Männer und Frauen

Was mich gerade mal wieder wurmt: warum werden Vater uns Mutter immernoch so ungleich behandelt?

1. Junior ist gerade in Krankenhaus. Er wollte dass Papa mitkommt (war klar - nachts muss Papa da sein. Schon immer. Er muss auch ins Bett bringen). Die Schwester "oh wir haben nur Mütter die da sind." Guckt mich an. "Können nicht lieber Sie da bleiben?" Äh ne... Mein Sohn braucht Papa nachts. Ich darf ihn nicht mal und Bett bringen. Junior weint das Papa nicht gehen darf. Schwester "merkwürdiges Kind. Dann schaue ich mal welche Mutter das okay findet" äh wäre mein Kind auch merkwürdig wenn es weint wenn Mama geht?

2. Wir haben Eltern-Zeit beide in Teilzeit gemacht. Er ist immer ein "toll dass du dich kümmerst" bei den Kollegen. Ich muss rechtfertigen warum ich nicht immer da war. Frage einer Kollegin "und wer kümmert sich uns Kind wenn du arbeitest?" Äh? Um ein drei Monate altes Kind? Papa!!!
Danke wurde er tatsächlich auf den Spielplatz von einer unbekannten gefragt ob ich krank sei weil er sich kümmert...

Was sind eure lustigen oder nicht so lustigen Beispiele?

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Der Krankenschwester hätte ich eher eine „merkwürdige Ansicht“ unterstellt, wenn die tatsächlich das Kind als merkwürdig abgestempelt hat. Und wenn es keine Mutter gibt, die einen Mann mit Kind auf dem Zimmer haben will, dann werden eben zwei Mütter zusammen in ein Zimmer gesteckt und der Vater mit Kind bekommt ein Einzelzimmer. 🤷🏽‍♀️

Die anderen Leute würde ich einfach reden lassen, denn es ist nicht euer Problem, wenn in anderen Familie der Vater zu unfähig ist sich um das Kind zu kümmern oder sich nicht kümmern möchte. Rechts rein und links raus

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Es ist in unserer Gesellschaft immer noch hauptsächlich so, dass die Frauen die Hauptarbeit machen. Habe ich Freunde gefragt, ob Papa auch in Elternzeit geht, kam sofort die Rückmeldung „natürlich“. Fragt man genauer, haben ALLE Väter 2 Monate genommen. Ich kenne einen der gar nicht zu Hause blieb (nichtmal Urlaub) und einen der ein halbes Jahr ab 6 Monate übernommen hat. So ausgeglichen und emanzipiert wir alle sind, bei der Familienplanung herrscht hier trotzdem noch die große Einseitigkeit. Von daher wärst du bei uns im Umkreis schon eine Rarität.
Und aus Ermangelung an Vorbildern und Erfahrung, können sich viele nicht vorstellen, wie man ein 3 Monate altes Kind beim Papa lassen kann. Vielleicht auch, weil bei vielen der Papa nicht mal für den Rückbildungskurs auf Baby aufpassen kann, weil Baby nur an Brust gewöhnt ist oder sich sonst nicht von Papa beruhigen lässt.
So haben diese Paare das aber entschieden udn es ist dann auch okay. So wie ihr euch für ein anderes Modell entschieden habt. Würde ich mir hier auch öfters so wünschen.

Bearbeitet von Sonnenkeks
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Dass der Vater zwei oder drei Monate Elternzeit nimmt, ist in unserem Umfeld auch der Standard.

Bei uns war tatsächlich der Plan, die Elternzeit genau aufzuteilen. Jeder ein Jahr.

Dann ist unser Erstgeborener mit elf Monaten aber schon großer Bruder geworden. Letztendlich war meine Frau zwei Jahre zuhause und ich ein Jahr lang.

Damit sind wir aber die Ausnahme in unserem Umfeld.

Ich kenne einen einzigen Vater, der länger als die Mutter zuhause geblieben ist.

Du hast Recht, letztendlich muss es jeder selbst entscheiden. Aber wie frei ist diese Entscheidung, wenn entsprechende Vorbilder fehlen und man ein altes Rollenverständnis hat?

Wenn ich Kind krank Tage nehme, werde ich auch regelmäßig gefragt, ob meine Frau das nicht machen könne. Nicht von meiner Chefin, aber von Kollegen und (traurigerweise) auch von Kolleginnen.

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Ich wäre gerne ein halbes Jahr oder länger in EZ gegangen, aber meine Frau wollte nicht. So kann es auch gehen. Es ist nicht immer die Schuld der Männer.

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Solche Beispiele habe ich nicht, nein. Mein Freund war mit unserem Sohn im Krankenhaus und hat bei unserem ältesten Kind die ersten anderthalb Jahre den Grossteil der Betreuung übernommen. Bis auf einen Fall war das bei allen Männern in unserem Freundeskreis so. Nie kam ein Spruch oder eine verwunderte Reaktion. Hängt wahrscheinlich auch davon ab, wo man lebt.

