Familie meines Mannes wertet mich ab

Bisher war ich nur stille Mitleserin,doch jetzt würde auch ich mich mal über Austausch freuen.

Vor zwölf Jahren,als ich mit meinem Sohn schwanger war, bin ich zu meinem Partner auf einen Bauernhof in ein 90 Seelendorf gezogen, ohne,das ich die Familie besonders gut kannte. (Dumm,wie ich heute weiß.)
Seine Mutter wohnt mit Haus (mittlerweile 89) und ist eine sehr dominante,beinahe schon narzisstische Persönlichkeit und die Schwester meines Mannes hat ihre Firma auf dem Hof,ist also auch jeden Tag da und ebenso eingestellt.
Mein Mann hat noch einen Bruder,dessen Frau Akademikerin ist und ihre Tochter ist nur 2 Jahre älter als unser Sohn.
Ich bin eine einfache Frau mit einfacher Ausbildung (Hauswirtschafterin) und normalen Jobs (zur Zeit Näherin).
Die Familie meines Mannes,vor allem die akademische Schwägerin geben mir immer wieder unterschwellig zu verstehen, das ja aus mir "nichts" geworden ist,mein Mann ja was besseres verdient hätte und mein Kind mit mir als Mutter ganz arm dran ist. So nach dem Motto, ich bin dumm und bringe meinem Kind nichts bei. Er geht in die 6. Klasse aufs Gymnasium und ich kümmere mich von Geburt an alleine um meinen Sohn, da mein Mann einen Chefposten hat und viel Arbeit mit dem großen Hof,was aber sein Hobby ist, er kann gar nicht anders und sieht seinen Sohn vielleicht 10 Minuten am Tag, auch am Wochenende.
Am meisten regt mich meine akademische Schwägerin auf.

Bei jeder Familienfeier prahlt sie (von kleinauf) mit den Leistungen ihrer Tochter, zeigt überall deren Zeugnisse herum und will jedes mal die Zensuren meines Sohnes sehen,was ich freundlich und konsequent ablehne.
Außerdem sieht sie Menschen mit normalen Tätigkeiten als minderwertig an, man hat den Eindruck, so wie sie immer redet,das aus ihrer Tochter mal was ganz großes werden muss.

Bei meiner Schwiegermutter, bei der ich natürlich auch nichts richtig machen kann,steht sie natürlich hoch im Kurs,weil sie natürlich aufgrund ihres Berufes (Leiterin Abteilung Ernährung,Verbraucherschutzzentrale)was besseres ist,als ich.
Die Ex meines Mannes,mit der er auch eine Tochter hat,die inzwischen erwachsen ist, trennte sich wegen seiner Familie von ihm und sagte mal zu mir: "In dieser Familie kann man nicht bestehen."
Bei Geburtstagsfeiern wird prinzipiell nur über Leute hergezogen,alle sind schlecht und unfähig und nur deren eigene Lebenseinstellung und Erziehung ist die Richtige.
In meiner Familie geht es lockerer zu, da wird gelacht,getanzt und gesungen,sie wohnen aber weiter weg,man sieht sich selten.
Mein Sohn,genauso wie ich, fühlt sich in der Gegenwart dieser Frauen nicht wohl, er merkt das es nicht richtig ist,schlecht über andere zu reden und verbringt nicht gern Zeit mit ihnen,hat auch nicht wirklich ein inniges Verhältniss zu seiner eigenen Oma,die aber mir dafür die Schuld gibt.

Mein Mann hat auch kein inniges Verhältnis zu seiner Mutter und seinen Geschwistern (prinzipiell sind die familiären Strukturen oberflächlich) und ist nicht in der Lage,sich schützend hinter mich und sein Kind zu stellen.


Ich bin die letzten Jahre ziemlich depriemiert,hab körperliche Symptome wie Schwindel,Seh-und Hörstörungen durch chronische Verspannungen,die nicht mehr zu beheben sind.
Ich fühle mich bevormundet,kontrolliert und abgewertet.
Es hat noch NIE irgendjemand von denen was nettes zu mir gesagt, ich bin frustriert,schlecht gelaunt und kann nicht mehr schlafen.
Die Familienprobleme haben unsere Beziehung zerstört und einzig und alleine wegen meinem Sohn bin ich noch hier.
Er will von seinem Bauernhof nicht weg und würde totunglücklich in einer kleinen Wohnung werden.
Kennt jemand von euch so eine Situation? Reden kann man mit denen nicht weil sie keine anderen Meinungen zulassen.

3

Ganz im Ernst, wenn dein Mann so ein Schwächling ist, der sich nicht vor euch stellen kann und seinen Sohn ohnehin immer nur 10 min am Tag sieht, würde ich meine Sachen packen und mich aufmachen zu meiner Familie.
Die Prioritäten deines Mannes sind klar, du und das Kind steht auf dieser Liste sehr weit unten.
Da wäre mir das Leben und auch das des Kindes zu wertvoll und kurz.

6

Ohne seine Zustimmung darf sie mit dem gemeinsamen Kind nicht einfach so weiter weg ziehen!

