisch), bräuchte ärztliche Hilfe, aber die würde er nicht annehmen (haben wir schon probiert).
Bald brauche ich sie aber, wegen ihm!

Nun meine Fragen oder Bitten an euch:
- Was sollten wir/vorallem meine Eltern tun? Ihn rauswerfen?
- Wo finde ich Adressen von Ärtzen, an die ich mich wenden kann? Welche Art Arzt ist dafür zuständig? Ich möchte einfach damit umgehen können und nicht nach solchen "Aussetzern" ein schlechtes Gewissen haben, warum ich es besser habe als er. Ich mächte es versuchen zu verarbeiten, denn es hinterlässt jedesmal sehr tiefe Wunden, so von seinem eigenen Bruder beschimpft zu werden. Einmal hat er mich auch körperlich angegriffen. Das alles sitzt sehr tief.
- WIE soll ich jetzt mit ihm umgehen? Bisher habe ich noch nicht mit ihm gesprochen seit dieser nacht, will ich auch vorerst nicht.

Vielen Dank für eure Zeit und Geduld mit meinem "Roman", ich hoffe, ich könnt da durchblicken?

LG Julia

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Guten morgen, lass dich erstmal#liebdrueck, auch an deine Eltern, also wenn das mein Sohn wäre, so sehr ich ihn liebe, ich würde ihn rausschmeißen, bzw. einen Therapieplatz suchen, nach Rücksprachen mit dem Hausarzt, aber so etwas funktioniert nur wenn dein Bruder sich auf eine Therapie einlässt und mitzieht. So wie du deinen Bruder beschrieben hast, sehe ich da allerdings keine großen Chancen. Im englischen gibts da eine treffende Redewendung: you have to be cruel to be kind,

Es kann doch nicht angehen dass eine Person der gesamten Familie das Leben zur Hölle macht. Soll er doch zusehen wie er allein klarkommt. Vielleicht wird ihm dann klar, Freunde kommen und gehen, aber die Familie bleibt. Also Wohnung organisieren, Hartz 4 beantragen und dann soll er zusehen wie er klar kommt. Wenn er sich weigert , tja......, ihn evtl. selbst bei dem nächsten Ausraster bei der Polizei melden und ne Anzeige erstatten. Vielleicht wacht er dann auf.

#herzlich coonic

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Hallo coonic,
vielen Dank für deine Antwort!

Diese bedenken habe ich auch, deswegen fällt eine Therapie flach, er wird da nicht zustimmen.
ich denke, es muss ihm einfach viel dreckiger gehen, dass er Hilfe sucht. Solange er von meinen Eltern immer wieder "aufgefangen" wird, geht es ihm viel zu gut und er wird nichts ändern.

Aber findet denn ein Arbeitsloser eine Wohnung?
Zuerst müsste Arbeit her, denke ich. Nur wie?
Ich muss sagen, ich bin absolut nicht mehr gewillt, ihm zu helfen! Was habe ich mir nächtelang Gedanken um Bewerbungen gemacht, sie geschrieben, teilweise sogar noch zur Post gebracht und, und, und... Zum Dank kam nichts!
Ich bin da einfach fertig mit ihm!

Ich hatte in de Nacht schon fast das Telefon in der Hand und wollte die 110 wählen, aber wir leben in einem kleinen Dorf, jeder kennt jeden, und ich weiß, dass es meinen Eltern nciht recht gewesen wäre.

