Komme immer schlechter damit klar, dass mein Partner bereits ein Kind hat...

Hallo zusammen, ich muss mir das jetzt mal von der Seele schreiben. Mein Partner und ich sind seit 3 Jahren zusammen. Langsam entsteht bei mir nun auch ein Kinderwunsch. Ich bin 32 und mein Freund auch. Er hat bereits einen 4 jährigen Sohn. Den Kinderwunsch habe ich im letzten Jahr manchmal anklingen lassen, aber meistens wurde ich irgendwie "vertröstet" wie: "Wenn ich beruflich das und das gemacht habe, dann können wir starten".. oder "Wenn ich die letzten Prüfungen des Studiums fertig habe, dann können wir starten" ... "nach unserer 2-wöchigen Reise (wir fliegen im September), können wir starten"..."Ich möchte, dass alles passt". Sind ja grundsätzlich vernünftiger Gedankengänge. So, nun ist die berufliche Geschichte erledigt, es ist alles wie gewünscht gelaufen. Studium wird irgendwie noch so vor sich hergeschoben, angeblich Prüfungen im Herbst. Reise ist nächsten Monat. Ich will ihn nicht unter Druck setzen oder ihn zu was drängen, also habe ich es zwischenzeitlich nicht mehr angesprochen. Worauf ich aber eigentlich hinaus will: Er hat ja bereits einen Sohn.. diesen hat er mit einer bisschen älteren Frau. Sie waren nichtmal ein Jahr zusammen, als sie schwanger wurde. Es war kein Kind geplant, es war ANGEBLICH ein Unfall, denn laut ihm konnte sie gar nicht schwanger werden, da sie nur noch einen Eierstock hatte (ja ich weiß, da kann man trotzdem schwanger werden). Sie hatte auch eine Fehlgeburt (sie war also schon mal von ihm schwanger), bevor der Sohn entstanden ist. Ich kann es also überhaupt nicht nachvollziehen, dass er anscheinend dann ja doch bewusst, mit dieser Frau (die, wie ich es aus seinen Erzählungen entnehmen kann, launisch, deren Handlungen und Stimmungen eine tickende Zeitbombe sind, inkonsequent ist, kein Rückgrat hat, flatterhaft ist) ein Kind gemacht hat!!! Wenn sie ja sooo "unaushaltbar" war. Wenn ich darüber nachdenke, regt es mich sooooo auf. Es muss ihm ja bewusst gewesen sein, wenn sie doch davor schon eine Fehlgeburt hatte, musste er doch wissen, dass sie SEHRWOHL schwanger werden kann!!!!! Es macht mich irgendwie sooo traurig, dass er das so leichtfertig gemacht hat. Obwohl er überhaupt nicht der Typ dafür ist... Er ist so bodenständig, vernünftig, möchte vieles gerne planen (wie man oben sieht)... ich verstehe es nicht.... Und bei mir zieht er alles in die Länge und hat gefühlt immer eine neue Ausrede. Und als nächstes muss ich immer daran denken, dass wir dieses "zum ersten Mal Eltern werden" nicht gemeinsam erleben werden, da es für ihn nicht mehr das erste Mal ist, für mich aber schon. Und dass alles darum für ihn nicht mehr so besonders sein wird, wenn es denn mal so weit sein wird. Auch Aussagen machen mich traurig: "es ist für männer auch oft sehr schlimm, bei einer Geburt dabei zu sein. lieber wäre er nicht dabei gewesen", weil es anscheinend ziemlich schlimm für ihn war, bei der Geburt des Sohnes alles mit anzuschauen. btw sie haben sich getrennt, als sie erst im 3. oder 4. Monat war. Jetzt hab ich angst, dass er es vielleicht dann mal bei einer Geburt, wenn wir Kinder kriegen, nicht dabei sein möchte, weil es bei der ersten Geburt eben so schlimm für ihn war. Alles so Kleinigkeiten, die mich belasten.. oder auch diese Ratgeber für werdende Väter. vielleicht würde ich ihm dann gerne so einen schenken, aber dann sehe ich, dass überall ja "für werdende Väter" usw. draufsteht, aber da er ja schon einer ist, kann ich das wohl auch vergessen. :( Mit dem sohn komm ich sehr gut zurecht, er ist süß und hängt auch sehr an mir und ich hab auch angst, dass ich ihn durch die ganze Situation irgendwie unbewusst mitverantwortlich mache, dabei kann er ja gar nichts dafür :(( es macht mich traurig... vielleicht hat das ganze auch irgendwas gutes, aber ich weiß im moment nicht, was das sein könnte... vielleicht habt ihr Tipps, wie ich damit umgehen könnte. Danke schon mal :)

Bearbeitet von Flinky1234
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Ihr seid „erst“ 3 Jahre zusammen und er will anscheinend nicht nochmal den „Fehler“ machen, dass das Drumrum nicht passt. Er möchte sich vielleicht einfach noch etwas Zeit lassen, bevor er das nächste Kind in die Welt setzt.
Das so eine Geburt (je nachdem wie die abgelaufen ist) auch für einen Mann traumatisch sein kann, kann ich durchaus nachvollziehen und das obwohl ich nichtmal ein Kind habe.

