Zweites Kind? Ja oder Nein?

Mir ist bewusst, dass diese Entscheidung niemand für uns treffen kann. Dennoch helfen uns vielleicht eure Kommentare unsere Gefühle und Argumente etwas zu sortieren.

Wir wollten immer zwei bis vier Kinder. An ein Einzelkind haben wir bis vor kurzem nichtmal gedacht.

Nun ist unsere Tochter ein Jahr alt und der Gedanke an ein Geschwisterchen scheint uns absurd. In unserem Umfeld sind einige bereits wieder schwanger oder planen es zu werden. Wir sind nicht mehr die allerjüngsten. Die erste Schwangerschaft ist aber sehr schnell eingetreten, daher hoffen wir, dass es zumindest noch keine größeren altersbedingten Fruchtbarkeitsprobleme geben sollte.

Die Schwangerschaft mit K1 war sehr schwierig. Mindestens die Hälfte sehr starke Übelkeit und Erbrechen. Die Geburt Traumatisch und ich habe 9 Monate gebraucht und viel viel Arbeit um mich psychisch und physisch halbwegs davon zu erholen.

Unser Kind ist ein absolut fröhlicher und gut entwickelter Sonnenschein, hat aber (kleinere, nichts ernstes aber mit etwas mehr Pflege verbunden als bei einem "normalen" Kind) gesundheitliche Baustellen. Unsere Nächte sind eine Katastrophe, immer noch, und das bringt mich und meinen Partner an den Rand unserer Kräfte.

Nun - das alles nochmal? Wenn man das rational auflistet wäre es wirklich bescheuert das alles nochmal durchmachen zu wollen. Andererseits macht uns unser Kind grosse Freude und wir finden das Familienleben mit mehr als einem Kind allgemein schön und würden uns das eigentlich wünschen. Aber schaffen unsere Ressourcen das auch?

Wir haben auch schon an ein Pflegekind gedacht. Da wir aber beide 30h arbeiten wäre niemand dauerhaft Zuhause für dieses Kind, was vermutlich gerade zu Beginn wichtig wäre (?).

Geld und Platz sind genug für mehrere Kinder da.
Ja, wir müssen die Entscheidung nicht sofort treffen, unser Kind ist noch klein. Eeeewig Zeit wollen wir uns aber auch nicht lassen mit der Entscheidung weil wir froh sind, wenn die Baby/Kleinkind-Phase irgendwann vorbei ist in unserem Leben. Wir werden ja auch nicht jünger.

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Hier mal eine ganz offene "Gegenstimme" zu den ganzen "warte noch ab" - Antworten. Ich wollte schon immer nur 1 kind. Nicht, weil 2 zi anstrengend sind, nicht weil ich keine Zeit, kein Geld kein sonstwas habe. Ich wollte nur 1 Kind. Das habe ich jetzt (auch mitte 30) und sie ist der pure Sonnenschein. Alle (wirklich alle!) im Umfeld fragen, wo das zweite bleibt. Ich antworte stets mit "da wo es ist". "aber dein kind ist doch soooo artig, da kann man doch 2 haben!" ja, kann man, muss man aber nicht. Ich erlebe oft, dass ein Kind nicht dem erwarteten Standard entspricht, warum, weiß ich nicht. Es scheint allgemein angemessen zu sein, mindestens 2 zu haben. Ich glaube, für sich selbst muss man sich bei der Entscheidung für oder gegen ein zweites davon erstmal lösen. Ganz egal, ob das erste jetzt anstrengend, anspruchsvoll, pflegeintensiv oder eben völlig unspektakulär ist - das ist kein Grund für oder gegen ein zweites Kind. Es kann auch Einzelkinder geben :) ich bin übrigens auch eines, grund glücklichen damit und immer gewesen. Nein, ich bin weder unsozial noch kann ich nicht teilen, nein ich habe als Kind in Windeseile Freunde gefunden und nein, meine Eltern erwarten weder von mir noch hätten sie von 17 Geschwistern erwartet, dass ich sie Pflege :)

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Die Antwort kann Dir wirklich keine abnehmen. Wichtig ist, ob das beide wollen. Wenn ein Partner schon an seiner Grenze ist, führt ein weiteres Kind nur auch noch zu Partnschaftsproblemen und zusätzliche Spannung zu der eh schön größeren Belastung.

