Auslandsadoption wirklich ok?

Hallo,
habe gerade einen Bericht über eine Auslandsadoption gelesen,und mir so meine Gedanken gemacht.#gruebel
Tut man den einem Kind aus einem anderen Land wirklich einen Gefallen es in unser rasischtisches Deutschland zu holen...#gruebel
Muß man den nicht als Eltern jeden Tag fürchten das ihr so teilweise teuer erkämpftes
Kind schon im Kiga aber spätestens in der Schule mit Vorurteilen und Gemeinheiten zu kämpfen hat.#schmoll
Was nicht neu ist, Kinder untereinander können manchmal sehr ehrlich und grausam sein.#schock
Es ist ein schwieriges Thema bin trotzdem gespannt auf eure Meinungen oder villeicht sogar Erfahrungen#freu
l.g Katja

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Wo lebst Du denn? "Unser rassistisches Deutschland"? Frechheit! Rassisten gibt es in jedem Land.
Im Kiga meines Sohnes sind Inder, Türken, Afrikaner, Deutsche und alle spielen zusammen. Da gibt es keinen Rassismus.
Meine Cousine und ihr Mann werden demnächst ein Kind aus Thailand bekommen. Natürlich tut man dem Kind einen Gefallen. Schon deshalb, weil es Eltern bekommt, ein Zuhause, Liebe, etc. Denkst Du, es wäre im Heim besser aufgehoben, nur weil es dort keinen Rassismus gibt?#kratz
Sorry, aber Dein Posting finde ich voll daneben...."rassistisches Deutschland"...unfassbar.:-[

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Hallo,
vielen Dank für deine Meinung!#freu

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Insgesamt ist man damit vorsichtiger geworden und versucht eher, die Kinder in ihrem Heimatland gut unterzubringen.

Im Bekanntenkreis meiner Eltern gab es ein adoptiertes Mädchen aus Korea (oder war es Vietnam) das so alt war wie ich. Sie hat als junge Erwachsene an starken Identitätsproblemen gelitten und ist leider kurz nach dem Krebstod ihrer Adoptivmutter an einem alkohol/drogen? bedingen Unfall?/Selbstmord? verstorben. :-(

Klar, niemand weiß, was in ihrem Heimatland aus ihr geworden wäre, aber sie hatte eben leider kein langes glückliches Leben in Deutschland, obwohl ihre Adoptivmutter wirklich lieb war.

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Hallo,
danke für eine wirklich gute aber auch traurige Antwort #liebdrueck

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Kinder, die aus dem Ausland heradoptiert werden kommen meistens aus den schlechtesten Bedingungen. In den Waisenhäusern werden sie bis zu einem gewissen Alter körperlich versorgt und kaum volljährig (manchmal auch früher) sind sie voll auf sich alleine gestellt. Abgleiten in Kriminalität ist da doch vorprogrammiert.

Waisenkindern aus dritte Welt Ländern kann nichts besseres passieren als adoptiert zu werden - nur so haben sie eine wirkliche Chance, etwas aus ihrem Leben zu machen.

Deutschland ist auch nicht rassistischer als jedes andere Land auf der Welt.

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Hallo,

wenn Du Deutschland schon als ein rassistisches Land verunglimpftst, solltest Du auch wissen, wie man "Rassismus" richtig schreibt...

Aber zum Thema:
Grundsätzlich ist ein Kind überall besser aufgehoben als in einem Waisenhaus, insbesondere in den Ländern der 3. Welt, in denen die Zustände teilweise menschenunwürdig sind.
Eltern, die sich zu einer Adoption entschließen (und gerade zu einer Auslandsadoption), tun das nicht leichtfertig und werden alles tun, damit dieses Kind in einer Umgebung aufwächst, in der es Liebe, Geborgenheit und Sicherheit erfährt (und auch Kontakt zum Ursprungsland gehalten wird).

Dazu kommt, dass Auslandsadoptionen recht kostspielig sind, da sie z.B. mit hohen Reisekosten verbunden sind.
D.h. dass sich nur ein "gewisses" Klientel dieses Adoptionen "leisten" kann (die wiederum aus verschiedensten Gründen von der Adoption deutscher Kinder Abstand nehmen - würde jetzt zu weit führen warum).
Das hat zur Folge, dass die Kinder in einem Unfeld aufwachsen, in dem es nicht ungewöhnlich ist, dass es adoptierte Kinder aus allen möglichen Ländern gibt (und ein Umfeld, in dem es keine rassistischen Tendenzen gibt!).

