Tagesablauf bei 2 Kindern etwa zwei Jahre Altersunterschied? Welche Schwierigkeiten, welche "Vorteile"?

Fröhlichen 1.Advent!

Wir haben zwei Kinder (Grundschule und grad 1 Jahr) und sind grad am Überlegen, ob wir noch ein drittes Kind bekommen möchten oder nicht.

Aufgrund des großen Altersunterschiedes von 1 und 2 kann ich mir das nicht so richtig vorstellen, wie der Alltag mit zwei Kindern im ähnlichen Alter ablaufen würde.
Und würde da gerne mal Erfahrungen von euch hören. Wie klappt es ganz zu Anfang, wie später im Kiga-Alter oder in der Pubertät.. man hat ja theoretisch alles zur gleichen Zeit, also praktisch in doppelter Ausführung, oder?
Ist das eher ein Vorteil, weil die Interessen vielleicht eher ähnlich sind, sie von der Entwicklung an vergleichbaren Stellen stehen? Kommt bestimmt auch auf die jeweiligen Charaktere an, aber vielleicht mag einer hier ein paar Geschichten erzählen von seiner Familie.

K1 spielt super schön und gerne mit K2, hat aber natürlich ganz andere Interessen als Stapelbecher und Beißringe.. 😁

Alterstechnisch hätten wir noch Zeit, aber ich wäre gerne "fertig" irgendwann und möchte nicht in ein paar Jahren nochmals neu beginnen mit dem Babykram und all den Einschränkungen, die man gerne auf sich nimmt, sich aber auch freut, wenn die Kids irgendwann selbstständiger werden und man selbst wieder mehr Freiheiten hat. Deshalb unsere Idee, wenn, dann "jetzt". Sollte es direkt klappen, würde zwischen K2 und K3 etwa 22 Monate liegen.

Wer hat so einen Altersunterschied und würdet ihr es nochmal machen (soweit man das planen kann) oder hätte Jemand lieber ein Kind kurzzeitig gerne pausiert und weitere zwei, drei Jahre später wieder aktiviert? 😁

Vielen Dank schon mal!

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Hallo,
ich habe 4 Kinder mit jeweils ca. 1.5 Jahren Abstand. Natürlich war es anstrengend, als alle klein waren, aber auf an der anderen Seite war die Organisation wahrscheinlich einfacher als bei größeren Alternabständen.
Zum Beispiel war ich oft mit den Kindern im Schwimmbad, und dann waren ALLE im Planschbecken zufrieden, und eben nicht einer im Babybecken, einer lernt gerade Schwimmen und einer will auf den Sprungturm. Genauso auf dem Spielplatz oder im Zoo - es war relativ einfach, alle glücklich zu machen.
Auch ein Punkt: Wir waren immer nur in 2 Einrichtungen: Krippe/KiGa, dann Kiga/Grundschule, dann Grundschule/Gym, aber nicht KiGa, Grundschule UND weiterführende Schule gleichzeitig.
Vier Jahre lang waren sie alle in der gleichen Einrichtung (Schülerhort + KiGa), das war genial, alle wurden zusammen gebracht und geholt, alle hatten die gleichen Ferien.
Es konnten relativ bald ALLE radfahren, ALLE skifahren etc., so dass man nicht jahrelang noch immer ein Baby mitschleppen musste.
Leider gab es früher viel Streit zwischen den Kids, die hatten sich wirklich STÄNDIG in der Wolle, aber ich denke, das hat sie fürs Leben abgehärtet, und jetzt kommen sie super miteinander aus.

Also, ich hätte es nicht anders haben wollen.
Ich wünsche Dir alles Gute!
J.

Bearbeitet von jbw
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Also ich hatte wirklich 2 lebhafte Babys mit 24 Monaten Altersunterschied.
Ich empfand es als echt anstrengend. Ich konnte die beiden keine Sekunde aus den Augen lassen. Jetzt sind sie 4 und 6 und so langsam können sie auch mal zusammen spielen und es fängt an Spaß zu machen.
Jetzt finde ich den Altersabstand super, aber die ersten Jahre haben meinem Mann und mir graue Haare wachsen lassen 🙈

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Ich habe zwei Kinder mit 2 Jahren Altersunterschied und ich finde, dass die Vorteile klar überwiegen.

Man ist immer in der gleichen "Phase".
Babyphase, KiGa-Phase, Grundschulphase....

Sie waren ein Jahr gemeinsam im KiGa, zwei Jahre gemeinsam in der Grundschule und ab dem nächsten Jahr werden sie gemeinsam am Gym sein.
Sie haben gleiche Hobbies (beide beim Reiten, beide in der gleichen Musikschule....) - dadurch spart man sich viel Fahrerei....

Und die Interessen sind gleich. Das heißt, wenn wir ins Kino gehen, gefällt ihnen der gleiche Film, beide haben Spaß im Legoland, oder auf einem Abenteuerspielplatz....

Klar gibt es selbst bei einem so kleinen Altersunterschied auch mal unterschiedliche Interessen, aber insgesamt liegen die Interessen einfach näher beieinander, als wenn du einen Erstklässler und einen Teenie hast....

