Gestörtes Mutter-Tochter-Verhältnis! Was tun?

Hallo,

Kurzer Randinfo: ich bin 25 Jahre alt, frischgebackene Mama. Ich lebe derzeit noch bei meinen Eltern. Meine Eltern sind seit 29 Jahren verheiratet. Beide hatten eine traumatische Kindheit. Mein Vater musste schon früh von zu Hause weg und ist ohne Vater aufgewachsen. Meine Mutter hat eine gestörte Bindung zu ihren Eltern, vor allem meinem Opa.

Ich und meine Mutter hatten schon immer ein komisches Verhältnis. Es gibt Tage, wo man sich super versteht und miteinander da lacht, und dann gibt es Phasen, wo es richtig knallt.

In der Pubertät war es ziemlich kompliziert, da ich sehr rebelliert habe gegen die strengen Anweisungen meiner Eltern. Hauptsächlich hat es mit meinem Vater gekracht.

Jetzt, wo ich älter geworden bin, gerate ich immer wieder an meine Mutter. Sie ist ein sehr komplizierter Mensch. Ich weiß nicht, ob es typische Anzeichen von Narzissmus sind, aber es dreht sich hauptsächlich um ihre emotionale Gefühlslage. Wenn ihr etwas nicht passt, dann involviert sie jedes Familienmitglied. Sie stichelt jeden Tag. Sie muss alles wissen. Sie geht immer nur vom Schlimmsten aus. Sie kritisiert jede Entscheidung, die ich treffe. Wenn sie traurig ist, ignoriert sie. Sie beschuldigt mich immer wegen unnötigen Sachen lügen. Sie reflektiert ihre körperlichen Unsicherheiten auf mich. Sie spielt gegeneinander aus.

Jetzt, wo ich Mutter geworden bin und in der Schwangerschaft, sind wir sehr oft aneinandergeraten, da sie ein Problem mit meinem Freund, mit seiner Herkunft, mit der Art und Weise wie seine Familie mit Sachen umgeht, hat. Obwohl es nicht mal schlechte Dinge sind. Mein Freund unterstützt mich, wo es geht. Hört mir immer zu und war mir eine riesige Stütze in der Schwangerschaft. Mein Vater ist oft ruhig und hält zu mir, aber er kann halt auch nicht gegen meine Mutter, da sie beide auch ein komisches Verhältnis haben.

Beispiele: Ich ziehe jetzt aus und und sie lässt es so darstellen, als hätte ich extra alles gemacht, um Hauptsache weg von denen zu sein. Sie stichelt jeden Tag, dass ich eh nicht vorbeikomme, dass ich eh nur Traditionen von der Kultur meines Partners annehme, das meine Tochter nur seine Sprache lernt etc. Dann geht es um meine Kindheit, ich habe eh immer nur gelogen und habe nichts gemacht wie es denen passt, dann Sachen wegen meines Körpers, wenn ich nicht abnehme, wird mein Partner mich verlassen etc.

Die letzten Wochen war alles okay, ich war für sie in einer schwierigen Zeit da, und jetzt wo alles besser wird, provoziert sie mich schon wieder.

Was soll ich nur tun? Es hat vieles in meinem Leben beeinflusst. Die Art und Weise wie ich Sachen erledige, wie ich mit Menschen umgehe, mit meinen eigenen Gefühlen. Ich weiß wenn ich ausziehe wird’s leichter, aber wie ich sie kenne werden immer wieder neue Gründe und Provokationen aufkommen. Ich will nicht den Kontakt abbrechen, aber wie komme ich aus diesem Teufelskreis raus?

1

Ausziehen, dich abnabeln, den Kontakt zu deiner Mutter reduzieren und mit deiner Familie (damit meine ich deinen Partner und dein Kind) ein neues Leben aufbauen. Ohne die ständige Einmischung von deiner Mutter.
Du bist jetzt eine Mama, das heißt deine Priorität ist dein Kind.

2

Okay, aber eine Frage: ich will das meine Tochter eine schöne Bindung zur Oma und Opa hat, ich will das alles harmonisch ist und ich kann es einfach nicht abstellen, dann alles einfach runterzuschlucken.

3

Glaubst du denn, dass deine Mutter eine Bereicherung für das Leben deines Kindes wäre?

weitere Kommentare laden
8

Was sie da macht ist dass sie dir mit grundlosen und vornweggegriffenen Vorhaltungen eine Latte vor die Nase hält. In der Hoffnung dass du der Karotte folgst und drüber springt.

Du kommst nie... Um das zu entkräften sitzt du bei ihnen aufm Schoss.
Das Kind wird kein Deutsch sprechen. Um das zu entkräften wirst du Garten-Zwerge im Kinderzimmer verteilen etc.

Stell auf Durchzug. Zieh aus. Findet eure Form und Frequenz von Kontakt.
Und... Dosiere die Infos, die sie bekommt gut und weise. Ihr habt Donnerstag schon was vor - und nicht: Es ist Zuckerfest. Wir gehen fastenbrechen. Angriffsfläche minimieren. Konsequent ihre vorgehaltene Latte ignorieren.
Wenn sie merkt dass diese Methode nicht funktioniert... Wird sie sie lassen und neue probieren. Ob die besser sind? Keine Ahnung. Just try.

9

Nur zum besseren Verständnis. Dein Kind lernt kein deutsch und ihr lebt in Deutschland?
Das ist das Einzige, wozu ich auch was sagen würde, der Rest wäre mir egal.
Wie schwierig das ist, erlebe ich gerade bei den Kindern meiner eriträischen Nachbarsfamilie. Eltern reden mit ihnen nur in der eigenen Sprache und eine Nachbarin ist buchstäblich dauerbeschäftigt, die täglichen Kindergartenprobleme mit 2 Kindern für sie zu bewältigen.
Die Fam. ist übrigens sicher schon 6 oder 7 Jahre hier.
LG Moni

10

Meine Mutter war ähnlich. Ich würde mal sagen - du musst wesentlich mehr tun, um dich abzunabeln. Ich hab damals eine Therapie gemacht. Das hat mir geholfen um mir nicht mehr ein schlechtes Gewissen einreden zu lassen, und den Manipulationen widerstehen zu können. Das ist wohl der erste Schritt. Aber wenn man zu nah dran ist, ist es schwierig, nicht wieder in diese Falle zu gehen und man kann sich nicht wirklich freimachen davon. Also würde ich empfehlen, weg zu ziehen. In eine andere Stadt. Ich bin damals sogar in ein anderes Land gezogen. Wir haben meine Eltern dann einmal im Jahr besucht, und alle zwei Wochen telefoniert. Mein Vater war auch ein ruhiger, der nicht wirklich Stellung bezogen hat.

Deine Kinder werden auch eine Beziehung zu den Grosseltern haben, wenn ihr nicht in der gleichen Stadt lebt. Schlimmstenfalls könnte deine Mutter ja auch Enkelkinder manipulieren.

11

Was ich ihr sagen würde:

Ich verstehe deine Sorgen, mir ist es wichtig, dass (Name des Kindes) gut aufwächst, unsere Tradition mit nimmt, weil er muß hier auch glücklich sein, )Ich möchte auch, dass das Kind ein gutes Verhältnis zu seinen Großeltern, also zu euch hat, deshalb würde es mich freuen, wenn ihr es öfter seht und auch gerne Zeit mit dem Kind verbringt. Bloß weil ich ausziehe, ehißt das nicht, dass ich weg bin. Ich bleibe in eurer Nähe und werde auch immer eure Tochter bleiben, genau so wie ...... immer euer Enkelkind bleiben wird.