Allein ins Ausland

Hallo zusammen,

Ich wollte euch mal um eure Meinung bitten: Mein Mann ist Franzose, in DE seit 2012 und spricht (leider) sehr gut Deutsch mittlerweile.

Unsere Kinder sind 5 und 2 Jahre alt und sprechen so ziemlich 0.0 Französisch, sie verstehen einiges aber lange nicht alles.

Geschäftlich ist mein Mann oft in Frankreich unterwegs.

Nun hätte ich die Möglichkeit, für 6 Monate (oder länger) in die Ferienwohnung seines Bruders (steht fast das ganze Jahr leer und wird eigentlich im Sommer an Touristen vermietet) in Frankreich zu ziehen. Miete müssten wir natürlich bezahlen.
Hier bin ich in Elternzeit (Beamtin). Ich würde das gerne machen, damit die Kinder dort in die Kita gehen und zwangsläufig die Sprache lernen. Mein Französisch ist recht gut. Mit der Family meines Mannes verstehe ich mich super. Mein Mann selbst findet die Idee auch völlig okay, es ist meine, klar, aber er zieht mit.

Ich würde ihn dann aber eben nur alle 2 bis 3 Wochen für 2 bis 3 Tage sehen, wenn er geschäftlich dort ist.
Hier haben wir eine Eigentumswohnung und die soll auch genau so erhalten bleiben. Der Weg zurück wäre jederzeit offen. Und ich würde auch nicht für immer in FR bleiben wollen, nur eben für eine gewisse Zeit, solange ich sowieso zu Hause wäre. Damit die Kinder die Sprache lernen.

Was meint ihr dazu?
Würdet ihr es wagen?

Ich danke schonmal für alle Meinungen !

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Hey!

Ich gehe davon aus, dass die Kinder von einem französischen Vater mehr lernen als in der französischen Kita. Daher würde ich mich beraten lassen, wie die Kinder hier am besten lernen. Später kann man sie ja in den Ferien zu Verwandten schicken.
Manko ist an der Geschichte, dass der Vater nicht mitkommt und ich die Kita nicht so effektiv einschätze. Wenn ich auch an die Kinder in der Kita meines Großen denke. Für meine Kinder wäre so eine Trennung vom Vater über 6 Monate heftiger als der Nutzen.

Liebe Grüße
Schoko

Bearbeitet von schokofrosch
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Der französische Vater hat es offenbar versäumt, seinen Kinder seine Muttersprache beizubringen.
Wieso bist du also der Meinung, dass die Kinder mehr von ihm lernen, als in einer französischen Kita??

Nirgendwo lernen die Kinder besser, als in der französischen Kita in Frankreich. Dort sind sie den ganzen Tag von der Sprache umgeben.

@TE: Für den Spracherwerb ist dein Plan top!
Die Frage ist nur, ob du es dir ein halbes Jahr zutraust, alleine mit so kleinen Kindern zu sein.
Hättest du die Schwiegereltern wenigstens in der Nähe?

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Er hat es nicht versäumt, sie verstehen ja viel. Mehr kann man in einer anderssprachigen Umgebung und in der Familie, wo nur ein Part Französisch spricht, nicht erwarten.

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Hallo.
Würde ich sofort machen. Wie du sagst, eure Wohnung ist ja immer da. Und die Möglichkeit hast du nur jetzt! Auf jeden Fall machen. Können die kinder ja nur von profitieren, oder?
Also bevor das grosse Kind in die Schule geht. Die Frage ist, bekommt man in Frankreich einfach so einen betreuungsplatz?
Aber ich würde es auch ohne betreuungsplatz machen. Oder vorallem dann. Also mal ein halbes Jahr, wo anderes leben mit den Kindern. Stell ich mir irgendwie schön( ja natürlich auch anstrengend vor) , aber die eindrücken für die Kinder sind einmalig
Liebe Grüße

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Das würde ich einfach mal ausprobieren. Die Kinder können so auch die Verwandten in Frankreich öfter sehen und fur Dich ist es eventuell eine willkommene Abwechslung vom Alltag. Sprache auffrischen inklusive. Und Frankreichist nicht weit - es braucht keinen Flug, Visum usw, Sollte Euch mal die Decke auf den Kopf fallen weil der Papa länger unterwegs ist dann fahrt doch nach Hause ‚in den Urlaub‘ - tageweise. Deinem Mann würde ich ab sofort zu One Person One Language raten sonst wird es auch mit den Frankreich Aufenthalt schwierig für die Kinder französisch zu lernen. Zur Sprache gehortt ja viel mehr, die Kultur eines Landes usw. Gerade weil es Nachbarland ist ist doch toll man kann es fliessend sprechen.

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Doppelt

Bearbeitet von schokofrosch
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Du musst dir selbst die Frage beantworten, ob Du damit zurecht kämst, deinen Mann so wenig zu sehen.

