Aufdringliche Schwiegermutter

Hallo zusammen,

wie viele hier, habe ich auch ein Schwiegermutter-Thema. Lange konnte ich irgendwie drüber stehen und sie ignorieren, aber nun bin ich Schwanger und muss versuchen, endlich Grenzen zu setzen.

Zu meinen Eltern habe ich ein super Verhältnis, leider wohnen sie sechs Stunden von uns entfernt. Sie haben schon immer akzeptiert, dass ich mein eigenes Leben lebe, sind aber immer da, wenn man sie braucht. Meine Schwiegermutter ist leider das komplette Gegenteil. Vor ein paar Jahren ist mein Schwiegervater verstorben, seitdem hängt sie noch mehr an meinem Mann und seiner Schwester.
Schon kurz nachdem ich meinen Mann kennengelernt habe, habe ich mitbekommen, dass sie ständig Stress gemacht hat, dass er mich ihr vorstellen soll. Zum Glück hat sich mein Mann nicht darauf eingelassen. Kennengelernt habe ich sie dann nach 1,5 Jahren. Da gab es dann gleich Vorwürfe, ich würde mich nicht genug in ihre Familie integrieren (nicht so wie der Mann meiner Schwägerin, der soll scheinbar mein großes Vorbild sein....), nur weil ich keine Lust auf irgendwelche 80jährigen Geburtstage von irgendwelchen Verwanden von ihr habe.
Letztes Jahr haben dann mein Mann und ich ganz alleine nur für uns standesamtlich geheiratet. Mein Mann hatte schon berechtigte Bedenken, dass uns seine Mutter bei einer größeren Feier ständig am Rockzipfel hängt und sich überall einmischt. Als wir dann im Nachhinein erzählt habe, dass wir geheiratet haben, gab es erstmal Tränen und schlechte Laune, weil wir nicht nach ihren Wünschen geheiratet haben. Wieder kam der Vergleich mit meiner Schwägerin und ihrem Mann, die ja alles nach den Wünschen der Schwiegermutter machen. Dann gab es riesige Diskussionen, dass sie meine Eltern kennenlernen möchte, sie wären ja jetzt quasi Teil der Familie. Das fand nicht nur ich befremdlich, sondern auch meine Eltern. Ein Kennenlernen wird sich bestimmt mal ergeben, aber sowas bewusst zu organisieren finde ich einfach völlig überflüssig, für mich sind wir jetzt auch nicht alle eine große Familie.

Das Drama ist nun so richtig eskaliert, als wir meiner Schwiegermutter erzählt haben, dass wir Eltern werden. Erzählt haben wir ihr es erst in der 19. Woche, weil man dann langsam meinen Bauch sah. Ich wollte einfach so lange wie möglich meine Ruhe vor ihr. Wieder sind bei meiner Schwiegermutter Tränen geflossen, was wir den nur gegen sie hätten, dass wir nicht schon früher von der Schwangerschaft erzählt haben. Seitdem gibt es unterschwellige Vorwürfe, wir würden ihr ja später auch das Enkelkind entziehen. Sie bombadiert meinen Mann immer wieder mit WhatsApp-Nachrichten, wie es mir geht und sie ja weiß, dass sie eigentlich nicht nachfragen soll. Ich merke, wie meinem Mann die Situation zusetzt. Es gibt ja keinen Streit mit ihr, aber sie möchte einfach nicht akzeptieren, dass wir nicht die Typen "wir sind jetzt alle eine große Familie" sind, sondern uns eher auf unsere eigene kleine Familie konzentrieren wollen. Mein Mann hat ihr das auch mehrmals eindringlich versucht klar zu machen. Sie bricht dann jedesmal in Tränen aus und schiebt den Tod ihres Mannes vor und das sie ja seitdem so alleine ist. Ich merke, dass meine Mann dann irgendwie Mitleid bekommt und einknickt.

Lange Rede, kurzer Sinn: Wie machen wir ihr klar, dass sie sich einfach zurück halten soll? Mir wäre fast ein kompletter Kontaktabbruch am liebsten, ich fürchte aber, dass das mein Mann nicht durchhalten wird.

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Ihr habt ein unterschiedliches Bild von Familie.

Wenn ich ehrlich bin, kann ich nichts außergewöhnliches oder besonders aufdringliches aus Deinen Schilderungen heraus lesen.

Sie wollte Dich kennen lernen. Du bist die Partnerin ihres Sohnes, ich finde es verständlich. Auch dass sie Deine Eltern kennen lernen will, finde ich nicht außergewöhnlich. Dass sie traurig ist, dass sie vom bis dahin wichtigsten Tag ihres Sohnes (Hochzeit) nicht einmal etwas wusste, kann ich auch absolut verstehen. Ich kenne auch niemanden, bei dem das nicht so wäre.