Die schwierige Anfangszeit durch ein Pflegekind zu kompensieren erscheint mir aber nicht logisch. Diese bringen oft traumatische Erlebnisse mit, die man nicht eben durch ein bisschen Liebe, Geborgenheit und ein sicheres Umfeld kompensieren kann. Das erfordert langjährige Arbeit. Gerade Traumatisierungen, die vor dem zweiten Lebensjahr entstanden sind, sind nur schwer zu kitten. Nicht umsonst wird erwartet, dass eine Person immer zu Hause ist.

Ich konnte mir auch lange kein zweites vorstellen, durch eben eine schwierige SS und blöde Geburt, unter der mein Körper sehr gelitten hat. War ich innerlich endlich bereit, waren wir auch schon älter und ich merkte, wie sehr meinem Partner ein Kind plus Chaos reicht (er braucht Ruhe und Struktur) und mir wurde klar, ein weiteres Kind würde wahrscheinlich die Partnerschaft belasten.

Mittlerweile habe ich mich mit einem Einzelkind angefreundet (früher dachte ich immer lieber keins als nur eins), sehe auch die Vorteile, vermisse aber manchmal den Trubel im Haus, gerade an so Festen wie Weihnachten etc.

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Zu dem Thema 2tes Kind ja oder nein selbst kann/will ich gar nicht so viel sagen, aber bei uns wird gewünscht, dass man bei einem Pflegekind ein Jahr zuhause bleibt. Aber auch das machen nicht alle. Aber nach einem Jahr haben alle aus unserem damaligen Pflegekinderkurs wieder gearbeitet. Nicht Vollzeit, weil man das durch das Pflegegeld finanziell aber zum Glück ja auch nicht muss.
Ja, ein Pflegekind hat meistens Traumatisierungen. Ich halte es aber für den falschen Weg, aus diesem Grund ein Pflegekind gegen ein leibliches "einzutauschen". Auch leibliche Kinder haben Behinderungen, Baustellen, Logopädiethermine etc. . Man hat keine Garantie. Wenn man ein gesundes Kind garantiert haben möchte, sollte lieber gar keines bekommen (das hört sich jetzt härter an als ich es meine, bekomme es nicht besser formuliert).

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Hallo,

laut deinem Nickname bist du noch nicht mal 30 Jahre alt, dein Kind ist noch klein.

Ihr habt noch so viel Zeit. Vielleicht relativieren sich einige „Baustellen“, sicher wird es auch irgendwann zur Routine und dann ist doch Platz für ein weiteres Kind. Ihr müsst nichts übers Knie brechen, nur weil andere bereits das 2. Kind planen.

Alles Gute

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Mein Partner ist bereits Älter, ich auch Mitte dreissig. Das Kind ist 1. Ich möchte nicht alle persönlichen Daten exakt im Internet preisgeben.

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Mit dieser wichtigen Info hätte ich dir aber anders geantwortet.

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Ich würde abwarten, bis euer Kind mindestens 2 Jahre alt ist. Je älter das erste Kind ist und je selbständiger, umso einfacher wird es mit zwei Kindern gleichzeitig.

Wir haben nach 7 Monaten mit der 1. Regel wieder angefangen, weil wir einen kurzen Abstand wollten. Vor allem wenn ich die anderen Mütter in der Kita sah mit ihren nachfolgenden Babys, war ich immer froh über unsere Entscheidung weil wir somit durch waren und nicht nochmal wieder von vorne anfangen mussten. Allerdings war unsere Große ein einfaches Baby. Das ist bei euch anders und daher nicht vergleichbar.