LG

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Hallo,
Dein Bruder braucht eine Entziehungskur. Ich würde mir die kaputten Möbel ersetzen lassen und ihm klar sagen, dass Du ihn nächsten mal anzeigst. Wegen dem Lärm das Gleiche. Er terrorisiert euch ja. rede nur mit ihm, wenn er bei sich ist. und dann stelle Forderungen - gemeinsam mit deinen Eltern. Da er sich nicht erinnert, frage ich mich, ob nicht noch härtere Drogen im Spiel sind als Alkohol. Crack z.B. verändert auch den Charakter, macht egoistisch. Ein Verwandter meines Mannes hatte sich letztes Jahr ein paar Wochen bei uns einquartiert und sich ähnlich verhalten. Wie sich ausgestellt hatte, war er ein früherer Cracksüchtiger auf Entziehung.
Paule

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Hallo Paule,
soweit ich weiß, war Schnaps im Spiel, ziemlich viel. Aber härtere Drogen ausser Hasch wohl nicht. Allerding war ich ja nicht dabei und weiß es nicht wirklich.

Entziehungskur, auch eine Therapei, wird ohne sein Einsehen nicht möglich sein und das ist nciht da!
Ausserdem würde er wieder in das gleiche Scheman zurückfallen, wenn er zurück ist, da seine "Freunde" ihn nicht in Ruhe lassen werden, bis er wieder mitzieht. Leider ist mein Bruder da ziemlich labil und würde sich da wieder mit reinziehen lassen, garantiert!

Danke für deinen Beitrag!

LG

3

Ganz ehrlich was mir bei dem Typen alles durch den Kopf düst sag ich hier jetzt lieber nicht. Nur eines, wenn es wieder so ist, hol die Polizei sorg dafür das er weg kommt und wenns möglich ist lasst dann die Schlösser auswechseln.
Ela

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Hallo Ela,

aber das wäre doch keine längerfristige Lösung.

Am leibsten würde ich ihn weit weg wissen, wo weder ich noch meine Eltern mit ansehen, wie er zugrunde geht. Er ist nämlich nach nicht ganz unten angekommen, dafür geht es ihm zu gut.
Aber vor unserer Nase würden dass meine Eltern, ich wohl auch, nicht mit ansehen können.

Er muss weg, woanders einen Job finden und eine Wohnung haben.

Danke für deinen beitrag!

LG

7

Keine Längerfristige Lösung ist relativ wie man so schön sagt. Ich denke wenn ihr ihn rigoros ablehnt und ihn daheim nicht mehr reinlasst muss er auf eignen Füßen stehen. Somit wäre das schon ein Anfang. ABer dazu gehört die Konsequenz deiner Eltern. Und ohne es böse zu meinen die fehlt sonst hätte sich vielleicht in kleinen Schritten schon lange was getan. Und mal ehrlich wieso sollte er sich ändern schließlich kriegt er ja weiterhin alles was er braucht. Somit besteht ja kein wirklicher Grund was zu ändern.
ela

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Ich kann dir nur sagen was ich machen würde. (aber erstmal fühl dich gedrückt!#liebdrueck)

1. Alle schlösser austauschen, wenn er nicht da ist!#schock

2. seine sachen vor die tür stellen mit nem zettel dran:"zuviel ist zuviel, es reicht, probierts du ins haus zu kommen, rufen wir die polizei!"

3. wirklich die polizei rufen...nicht nur leere versprechungen.#pro

4. deine eltern müssen sich entscheiden was sie wirklich wollen, a: Gefangene im eigenen haus sein
b: oder auch mal leben!!!
(es scheint mir als ob sie sich nicht so schlüssig sind.)#kratz

ich weiss das wird hart und warscheilich wird es etwas dauern bis ihr ruhe habt aber so kann das doch nicht weitergehen!!

zur not solltet ihr mal mit dem hausarzt reden wegen entmündung...aber dann müsst ihr euch kümmern das er in eine anstallt (entziehung) kommt, ihr eine wohnung sucht etc.

auch wenn man arbeitslos ist kann er eine wohnung bekommen, Danke Hartz 4, ihr müsst nur den notstand erklären und wenn ihr gütig seit, das er eine frist von 2monaten hat, sonst ist er obdachslos...da werden sie vom amt rellativ schnell reagieren.

ich hoffe ihr macht schnell was weil das macht euch krank und nätuürlich das diese antwort etwas hilft!