Und sie spielen wirklich sehr viel miteinander.

Also ich würde es immer wieder so machen.

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Hallo,

wir haben beides, einmal 25 Monate Altersunterschied und einmal ziemlich genau 6 bzw. knapp vier Jahre.

Unsere Kinder sind inzwischen 17, gerade 15 und 11 Jahre alt. Anfangs war es schon ein bisschen "sportlich" mit Säugling und Kleinkind, das hat sich aber schnell eingespielt und wurde dann wirklich entspannt. Die gemeinsame Kita-Zeit vor allem insofern, dass die beiden inzwischen großen Kinder in dem Alter ja noch keine Termine/Verpflichtungen hatten, ausser Kinderturnen und mal einen Moment Logopädie oder Krankengymnastik.

Unser drittes Kind kam kurz nach der Einschulung des ältesten zur Welt, das war schon auch eine kleine Herausforderung, der Alltag spielte sich aber auch zu fünft schnell ein. Eine Schwierigkeit lag in den extremen Arbeitszeiten meines Mannes, der viele Jahre im Wechseldienst tätig war. Entsprechend war ich mehrmals pro Woche, auch an Wochenenden und Feiertagen, 26 Stunden am Stück mit den Kindern allein. Also mussten immer alle mit, wenn ein Kind einen Termin hatte. Ich selbst habe nach kurzer Elternzeit auch jeweils wieder gearbeitet, zunächst in Teilzeit.

Unsere Kinder haben alle drei von Anfang an sehr innige Bindungen zueinander. Sie verbringen bis heute gern Zeit miteinander und haben auch jahrelang gemeinsam gespielt, sowohl zu dritt als auch zu zweit in unterschiedlichen Kombinationen.

Uns ist es als Eltern von Anfang an wichtig, auch regelmäßig Zeit mit jedem Kind einzeln zu verbringen. Und zwar auch im Alltag, nicht als besondere "Ausnahme". Mit zunehmendem Alter ergab und ergibt sich das allein schon durch die unterschiedlichen Schulzeiten. Auch darf jedes Kind die Hobbies ausüben, die es mag. Das ist bei uns durchaus mit Fahrerei verbunden, was durch unsere inzwischen recht flexiblen Arbeitszeiten aber gut funktioniert.

Aus unserer Sicht sind drei Kinder "genau richtig" und ganz wunderbar. Wir sind durch die Ansprüche, die wir im Interesse der Kinder an uns haben bezüglich Zeit und Zuwendung, etc., gut ausgelastet. Es ist aber auch schön zu erleben, wie die Kinder sich entwickeln und inzwischen wirklich schon sehr selbstständig sind und gut zurecht kommen im Leben.

Bis vor ca. zwei, drei Jahren war Zeit für uns als Paar zwar "Mangelware", aber wir konnten zumindest hin und wieder mal tagsüber einen Kaffee trinken gehen während der Mittagspause. Jeder für sich hatte durchaus immer mal Freizeit. Inzwischen ist es auch kein Problem, mal etwas zu zweit zu unternehmen.

Gemeinsam als Familie machen wir das auch immer noch gern, je nachdem, wer von den beiden älteren Kindern gerade da ist und Lust hat, sind wir alle zusammen (mit den Freund*innen) unterwegs oder spielen z.B. etwas.

Hier sind also wirklich "alle guten Dinge drei" <3! Es war zwischenzeitlich öfter mal anstrengend (u.a. auch mal über einen längeren Zeitraum aus gesundheitlichen Gründen bei zwei Kindern gleichzeitig - und das dritte dennoch gleichermaßen im Blick zu behalten), aber wir bekommen so viel "zurück", das ist einfach toll.

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Meine Kinder sind 8, 6 und ein Baby mit 11Wochen. Die beiden großen haben 23Monate Abstand, das wollte ich so.
Vorteile sind definitiv dass es meist einen passenden Spielpartner gibt, die Interessen ähnlich sind und z.B. Kleidung gut direkt weitergegeben werden kann
Nachteil ist jedoch wirklich die anstrengende Kleinkindzeit, dass man manche beliebte Spielzeuge doppelt braucht und vor allem dass es bei ähnlichem Alter (und Geschlecht) doch sehr sehr viel Konkurrenz gibt.
Das macht es oft schon etwas anstrengend.
Ich hätte im Nachhinein besser 3Jahre Abstand gewählt, dann wäre die Anfangszeit nicht ganz so hart gewesen.
Trotziges Kleinkind und Baby ist schon stressig, z.B. mit beiden alleine Autofahren und dann an einer Straße aussteigen.... Oder zur TG gehen, wenn das Kleinkind noch Hilfe beim Treppensteigen brauchen könnte, aber man schon die Babyschale trägt....
Später fand ich es aber super, man hatte das Gefühl produktiv zu sein, viele Aktivitäten lohnten sich richtig, weil gleich beide Kinder davon profitierten:-).
Und man konnte die Kinder gut zusammen losschicken, aufs Klo, zum Eis kaufen, in den Indoorspielplatz, zu Schule usw...