Und zum Thema "Kinder können grausam sein":
Kindern ist es im Allgemeinen völlig egal, ob ihr Spielkamerad schwarz, gelb oder rot-grün-gestreift ist!
Wenn überhaupt plappern Kinder die Sprüche von Eltern nach, aber wie schon gesagt, diese adoptierten Kinder werden sich weniger/kaum in einem Umfeld bewegen, in dem es solche Eltern gibt, bzw die das laut äußern würden.

In diesem Sinne,
juliafranziska, die zwei Cousinen aus Indien hat und noch eine Menge mehr adoptierte Kinder aus dem Ausland kennt.

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Hallo,
1. Danke für den Rechtschreibtip #freu

2. Wenn Du ein wenig die Medien verfolgst, gibt es sehr wohl Bsp. für die Ausländerfeinlichkeit in Deutschland.( hab mich villeicht etwas unglücklich ausgedrückt...)#augen

3.muss ich dir nach einer fast 9 jährigen Erfahrungszeit mitteilen das Kinder sehr wohl schon untereinander gemein sein können(ab einem bestimmten Alter!)

Das geht bei den banalsten Dingen los z.b du bist aber dick,zu klein,zu dünn usw.
und ich denke da werden mir andere Mamas zustimmen. Und glaube mir , jede Mama möchte in solchen Situationen nur das beste für ihr Kind.

In diesem Sinne vielen Dank für deine Meinung
l.g Katja#freu


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Sicher will jede Mutter das Beste für ihr Kind…
was heißt das?
Paare, die sich nach einem Kind sehnen und bereit sind ihre Liebe an ein Kind aus der dritten Welt zu verschenken sollen das nicht tun, weil es vielleicht mal Situationen gibt, die für das kind unangenehm sind?? Und das Kind in seinem Elend belassen, obwohl es hier Chancen auf ein gutes Leben hat???#kratz
Besser hungern und keine Eltern haben als sich mal ein paar hohle Bemerkungen anzuhören? Na ob das der Weisheit letzter Schluß ist? Wohl eher nicht!
Mein Sohn (selbst halber Tunesier) kam auch letztens aus dem KiGa und erzählte ganz stolz es dürften nur deutsche Kinder in die Puppenecke…da hab ich mich auch gefragt, was das wohl soll. Gruß an die Eltern, deren Kinder solch einen Blödsinn verzapfen!
Wichtig finde ich dem Kind Selbstbewußtsein beizubringen, damit es in solchen Situationen kontern kann!
Und ja, sicher gibts auch in diesem Land Rassismus, da kann ich auch Liedchen von singen…aber ich denke den gibts überall!
Mili

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Ich persönlich würde kein Kind aus dem Auland adoptieren für mich hat sowas immer einen bitteren Beigeschmack da das ganze sehr viel Geld kostet und ich immer das Gefühl hätte ich würde mir ein Kind kaufen und sowas finde ich eine schreckliche Vorstellung. In unserem Bekantenkreis gibt es einige Kinder die so nach Deutschland gekommen sind, viele von denen sind schon älter und ich glaube nicht das alle hier so unendlich glücklich sind. Dumme Bemerkungen gibt es sicher immer wieder vor allem wenn die "Eltert" und die Kinder so überhaupt keine Ähnlichkeiten haben. Auch glaube ich nicht das man den Kindern einen großen Gefallen tut, sie werden ja nicht gefragt ob sie das überhaupt wollen. Man sollte lieber dafür sorgen das sie in ihren Heimatländern in ihrer eigenen Umgebung behütet aufwachsen können und sie nicht ans "andere Ende der Welt" verschleppen und ihnen ihre eigene Kultur und Geschichte vorenthalten.

LG
visilo

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Hallo,

"und sie nicht ans "andere Ende der Welt" verschleppen und ihnen ihre eigene Kultur und Geschichte vorenthalten."
>>> Genau das tun verantwortungsvolle Adoptiveltern NICHT.
Die ich zum Beispiel kenne, fahren jedes Jahr mit ihren Kindern nach Indien, damit die Kinder eine Verbindung zu ihrem Urspungsland haben.
Auch haben meine Cousinen noch nie auch nur eine dumme Bemerkung bekommen (in ihrem Umfeld gibt es an die 15 aus dem Ausland adoptierten Kinder) - witzigerweise wohnen sie zur Zeit sogar in Peking, wo sie überhaupt nicht auffallen, da sie aus Nordindien stammen und sehr asiatisch aussehen.
Des weiteren unterstützen diese Eltern die Waisenhäuser, aus denen die Kinder stammen, sehr großzügig (auch bei meiner Hochzeit war z.B. die Kollekte für das Waisenhaus, aus dem meine Cousinen stammen, bestimmt).

