Alltagsstress und auskotzen

Ich hoffe, ich kann hier Input bekommen zu meinem Problem.

Zu unserer Situation: mein Partner arbeitet Vollzeit 40 Stunden von Montag bis Freitag und verdient 5.000 Euro brutto. Ich arbeite 28 Stunden von Montag bis Samstag, habe einen Tag frei in der Woche und verdiene 1650 Euro brutto. Wir sind nicht verheiratet, haben ein gemeinsames Kleinkind und ein Haus, in dessen Grundbuch wir auch beide eingetragen sind. Vom Kredit zahlt er 650 € Euro und ich 450 € monatlich. Die Nebenkosten werden von einem eigens dafür angelegten gemeinsamen Konto bezahlt auf das wir beide den gleichen Betrag zahlen.
Viele gemeinsame Einkäufe zahlt er, aber nicht alle. Die Anschaffungen für's Kind wie Kleidung, Nahrung, Windeln etc zahle überwiegend ich, ebenso kümmere ich mich um Kauf der neuen und Verkauf der alten Sachen, habe alles im Blick was gemacht werden muss. Er überweist mir als Ausgleich monatlich 200 €.
Ich bringe das Kind morgens in die Betreuung und gehe es wieder abholen. Arzttermine und dergleichen übernehme ebenfalls ich. Spielen, Pflege und betreuen übernehme ebenfalls ich bis abends ca. 19.30 Uhr nach meinem Feierabend bis mein Partner heim kommt.
Ebenso 95 % des Haushalt, Termine rund ums Haus, Garten , auf den Wertstoffhof fahren und alles was sonst noch so anfällt übernehme auch ich.

Anfallende Dinge muss ich meinem Partner nicht nur sagen, weil er sie selbst nicht sieht, ich muss ihn auch noch dran erinnern, damit er es nicht vergisst. Das nervt mich fürchterlich.

Nun haben wir Streit, weil ich ( zum Xten Mal angesprochen) mir 1. mehr Entlastung wünsche im Alltag, weil ich auf dem Zahnfleisch krieche und 2. in manchen Monaten finanziell mit dem A***** an der Wand stehe.

Ich habe ihm vorgeschlagen, dass er auch Stunden reduzieren könnte, damit er mehr zu Hause ist und sich auch mal um etwas kümmern könnte und ich vielleicht etwas aufstocken könnte, damit ich nicht jeden Cent zwei Mal umdrehen muss.
Da wird er aber nicht tun, hat er gesagt.
Zeit für mich habe ich gar keine. Er stellt es aber immer so hin, als hätte ich Zeit ohne Ende für mich und er hätte dann ja auch das Recht darauf am Wochende mal Zeit nur für sich zu haben. Das Kind sieht seinen Vater täglich ca. eine Stunde. Da bin ich einfach nicht bereit an Wochenende auch noch auf gemeinsame Zeit zu verzichten.
An meinem freien Tag bringe ich das Kind auch in die Kita, damit ich daheim mal zumindest das Wesentliche geschafft bekomme. Das war ursprünglich auch anders geplant, denn ich wollte den Tag eigentlich mit meinem Kind nutzen. Das haut aber einfach nicht hin, wie ich mir das wünsche. Hatte ich mir leider einfacher vorgestellt.

Es muss aber eine Lösung her.
Er hat schon öfter, wenn ich das angesprochen habe, zu mir gesagt, dass ich einfach meine Ansprüche runterschrauben müsste. Ich habe meiner Meinung nach keine überhöhten Ansprüche. Ich bin froh, wenn ich ein Mal in der Woche schnell durchsaugen und putzen kann, der Rest muss so zwischendurch und nebenher mitlaufen. Es ist auch nicht so, dass man hier vom Boden essen könnte, aber ich habe gerne eine Grundordnung und räume Sachen zum Beispiel gleich weg, wenn sie anfallen, damit sich nicht die Arbeit türmt.
Die Fenster müssten seit einem Jahr Mal wieder geputzt werden und auch sonst gibt es einige Sachen, die liegen bleiben, weil ich sie mit einem Kleinkind im Auge nicht erledigen kann.