Auch dass sie traurig ist, erst so spät von der Schwangerschaft erfahren zu haben, kann ich verstehen und finde ich in einer Familie völlig normal. Dein Mann ist ihr Kind, sie interessiert sich für ihn und sein Leben. Sie hat ihn groß gezogen und wünscht sich, weiterhin an seinem Leben teilhaben zu können. Sie freut sich auf ihr Enkelkind. Das tun die meisten Großeltern. Denn - Du kannst es drehen und wenden wie Du willst, sie ist eine der nächsten Verwandten nach Euch Eltern für das Kind. Sie teile sich 25% der Gene. Sie freut sich und hat gleichzeitig Angst, dass Du sie von dem Kind fern hältst. Ich verstehe sie und sie tut mir sehr leid.

Hinzu kommt noch der Tod ihres Mannes, der sie einsam zurück lässt. Natürlich wünscht sie sich da Anschluss an die Familie, und vielleicht auch noch ein bisschen Wärme und Nähe, ein bisschen mit einbezogen werden. Das ist menschlich und natürlich.

So wie Du schreibst intrigiert sie nicht, sie ist nicht böse oder hinterhältig, sie ist einfach ein familiärer Mensch, der sich an der wachsenden Familie freut. Du schreibst sehr kalt und unempathisch. Ich kann es nur wiederholen, sie tut mir sehr leid.

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Ich bin auch familiär, aber eben kein Freund von "wir sind jetzt alle eine große Familie". Für mich ist das Verwandtschaft, aber Familie ist mein Mann und dann unser Kind.

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Und sieht das dein Mann auch so, oder macht er dir zu Liebe dieses Spiel mit?

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Vor einiger Zeit schrieb hier eine verwitwete Schwiegermutter, deren Sohn heimlich geheiratet hat und den Kontakt mit seiner Familie mehr oder weniger eingestellt hat. Sie hat nach der Hochzeit auch die Eltern ihrer Schwiegertochter kennen lernen wollen, das wurde abgelehnt.
Dein Beitrag hier liest sich so, als seiest du die Schwiegertochter.

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Meine Schwiegermutter ist schon mit WhatsApp überfordert, das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen 🙈

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Der Beitrag war das erste, woran ich beim Lesen gedacht habe. 🤭

Ich glaube, die Userin hieß 'Babs' und die Schwiegertochter war schon erzürnt, dass sie überhaupt wagte zu fragen, wie der Tag war. Und betonte auch immer heftig, der Sohn von Babs und sie (die STochter) seien nun "die Kernfamilie", deshalb erfuhr Babs ja auch nur über sieben Ecken, dass sie Oma wird.

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Ich lese hier nichts aufdringliches 🤷‍♀️

Natürlich will die Mutter die Freundin des Sohnes kennenlernen. Wollte er so schnell nicht, also habt ihr es nach eurem Tempo gemacht. Ob ich jetzt 1,5 Jahre gewartet hätte? Nö. Ist aber eurer Ding.
Und ob man nicht mal über seinen Schatten springen und zu einem Geburtstag gehen kann? In unserer Familie gehören die Partner (vor allem nach längerer Beziehung) eben zur Familie und werden auch dementsprechend mit eingeladen.
Wann habe deine Eltern denn deinen Partner kennengelernt?

Das sie traurig ist, weil ihr ohne ihr Wissen geheiratet hat, hältst du für aufdringlich? Natürlich ist sie enttäuscht und wäre gerne dabei gewesen. Ja, da dürfen auch mal Tränen fließen, immerhin ist die Hochzeit des Kindes für Mütter eben etwas besonderes.

Und ja, mit der Hochzeit schließen sich die Familien zusammen und werden zu einer. Ich finde deine Sichtweise irgendwie ... komisch? Ich find nicht das Wort dafür.

Auch das ihr die SS solange für euch behalten habt - mit welcher Begründung denn? WAS macht die SM denn sooo schlimm und aufdringlich?
Und man kann der SM eben auch die Enttäuschung zustehen und wäre der Bauch nicht langsam zu sehen, hättet ihr es doch noch länger für euch behalten.
Aber lass mich raten - deine Eltern wussten es sicher schon eher.

Was ist so schlimm daran, wenn sie mal eine Nachricht schreibt und fragt, wie es dir und den Baby geht? Warum darf sie das nicht?

Ich lese hier absolut nichts aufdringliches, sondern ja - ihr haltet sie bewusst aus eurem Leben fern. Sie erfährt Dinge gar nicht oder nur sehr spät, sie darf keine Fragen stellen, sich am besten gar nicht melden.

