Umfrage: Wie war eure erste Zeit als Familie mit Kind?

Hallo,
am Wochenende haben wir Freunde getroffen, welche bald zum erstem Mal Eltern werden. Für diese beiden ist es nur Freude und sie können sich Stress mit einem Kind nicht vorstellen. Sie haben ganz erstaunt geschaut, als ich meinte, ich wär am Anfang manchmal am liebsten weggelaufen.
Ich hab dann am Abend mal so über unsere Anfangszeit, als "richtige" Familie nachgedacht und eigentlich war es sehr schön, aber so schnell mag ich kein Baby mehr haben. Mein Kind ist jetzt 3,5 Jahre alt und es läuft super, aber der Anfag war schwer und ich hätte nicht gedacht, dass ein Kind so lang und so laut schreien kann. Wir hatten ein Schreikind. In der Wohnung sah es aus wie Sau, ich war ständig krank und fertig. Mein Mann war eigentlich mehr auf der Arbeit, als daheim... Naja, wär ich jetzt noch mal schwanger, würde vieles sicherlich anders laufen. Ich habe voher auch alles durch die rosarote Brille gesehen und dachte mit einem Baby schafft man locker alles und alles ist harmonisch... Ich ,atte ja keine Ahnung, auf was ich mich da einlasse ;-)
Wie ging es euch denn voher, womit habt ihr gerechnet und wie war es dann wirklich?

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Hallo,

ich denke, dass sehr viele sich das schöner und einfacher vorgestellt haben. Die wenigsten davon aber auch zugeben, dass sie sich getäuscht haben. Gauckeln einem doch die anderen und die Werbung immer glückliche Familien vor ...

Also ich dachte auch immer, so schwer und stressig kann das alles doch nicht sein (ich war jahrelang Babysitter von ab 8 Wochen bis 8 Jahre alte Kinder und hab mich immer wieder gewundert, warum die Wohnung so chaotisch war, die Mutter gestresst, der Mann nur auf Arbeit etc.). Aber als ich dann selbst Mutter geworden bin, kam auch bei mir die Ernüchterung. Es ist auch einfach was ganz anderes, plötzlich selbst ein eigenes Kind und das den ganzen Tag und die ganze Nacht um sich herum zu haben. Zudem ist ja jedes Kind anders. Man plant vielleicht etwas und denkt sich, dass muß doch so und so funktionieren, aber man merkt später erst, ob das Kind, dieses Individuum, das auch so mitmacht.

Beste Beispiele bei mir: Ich konnte nie nachvollziehen, wenn einige Mütter berichteten, sie könnten nichtmal in Ruhe duschen gehen. Ich dachte dann, was ist so schwer dran? Nimmt man es mit ins Bad, lässt es zusehen oder eben während es schläft. Tja, aber das ging dann bei mir auch nicht. Sie schrie schon, wenn ich nur hinter der Duschwand verschwand, noch mehr schrie sie, wenn ich das Wasser anstellte.
Alleine geschlafen hat sie nicht, ich mußte mich die ersten Monate immer mit dazu legen. Und sie wurde sofort wach, wenn ich mich wegschleichen wollte.

Dann konnte ich mir eben generell nicht vorstellen, dass die Kinder so schlecht einschlafen bzw. alleine. Wenn ich babysitten war, klappt das bei mir, als fremde Person, ja auch. Tja, aber vielleicht ist auch genau das der Unterschied?! Jedenfalls schlief unsere das 1. Jahr ausschließlich nur bei uns, weil sie schrie und schrie und schrie, wenn sie alleine in ihrem Bett oder gar ihrem Zimmer schlafen sollte. Sie hat sofort gemerkt, wenn ich weg war. Nichtmal mittags schlief sie allein. Ich mußte die erste Zeit immer mit ihr ins Bett und mit ihr aufstehen. Naja, ging solange bis ich dann wieder arbeiten ging ... Wie die Wohnung teilweise aussah, kann man sich dann denken ...

Das sind jetzt nur mal die 2 krassesten Beispiele, sonst wird der Roman zu lang ;-)
Also ich fand das 1. Babyjahr auch sehr schön, aber bis jetzt auch die anstrengenste Zeit (sie wird jetzt 3). Aber ich denke, man muß einfach auch erst in die Rolle hineinwachsen. Beim 2. Kind will man dann vieles anders machen oder ist auch gelassener, was manche Punkte betrifft bzw. hat schon Erfahrung und sieht alles ganz anders.

Man kann aber sicher nicht sagen, nur weil man mit Kindern zu tun hat, ist man der Profi und packt das alles schon. Es ist schon ein Unterschied, wenn man dann selbst ein und SEIN Kind hat!

