Ich möchte mein Baby den Schwiegereltern nicht auf den Arm geben

Hallo,

ich kann es gar nicht richtig beschreiben aber ich möchte nicht das meine Schwiegermutter mein Baby auf dem Arm hält.
Schon am Ende meiner Schwangerschaft habe ich dazu Horrorgedanken entwickelt und bekomme immer richtig Schweißausbrüche wenn ich meine Schwiegereltern sehe. Mein Baby ist jetzt aktuell12 Wochen alt.
Ich muss dazu sagen das ich zu meinen Schwiegereltern keinen großen Bezug habe. Man hat sich halt einfach nur ab und zu mal gesehen aber eine richtige Beziehung ist dabei nicht entstanden. Ich stand denen immer neutral gegenüber.
Schon im Krankenhaus hätte sich meine Schwiegermutter am liebsten auf mein Baby gestürzt aber da waren mein Mann und ich uns noch einig das sie jetzt noch keiner halten soll. Das wurde nie wirklich akzeptiert. Bei jedem Treffen oder Telefonaten ging es ständig darum das sie die kleine auf den Arm nehmen wollen. Jetzt versuchen sie es sogar über meinen Mann und wollen das er mich dazu bringt das ich die kleine in deren Arme gebe. Ich fühle mich total in die Enge gedrängt und gezwungen.
Die Schwiegermutter möchte auch am liebsten das Baby füttern und wickeln und quasi alles machen. Ich möchte das nicht. Ich vermute das durch diesen Zwang ich eine Antipathie entwickelt habe und deswegen noch viel weniger möchte das sie die kleine auf dem Arm bekommt.
Natürlich löst das in meiner Partnerschaft langsam Probleme aus. Mein Mann möchte das jetzt auch von mir erzwingen, da er ja auch ständig von seiner Mutter spitzen bekommt und es einfordert.

Ich werde nun auch als nicht normal abgestempelt und das ich mir psychologische Hilfe suchen soll. Das finde ich auch nicht gerade toll.

Kann mich jemand verstehen und mir Tipps geben wie ich das Problem lösen kann?

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Auch wenn ich dich verstehen kann, da ich in der ersten Babyzeit ähnliche Gefühle hatte - das sind DEINE (oder MEINE) Gefühle und deshalb ist es an uns selbst, daran zu arbeiten.

Weder die Schwiegereltern noch das Baby können etwas dafür. Es sind die liebenden Großeltern, die sich über ihr Enkelchen freuen und dieses gern mit ihrer Liebe überschütten möchten. So wie du das auch möchtest.

Es ist schön für dein Kind, dass es so geliebt und innig in der Familie aufgenommen wird. Großeltern, die sich kümmern, sind toll. Ich habe meinen Opa aus tiefstem Herzen geliebt, er war mir einer der wichtigsten Menschen auf der Welt.
Nimm deinem Kind nicht die Chance auf eine so tolle Bindung, nur weil du wegen deiner Gefühle alle vor den Kopf stößt und sie sich dann vielleicht gar nichts mehr trauen.

Dein Kind ist ein eigenständiger Mensch und hat ein Recht auf Oma und Opa bzw die Familie. Solange das Baby sich auf dem Arm der Verwandten nciht unwohl fühlt, solltest du wirklich tief durchatmen und die Löwenmamahormone nicht gewinnen lassen ;)

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Sehr schön geschrieben ohne der TE eins aufs Dach zu geben. 🙌🏻 Mir fiel es am Anfang auch sehr schwer, aber man ist für seine Gefühle verantwortlich und wie man damit umgeht, nicht die Anderen.

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... und passend dazu ein Zitat aus einem bekannten Gedicht:

"Deine Kinder sind nicht deine Kinder. Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selbst.
Sie kommen durch dich, aber nicht von dir, und obwohl sie bei dir sind, gehören sie dir nicht. Du kannst ihnen deine Liebe geben, aber nicht deine Gedanken, denn sie haben ihre eigenen Gedanken."