Ich kann das verstehen, wenn man einen Kinderwunsch hat, dass man das ein oder andere nicht hören möchte, aber ich finde es super, dass er das finanzielle zuerst geklärt haben will. Ein Kind kostet halt nun einmal Geld und eine Schwangerschaft ist auch deutlich angenehmer, wenn man nicht ein unfertiges Studium oder andere unerfüllte Ziele im Kopf hat.
Ich habe mir immer ein Gehaltsziel gesetzt ab dem ich erst anfangen über Kinder nachzudenken. Somit musste ich mir Jahrelang keine Gedanken um den Kinderwunsch machen, weil das Ziel eben noch nicht erreicht war.
So hat jeder eben andere Ziele die erreicht sein sollen und dein Partner weiß halt einfach, was ein gemeinsames Kind bedeutet.

Ich Gegensatz zu meiner Vorschreiberin finde ich deinen Partner also sehr Verantwortungsbewusst.

Bearbeitet von VerstehIch
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Danke für deine Antwort. Ja, tief im Inneren glaube ich das auch. Er will einfach nicht nochmal den gleichen Fehler machen, was ja nicht verkehrt ist. Ich ärgere mich ja dann auch großteils über mich selbst, dass ich mich über Dinge ärgere, die ich nicht beeinflussen konnte und die sowieso nicht rückgängig zu machen sind :) Da muss ich wohl noch an mir arbeiten..

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Vorab: bist du dir sicher, dass dieser Mann genau DER Mann ist, mit dem du ein Kind bekommen willst?

Laut deinen Schilderungen klingt er nicht sehr verantwortungsbewusst und er scheint dich fortlaufend zu vertrösten und hinzuhalten. Auch dass er evtl, keine Geburt mehr miterleben will, macht mich stutzig (denkt er, für die Frau ist das ein Spaziergang???).
Irgendwie scheint es mir, als wolle er dir durch die Blume sagen, dass er in Wirklichkeit nicht noch ein Kind haben will.

Falls ich das falsch einschätze: Augen zu und durch. Er erlebt das nun eben nicht zum ersten Mal, das ist nicht zu ändern. ABER er erlebt es im Fall der Fälle mit DIR zum ersten Mal. Das alleine sollte reichen, dass eine Angst kleiner wird. Wenn er dich liebt und wirklich ein Kind mit dir möchte, sollte es für ihn was ganz besonderes sein, zusammen mit dir das Hibbeln, die Schwangerschaft, die Geburt und die Zeit mit Kind, als Familie, zu erleben.

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Danke für deine Antwort. Als wir mal über das Thema gesprochen haben und ich äußerte, dass es mir so scheint, als vertröste er mich, hat er gesagt, dass er ganz bestimmt kinder mit mir will, aber er will nicht das Gefühl bekommen, dass er gedrängt wird. Ja du hast ja recht, jede Schwangerschaft und jedes Kind sind einzigartig...

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Vielleicht musst du mal ganz bewusst den Druck rausnehmen und das Thema ad acta legen, bis ER es anspricht. Setz dir am besten ein Zeitlimit, bis wann du warten kannst. Regt er sich in dieser Zeit und vertröstet dich auf Nachfrage wieder, kannst du ja überlegen, wie du damit umgehen willst.

Ich kann schon verstehen, dass du so langsam Nägeln mit Köpfen machen willst.

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Generell wird dir nur helfen offen und ehrlich mit ihm zu reden.

Das ganze dass es nicht sein erstes Kind ist etc. machst gerade du zum Problem. Auch ein zweites Kind ist etwas besonderes. Die kauft man ja nicht jede Woche im Supermarkt. Also zumindest war für uns die zweite Schwangerschaft genauso spannend und einschneidend wie die erste.

Dann schenkst du ihm eben kein Ratgeber. … oder trotzdem einen, weil er das mit dir erlebt.