ganz liebe grüsse aischa07 + krümmel 20ssw

9

Hallo Julia,

erstmal, lest mal ein Buch über Co-Abhängigkeit, am besten gibst Du das dann Deinen Eltern.... habe ich zumindest gestern meiner Schwiegermutter gegeben....#schmoll

Der Bruder meines Mannes macht uns ähnliche Schwierigkeiten, ich kann also aus Erfahrung sprechen.
Nicht ganz so schlimm, er arbeitet hin und wieder, ist nicht ganz so aggressiv, dennoch, mit anzusehen, wie sich ein lieber Mensch kaputt säuft... das ist nicht schön.

Ihr müsst ganz klare Grenzen setzen, solange er noch zu Hause versorgt wird, hat er keinen Grund, aufzuhören.
Solange er es bequem hat, und sich alles um ihn und seine Launen dreht, hat er, was er will.

Wenn er nicht die Chance hat, bis zum Boden zu fallen, kann er sich nicht entscheiden, sich aufzurappelt.... sprich...

ihm selbst die Verantwortung für sein Handeln übergeben.... sprich....

RAUS, soll schauen, wo er bleibt. Wenn ihr doch so schlecht seid, soll er doch zu seinen Freunden.
Ihr müsst aufhören, ihn zu sehen, ihn zu beachten, ihn ernst zu nehmen.
Ihr müsst lernen, auf Euch zu schauen, denn ihr seid auch noch da.
Ihr müsst für ihn UNBEQUEM werden....
Und, informier Dich wirklich mal, was gesundes, nicht Co-abhängiges Verhalten ist.... man hängt da so drin, und agiert oft falsch....

Ganz viel Kraft und liebs Grüssle,
Dani

10

Hallo und danke bisher, für eure Beiträge!

Leider hat sich die Situation die letzten Tage nicht verbessert, eher im Gegenteil.

Ich habe viel im Internet gesucht und gelesen zu dem Thema, vorallem habe ich mich mit der hier angesprochenen Co-Abhängigkeit auseinander gesetzt.
Ich sehe bei mir noch nicht mal das Problem, mehr bei meinen Eltern, aber vielleicht sehe ich das als Betroffene falsch???

Mit meinem Bruder habe ich bisher nichts gesprochen, weil ich es einfach (noch) nicht konnte.
Mein Vater resigniert total, er will darüber nicht sprechen.
Er hatte in diesen Tagen Geburtstag und als ich ihm am Telefon sagte, dass ich unter keinen Umständen in dieser Situation auf heile Welt Kaffetrinken mit meinem Bruder zusammen machen kann und ich keinen Bruder mehr habe, hat er mir später daraufhin gesagt, dass diese Aussage schlimmer als der Vorfall meines Bruders war.
Spinne ich??? Oder hab ich einen an der Klatsche?

Naja, meine Mutter meinte auch, ich solle nicht so hart sein, nicht solche Sätze sagen.

Heute Abend dann fragte mich mein Bruder, ob er Bewerbungen auf meinem Computer schreiben darf. Ich sagte ihm, dass ich nicht soweit bin, einfach normal weiterzumachen, dass wir vorher reden müssten.
Er meinte nur, er hätte sich schon entschuldigt, ich solle diese - wortwörtlich!!! - Lapalie nicht so aufspielen, es wäre halt passiert und gut. Er wüsste sowieso nicht mehr, was gewesen sei.
Ich habe daraufhin gesagt, dass das Gespräch hier für mich zu Ende sei und ich nie wieder was mit ihm zu tun haben möchte.
War das falsch???
Was sagt ihr zu seiner Aussage?
Bin ich verrückt, wenn ich sie unverschämt und zum Kotzen finde???

Habe ich was falsch gemacht?

Bitte helft mir!
Ich weiß nicht mehr weiter!
Ich merke, wie mich das auch körperlich fertig macht.
Seit Tagen habe ich schlimem Kopfschmerzen und kann nachts nicht einschlafen. Merh als fünf, sechs Stunden schlafe ich nicht mehr.