10

Als ob den das interessieren würde, solange der sein Leben ungestört weiterleben kann.
Bei dem Verhalten ist doch kein echtes Interesse da.

weitere Kommentare laden
1

Habt ihr denn keine Privatsphäre auf dem Hof?
Wie muss man sich die Wohnsituation vorstellen? Wohnt ihr alle gemeinsam in einem Haus + das Büro/Geschäft deiner Schwägerin?
Habt ihr einen abgetrennten Wohnbereich? Wenn nein - könnte man das evtl. so umbauen, dass ihr eure abgeschlossene Wohnung habt?

Auch wenn die Schwägerin täglich vor Ort ist. Warum musst du sie täglich sehen und mit ihr sprechen?

Grenz dich ab und steck deine Grenzen ab.

Deine Schwiegermutter ist ja nun nicht mehr die Jüngste. Die Jahre sind gezählt.... Aber wie soll es dann auf eurem Hof weitergehen? Bleibt die Schwägerin (die Schwester deines Mannes) dann dort wohnen mit ihrem Geschäft?

2

Hallo,

ich würde wegziehen das ist doch auf Dauer nicht gesund.

4

Deinen Mann finde ich viel schlimmer als irgendein Weibsbild dieser Familie.
Er schaut zu wie sie dich fertig machen nur weil er nicht in einer Wohnung leben will.
Mit eurem Kind hat er es auch nicht so. 10 Minuten am Tag? Kennen die beiden sich überhaupt? Das muss doch auch furchtbar für euer Kind sein.
Du hast weder Zeit mit deinem Mann, noch steht er hinter dir.
Tut mir leid, wenn ich so direkt bin, aber was hält dich dort? Dein Sohn? Inwiefern?
Er hat nichts vom Vater, kein gutes Verhältnis zur Oma und bekommt obendrein mit wie schlecht es dir geht.

5

Du willst den Bauernhof deinem Sohn zuliebe nicht verlassen? Aber was hat dein Sohn von einer kranken, unglücklichen Mutter? Richtig, gar nichts. Schau auf dich selbst um für deinen Sohn da sein zu können. Denn der Vater taugt ja offenbar nichts

Alles Gute 🍀

Bearbeitet von Pfirsichkern35
7

Du schreibst:
"ich kümmere mich von Geburt an alleine um meinen Sohn, da mein Mann einen Chefposten hat und viel Arbeit mit dem großen Hof,was aber sein Hobby ist, er kann gar nicht anders und sieht seinen Sohn vielleicht 10 Minuten am Tag, auch am Wochenende."

Für den (Nicht)Vater deines Kindes findest du faule Ausreden ("kann nicht anders"), aber das Problem soll deine Schwägerin sein?

Ich habe den Eindruck, dass du versuchst, zwei Lager aufzubauen: kalte und arrogante Akademiker gegen liebenswerte einfache Menschen wie deine Familie, die lachen und singen.
Die Schwägerin soll herhalten, weil das eigentliche Problem umschifft werden soll und das sehe ich hier in einer merkwürdigen Mischung aus Opfer- und Vorwurfshaltung.

Statt dich an deiner Schwägerin abzuarbeiten, kann ich dir nur empfehlen, die Dinge zu sehen wie sie sind. Du lebst in einer Umgebung, in der dich nichts hält. Welchen Gefallen tust du deinem Sohn, wenn du bleibst? Der genau weiß, dass er seinem Vater am Allerwertesten vorbeigeht, einer Mutter, die dauernd unzufrieden ist und das alles wegen einem Hof?

Also pack es an: Gibt es für dich nur schwarz und weiß? Zwischen dem Gruselhof und einer winzigen Wohnung im Plattenbau liegt noch eine ganze Brandbreite, in der du und dein Sohn eine schöne Zukunft haben könntet. Du hast viel zu lange gewartet.

8

Wieso bist du wegen deinem Sohn noch da? Er hat dort doch nur dich. Du schreibst doch: Vater sieht sein Kind max. 10min täglich, zur Oma hat er kein Verhältnis und die Tante ist eine arrogante, versnobbte S(..). Da ist rein gar nicht Positives für dieses Kind. Zweifelst du daran, das er, bei erster Gelegenheit, wenn er Volljährig ist, die Flucht ergreift? Ich nicht.

Du bist sein Halt, seine Bezugsperson und seine Stütze. Wo du glücklich bist, wird er es auch sein, aber garantiert nicht auf diesem (Nicht-Pony) Hof.

Dein Mann ist nur eine Karikatur von einem Partner. Soll er dort im Hexenclub glücklich werden. Ihr habt besseres verdient.

9

Was mich hier aufregen würde ist ein Erzeuger, der keine 10 Minuten am Tag mit seinem Sohn verbringt und seine Frau im Stich lässt. Darüber würde ich mich aufregen, das ist nämlich dein Hauptproblem. Dein Sohn tut mir unglaublich Leid, dass sein Vater sich offensichtlich so garnicht für ihm interessiert.

11

Vielleicht würde dein ach so minderwertiger Sohn ja besser geraten, wenn der werte Herr Erzeuger mal mehr als nur 10 Minuten täglich mit ihm verbringen würde, statt den ganzen Tag mit dir unterqualifizierten Frau rumlungern zu müssen.

*Ironie