Ich bin auch der Meinung, dass es unser gemeinsames Kind ist und unser gemeinsames Haus und es nicht sein kann, dass die Arbeit nur an einem hängen bleibt, weil der andere sich einen faulen Lenz machen will. Er steht morgens gemütlich auf und lässt sich fast zwei Stunden Zeit um gemütlich zu duschen und zu frühstücken, sitzt dann noch schön 30 Minuten auf dem Klo. Ich muss morgens mich fertig machen, wenn er weg ist und kann dann jeden Morgen hoffen, dass der Kleine nicht wach wird, während ich mich schnell fertig mache, weil das nicht funktioniert und es dann nur Geschrei gibt. Das stresst mich sehr morgens schon. Ich habe auch feste Arbeitszeiten und jeden Morgen diesen Druck, dass ich das alles pünktlich hinbekomme. Ebenso das abholen aus der Kita. Ich MUSS um 16 Uhr alles fallen lassen auf der Arbeit, weil ich die Abholung wegen des Fahrtweg zeitlich nicht schaffe sonst, egal ob ich gerade im Kundengespräch bin oder nicht. Das stresst auch meine Chefin sehr. Und auf der Fahrt darf auch nichts dazwischen kommen, was Zeit raubt. Das stresst mich auch, jeden Tag.

Er ist nicht bereit an seinem bequemen Leben etwas zu ändern.
Und ich verliere immer mehr den Respekt vor meinem Partner, weil auch ich mich respektlos behandelt fühle. Er überweist mir 200 € und damit ist er für sich offenbar aus allem fein raus.
Es macht mich sehr oft traurig und wütend, weil es durchaus Lösungen gäbe, die er aber nicht annimmt.

Wie macht ihr das denn? Wie bekommt ihr das hin?
Habt ihr eine Lösung für mich?

Eine Trennung habe ich bereits mehrfach in Erwägung gezogen, aber ich bin der Meinung, dass es alles sehr viel einfacher sein könnte, wenn er unterstützen würde. Die Zeit dazu hätte er schon, er macht es aber nicht.

Die Situation vorm Kind war eine andere. Da habe ich auch Vollzeit gearbeitet, auch den Haushalt geschmissen, was mir zu den Zeitpunkt aber nicht so viel ausgemacht hatte. Es funktioniert so aber nicht mit dieser neuen Situation.

Ich habe ihm das auch schon mehr als deutlich gesagt, dass sich was ändern muss und auch konkrete Vorschläge gemacht. Aber es läuft alles ins Leere.

Ich bin echt gestresst, wütend und traurig und werde immer aggressiver wegen Kleinigkeiten. Für mich sind es aber oftmals einfach keine Kleinigkeiten mehr. Ich weiß zum Beispiel auch nicht, warum ich einem Erwachsenen nach jedem Frühstück sagen muss, dass er seine Krümel vom Boden fegen soll und sie nicht im ganzen Haus vertrampelt. Solche Sachen, das ist nur ein Beispiel von sehr vielen.
Einfache Handgriffe für ihn und eine Entlastung für mich.
Ich verstehe es einfach nicht.

Sorry für den Roman. Ist auch ein Auskotzpost.

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Hey!

Eigentlich solltest du nicht den gleichen Anteil für die Nebenkosten auf das Konto überweisen. Du verdienst nur ein Drittel seines Gehalts.
Dann sind 200 Euro Ausgleich lächerlich.

Rechne mal durch, ob du nach einer Trennung mit Unterhalt und seinen Umgängen nicht besser dastündest.

Liebe Grüße
Schoko

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Eine ähnliche Diskussion steht hier auch an - allerdings nicht so ausufernd wie bei dir.

Bei euch gibt es folgendes Problem: anscheinend musste dein Partner sich all die Jahre nicht um den Haushalt kümmern, weil du es nebenher gemacht hast. Es gibt Männer, die sehen durch den Situationswechsel (es gibt jetzt ein Kind im Haushalt) die Mehrbelastung und entlasten, und es gibt Männer wie deine (und meinen), die sehen das nicht. Da hilft nur ganz klar Tacheles reden!