Und ich kann mir schon vorstellen dass nicht jeder Vater die Geburt als tollstes Erlebnis überhaupt empfindet. Das muss es ja auch nicht sein. Auch hier hilft Ehrlichkeit und Offenheit und manchmal hilft auch Dinge auf sich zu kommen lassen. Mein Mann war sich auch nicht sicher ob er das kann und hat immer gesagt bevor er umkippt geht er lieber raus und er bleibt an meinem Kopf und nie und nimmer schneidet er die Nabelschnur durch. Was hat er dann doch zweimal gemacht … dabei gewesen bis zum Ende und zwar überall und hat die Nabelschnur durchgeschnitten. Auch beim zweiten Mal war er sich da nicht sicher.

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Ich sehe hier das oberste Problem darin, dass er scheinbar lügt.

Entweder belügt er dich in Bezug auf die Mutter seines Kindes.
Oder er lässt den armen Jungen bei einer "tickenden Zeitbombe", was von wenig Verantwortungsgefühl spricht.

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Genau das. Ich denke sogar, das war nicht die einzige Lüge, sondern auch, dass er sich mit dieser angeblich so schlimmen Frau kein Kind vorstellen konnte.

1. Wer in Biologie aufgepasst hat, weiß, dass ein Eierstock ein Eierstock ist und auch wenn es einer weniger ist, reicht der zum schwanger werden

2. Wurde sie schwanger, verlor aber das Kind. Spätestens ab hier muss ihm klar gewesen sein, dass eine SS auch mit einem Eileiter möglich ist.

3. Trotz der vorangegangenen SS hatten die beiden Sex ohne Verhütung. Auch hier dürfte jedem normalen Menschen klar sein, dass es wieder passieren kann.

@TE: ich denke, dass dein Freund dir einen Bären aufbindet und zum einen seine Ex gar nicht so schlimm war, wie er dir erzählt. Zum anderen bezweifle ich, dass er mit dir ein Kind bekommen will. Wie jemand weiter oben schrieb, ist es sinnvoll, erst das Studium abzuschließen. Wer allerdings weiß, dass seine Freundin mit der Planung starten möchte und selbst(!) Kinder haben will, würde sein Studium nicht schleifen lassen, sondern schnell durchziehen.

Ich würde daher an deiner Stelle mit deinem Freund ins Gespräch gehen. Entweder er zieht sein Studium schnell durch und beendet es bald (wie weit ist er? Er dürfte ja eh schon weit über 30 sein?) oder ich würde mich von ihm trennen. Du bist jetzt 32. Maximal 2 Jahre würde ich ihm dafür geben, eher weniger. Dann bist du 34 und schon nicht mehr die Jüngste. Ich habe meine Kinder mit 34 und 35 bekommen und wurde beide Male schnell schwanger. Bei vielen dauert es aber auch länger. Wenn ihr mit 34 startet, bist du ca. 35 wenn das Kind da ist. Plant ihr noch ein zweites Kind, müsst ihr euch mit diesem ranhalten und könnt keinen Abstand von 4 Jahren o.ä. einplanen.

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Ja diese Geschichte mit dem Schwanger werden ist etwas kurios...
Das mit dem Studium schiebt er schon so lange vor sich her, es sind nur noch 2 Prüfungen. Er arbeitet nebenbei Vollzeit, darum hat er das etwas schleifen lassen.
Er ist gleich alt wie ich.

Unser Plan wären 2 Kinder, da er sich mehr als dann insgesamt 3 nicht zutrauen möchte. Und da macht mir wirklich mittlerweilen mein Alter zu schaffen. Man weiß einfach niiiie wie lange es dauert usw. Ich glaube, das ist auch mein größtes Problem, die Angst, dass es mit jedem Jahr problematischer werden würde.

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Ich würde es auch positiv bewerten, dass er scheinbar aus seinem ersten Fehler gelernt hat und so überstürzt kein Kind mehr will. Er geht also schon mit Gedanken an das Thema ran! Auch ans Thema Geburt!

Du möchtest jetzt gerne ein Kind und bist daher etwas irrational, das verstehe ich schon auch 😅 aber da ist es an dir, gegenzusteuern und mit diesem Problem fertig zu werden!

In Konkurrenz mit der Ex treten, wo es ja scheinbar nicht gut geendet ist, ist ja völlig blöde und sinnlos.

Und jedes Kind ist ein neuer Zauber, ein neues Abenteuer und spannend!

Schalte den Kopf ein, redet ehrlich drüber, wann das Kind passt (dieses Jahr scheinbar noch nicht, ist ok!) und dann startet:)

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Horchen mal ehrlich in dich hinein.
Was ist das Problem?
Das Kind, das vielleicht nicht immer brav ist, Zeit und Geld kostet?
Die Tatsache, dass es vor dir eine andere Frau gab?
Dass dein Mann zwar Vater ist, du aber keine Mutter, und er dich dann noch vertröstet?
Du selbst, weil du keinen Bock auf ein fremdes Kind hast?
Oder etwas ganz anderes?