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Hi,

lasst euch einfach etwas Zeit. Wir haben auch immer gesagt, dass wir 2 Kinder wollen. Ich bin aber absolut keine Babymama, ich fand die Zeit nicht so toll. Obwohl der Große eigentlich sehr pflegeleicht war. Hat problemlos alle Meilensteine erreicht, hat ab 5 Monaten nur noch 1 x nachts eine kurze Fütterung gebraucht.

Ich hab immer gesagt, es gibt erst ein 2. Kind, wenn der Große durchschläft :D

Das war dann mit 2 Jahren der Fall. Der langsame Kinderwunsch nach Kind 2 kam erst, als der Große schon 1,5 Jahre war, aber da haben wir gerade unser Haus gekauft und selbst kernsaniert, da ging es natürlich gar nicht. Wir haben damals unsere Wohnung umgebaut, als ich mit dem Großen hochschwanger war. Unsere Küche kam einen Tag nach ET :D

Nach dem Umbau und unserem Einzug haben wir dann erstmal schön Urlaub gemacht und dann beschlossen es mit einem Geschwisterchen zu versuchen. Diese kam dann auch ziemlich genau ein Jahr später auf die Welt.

AUch hier war ich dann froh, als die Babyzeit rum war und man was mit den Kindern anfangen konnte :D

Inzwischen sind sie 5,5 und 8 und es ist wirklich schön, wenn auch sehr anstrengend, weil Beide gerne die Grenzen immer wieder testen um zu sehen was passiert und man einfach absolut konsequent sein muss. Ist anstrengend, aber die Belohnung kommt dann immer, wenn ich sie bei Freunden abhole und gesagt bekommen, wie brav meine doch sind und das es immer schön ist, wenn sie da sind. :D
Ich bin froh, dass ich die Beiden habe, auch wenn ich an manchen Tagen gerne mal einfach schreiend aus dem Haus rennen würde, wenn sie wirklich alle 5 Minuten streiten. :D

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Huhu, ich bin Einzelkind, hat mich als Kind nie gestört, aber jetzt, wo meine Eltern alt, bzw. schon verstorben sind, finde ich es furchtbar.
Meine Mutter ist sein dem Tod meines Vaters super fordernd und "betreuungsbedürftig"

Daher stand für mich immer fest, mindestens 2 Kinder. Klar ist von Vorne anfangen immer wieder eine neue Reise, aber auch immer wieder super schön.

Ich hatte bisher aber such das Glück, dass die Schwangerschaften alle gut waren.

Ich hab allerdings auch eine furchtbare erste Geburt erleben müssen und die zweite war auch nicht besser. Dafür war die dritte ein Traum. (alles Kaiserschnitte wohl bemerkt, aber nur der dritte geplant)

Ich würde an deiner Stelle also überlegen, ob das Wunder eines Kindes nicht die traumatischen Erlebnisse überwinden kann. Gerade, wenn der Wunsch da ist.

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Muss allerdings dazu sagen das auch Geschwister keine Garantie sind dass sie sich dann bei der Elternpflege einbringen.
Mein Vater wohnt z.B. 500 km von seiner Mutter entfernt und die Schwester macht alles alleine da mein Vater da auch nicht so die Lust hat sich zu kümmern

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Ja, das ist wohl wahr. Ich bin aber grundsätzlich ein positiv gestimmter Mensch😊