Wenn das Klammern schon so extrem losgeht, wenn das Kind gerade mal 3 Monate alt ist und die Löwenmama ihre Wünsche über alles stellt (auch über die Wünsche des VATERS), dann ahne ich nichts Gutes für die Kitazeit, die Pubertät und was da noch so alles kommt. Die Schwiegereltern tun mir leid, es ist sicher sehr verstörend, wenn man dem Enkelkind nicht nahe sein darf.

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Darf denn niemand dein Baby halten oder ausschließlich die Schwiegereltern?

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Ausschließlich die Schwiegereltern

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Mal abgesehen davon das ich deine Gefühlslage nachvollziehen kann, kann ich aber auch deinen Mann verstehen.
Wenn nur seine Eltern es sind, ist es ja verständlich das es ihm aufstößt… vielleicht einfach mal zusammen setzen und über deine Gefühle sprechen? Ich finde es sollte Verständnis auf beiden Seiten herrschen. Es sind schließlich ebenso die Großeltern.
Auch wenn sich inzwischen eine Blockade aufgebaut hat, würde ich dem ganzen wenigstens eine Chance geben.
Du kannst es immer noch abbrechen. Aber ist es denn nicht auch was schönes wenn man sieht wie das eigene Baby so sehr geliebt wird von allen Omas und Opas? 🥰
Ich drück dir/ euch die Daumen das ihr eine Lösung findet mit der ihr alle einverstanden seid ❣️

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Hmmm schwierig. Ist es grundsätzlich so oder betrifft es nur die Großeltern? Welche Gründe hat das? Welche Gefühle hast du dabei? Hast du Angst, dein Kind teilen zu müssen? Bitte nicht falsch verstehen, das sind keine Unterstellungen. Ich stelle bewusst fragen, um deine Gefühlswelt zu verstehen.
Ja, du hast keinen innigen Bezug zu ihnen, aber das hat ja nichts mit der Beziehung zu ihrem Enkelkind zu tun. Solange sie dir nichts böses getan haben, finde ich es etwas überspitzt.
Dürfen sie nie mit der/dem kleinen spielen?

Bearbeitet von arsekil
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Was bin ich froh, dass meine Schwiegertochter mir meine Enkelin direkt beim ersten Treffen sofort auf den Arm gab... ohne, dass ich fragen musste.
Was wünschst du dir von den Schwiegereltern? Desinteresse, keine Gefühle zu ihrem Enkelkind?
Finde ich traurig.
Spring über deinen Schatten.

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So sollte es im Besten Falle sein!

Meine Schwiegermama durfte unsere Maus wie unseren Sohn auch auf den Arm nehmen!

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"Meine Schwiegermama durfte unsere Maus wie unseren Sohn auch auf den Arm nehmen!"

Ich selbst habe sogar ein Problem mit dem Wort "durfte". Ich als Mutter habe mich NIE in der Rolle gesehen, einem sehr engen Familienmitglied oder Freund es "erlauben" zu müssen. Ein Baby schafft es auch für sich selbst zu "sprechen". Wenn es sich unwohl fühlt, dann weint/schreit es. Manchmal schafft die Person das Baby zu beruhigen und wenn nicht, geht es zurück zur Mutter oder zum Vater.
Ein Baby ist kein Gegenstand, den man besitzt und entsprechend eine Erlaubnis erteilen muss.

Ich habe leider die Erfahrung gemacht, dass die Kinder, deren Eltern Umgänge in der Familie reglementiert haben, die Kinder sind, die keine wirklich enge Bindung zu ihrer restlichen Familie aufbauen konnten, bzw. die restliche Familie zu ihnen. Das ist tatsächlich nicht schön. Mein Sohn hat unglaublich davon profitiert, dass die Großeltern, Tanten, Onkel, Freunde ohne Berührungsängste mit ihm Umgang hatten. Er ist dadurch in einem Umfeld mit sehr viel Vertrauen und dem Gefühl, geliebt zu werden, aufgewachsen. Er ist mittlerweile 15 und es ist sehr schön zu sehen, mit welchem Vertrauen und Selbstbewusstsein er durch die Welt geht. Egal wo er hingeht, wird er mit großer Freude empfangen und er genießt das auch.
Ich habe den direkten Vergleich mit den Kindern meiner Schwägerin. Jeder in der Familie ist zu den Kindern distanzierter, obwohl sie auch mittlerweile älter sind (13, 12 und 8). Keiner traut sich so richtig, den Kindern "zu Nahe" zu kommen. Wir alle mögen sie, aber keiner weiß, wo die Grenzen der Kinder sind, wie offen und locker man mit ihnen sprechen kann, ob man sie einfach mal umarmen darf. Ich weiß nicht genau, wie ich das beschreiben... Es fehlt irgendwie das Entspannte, Lockere...