"Mir wäre fast ein kompletter Kontaktabbruch am liebsten, ich fürchte aber, dass das mein Mann nicht durchhalten wird."

Und genau hier liegt doch der Hase im Pfeffer.
Die SM passt dir nicht, tickt nicht wie DU das willst, also soll sie am besten ganz verschwinden und in mir tut sich das Gefühl auf, dass du dahingehend Einfluss auf deinen Mann nehmen wirst.

Mir tut die Frau leid.

Bearbeitet von Rapheli
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Meine Eltern haben meinen Mann nach 9 Monaten Beziehung kennengelernt, weil sie da bei uns zu Besuch waren. Ansonsten akzeptieren aber meine Eltern, dass mein Mann und ich jetzt eine Familie sind. Sie haben sich zum Beispiel auch einfach über unsere Hochzeit gefreut, haben uns herzlich gratuliert und was geschenkt. Sie haben verstanden, dass wir nach unseren Vorstellungen heiraten wollten. Sie sagen auch immer, dass das wichtigste ist, das ich glücklich bin und ich nicht dafür da bin, um meine Eltern glücklich zu machen. Sie können daher auch mit der Einstellung meiner Schwiegermutter nichts anfangen.

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Du solltest deine Eltern und deine Mutter nicht vergleichen. Dich und deine Eltern trennen hunderte von KM. Sie sind es gewohnt, das eine Distanz zwischen euch liegt und sie nur telefonisch und so weiter in Kontakt stehen. Es ist doch was gänzlic anderes, wenn man bisher viel persönlcihen Kontakt hatte und dieser auch problemlos weiterhin möglich wäre...aber plötzlich soll das alles falsch und übergriffig sein? Und selbst den FAmilienstatus soll man ergeben?

Bearbeitet von ERE-Katha333
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Ich habe tatsächlich schon lange, keinen derart empathie- und herzlosen Beitrag gelesen, wie den deinen.

Mein Gott, die arme Frau kann einem echt leid tun.

Tipp? Keine Ahnung. Vielleicht kannst du sie irgendwann verstehen, wenn dein eigenes Kind älter wird.

Bearbeitet von vincent09
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100prozentige Zustimmung.
Man kann der Frau nur wünschen, dass sie am Leben der Familie der Tochter teil haben darf.
Interessant wäre es wie die TE reagiert, wenn sie irgendwann feststellt, dass die Schwägerin mehr Unterstützung bekommt und es dadurch vielleicht einfacher hat.
Viele, die mit dem ersten Kind schwanger sind wissen nicht wie hart es ist Eltern zu sein und wie hilfreich präsente Grosseltern....

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Puuuuh .... ganz ehrlich jetzt , da läuft es mir echt eiskalt den Rücken runter.
Das liest sich sowas von herzlos. Alleine schon wie du über sie schreibst , sorry.
Ich hoffe das sich dein Kind , niemals so von dir abwendet , wenn es mal später einen Partner/in hat.

Sie hat ihren Mann verloren , hat nur noch ihre beiden Kinder . Und du findest sie drängt sich da ein ?
Möchte ihr Sohn denn auch keinen Kontakt haben ?
Oder tut er das nur DIR zu Liebe?

Und da wundert man sich heutzutage , wieso Omas / Opas sich nicht um ihre Enkelkinder kümmern ( wollen)

Und nein , ich finde das heutzutage alles andere als normal , das so viele Familien auseinander brechen und komischerweise sind es immer die Schwiegertöchter die ein Problem haben. Was dann der Mann klären soll. Wenn aber die Frau doch ein Problem hat ; soll sie das auch klären , und nicht den Mann verschicken.

Sprech sie doch einfach drauf ab und sage ihr dj hast keinen bock auf sie. Denn genau so hört es sich an .

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Es geht hier nicht um abwenden. Aber sie möchte nicht verstehen, dass mein Mann und ich ein anderes Bild von Familie haben.
Ihr Mann ist bereits vor 10 Jahre gestorben, ich finde es auch nicht fair, dass sie meinem Mann damit immer wieder ein schlechtes Gewissen machen möchte.

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Habt IHR wirklich ein anderes Bild von Familie oder diktierst DU das für euch?

Wie war der Kontakt zwischen Deiner Mutter und seinem Mann denn bevor(!) ihr ein Paar geworden seid?

Bei Deiner Überschrift habe ich Wunders was erwartet, aber nicht sowas.
Deine Schwiegermutter ist nicht aufdringlich sondern einfach nur interessiert am Leben ihres Sohnes. Und ob es Dir passt oder nicht, SIE gehört auch zur Familie.

Wie würdest DU es finden wenn Dein/euer Kind irgendwann gross ist und es dem Partner eures Kindes am liebsten wäre Du würdest völlig aus deren Leben verschwinden?