Liebe Grüße,
Bianca

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Ich habe alles auf mich zukommen lassen. Unser Sohn war und ist ziemlich pflegeleicht. Geschrien hat er eigentlich immer nur dann, wenn er einen triftigen Grund hatte (Hunger oder Pampers voll). Ansonsten hat er mit 5 Wochen durchgeschlafen und bis dahin hatten wir glaube ich so 2-3 mal nachts das Problem, daß er nach seiner Nacht-Flasche nicht wieder schlafen wollte und geschrien hat. Aber ansonste hatten wir keine Schwierigkeiten. Klar, man muß sich alles anders einteilen, aber da muß man halt flexibel sein und was liegenbleibt, bleibt dann halt liegen. Wenn es jemanden stört, der kann`s ja wegmachen.
Wir haben ihn auch von klein an überall mit hinnehmen können. Beispiel: Er war so gut 2 Monate alt, als bei uns im Dorf Schützenfest war. Das ist bei uns im Sauerland DAS Fest im Jahr schlechthin, wo man auch mit der ganzen Familie hingeht. Unser Sohn hat dort im ganzen Gedränge und bei Blasmusik mitten in der Schützenhalle im KiWa gelegen und selig geschlummert.
LG,
Martina

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Das hört sich als würdest Du von meinem Sohn sprechen. Wo kommst Du her ? Bin auch aus dem Sauerland. Aus Marsberg

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Wir kommen aus Arnsberg.
LG,
Martina75

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hallo suny,

elias war zwar kein schreikind im eigentlichen sinne, aber bereits als baby sehr lebhaft, viel wach, hatte einen ordentlichen appetit (die ersten 3 monate alle 11/2-2 stunden an der brust) etc..

auch ich war oft sehr schlapp, lustlos, genervt...

allerdings muss ich sagen, dass ich erst nach 1 jahr wirklich merkte, wie sehr die erste zeit mit ihm an mir gezehrt hat, denn kurz vor seinem ersten geburtstag fuhren wir in den urlaub, den ich dringend nötig hatte. kurz darauf fing ich wieder an zu arbeiten (2 volle tage pro woche), was mir sehr sehr gut tat.

nur allzu oft viel mit in der ersten zeit die decke auf den kopf.

zuvor habe ich immer salopp gesagt: also ich möchte mal 2-3 kinder (das behauptet meine beste, bislang noch kinderlose freundin auch immer), aber ich denke, auch weil ich mich noch beruflich verwirklichen will, es wird bei 1 kind bleiben.

ich mag kinder sehr, aber ich finde, dass man schon relativ stark isoliert ist zuhause, auch wenn man in irgendwelchen gruppen ist.

schliesslich redet man da ja auch nur über brei, windeln und co.

im buch "die mami-falle" von birgit ehrenberg finde ich mich wieder. die frau spricht dinge aus, die oft unter den teppich gekehrt werden, weil es in deutschland (leider) noch das bild von der perfekten mami gibt.

auch muss ich mit bedauern feststellen, dass viele fähige mütter in meinem umfeld ihren job, oftmals unfreiwillig, auf eis gelegt haben. finde ich sehr schade.

lg

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War schon sehr anstrengend. Ich habe voll gestillt, mein Sohn hat bis zum 1. Geburtstag die Flasche verweigert und nichts außer MuMi getrunken. Ich war also diejenige, die nachts immer Dienst hatte.
An sich ist er ein liebes und einfaches Kind, wir haben Glück gehabt. Dennoch war ich in den ersten sechs Monaten nur damit beschäftigt, seine Bedürfnisse und meine Grundbedürfnisse (schlafen, essen, duschen) zu stillen, viel mehr gab es nicht. Dazu noch die Unsicherheiten als neue Mama.
Schön war es auch und es wird immer schöner, jetzt ist er 27 Monate alt. Ich hätte gerne bald ein zweites Kind.
LG Mare

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SChöne FRage...
Ich habe zunächst einmal mit einer tollen geburt gerechnet, das lief schon schief: Ich "wollte" eine Wassergeburt, so ganz in Ruhe etc.#augen daraus wurde dann eine Einleitung, 12 Stunden Wehen und schließlich ein Kaiserschnitt#schmoll mit Kind auf edr Neugeborenenstsation wg Neugeboreneninfektion und ich in einer anderen Klinik wg. dem Kaiserschnitt (es war der reine Horror, sage ich dir).
Dann ging die Zeit mit Rasmus zu Hause los: Er wollte zunächst nur ungern an die Brust, weil er die Flasche vom Krankenhaus gewohnt war:-[ Ich mit dem Kasierschnitt war in einem Schockzustand, habe die Nächte nur schwer aushalten können, wenn Rasmus nciht trinken wollte, aber doch Hunger hatte. Und mein Mann hat schön geschlafen, bis ich ihn dann geweckt habe... #heul Boah, was habe ich anfangs geheult, weil alles anders war, als ich es mir vorgestellt hatte. ABER: Wir haben uns als Familie zusammengefunden, alles ist besser geworden und ich möchte die harte Zeit am Anfang nicht missen...
Also, wer weiß, vielleicht fallen deine Freunde ja nachher aus allen Wolken. Hauptsache, du sagst dann nicht: "Ich habs ja gewußt", sondern packst einfach stillschweigend mit an...:-)
Bei manchen Familien SOLL ja auch alles so gelaufen sein, wie sie es sich erträumt haben#kratz Bei uns war auf jeden Fall alles anders... Bei Mia, unserem 2. Kind war dann tatsächlich ALLES super (bis auf den erneuten Kaiserschnitt#schmoll;-)), also, Übung macht den Meister#huepf