Ich will zu einem Arzt, der mir erkärt, ob ich spinne oder wie ich mich richtig verhalten soll. Und wie es für mcih weitergeht. Meine Eltern und meinen Bruder lasse ich aussen vor, die interessieren mich langsam echt nicht mehr. Erstmal muss ich klar kommen.
Gibt es sowas? An wen kann ich mich wenden?
Wer kann mir helfen?

Vielen Dank!

LG

11

Hallo Janosch,
deine Eltern hängen noch voll drin in der "Co-Abhängigkeitsmühle": Sie entschuldigen, vergessen, tarnen und verdrängen sein Verhalten. Dass sie es damit manifestieren, ist ihnen noch nicht klar.
Bei dir scheint es aber nun "klick" gemacht zu haben und das ist gut so. Du hast dich deinem Bruder gegenüber richtig verhalten, es ist absolut in Orndnung, dass du ihm jegliche geschwisterliche Loyalität verweigerst, die nichts mit Suchttherapie zu tun hat. Man wird dich nun ausgrenzen, weil du aus der verschworen Gemeinschaft der "suchtkranken Familie" ausgetreten bist. Dein Bruder wiegelt ab, das ist suchttypisches Verhalten, ein Filmriss ist bedenklich und kann nicht als Entschuldigung diesen.
Du bist nun nicht mehr länger Teil dieser ungesunden Verbindung und hältst ihnen ihre eigene Unfähigkeit damit vor Augen. Das musst du nun erst mal aushalten und es wird noch massiver werden. Letztlich wird dein Bruder dir genau dafür irgendwann dankbar sein.
Wende dich an die Angehörigengruppe von Al-anon (AA), dort findest du Rat und Unterstützung durch Mitbetroffene. Dort kennt man auch Ärzte und Therapeuten, die dir in deiner Lage weiter helfen können.
Ist es dir möglich dort auszuziehen?
Ich wünsche dir viel Kraft
Mariella

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Hallo,

kann mich Mariella nur anschließen.... wir beschäftigen uns schon sehr lange mit dem Thema Co-Abhängigkeit.

Du kannst ihm nur helfen, in dem Du einen klaren Standpunkt hast, der unabhängig von seiner Krankheit einfach nur Deinem Wohle dient, und diesen konsequent klarstellt, und, vor allem, Dich auch ganz klar nach diesem verhältst.

Das kostet Kraft und Mut.

Sage ihm ganz klar, dass Du ihn unterstützt, wenn er tatsächlich einen Entzug angeht. Bis dahin ziehst Du es vor, Dich in keinster Weise mit ihm einzulassen.
Bleib dabei cool, lass Dich nicht beirren oder belabern. Lass Dich auf keinerlei Diskussion ein.
Immer ganz klar und ruhig mitteilen, dass Du das für Dich nicht willst.
Entziehe ihm den Boden jeglicher Beziehung.
Bleib auch standhaft Deinen Eltern gegenüber.
Deine einzige Antwort auf alles.... erst Entzug.... Punkt.

Hol Dir Hilfe....
ach psychologische Beratungsstellen oder Suchtberatungsstellen sind eine gute Wahl.
Man sollte Dir erklären, wie Du ganz klar bleiben kannst, ohne in den Strukturen zu ertrinken.
Dein bruder dirigiert die ganze Familie, sei Dir dessen bewusst.
Einfach raus da, das ist das wichtigste!!!

Auch wir haben hier täglich Diskussionen wegen dem Bruder meines Mannes....ständig kommt jemand, und erwartet von uns Beistand und Hilfe, Stellungnahme.
Nein, nicht mit uns.
Ein 27jähriger ist für sich selbst verantwortlich, und wenn er meint, er müsse sich das Hirn absaufen.... bitteschön.
Ohne uns.

Ganz viel Kraft!!
Liebs Grüßle,
Dani