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Gelten diese Regeln auch für deine Eltern?

Wenn die Schwiegereltern nicht gewalttätig oder bösartig sind, wie ein Ascheimer, nach Cannabis oder Alkohol stinken, wüsste ich keinen plausiblen Grund, warum sie dem Kind nicht zu nahe kommen dürfen.
Hinzu kommt, es ist nicht nur deines und sie sind die Eltern deines Mannes, oder haben sie ihn so schwer misshandelt, dass du Angst um dein Kind haben musst?

Ich verstehe völlig, wenn man sein Kind nicht fremd betreuen lassen will über Stunden hinweg, aber auf den Arm nehmen? Was ist daran so schlimm?

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Hallo,

die wichtigste Erkenntnis Kinder sind kein Besitztum der Mutter. Nachdem ich davon ausgehe, dass das Kind nicht vom Klapperstorch vorbeigebracht wurde, sondern den halben Chromosomensatz deines Mannes besitzt, darf dein Mann euer Kind seiner Mutter auch in den Arm legen.
Empathisch Antworten kann ich bei diesen immer wieder kehrenden Threads bzgl. Schwiegermütter und MEIN Baby/Kind nicht. Frauen beginnen mit ihrer selbstgerechten, egoistischen Art die Gesellschaft gegen die Wand zu fahren. Diese Frau hat einen wunderbaren Menschen geboren, erzogen etc. den du dir als deinen Partner und Vater eures Kindes ausgesucht hast. Dieser Mann liebt sicherlich seine Mutter und seine Mutter liebt ihren Sohn und wird vom weiteren Leben ausgeschlossen, weil die Schwiegertochter das teilen scheinbar nicht gelernt hat.

Viele Grüße

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Ganz genau!
Was ist bloss los mi den Mama`s?

Wieso dürfen die Eltern von dem Mann den Du liebst es nicht aufm Arm nehmen???

Es sind Oma und Opa!!!
Unglaublich!

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"Frauen beginnen mit ihrer selbstgerechten, egoistischen Art die Gesellschaft gegen die Wand zu fahren"

Was ist das denn für eine Aussage?!

Stimmt genau, unsere Gesellschaft hat keine anderen Probleme als Mütter, die auf ihre Gefühle und Bedürfnisse achten. Auch wenn die Konsequenzen, die aus den Gefühlen in diesem Beispiel gezogen werden, natürlich sehr drastisch sind und nochmal reflektiert werden sollten. Aber so eine Aussage ist definitiv Käse.

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Die Schwiegereltern werden sich nicht in Luft auflösen. Sie drei Monate hinzuhalten finde ich auch arg. Sehr sogar. Was soll den passieren, wenn sie das Baby halten?
Und vor allem wie lange willst du das noch machen?
Es sind die Eltern deines Mannes und ich finde es von deinem Mann völlig legitim etwas so banales von dir einzufordern. Es ist auch sein Kind, auch er darf entscheiden.
Er hat jetzt lange genug die Hand drüber gehalten, findest du nicht?
Stell dir vor du wirst Oma und darfst dein Enkelkind nicht halten. Wie würdest du das finden?
Ja, du hast tatsächlich ein Problem.
Umziehen auf Nimmerwiedersehen werdet ihr wohl nicht. Also was bleibt dann noch?