Wenn du die Antwort für dich herausfinden kannst, bringt es dich weiter.

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Liebe Flinky,
wenn es in einer Beziehung knirscht, vermischen sich meistens einige Themen. Es wäre vielleicht wirklich gut, wenn du ganz in ruhe für dich versuchst herzauszufinden, wo der Hase im Pfeffer liegt.
Zunächst mal: Ihr seid seit 3 Jahren ein Paar, er hat einen 4 jährigen Sohn aus der Zeit vor dir. Du hast deinen Partner sozusagen "second hand" kennen gelernt und sicher war er auch nicht dein "erstes Mal". Die Beziehung zur Mutter seines Sohnes kennst du nur aus seinen Erzählungen, eigentlich geht dich das auch nichts an. Sorry, wenn ich das so klar sage.
Offenbar hat er reglemäßigen Besuchskontakt zum Sohn, wie ist er denn so als Vater?
Dann: Du wünschst dir ein Kind. Du wünschst dir Familienleben. Sehr, sehr verständlich. Dein Partner ist nicht direkt Feuer und Flamme. In einer funktionierenden Beziehung sollten die Bedürfnisse beider Partner gleichwertig sein. Man muß sie aber auch klar aussprechen. Da kommt ihr nicht drumrum, bessser früher als später.
Fakt: Du kannst weder deinen Partner noch die Vergangenheit ändern. Sich aufregen, trauig sein oder wütend ist ja okay. Aber es hilft dir nicht. Dein Partner ist bereits Vater. Das nimmt dir überhaupt nichts weg. Wenn es dir aber so arg zu schaffen macht, bliebe ja ehrlicherweise nur Trennung und neue Suche nach einem Kerl, der bisher keine Kinder gezeugt hat und das mit dir will.
Die Entscheidung liegt bei dir. Was traust du dich? Welche Kompromisse kannst du eingehen, welche nicht? Wo siehst du dich in 3 oder 4 Jahren? Was kannst du dafür und vor allem für dich tun?
Von Herzen alles Gute!

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Im Grunde sind seine Bedingungen ja schon so gut wie erfüllt, bis aufs Studium.
Da kannst du mit ihm ja nochmal drüber reden, ob er das nicht abschließen kann, während du schon schwanger bist.
Wenn er noch Jahre braucht würde ich solange nicht warten wollen und noch ein paar Mal davon anfangen.
Mein Mann ist erst auch immer so: Ich will schon einmal ein Kind, aber auf keinen Fall jetzt!
Dann spreche ich es öfters an, schwärme von Babies, was er nur für ein toller Vater wäre, etc.
Und schon ist er überzeugt und sagt wir können loslegen.
Hat schon zweimal funktioniert :)
Man muss nur aufpassen, sich nicht zu sehr reinzusteigern und keinen Streit anzuzetteln.
Dein Mann will ja grundsätzlich schon, also könnte das schon klappen.
Der Babywunsch wird ja bei uns auch oft dadurch geweckt, dass jemand aus unserem Umfeld ein Baby hat oder man sich mit dem Thema beschäftigt.
Dass wegschob ein Kind hat, ist doch toll.
Dann weiß er schon ein paar Dinge.
Und wenn er mit seiner Ex schon so früh nicht mehr zusammen war, dann hat er bestimmt vieles nicht mitbekommen. Ihr werdet genug erste Male mit eurem Kind erleben und sie werden sehr schön und besonders sein.
Und für dein Kind finde ich es sehr schön, dass er dann schon einen Halbbruder hat.
Ich hab eine Halbschwester und zwei Halbbrüder und bin so froh, sie zu haben.
Was die Geschichte mit seiner Ex angeht…
Keine Ahnung. Nach der Fehlgeburt war es eigentlich nicht mehr glaubwürdig, aber wer weiß, wie gut seine Ex darin war, ihn zu überzeugen.
Wenn er sehr naiv ist und sich mit dem Thema überhaupt nicht auseinandergesetzt und ihr voll vertraut hat, kann ich das schon glauben.
Wenn sie sagte, dass es grundsätzlich unmöglich ist und falls es doch geschieht, es gewiss in einer Fehlgeburt enden würde. Kann schon sein, dass er das geglaubt hat.

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Die Geschichte wie und warum die ex schwanger wurde habe ich nur flüchtig gelesen und dann überhaupt nicht mehr. Die ist völlig irrelevant.

Was zählt ist was willst du und was will er!

Wenn die Familien Planung so auseinander driftet was kinderwunsch angeht, hat eure Beziehung wenig Chancen.