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Irgendwie glaube ich dir nicht, dass es "bei allen Männern" in eurem Freundeskreis so war, dass sie in den ersten anderthalb Jahren den Großteil der Betreuung übernommen haben. Das wäre schon eine krasse Ausnahme und ein großer Zufall, wenn euer Freundeskreis nur aus Ausreißern besteht.

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Als ich schwanger war, habe ich als angestellte Psychotherapeutin in einer kleinen Praxis gearbeitet (wenige Mitarbeiter, also kein Kündigungsschutz). Da es sehr schwierig ist, PsychotherapeutInnen für so einen Job zu finden (das kann bis zu ein Jahr dauern), waren die Vorgesetzten verständlicherweise nicht froh über die Schwangerschaft. Ich habe dann angesprochen, dass mein Partner und ich uns die Elternzeit aufteilen wollen und ich nach ein paar Monaten wieder zur Arbeit kommen würde. Ich hätte zwar nur noch in Teilzeit arbeiten wollen, aber das wäre bei der Stelle tatsächlich kein Problem gewesen. Aber mir wurde nicht geglaubt. Wenn ich erst Mutter wäre, dann würde ich Jahre lang nicht arbeiten wollen und wenn das Kind öfter krank wäre, würde immer ich zu Hause bleiben, denn dann braucht ein Kind ja die Mutter und nicht den Vater 🙄. Ich hab die Stelle also verloren. Bei meinem Partner hat übrigens niemand angezweifelt, dass er 1 Monat nach der Geburt wieder arbeiten kann.

Letztendlich habe ich dann eine eigene Praxis gegründet, als das Baby 5 Monate alt war und mein Partner und ich haben dann beide je 20h gearbeitet. Mein Partner hat sich problemlos um den Kleinen kümmern können, natürlich auch bei Krankheit. Bei meinem alten Arbeitgeber waren zu dem Zeitpunkt sogar mehrere unbesetzte Stellen, weil sie noch keinen Nachfolger gefunden hatten und noch jemand anderes gegangen war. Aber dorthin wollte ich eh nicht mehr zurück.

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Oh das wurde mir auch gesagt... Auf diese "Hormone" das ich nur noch beim Kind sein will warte ich noch heute...

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Bei Kind Nummer eins ging mein Mann zwei Monate in Elternzeit als der Kleine 6 Monate alt war. Ich ging in der Zeit arbeiten und hörte schon vorher: „das wirst du bereuen“
Nein, habe ich nicht. Ich hab mich gefreut. Ich brauchte ne Auszeit von nur Mama-Sein.

Bei Kind Nummer zwei ging ich mit einem 5 Monate alten Baby wieder 75% arbeiten. Mein Mann blieb insgesamt 14 Monate in Elternzeit.
Reaktion bei ihm: „Das geht?“
Reaktion bei mir: „Wie machst du das?“
Naja. Ich habe einen Partner, der sich ums Kind kümmert.

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In unserer Klinik wurde sogar darauf geachtet, dass die Väter viel involviert werden.

Meine Mutter ist da oft schlimm, ich arbeite - zwar nicht ganz Vollzeit aber ich engagiere mich auch noch stark ehrenamtlich, und sie ist der Meninung als Mutter müsse man erst Haus und Familie in Ordnung halten. Neulich wieder 'warum gehst du schon wieder auf Veranstaltung, du müsstest mal wieder Fenster putzen' oder 'also die Schuhe von deinem Mann müsstest du auch mal wieder putzen.'

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Oh da fällt mir auch noch was ein: in der Werkstatt mit meinen Auto wird nur er angesprochen dabei holt er mich nur ab... Im Schuhladen hat er Schuhe gekauft und ich werde gefragt ob wir die richtige Pflege daheim haben - wir hatten da nicht mal zusammen gewohnt, was weiß ich was er daheim hat!

Seine Mutter spricht mich immer an wie ich irgendwas koche. Oder lobt mich fürs gute Essen. Dabei kocht meistens er.

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Wir haben bei einem Konzert an der Bar ein Bier und ein Red Bull bestellt.Der Typ am Tresen fragt mich ob ich ein Strohhalm dazu möchte?
Ich erstaunt 😅"zum Bier?"
Mein Mann trinkt keinen Alkohol ,es wird aber immer davon ausgegangen,dass der Mann das Bier trinkt😂

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Vor ein paar Wochen gab es einen ganz ähnlichen Beitrag hier.

Eigentlich verstehe ich nicht so ganz weshalb man sich deswegen so „aufregen „ kann😅

Ich kenne es zwar in unserem Umfeld so nicht, aber vielleicht überhöre ich es einfach, weil es mich schlichtweg nicht interessiert.