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Ich kann es komplett nachvollziehen, da es mir genau so ging. Und gerade wenn das Baby noch so klein ist und du frisch Mama, ist das auch berechtigt. Das ist dein Schutzinstinkt als Mama. Inzwischen hat sich das gelegt, aber es darf immer noch niemand aus der Familie die Kinder wickeln, außer mein Mann und mir.

So lange die Kinder es nicht ausdrücklich wünschen, bleibt es auch dabei.
Und wenn die Kinder es eindeutig signalisieren, dass sie wieder zu Mama oder Papa wollen, sage ich es der Person auch und nehme ihnen meine Kinder direkt ab.

Ich finde dein Verhalten absolut nicht falsch. Ein Oma oder ein Opa hat auch kein Recht dazu, dein Kind zuhalten. Woher soll dieses Recht kommen?!
Wenn du dich unwohl fühlst ist das ok und sollte respektiert werden, denn du bist auch das Sprachrohr deines Kindes. Frag doch nächstes Mal, ob XY auch bei jedem auf den Arm will bzw. in den Arm genommen wurde.
Und wie andere hier schreiben, dass das Kind so keine Beziehung zu den Großeltern aufbaut, ist Quatsch. Dein Kind ist 12 Wochen alt. Das kommt später, wenn sie richtig sehen und wahrnehmen können.

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"Ein Oma oder ein Opa hat auch kein Recht dazu, dein Kind zuhalten. Woher soll dieses Recht kommen?! "

Ja, wer hat denn dann ein Recht darauf, das Kind zu halten? Der Vater? Die Mutter?
Oder ist das Wort "Recht" nicht überhaupt völlig unpassend?
Da ist ein kleiner Mensch, niemand hat da ein Recht auf irgendwas, bzw dieser kleine Mensch hat das Recht darauf, dass er geliebt wird zwar auch von Oma und Opa, nicht nur von seiner Mutter.

Dieses Besitzdenken sollte man als Elternteil sofort ablegen. Man hat kein Recht auf das Kind, man darf es nur ein bisschen beim Großwerden begleiten.

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Ja, Mama und Papa haben das Recht etwas für ihr Kind zu entscheiden, denn Sie sind die Sorgeberechtigten. Und wenn Sie ein ungutes Gefühl haben bzgl. ihres Kindes oder ein bestimmtes Verhalten eines Familienmitgliedes als nicht gut befindet, dann hat man als Elternteil das Recht den Großeltern etwas zu verweigern.

Ich musste mir von meinem Vater auch schon anhören, dass er als Opa "das Recht" auf XY bei seinen Enkel hat, denn er wäre schließlich der Opa.
Ich finde so etwas übergriffig.

Ich glaube einfach, dass es hier zwei Lager gibt und die werden sich nicht einig. Wenn es für die einen ok ist, das Kind aus den Händen zu geben, dann ist es für sie ok und anders rum. Aber sich gegenseitig zu verurteilen, als psychisch gestört und krank zu bezeichnen, zur Scheidung zu raten...geht gar nicht

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Ganz simpel: *du* entscheidest, was *du* willst. Und dann stehst du zu deiner Meinung, egal welcher Wind dir ins Gesicht bläst. Als Mutter des Kindes und als Mensch mit Grundrechten darfst du jederzeit frei sagen was du denkst.

Du sagst deinem Mann, dass er dich nicht überzeugen kann, das Baby aus dem Arm zu geben. Du beschreibst, dass du Schweißausbrüche hast und Angst bekommst. Das ist deine Begründung und er kann dich nicht zwingen deinen Standpunkt zu ändern.
Du bist nur deinem Mann gegenüber verpflichtet, sonst niemanden. Auch dein Mann ist seinen Eltern nichts schuldig.

Wenn er sich von deiner Meinung und deinem Einfluss befreien will, dann bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich von dir zu trennen. Eine andere Lösung wird es für Euch langfristig nicht geben, wenn ihr euch nicht einig werden könnt. Wenn er mehr zu seiner Familie steht, dann Bitteschön.

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Und der Vater darf nichts bezüglich des Kindes entscheiden, obwohl er an der Entstehung des Kindes beteiligt war? Seltsame Auffassung von Elternschaft.

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Schön geschrieben!

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