"wenn die "Eltert" und die Kinder so überhaupt keine Ähnlichkeiten haben"
>>> Aufgrund genau dieser Angst, nämlich dass es dumme Bemerkungen geben könnte (dabei ist die Gefahr noch nicht einmal real, sondern die Angst wird von Leuten wie Dir geschürt - DAS SIND übrigens VORURTEILE!!!), werden vermehrt Kinder aus Kolumbien und den osteuropäischen Ländern adoptiert.

Zum Rest Deines Posting sage ich mal nichts, m.E. wimmelt es nur so vor Vorurteilen, uninformierten Halbwahrheiten und romantischen Vorstellungen ("in ihrer eigenen Umgebung behütet aufwachsen können") bar jeder Realität.

Außerdem solltest Du Dir vielleicht mal überlegen, warum so viele Eltern schlicht und ergreifend "gezwungen" sind, im Ausland zu adoptieren (wobei es sich dann wiederum nicht alle leisten können, so gerne sie würden!).
Mit KAUFEN hat das wahrlich nichts zu tun - da es um die Reisekosten geht.
Eine andere Behauptung ist schlicht und ergreifend verletztend für die Adoptiv-Eltern und unterste Schublade.

In diesem Sinne,
juliafranziska

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"Auch glaube ich nicht das man den Kindern einen großen Gefallen tut, sie werden ja nicht gefragt ob sie das überhaupt wollen."
Stimmt, sie wollen lieber in einem Waisenhaus aufwachsen, keinerlei Rückhalt einer Familie erfahren und später völlig auf sich alleine gestellt sein.

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Rassistisch?

Also, meine Kleine geht auf das Gymnasium. In ihrer Klasse sind (Nur Aufzählung, es können also Mädchen oder Jungen sein)1 Pole, 1 Türke, 1 Grieche, 1 Norweger, 1 Schwede, 1 Koreaner, 1 Tscheche der Rest von 26 (ursprünglich waren 36 Kinder in der Klasse aber es wird gnadenlos ausgesiebt) sind deutsche Kinder, aber das jemand wegen Herkunft oder anderswie verleumdet wird, das gibt es definitiv nicht. Ich hatte ALLE Kinder schon im Haus!
Also, Rassismus ist hier nichtbekannt! Da musst du schon eher weiter östlich oder tief südlich blicken!

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Wir haben unsere Tochter 1999 in Kenia adoptiert, sie ist inzwischen 9 Jahre alt und es geht ihr hier in unserem bunten und multikulturellem Deutschland gut :-).
Sicher gibt es immer wieder mal "doofe Sprüche", aber sie kann sich sehr gut zur Wehr setzen.
Fährt man bei uns hier zwischen Fürth und Nürnberg mit der U-Bahn, sind immernoch andere Afrikaner unterwegs.
Als mal vor ihr ähnliches geäussert wurde, wie in diesem Posting, fragte sie den Skeptiker, ob er ihr denn ein Leben in Deutschland nicht gönne.
Wir haben auch ein deutsches Pflegekind mit dunkler Haut - dunkelhäutige, angenommene Kinder sind nicht immer aus dem Ausland ;-).

Die Zustände, aus denen unsere afrikanische Adoptivtochter kommt (sie wurde nach der Geburt entsorgt und halb tot gefunden) haben wir einen Monat in Kenia erlebt, ich habe hier vergleichbare Bilder aus Haiti (auch dort finden Auslandsadoptionen statt), schau Dir mal die Bilder an und entscheide selbst.
In Kenia kamen auf 18.000 verlassene Kinder 3 kenianische Adoptivbewerberpaare, auch Patenschaften decken den Bedarf nicht ab.

Hier ein paar Eindrücke, die mit unseren in Kenia durchaus vergleichbar sind:

Wohnumgebung:
http://www.haitichildren.com/message/two.htm

Kind im Kinderheim:
http://www.haitichildren.com/message/four.htm

Noch ein Kind:
http://www.haitichildren.com/message/eight.htm

Findelkind ähnlich wie bei meiner Tochter:
http://www.haitichildren.com/message/fourteen.htm

Kinder, die es nicht geschafft haben:
http://www.haitichildren.com/message/fifteen.htm
(In Kenia entsorgt die Müllabfuhr die Kinder einmal pro Woche, solange bleiben sie in der Leichenkammer)

http://www.haitichildren.com/message/sixteen.htm


Ich bin nicht der Meinung, dass man diesen Kindern etwas Schlimmes angetan hätte, wären sie nach Deutschland adoptiert worden.

