Wie jemandem mit Depressionen helfen

Wie die Überschrift schon sagt, wie kann ich helfen?

Mein Vater hat sein Leben lang schon gern Alkohol getrunken, konnte aber immer mal Monate oder Jahre drauf verzichten.
Er bzw. wir als Familie haben schon sehr viel durchgemacht und seit einem einschneidenden Erlebnis seinerseits im letzten Jahr, greift er mittlerweile regelmäßig zum Alkohol.
Gestern habe ich mit ihm gesprochen das ich das nicht gut finde und er meinte dann das er glaubt Depressionen zu haben. Durch einen Vorfall hat er den Glauben an die Ärzte verloren und ein Psychologe kann seine Probleme auch nicht beheben (sein Denken)

Er ist so klar und weiß das Alkohol ihm auch nicht hilft und es zu viel ist…unter der woche trinkt er auch nicht, oder wenn meine Kinder da sind. aber am Wochenende wenn er alleine ist und die Gedanken kommen.

Hat jemand vielleicht einen Rat, wie ich ihm helfen kann bzw nochmal richtig das Gespräch suchen kann? Ich mache mir Sorgen.

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Wenn Dein Vater an Depressionen erkrankt ist, hat er ja mindestens zwei Baustellen. Den Alkoholismus und die Depression.

Du wirst ihm bei beidem nicht wirklich helfen können. Außer Du schaffst es ihn zu überzeugen, dass er Hilfe von Ärzten und Therapeuten braucht.

Dass ein Psychologe seine Probleme nicht beheben kann stimmt übrigens. Wenn Dein Vater sich darauf einließe könnte der Psychologe ihm aber helfen, seine Probleme selbst zu lösen.

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Ja richtig, würde er die Depressionen in den Griff bekommen dann bräuchte er automatisch keinen Alkohol, denn in guten Phasen trinkt er nicht, so gut kenne ich ihn. Ich weiß aber auch das es nicht ewig so bleiben wird.

Wir fahren heute gemeinsam in den Urlaub, auch da wird er nichts trinken, ist ja abgelenkt und die Kinder sind mit dabei. Ich wollte danach gerne wenn sich die Gelegenheit ergibt ein Gespräch mit ihm führen und evtl die Kinder als Druckmittel nehmen, das ich sie sonst nicht mehr hinschicken kann.
Oder wäre das zu krass? Ich mein, wenn er so weitermacht wird es irgendwann sowieso darauf hinauslaufen, ganz egal ob er nicht trinkt wenn die Kinder anwesend sind, ich kann es ja nicht kontrollieren.

Ihn von einem Psychologen zu überzeugen wird schwierig, aber auch das wollte ich ihm in einem Gespräch nahelegen. Ich bin bei einem Heilpraktiker u d mache eine traumatherapie die gut anschlägt. Vielleicht schlage ich ihm sowas auch mal vor.

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Hallo,

du kannst nur da sein und immer wieder deine Hilfe anbieten. Annehmen muss sie dein Vater aus eigenen Stücken.

Ich kenne so viele Fälle, wo sich die Familie aufreibt / aufgerieben hat, um einem Depressionskranken zu helfen.

Die Einsicht, dass etwas getan werden muss kann man nicht "von außen" geben. Leider :-(

Du kannst zwar zum Arzt schleifen, obwohl er nicht will... es wird nichts bringen.

Du kannst eine Entziehungskur für ihn veranlassen, obwohl er nicht will... es wird nichts bringen.

Und du musst dann entscheiden, inwieweit du damit klar kommst. Da sein - ja, in jedem Fall. Sich aufopfern - nein. Es sind immer noch seine Entscheidungen, auch wenn sie von außen betrachtet falsch aussehen.

Alles Gute und LG
NoName2

Bearbeitet von NoName2
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Da sein will ich aufjedenfall, wir fahren heute gemeinsam in den Urlaub und da freut er sich schon sehr drauf. Da er dort abgelenkt ist, wird er auch nichts trinken. Ich will irgendwann wenn sich die Gelegenheit bietet, das Gespräch mit ihm suchen und sagen das ich mich ernsthaft um ihn sorge.
Ggf auch sagen das die Kinder wenn er so weiter macht nicht mehr kommen dürfen, auch wenn er vor ihnen nichts trinkt.
Aber wahrscheinlich ist das auch zu krass, aber Familie ist ihm wichtig und er würde alles für seine Enkel tun.

Mit der Zeit habe ich gelernt mich nicht mehr aufzuopfern, kann mich also einigermaßen gut abkapseln. Ich habe auch selber Familie und somit nicht viel Zeit.

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Genauso war es bei uns. Irgendwann musste ich auf meinen Körper hören, weil ich mit Familie, 2 Kindern, Haus, Vollzeitjob einfach auch nicht noch mehr leisten konnte.

Abgrenzen ist auf jeden Fall der richtige Schritt. Und wenn er dennoch weiter trinkt, solltet ihr die vorher besprochenen Konsequenzen auch durchziehen. Auch wenns schwer fällt