Ich habe hier einen Link für dich:
https://equalcareday.de/wp-content/uploads/2019/10/equalcare_mentalload_test.pdf

Drucke ihn zwei mal aus und füllt die Liste unabhängig voneinander aus. Dann setzt ihr euch zusammen und vergleicht. Das was du mit dem Kind machst, ist ein fulltime-Job, der ABER nicht von 8:00-17:00 geht, sondern 24/7 ! DAZU kommt deine Teilzeittätigkeit (die ich nebenbei erwähnt sehr schlecht bezahlt finde. Was arbeitest du und kann man da ansetzen?) UND der mental load mit dem ganzen Drumherum! LETZTERES gilt es fair aufzuteilen. Und scheinbar musst du deinem Mann gewisse Aufgaben einfach zuteilen, ihm dann aber auch die Verantwortung übertragen! Er muss die Mülltonnen rausbringen? Gut, dann ist es auch sein Problem, wenn er es vergisst und die Tonne überquillt. Er ist für den Garten zuständig? Ok, dann rührst du dort ab sofort keinen Finger mehr.

Was ich nicht ganz verstanden habe: er steht 2h30min vor dir auf und du kommst dann in den Stress? Ab sofort ist er für das fertigmachen des Kindes in der Früh zuständig. Je nach Arbeitsweg nimmt dann derjenige das Kind mit in die Kita, bei dem es sich zeitlich besser ausgeht.

Manche Männer sehen diese Belastung wirklich nicht und erfassen sie erst dann, wenn sie sie mit eigenen Augen sehen. Solange wir Frauen dann auch noch zusehen, dass alles - irgendwie - läuft, muß MANN ja auch nichts ändern. Wenn der Karren dann mal gegen die Wand fährt, wachen sie plötzlich auf.

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Er fängt morgens früher an zu arbeiten als ich und hat einen noch weiteren Weg auf die Arbeit als ich, deswegen kommt er auch abends so spät heim. Und er braucht morgens einfach ewig zum Duschen, Klo und so. Daher ist das Bad morgens lange blockiert und ich gehe duschen wenn er fertig ist und muss mich dann beeilen.

Und ja, meine Arbeit ist nicht gut bezahlt. Das Traurigste daran ist, dass ich einen eigentlich anspruchsvollen Job habe mit abgeschlossener Berufsausbildung und über 20 Gesellenjahren. Und ich verdiene schon verhältnismäßig gut für unsere Branche. Auch ein Grund für den Fachkräftemangel. Das will heute keiner mehr machen für die paar Kröten. Verständlich.

Die Blätter schaue ich mir mal an, das ist ein sehr guter Tipp 👌 danke für den Link.

Er hat ja Aufgaben, aber die sind halt irgendwie lächerlich. Zum Beispiel tatsächlich die Mülltonne rausfahren. Und Getränke kaufen. Aber dann kommt er NOCH später heim.

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Das, was bei diesen Zetteln deutlich gemacht wird, übersehen viele Männer. Meiner auch. Die Rede ist von mental load.
An was alles gedacht werden muss, damit der Laden läuft.
Bsp bei meinem Mann: ich arbeite unregelmäßig sprich nach Dienstplan. Wenn ich Mittwoch arbeite, muss er das Kind vom Hobby abholen.
Dienstag Abend erwähne ich, dass er morgen abholen muss.

Für mich wäre hilfreich, wenn ich nicht daran denken muss, ihm das noch mitzuteilen.

Er sagte dann: schick mir noch eine Nachricht mit der genauen Uhrzeit.

Somit muss er nur nachlesen, wann er wo sein muss.
So gut wie 0 mental load, ich hingegen habe damit noch mehr mental load als wenn ich selber abhole.weil ich daran denken muss, ihm eine Notiz zu machen.

Und genau solche Dinge habe ich ihm heute gesagt. Wir haben nämlich diesen Zettel ausgefüllt und es hat ihm die Augen geöffnet, worum ich mich so nebenbei kümmere.

Wir konnten einiges klären und haben ausgemacht, was fix er übernimmt und ich mir das ganze Jahr über keine Gedanken muss.
Und dass er selber mitdenken muss, was zu erledigen ist, wenn ich arbeite.