Es ist bekannt, dass immer noch Frauen den Grossteil an Care Arbeit übernehmen. Daher ist es auch völlig normal, dass noch ein gewisses Bild verankert ist. Wir können nicht verlangen, dass sich das innerhalb von so kurzer Zeit ändert. Das braucht Zeit. Wichtig ist doch nur, dass Väter heutzutage ihren Teil übernehmen. Was andere sagen ist doch völlig egal.

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Klar ist es egal was andere sagen, wir machen weiter so. Es ist halt ärgerlich manchmal wenn mein Mann für eine Leistung in den Himmel gelobt wird (wuhu er arbeitet nur Teilzeit und "unterstützt" mich damit ich arbeiten kann - ich verdiene übrigens weit mehr und eigentlich müsste man sagen ich überstütze dass er arbeiten kann) und bei im Unterton raus kommt dass das ja nicht normal ist und ja nicht gut sein kann das ich arbeite... Und genauso nervt es meinen Mann dass er auch noch angemacht wird wenn er den kleinen auf der Damentoilette wickelt - ja bei den Herren gibt es halt keinen Wickeltisch

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Weil es deutlich zeigt wie ungleichberechtigt unsere Gesellschaft noch denkt. Wenn ungenputzte Männerschuhe der Frau mitgeteilt werden etc.
Und noch schlimmer finde ich dass so viele Frauen glauben es wäre ok so und man müsse das galt wegignorieren.

Bearbeitet von DORFkind77
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Hallo,

1.) Wenn nur Mütter im Krankenhaus sind möchten diese vielleicht nicht das ein Mann dazu kommt. Kann u.a. kulturelle Hintergründe haben

2.) In der Regel ist die Frau in Elternzeit. Macht ja auch Sinn. Die Frau bekommt das Baby. Klar gibt es Väter die on Elternzeit gehen. Aber das ist eher seltener.

Ich persönlich finde es auch komisch wenn eine Mutter gleich wieder arbeiten geht. Das Kind gehört meiner Meinung nach zur Mutter.

Nicht umsonst kommt bei der Frau Milch aus der Brust

Gruss
Maxlander

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Und ich persönlich finde es halt komisch wenn Väter sich nicht kümmern...

Und weißt du zum stillen bekommt man als Mutter extra Pausen... Ist gar kein Problem...

Die Mutter im KKH war damit übrigens sehr okay dass mein Mann kommt. Nur die Schwester nicht...

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Jede Familie kann frei entscheiden! Es gibt keine gesetzliche Vorgaben, dass nur die Frau in Elternzeit darf.

Es ist eine freie Entscheidung!

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Hallo 🙋🏻‍♀️

also ich kann zum
Kinder Thema nichts beitragen, aber eine Männer und Frauen Geschichte von vor ca. 5 Jahren (2018/2019) die ich wohl nie mehr vergessen werde.

Mein Mann und ich hatten damals geheiratet und erst einmal die klassische Steuerklassenaufteilung. Nun veränderte sich sein Gehalt so, dass diese keinen Sinn mehr machte und wir beschlossen die Klassen zu wechseln. Also füllte ich den Antrag aus und wir brachten ihn beim Finanzamt vorbei. Im Rausgehen lief und die Beamte hinterher, die zuvor noch hinter Panzerglas saß und fragte, ob das mit dem Antrag wirklich so gewollt ist.

Ich war mächtig verwundert und musste sie bitten mir zu erklären was denn mit unserem Antrag nicht stimmt.

Hier ist die Auflösung: Ich hatte es gewagt mich als Antragstellerin einzutragen, wobei doch normalerweise immer der Mann zuerst genannt wird. 🙈🙈🙈

Daraufhin fragte ich sie, ob den formal etwas falsch sei oder wir die Steuerklassen vertauscht hätten, aber das alles hat sie verneint. 🙈🙈🙈😂 Ende vom Lied: Ich habe den Antrag natürlich so gelassen, wenn ich ihn schreibe bin ich Antragstellerin und rechtlich hat sich nichts geändert.

Wir waren beide wirklich sprachlos.

PS: So alt war die Dame im Übrigen nicht.

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Wir nutzen eine Steuererklärungsvordruck Software. Glaube von Aldi. Und da muss mein Mann als Antragsteller eingetragen werden. Ich hatte mich mal zuerst genannt , aber das hat das Programm nicht mitgemacht. Erst der Mann, dann ich.

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Es ist doch kaum zu glauben, dass das 2023 noch state of the Art ist. 🙈🙈🙈

Ich habe mich lange Zeit gewundert, warum gerade Frauen ermuntert werden müssen ihre Finanzen selbst in die Hand zu nehmen… 🙈🙈🙈 inzwischen wundert mich da nichts mehr… Es beschämt mich nur und tut mir leid für unsere Tochter, die sich wohl auch noch in zwanzig Jahren mit solchen antiquierten Anträgen und Gewohnheiten auseinandersetzen muss.

Bearbeitet von Jellys