Für den Spracherwerb wäre es mit Sicherheit eine großartige Möglichkeit über Monate in einer französischsprachigen Umgebung zu sein. Sei dir aber bewusst, dass dieser Effekt wieder verpuffen kann, wenn Ihr danach zurück in Deutschland das Französisch nicht konsequent im Alltag einbaut, zum Beispiel indem dein Mann zu Hause wirklich nur Französisch mit den Kindern spricht oder - noch besser - Du auch mitziehst und bei euch daheim ausschließlich Französisch gesprochen wird.

Es gibt einige gute Bücher über mehrsprachige Erziehung (z.B. "Wie Kinder mehrsprachig aufwachsen" von Elke Montanari), vielleicht magst Du dich noch ein wenig beschäftigen mit dem Thema, bevor Du eine Entscheidung triffst.

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Hallo,

Ich war in beiden EZ in einer ähnlichen Situation. Wie gerne hätte ich dieses Jahr genutzt und wäre zur Verwandtschaft (außerhalb EU mind 8std Flug) in ein anderes Land und dort leben. Die Kids alleine großziehen, da sehe ich überhaupt kein Problem drin. Ich hätte es sofort gemacht! Kinder werden überall groß. Leider kann Mann nicht 1 Jahr weg oder EZ nehmen :-(

Die Frage die ich mir stellte, kann ich meinen Kindern den Vater solange weg nehmen, der Vater verpasst sehr viel Entwicklung der Kinder gerade in der Baby und kleinkind Phase. Nein das würde ich andersherum auch nicht wollen.


Somit was sagt denn dein Mann die Kinder nur so wenig zu sehen?

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Hallo,
ich finde das ganze wieder sehr romantisch an der Realität vorbei. Das Bildungssystem unterscheidet sich doch recht, sei es Inhaltlich als auch Stundenzahl im Kindergarten. Weitere Gründe gibt es für mich natürlich auch. Daher nein, ich würde es nicht machen. Geht als Familie evtl. gemeinsam eine Zeit nach Frankreich.

Viele Grüße

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Du solltest die rechtliche Seite bedenken.

Die Kinder dürfen dort vermutlich nur in die KiTa, wenn ihr dort euren Wohnsitz gemeldet habt - jedenfall wäre das in Deutschland so.

Wie ist es mit der KiTa-Pflicht in Frankreich? Ab wann? Wie lange und wie oft müssten die Kinder hin?

Ab wann geht das große Kind in die Schule? Bedenke, dass der Ganztag in Frankreich lang ist. Ich habe schon mit französischen Eltern gesprochen, die uns beneiden, weil die Kinder "schon" um 16.00 Uhr Schluss haben.

Umgekehrt - wenn du dort deinen Wohnsitz meldest, darfst du dann in D noch Elterngeld beziehen? Reisen ist, soweit ich weiß, kein Problem (haben wir gemacht), aber dabei ist man ja auch weiterhin in D gemeldet.


Wenn das rechtlich aber klar geht und die Betreuungszeiten zum eigenen Familienleben passen, würde ich es sofort machen.

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Hey,
wag es einfach.
Es ist doch eine riesige Chance, so einfache Bedingungen mit Fewo beim Bruder sind super, natürlich Miete bezahlen, aber immer die Möglichkeit, wieder zurüchzurudern in die alte Heimat - besser geht es nicht.
Daumen hoch und viel Kraft dir!

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Ich würde mich zunächst über die rechtlichen Gegebenheiten informieren. In Frankreich beginnt ab drei die Vorschule, die auf die Grundschule vorbereitet. Das ist wohl auch nicht freiwillig, sondern verpflichtend und ich vermute, du wirst deine Kinder nicht nach Belieben aus der Kita abholen können, wie das hier in Deutschland der Fall ist. Ab 6 beginnt dort die Schulpflicht.
Wenn ihr also eure Kinder in eine Kita in Frankreich schicken wollt, werdet ihr dort ins System eingegliedert. Ich weiß nicht, ob du das so auf dem Schirm hast und vielleicht nicht zu sehr romantisierst.
Bevor ihr das also macht, würde ich mich über die Gegebenheiten in Frankreich informieren.
Auch wenn ihr wieder nach Deutschland zurückkehrt, sehe ich das Vorhaben übrigens kritisch. Auch hierzulande bereiten die Kitas das letzte Jahr auf die Schule vor. Ich weiß nicht, ob es in dieser Umbruchphase so gut ist, jetzt mit einer "neuen" Sprache (die sie ja zumindest noch nicht sprechen, dort aber schreiben lernen werden) zu verwirren, wenn sie anschließend doch ins deutsche Schulsystem eingegliedert werden.

Wie die anderen finde ich euch für eine "echte" 2sprachige Erziehung zu spät dran und würde mich darauf konzentrieren, dass die Kinder vorrangig deutsch lernen, also hier ins (Vorschul-)system eingegliedert werden.
Französisch können sie ja trotzdem lernen und werden fast Muttersprachlerniveau erreichen, wenn ihr ab jetzt beides fördert.
Ich persönlich würde daher jetzt nicht mehr nach Frankreich ziehen, da es aus meiner Sicht zu spät und ein ungünstiger Zeitpunkt ist.

Bearbeitet von Inaktiv