Ich bin sicher ohne(!) Dein zutun wäre der Kontakt zwischen Mutter und Sohn (bzw. euch) ein anderer.

Eure Hochzeit z.B. - natürlich könnt ihr das gestalten wie ihr wollt. Aber wie kann man SO unemphatisch sein nicht wenigstens nachvollziehen zu können das die Mutter ein paar Tränchen vergossen hat?

Ich wette wenn euer Kind erstmal da ist bist Du der Typ der hier Beiträge schreibt das er Agressionen bekommt weil die "unmögliche" Oma das Kind gerne auf den Arm nehmen würde.

Bei allem Verständnis dafür das man sich zuerst auf seine Kernfamilie konzentriert, aber ihr(!) habt beide noch mehr Familie - Du bist echt der Archetyp "böse Schwiegertochter".
Und ob Deine Eltern wirklich so fein sind mit Deiner Einstellung? Vielleicht wissen sie auch (weil sie Dich kennen) besser hute Miene zum bösen Spiel machen weil sie sonst noch weniger von Dir haben.

Selten einen so traurigen, empathielosen und egoistischen Beitrag gelesen.

Du musst nicht zum Familienrowdy mutieren, aber das ist schon... wow.

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Hm. Ich bin ja wirklich jemand der ein Problem mit nervigen dchwiegereltern oder eltern hat
Aber was du da abziehst ist wirklich unterste Schublade. Mir tut die Frau leid auch wenn sie bestimmt nervpotential hat. Hoffen wir mal dass sich der Schwiegersohn oder die schwiegertochter die du in ferner Zukunft haben wirst dich nicht so rigide aus dem Leben deines Kindes aussperren wird.

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"Kompletter Kontaktabbruch"

Wunderbar, täte ja auch nicht dir weh, sondern nur deinem Mann.

Der hadert vielleicht aus ganz anderen Gründen, als die, die du sehen willst. Vielleicht macht ihm auch zu schaffen, dass seine Frau seine Mutter so derart ablehnt.
Ich lese jedenfalls nichts aufdringliches raus. Dass sie existiert scheint für dich ja schon das Problem zu sein.

Die heutige Schwiegermutter-Generation kann einem oft auch einfach nur Leid tun. #gruebel

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Wollte dein Mann das auch alles so? Sei mir nicht böse, aber für mich hört es sich so an, als wenn du dein Mann ganz langsam von seiner Mutter trennen willst. Du willst einen Kontaktabbruch, dein Mann anscheinend nicht. All die Dinge die du hier auszählst sind für mich sehr außergewöhnlich. Die Schwiegereltern erst nach 1,5 Jahren kennenlernen, heimlich Heiraten, die Schwangerschaft so lange wie möglich nicht mitteilen und das treffen der Eltern nicht ermöglichen… Warum willst du deine Schwiegermutter so derartig aus eurem Leben katapultieren? Vielleicht hättest du dir einen Partner suchen sollen, der keine Familie hat. Ihr wollt euer eigenes Leben, aber das super Verhältnis zu deinen Eltern ist ok? Ich hoffe dass du auch zu keinem 80. Geburtstag in deiner Familie gehst, wäre sonst ziemlich unfair.

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Ich habe das Treffen mit meinen Eltern nicht verhindert. Meine Eltern sehen aber auch keinen Sinn in einem arrangierten Treffen, sie wohnen immerhin auch sechs Stunden von hier weg. Irgendwann wird das schon mal zustande kommen, ohne dass man das arrangieren muss.

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Ein arrangiertes Treffen…. Du willst mir doch nicht erzählen, dass in alle der Zeit wo ihr zusammen seid, es keine Gelegenheit für ein Treffen gab. Kein Geburtstag von euch? Kein Weihnachten? Kein Kaffee und Kuchen?
Deine Eltern haben euch nie besucht, wo die Schwiegermutter hätte dazu kommen können? Als ob…
Wo sollen die sich denn treffen? Zufällig im Supermarkt? Was wäre denn für dich nicht arrangiert?

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Ich kann hier auch die Seite deiner Schwiegermutter besser nachvollziehen, als deine. Es würde meine Gefühle undenkbar verletzen, wenn mein Sohn heiraten würde, ohne mich!

Du bist schwanger und wirst auch bald ein Kind haben.... Kannst du die Bedürfnisse einer alternden Mutter mit erwachsenen Kindern so gar nicht nachvollziehen?

Und zu erwarten, dass Eltern immer für einen da sind, ohne dass man selbst für seine Eltern da sein möchte, ist schon eine harte Nummer.

PS.: Genau das, was die SM befürchtet hast du doch vor, nämlich das Enkelkind vorenthalten. Also sind ihre Befürchtungen durchaus gerechtfertigt.