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Mmhhh. Okay... Ich bekomme DEIN Problem nicht richtig gegriffen. Ich verstehe auch nicht, was genau Du dir von deinem Partner wünschst. Vielleicht geht es deinem Partner genauso.

Du hast also (denke ich) 50% einer Immobilie, für die du aber nur 40% zahlst. Das halte ich schonmal für einen guten Ansatz.

Dann zahlt er fast alle Einkäufe. Super.

Er arbeitet 40h, muss aber lange fahren. Ist also - sagen wir - rund 10 Stunden am Tag aus dem Haus - von rund 9 bis 19.

Du arbeitest auch an 5 Tagen, an einem der Tage (Samstag) betreut der Mann das Kind. Einen Tag in der Woche hast du frei, da ist dein Kind in der KiTa.

Du arbeitest pro Tag 6 Stunden & musst um 16 Uhr alles fallen lassen. Also beginnst du 10 Uhr.

Du kannst also total ruhig in den Tag starten, hast einen Tag ohne Arbeit aber mit Betreuung (das haben 80% aller Familien nicht!), hast einen Tag Arbeit mit Betreuung durch den Mann. An den restlichen 4 Arbeitstag betreut die KiTa.

Offensichtlich geht dein Mann (auch) einkaufen, denn er zahlt ja die meisten Einkäufe.

Außerdem bekommst du noch 200 €.

Ehrlich? Ich hab dein Problem immer noch nicht verstanden.

Kann es sein, dass DIR das Familienleben grundsätzlich zu viel ist? Denn Deine Variante erscheint mir echt eine der Luxusvarianten.

Bist du sehr perfektionistisch? Wo sind deine Zeit- und Energiefresser? Wieso bist du bei deinem vergleichsweise moderatem Pensum so im Hamsterrad?

Ich glaube nicht, dass dir dein Mann da helfen kann. Zuerst solltest du für dich selbst Lösungsstrategien finden...

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Ernsthaft jetzt? #klatsch

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Ja. Ernsthaft. Deshalb habe ich Fragen gestellt, um die Situation der TE besser zu verstehen.

Vielleicht kannst du ja dabei unterstützen.

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Dass du unzufrieden und ausgelaugt bist, ist verständlich!
Ihr solltet einiges ändern:
- Notiert, was ihr im Monat als Familie ausgebt inkl. Lebensmittel, Kleidung für's Kind, Kita-Gebühr, Drogerie etc. Für diese gemeinsamen Kosten kommt ihr anteilig auf. Er z.B. zu 70% und du zu 30%, entsprechend der Einnahmen (deine Care-Arbeit gleicht aus, dass du weniger bezahlst). Alternativ zahlt ihr alles auf ein gemeinsames Konto und jeder bekommt gleich viel "Taschengeld" plus evtl. Benzinkosten raus.
- Besprecht, was dein Partner übernehmen kann. Lass ihn ein paar Bereiche selbst auswählen! Dafür ist er dann allein zuständig. Ohne Ermahnen, ohne dass du es am Ende doch machst! Dann liegen bei ihm eben Krümel, die Klamotten werden nicht mitgewaschen, die Tonne wird nicht geleert, es fehlt frisches Obst etc.
- Übertrage ihm auch Aufgaben, die das Kind betreffen z.B. 2x pro Woche zur Kita bringen, freitags eher nach Hause kommen und mit dem Kind spielen, sonntags 2 Stunden mit dem Kind rausgehen, es 2x abends ins Bett bringen...
- Wenn er keinen Schritt auf dich zumacht, könntest du evtl. weniger arbeiten und er muss das finanziell ausgleichen (deine Altersvorsorge, sein Anteil an den gemeinsamen Kosten wäre höher etc.)
- Überlegt mal, wieviel Freizeit/Me-time jeder von euch hat und schaut, wie es da gerechter verteilt werden kann. Wenn er schon auf dem Sofa oder vor dem PC oder gar schon im Bett ist, während du noch Haushalt machst, dann passt was nicht!
- Putzt die Wohnung am WE an einem Vormittag gemeinsam!

Es ist schade, wenn deine Versuch bisher nichts gebracht haben. Und dass man da den Respekt verliert und sich nicht gewertschätzt sieht, ist total logisch. Sei energischer! Setze Fristen, mach Ansagen statt zu betteln und freundlich zu fragen! Sei direkt und sag es nicht durch die Blume!

