Pünktlichkeit mit Kindern

Hallo zusammen,

ich würde gerne einmal ein paar Meinungen zum Thema Pünktlichkeit mit Kindern hören. Schon im GVK sagte unsere Hebamme, wir sollen uns direkt dran gewöhnen, mit Kindern nicht mehr pünktlich zu sein. Das ging mir nie so, da wir in der Elternzeit zum einen auf den Bus angewiesen waren, zum anderen habe ich selber den Anspruch pünktlich zu sein (bin wahrscheinlich geprägt dadurch, dass meine Mutter wirklich immer zu spät kommt und mir das als Kind tierisch unangenehm war).

Nun haben wir mehre befreundete Familien, die es wirklich seit Geburt des ersten Kindes nicht mehr schaffen, auch nur ansatzweise zur vereinbarten Zeit am Treffpunkt zu sein. Mal 10 Minuten - egal. Aber es sind regelmäßig 1,5 Stunden und mehr.

Nun feiern wir morgen den Geburtstag unserer Tochter, eingeladen ist um 12 Uhr mit Snacks und später Kaffee und Kuchen. Unsere "Pappenheimer" teilten uns gerade mit, dass sie um 12 noch zu Hause Mittag essen, da das Kind (4) sonst ungehalten werden könnte, wenn es Hunger hat. Mit Fahrtzeit wird es also wieder mindestens 1,5 Stunden später. Letztes Jahr waren es auch einmal 1,5 Stunden, da ein Trotzanfall dazwischen kam.

Ich bin ehrlich gesagt langsam genervt. Es wird alles auf bedürfnisorientierte Erziehung geschoben etc. Ist das so? Muss man alles andere hinten anstellen? Sehe ich das alles zu eng? Und ja, mit Trotzanfällen kennen wir uns auch bestens aus... Früher kam von den Freunden immer "Jaja, ihr habt ja die leichten Kinder." Das dürfte sich seit der Autonomiephase der Kleinen geändert haben...

Bin gespannt auf eure Meinungen!

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Ich sehe das ehrlich gesagt so wie Du!
Es ist alles eine Frage der Organisation. Während der Stillzeit oder mit Mittagsschlaf kann ich das noch verstehen, aber ansonsten: nein. Wir haben 4 Kinder, das jüngste noch keine 2 Jahre alt und schaffen es trotzdem pünktlich zu kommen.

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Hi,

ich kann das auch nicht nachvollziehen. Klar, kann man mal zu spät sein. Ist mir auch schon passiert, weil das Kind sich gerade erbrochen hat oder ähnliches. Aber insgesamt kann man auch mit Kindern pünktlich sein.

Liebe Grüße

Isy

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Na ja also wenn mein Kind sich gerade erbrochen hat, komme ich nicht zu spät sondern gar nicht! 🤣

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Geht vermutlich um einen Säugling, der Milch gespuckt hat.

Muss man umziehen und säubern, aber das Kind ist nicht krank und man kann trotzdem los 😂

Motte hat viel gespuckt, wäre ich da immer zu Hause geblieben, wäre ich wohl nie weg 🙈😂 sie hatte übrigens auch Talent, sich und mich inklusive unsere Haare vollzubrechen 🙄 da war dann doch kurz Hektik und etwas Verspätung 😂😂

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Ich bemüh mich sehr auch mit Kindern pünktlich zu sein. Aber manchmal läufts eben nicht nach Plan🤷🏻‍♀️

Aber 1,5 Stunden später ist schon heftig. Da wäre ich auch ungehalten. Bei uns kommen schonmal so Knaller wie ne gesprengte Pampers dazwischen, aber das macht max. 30 Minuten Verspätung aus wenns ganz heftig ist.

Die Leute haben doch auch Termine bei Ärzten oder so, wie machen die denn das? Auch 1,5 Stunden Verspätung?

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Wenn das Kind schon 4 Jahre alt ist würde ich mich fragen ob sie vielleicht so "früh" einfach nicht kommen wollen und das eine Ausrede ist?
Ich hatte eigentlich nie ein Problem mit den Kindern Pünktlich zu sein. Mit ganz kleinen Kindern/Babys war es schwieriger. Wenn man los will und dann muss man doch nochmal Windeln wechseln und in der Zeit hat sich dann das Geschwisterchen Wasser übergekippt oder was anderes angestellt..... Dann kann man da schonmal 20 Minuten später dran sein.
Ich habe im Freundeskreis auch ein paar Zuspätkommer. Da war es dann aber recht egal wie alt die Kinder waren......

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Ich habe 4 Kinder und bin bei Terminen immer pünktlich.
Ich mag aber auch Unpünktlichkeit überhaupt nicht

5 Minuten kann ich ja noch verstehen, falls das Baby/Kleinkind noch einmal die Windel voll hat, Hunger,…

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Ja, solche Freunde haben wir auch. Du kannst dich schonmal darauf einstellen, dass das bei den "Pappenheimern" nicht so schnell besser wird.

Unsere "Pappenheimer" kamen zum Kindergeburtstag ebenfalls fast 2 Stunden zu spät - das einzige Kind ist übrigens schon 10...

Ich denke, dass diese Menschen immer schon Probleme mit dem Zeitmanagement hatten, sich aber allein so grad noch durchwursteln konnten. Mit Kindern sind sie dann irgendwie völlig aufgeschmissen.