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Die bilder sehen echt schlimm aus!

Wenn ich später Kinder möchte und keine Kriegen kann, dann wäre es mir eigentlich egal, aus welcher Kultur das Kind kommt, hauptsache es ist gesund (nun das kann man ja auch erst nie wissen)!

nunja

Schönen Tag noch

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Für uns war die Auslandsadoption die "erste Wahl" - wir hätten durchaus (früher oder später, evtl. mit etwas Nachhilfe) leibl. Kinder zeugen können, aber ich war sehr lange Menschenrechtsaktivistin und mein Herz hing gerade deswegen an einer Ausladsadoption, obwohl wir im Inland hier auch sehr gute Chancen gehabt hätten (es wäre schneller und unkomplizierter gegangen).
Dafür haben wir dann noch ein Pflegekind aus Deutschland aufgenommen....auch dunkelhäutig.

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Gegenfrage.

Haben deutsche Kinder kein gutes Zuhause verdient? Warum ein Kind aus dem Ausland herholen wenn es hier doch genug Kinder gibt denen es scheisse geht?

Aber da ist man ja gleich wieder rassistisch. :-[

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Meine Pflegetochter ist deutsch :-).

Leider gibt es nicht genug Eltern, die hier auch Pflegekinder aufnehmen, die Adoptivkinder werden hier sehr schnell vermittelt.

Wenn Du gerne ein Pflegekind aufnehmen würdest, würdest Du einen grossen Dienst erweisen - ich gebe Dir gerne entsprechende Adressen, an die Du dich wenden kannst!

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Würde ich gerne. Aber wie gesagt es heisst ja Pflegeeltern. Ich bin seit kurzem alleinerziehend und muss erst mal kucken wie ich das alles auf die Reihe bekomm. Aber wenn ich mal wieder einen Partner haben sollte und wir dem Kind dann das geben könnten was es braucht dann werde ich mich sicher melden.

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Ich weiß leider von meinem Chef, der mit einer Chinesin verheiratet ist, dass dessen Tochter regelmäßig in der Grundschule verprügelt wurde. Dann kamen sogar von Eltern Sprüche wie "Selber schuld, warum heiraten Sie auch keine arische Frau!" Das ist natürlich absolut unterste Schublade, aber leider Alltag!

Ich sehe ein noch größeres Problem bei Adoptionen. Man stülpt dem Kind einfach eine andere Identität über. Ich denke
die Eltern übernehmen eine sehr große Verantwortung, dass Kind so aufwachsen zu lassen, dass es auch seine eigenen Wurzeln kennt, sonst wird es sich immer als "halber Mensch" fühlen. Meine Schwiegermutter ist adoptiert, und weint heute noch (68) weil sie nie Ihre Eltern kennengelernt hat. Ein guter Freund ist nachdem er erfahren hat, dass er adoptiert ist in ein tiefes Loch gefallen, und es hat sehr lange gedauert (20 Jahre) bis er damit klargekommen ist. Und es waren "innerdeutsche Adoptionen". Zu dem Thema gibt es ein ganz tolles Buch "Ohne Wurzeln keine Flügel" von Hellinger. Vielleicht liest Du das mal.

Wenn man den Kindern helfen möchte, dann kann man doch auch eine Patenschaft übernehmen. Ich habe seid 2 Jahren ein Patenkind zusammen mit einer Arbeitskollegin in Mosambiqu. Das Kind bekommt so eine Schulausbildung, Essen, med. Versorgung... So ist der Familie, dem Dorf und hoffentlich auch bald, wenn es genug Patenschaften gibt dem Land geholfen! Eine Hilfe zur Selbsthilfe!

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Zu Hellinger gibt es einen sehr guten Artikel von Fr. Irmela Wiemann (Adoptionsexpertin):

http://www.familienaufstellen.org/criticism/wiemann.htm


Ansonsten kann ich nur ermutigen, hier im eigenen Land mit anzupacken - Pflegefamilien werden dringend gesucht!

http://www.familienaufstellen.org/criticism/wiemann.htm

Also....einfach mal am Jugendamt vorsprechen und den Kindern hier im Land helfen!