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Ich kann dir sagen, dass der Kinderwunsch bei uns erst wieder kam als unser Sohn fast zwei Jahre alt war. Er und seine Schwester sind fast genau drei Jahre auseinander.
Wir haben es nicht bereut, weil wir es beide wirklich wollten. Wären wir uns weiterhin nicht sicher gewesen, hätten wir es gelassen bzw noch gewartet. Das 1. Jahr war einfach schwer mit dem 1. Kind. Alles hat sich geändert, dazu der Schlafmangel, die Einsamkeit und schlussendlich noch Corona.
Es wurde dann aber stetig einfacher und besser. Beim 2. Kind war das 1. Jahr lange nicht so anstrengend. Psychisch und physisch ging es mir auch besser.
Zwei Kinder sind nochmal anders, weil immer jemand was will und man sich manchmal gerne teilen würde. Durch den Abstand von drei Jahren war der Große aber nicht mehr so anhänglich, hat schon sehr gut geschlafen und war verständig genug, um mal warten zu können.
Natürlich kommt auch mal Eifersucht dazu und Streitigkeiten je älter das 2. Kind wird.
Trotzdem empfinde ich es als schöner als mit einem Kind. Aber das ist nur meine Sicht und für dich kann ich nicht sprechen

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Ich hab tatsächlich genau die gleiche Frage, über die ich die letzte Zeit nachdenke. Ich wollte immer zwei, hab selbst einen Bruder & auch wenn wir uns als Kinder oft gestritten haben, ist es heute schön, ihn zu haben.

Aktiv in die Kinderplanung sind wir vor 5 Jahren eingestiegen, da war ich 33. Geklappt hat es erst 4 Jahre später mit dem Schwangerwerden, da beidseitiger Tubenverschluss & wir letztendlich auf eine ICSI angewiesen waren. Mit 37 habe ich dann mein heiß ersehntes Baby endlich in den Armen gehalten. Mein Mann ist 8 Jahre älter 🫠

Hohe Kosten, viel Zeit & zwei vorherige Abgänge lassen mich grad dran zweifeln, ob ich den Weg nochmal gehen kann. Da ich auch wieder Vollzeit arbeite, hab ich nun mit einem Kind auch gar nicht die Möglichkeit, so “flexibel” mit der KiWu Klinik zu planen. Und dann kommt immer: Aber ich wollte doch schon immer zwei 🥺

Unser Sohn ist nun 8 Monate alt & ähnlich gestrickt wie bei Dir: Die Nächte sind schrecklich 🥴 Mittlerweile freue ich mich, wenn ich mal 2 Stunden am Stück schlafen kann. Kommt aber nicht oft vor 🤦🏼‍♀️ Mein Mann will kein Zweites mehr, die Babyzeit ist einfach zu anstrengend. Und er hat halt das Alter im Blick, was ja auch stimmt.

Je länger ich drüber nachdenke, was ich hier schreibe, desto eher kristallisierte sich irgendwie heraus, dass es wohl bei einem Kind bleiben wird… Dann werde ich mich halt voll darauf konzentrieren 🤪

Einen wirklichen Rat kann ich dir also nicht geben, wenn ich allerdings das Thema “KiWu-Klinik” nicht hätte, dann würde ich es wohl wagen. Wenn man einmal durch diese Zeit kommt, dann schafft man es auch ein zweites Mal 😅

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Das Kind ist ja erst eins. Wartet noch ein Jahr und dann sind es ja 10 Monate bis das Kind dann da ist

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Das ist aktuell unsere Taktik. Da sich in den letzten Monaten am Schlafverhalten so garnichts verbessert hat befürchte ich allerdings, dass das in nem Jahr auch noch mies sein wird...

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Zerstört mir mal bitte nicht meine Hoffnung 🥴 Ich warte täglich auf das “Und-dann-ganz-plötzlich-ist-er-von-alleine-eingeschlafen-und-schläft-die-ganze-Nacht-durch”-Phänomen. Parallel führe ich eine imaginäre Strichliste, um es ihm irgendwann heimzuzahlen, wenn er erwachsen ist. Ich klingle dann nachts einfach Sturm, weil mir langweilig ist oder ich Hunger habe 🤔💁🏼‍♀️😅

Jetzt im Ernst: Mit der Zeit kann es nur besser werden. Es wird kommen. Das ist wirklich meine Hoffnung. Wenn man dann aber ein Zweites bekommt & es genauso ist - dann… phuuu… wird man auch da durchkommen 🤷🏼‍♀️

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