Es bestreitet ja keiner, dass es mit Kindern z.b. morgens länger dauert, bis man aus dem Haus kann. Logisch. Aber dann versuche ich eben, an meiner Organisation zu arbeiten. Die Klamotten werden am Vorabend ausgesucht und rausgelegt. Die Eltern stehen 30 Min vor den Kindern auf, sind dann also schon soweit fertig und das Frühstück ist gemacht. Die Weckzeiten der Kinder (und Bettgehzeiten abends) passt man auch so an, dass jeder seinen Bedürfnissen entsprechend in den Tag starten kann und man nicht vor der Wahl "Nervenzusammenbruch oder Stunden zu spät" steht... In deinem Beispiel mit dem Geburtstag hätte man dem Kind ja auch um 12 ein Sandwich to go geben können, wenn man meint, euer Imbiss reicht nicht, statt ein aufwändiges Mittagessen zu zelebrieren etc...

Denn man kann in aller Regel (natürlich gibt es Ausnahmen) meist pünktlich sein UND dabei auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen. Übrigens ist es wahrscheinlich auch ein Bedürfnis des Kindes, bei allen Freunden gern gesehen zu werden und nicht der zu sein, der dann nicht eingeladen wird, weil immer alles so kompliziert eskaliert. 😅 Wie du selbst schreibst: DIR war es als Kind furchtbar peinlich- und diesen Kindern ist es das wahrscheinlich auch (meine wären stocksauer, wenn ich sie um die Hälfte der Party bringen würde)

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Ich dachte erst, es geht um ein Baby im ersten Lebensjahr, das noch seinen Rhythmus braucht.

Aber 4 Jahre???? Sorry, da hätte ich gar kein Verständnis für. Ob das Kind später mal Flexibilität lernt? Ich hoffe es... Mit vier kann man ihm ein Brot geben und dann fährt man zu dir, dann gibt's eben etwas später bei euch essen.

Also, selbst mit meinem Baby habe ich es geschafft, pünktlich zu sein. Manchmal stand ich sogar 20 Minuten zu früh irgendwo. 🤭 Aber ich habe die Verabredungen nach Möglichkeit dem Rhythmus des Kindes angepasst. Derzeit schläft meine Maus mittags zwischen 12 und 2, entsprechend Versuche ich die Termine zu legen. Und wenn es mal nicht klappt und das Kind dann nur eine halbe Stunde Mittagsschlaf im Auto macht, ist das halt so.

Aber ich hab das früher bei Freundinnen auch hingenommen, wenn ich am Verabredungsort war und dann erst die Nachricht kam mir "Es wird später".

Seitdem ich selbst ein Kind habe, kann ich es weniger verstehen.

Übrigens habe ich auch den Anspruch, pünktlich zu sein, weil meine Mutter mich früher gern zu spät abgeholt hat. Mitten im Winter abends um acht an der Schule nach der Schulband-Probe abgeholt zu werden anstatt um halb acht war echt mies, zumal sie beim Bügeln und dabei Filmchen schauen die Zeit vergessen hat. Jede Woche...

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Bin voll bei dir. Ich bin auch ein sehr pünktlicher Mensch und finde Unpünktlichkeit (wenn sie zu weit geht) extrem unhöflich und egoistisch.
Ich bin trotz Kindern pünktlich. Erst Recht, wenn ich an der Terminfindung beteiligt war. Ich erinnere mich an eine Familie, die von der Übungsleiterin beim Geräteturnen genervt war, weil sie darum gebeten hatte, die Tochter pünktlich zu bringen. Das Mädel kam zu jedem Training 10-30 Minuten zu spät. Die Eltern haben sich dann wahnsinnig aufgeregt und meinten, sie hätten ja schließlich mehrere Kinder und da wäre Pünktlichkeit eben nicht möglich... Sie sind damit nur auf Unverständnis in der Elternschaft gestoßen. Wenn man sein Kind zum Training anmeldet, muss man auch pünktlich sein.

Wenn ein Geburtstag um 12.00 Uhr startet und ich sage zu, bin ich auch um 12.00 Uhr (vielleicht plus/minus 15 Minuten) pünktlich da. Wenn mein Kind/Baby noch so klein ist, dass es da sicherlich Mittagschlaf macht, frage ich höflich, ob wir z.B. eine Stunde später dazu kommen können. Aber ganz sicher nicht, weil mein Vierjähriger unbedingt zu Hause Mittag essen soll... Einem so großen Kind kann man doch auf der Fahrt zum Geburtstag ein geschmiertes Brötchen in die Hand geben... Ich kann dich verstehen.

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Mir ist es immer ein Rätsel warum man mit Kind nicht pünktlich sein sollte.
Kam bei uns sehr selten vor. Maximal als er wirklich noch Säugling war und dann doch nochmal das Kind umgezogen werden musste weil die Windel nicht hielt oder so was in der Art. Da sehe ich ein das man es nicht planen kann.

Ansonsten habe ich immer etwas mehr Zeit eingeplant alles fertig zu machen, das ich pünktlich los komme. Auch das ist mit Kind möglich. 10 Minuten oder ähnliches finde ich nicht schlimm. Aber 1,5 Stunden und das dauerhaft ist für mich ein NO-GO.
Eine Freundin von mir kriegt das auch öfter hin. Anstatt eben einzuplanen das es mit Kindern länger dauern kann wird alles auf den letzten Drücker gemacht.

Es kann immer mal was dazwischen kommen aber jedes mal ist schon heftig.