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Unsere Anfangszeit nach der Adoption unserer Tochter war superheftig:
ich bin schon in Afrika erkrankt und als wir zurückgekommen sind, wurde es nicht besser.
Phasenweise ist es mir gut gegangen, dann waren die Schübe, in denen der Infekt immer wieder ausgebrochen ist (Malaria war es nicht) in immer kürzeren Abständen. Erst alle 8 Wochen, dann alle 6 Wochen, dann alle 4 Wochen, dann alle zwei Wochen.
Es ist mir so schlecht gegangen, dass meine Hausärztin mich kurzerhand ins Tropeninstitut überweisen wollte. Eine letzte Immuntherapie hatte sie noch veranschlagt, hätte das nicht geholfen - ich wäre in Würzburg in der Klinik gelandet.
Die Therapie hat glücklicherweise gegriffen, aber ich war im ersten Jahr meines Mutterdaseins alles andere als stabil.
Für mich war es am schrecklichsten, das ich für das Kind nicht 100%ig "Mama" sein konnte.
In den Phasen, in denen es mir gut gegangen ist, habe ich mich dann gleich so verausgabt (ich wollte mein Mutterdasein ja auch "spüren"), dass ich schnell wieder k.o. war.

Wir haben lange, lange überlegt, ob wir ein zweites Kind aufnehmen (haben wir dann getan, aber die Erfahrungen vorher haben mich sehr geprägt und die rosa Brille gab es da nicht mehr!)

Ach ja: nach der Therapie war ich wieder "pumperlgesund".
Zwei Jahre lang hatte ich danach kaum Erkältungen und jetzt bin ich halt ganz "durchschnittlich" mal krank, wie's halt z.B. in der Schnupfenzeit so üblich ist.

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Jetzt auch mal ein positiver Bericht. Unser Start als Familie war viel einfacher, als ich mir vorgestellt habe. Nachdem man ja von allen nur hört, wie anstrengend die erste Zeit ist, habe ich mich da auch drauf eingestellt und wurde dann zum Glück positiv überrascht. Bis auf die Nächte in den ersten zwei Wochen hat wirklich alles problemlos geklappt.
Ich muß aber dazusagen, dass Lukas sehr pflegeleicht ist und ich mich auch von Anfang an nicht so reingestreßt habe wie das viele in meinem Bekanntenkreis getan haben. Aber wie ich reagiert hätte, wenn Lukas viel geschrien, nicht getrunken oder geschlafen hätte, weiß ich auch nicht, dann wäre ich wahrscheinlich auch nicht so cool geblieben. Hab halt einfach Glück gehabt!

LG, Etlejuice

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Hallo Du,

interessante Frage. Wir sind gedanklich an die Zeit nach der Geburt eher pessimistisch rangegangen und dann empfanden wir alles als halb so schlimm. Aber unser Kind ist auch sehr unkompliziert gewesen.
Allerdings hat das Stillen nicht geklappt (will ich jetzt nich näher drauf eingehen) und die Geburt war einfach nur Horror, der in nem NotKaiserschnitt endete.
Ich war anfangs körperlich angeschlagen (Hämatom in Gebärmutter, Abszess an der KS Naht usw.) aber mein Mann hat mich unterstützt und unsere Eltern waren da, deswegen wars ok. Aber ich denke, man vergisst das schlimmste auch wieder. Weil sonst gäbs nur Einzelkinder ;-)!

Ich kann allerdings nicht verstehen, wenn Paare so naiv und unbedarft an die Kinderplanung gehen, denn so ein Wurm, wie toll es auch ist, ihn zu haben, wirbelt im Eilschritt alles durcheinander.

Ich möchte erstmal kein 2. Kind haben und bin froh, dass wir als Familie gut zu einander gefunden haben, trotz des steinigen Weges.

LG ff

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wir haben uns auf blanken horror eingestellt, keinen schlaf, ein dauerschreiendes baby und der haushalt #schock


ich glaube das war auch echt gut so. die kleine ist und war total lieb, schlief anfangs gleich durch, war bis auf soor jetzt noch nie krank etc etc etc

alles in allem hatten wir uns nach wenigen tagen schon an alles gewöhnt und waren positiv überrascht wie toll und easy alles läuft ;-)