Hier war es auch anfangs etwas unausgeglichen, mittlerweile ist aber klar, dass beide ihren Teil machen müssen, sonst läuft es nicht. Mein Mann macht etwa die Hälfte beim Ins-Bett-Bringen/morgens anziehen/Zähneputzen, bringt fast täglich eines der beiden Kinder weg, holt sie gelegentlich ab, ist für Getränke-kaufen, Staubsaugen, Geschirrspülen, Müllentsorgung und Hausbau zuständig und übernimmt auch mal Termine mit Kind, wenn ich es nicht schaffe. Ich mache den Einkauf, putze/wische, mache die Wäsche, betreue die Kinder nachmittags, bringe sie zum Hobby und zum Arzt/Therapie, mache Papierkram, habe Kleidung/Geburtstage/Spielverabredungen/Elternabende im Blick,...

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Ich kann dein Problem nur teilweise verstehen.
Bei uns ist es so, dass mein Mann nochmal ne Ecke mehr Geld mit nach Hause bringt. Ich verdiene ähnlich wie du. Etwas weniger und arbeite nur 24 Stunden die Woche. Ich bin meinem Mann unglaublich dankbar, dass er sich so sehr reinhängt, dass es uns an nix fehlt.
Ich habe einen Vorschlag: ich habe meine Stunden so verteilt, dass ich drei Tage frei habe und drei Tage voll arbeite. Durch diese drei freien Tage, habe ich mehr als genug Zeit für den Haushalt ( den ich zu 99% erledige) und auch genug Zeit für mich.
Das finanzielle finde ich bei euch grundsätzlich fair aufgeteilt. Also was die Fixkosten betrifft zumindest. Alles andere läuft bei uns anders. Wir sind verheiratet, haben aber auch getrennte Konten. Egal was anfällt, auch wenn ich das Geld habe, ich sage meinem Mann was die Kinder brauchen, oder egal was benötigt wird und es wird von uns besorgt und selbstverständlich auch von ihm bezahlt. Also selbstverständlich für ihn. Er schätzt sehr, was ich für unsere Familie leiste. Und ich denke darum geht es auch. Um Wertschätzung und Anerkennung. Ich kann mir vorstellen, dass es der finanzielle Aspekt ist, der dich verärgert.

Bearbeitet von Inaktiv
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Du findest das finanzielle fair aufgeteilt? Er verdient vermutlich ca. 3.060€ netto, bezahlt davon 650€ fürs Haus (ca. 20%), die Hälfte der Nebenkosten (geschätzt 200€) und die Einkäufe (geschätzt 750€) und die 200€ Ausgleich. Bleiben ihm 1.260€ übrig, ca. 40% des Netto.

Sie verdient vermutlich 1.310€ (fast so viel wie er übrig hat) und bezahlt davon 450€ fürs Haus, die andere Hälfte der Nebenkosten (geschätzt wieder 200€) und alles fürs Kind inkl. Windeln, sagen wir das geht sich aus mit den 200€ „Ausgleich“. Sie hat also 660€ übrig, 50% des Netto.

Jo, jetzt könnte man denken ist ja fair. Aber was muss sie noch alles von den 660€ bezahlen und was er von den 1.260€. Wer bezahlt eigentlich die Kinderbetreuungskosten? Und was ist es wert, dass sie es ihm ermöglicht vollzeit arbeiten zu gehen?

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Was würde sie denn zahlen müssen, wenn sie alleine leben würde? Zur jetzigen Zeit dasselbe für eine Zweizimmerwohnung.
Und ja, das ist meine Meinung. Sie arbeitet weniger, um Zeit fürs Kind usw zu haben. War das vorher nicht abgesprochen, wie es wird, wenn mal ein Kind das ist? Über die Betreuungskosten und was mit dem Kindergeld passiert, schreibt die TE nix.

„ Und was ist es wert, dass sie es ihm ermöglicht vollzeit arbeiten zu gehen?“

Andererseits ermöglicht er ihr, weniger arbeiten zu gehen

„ und alles fürs Kind inkl. Windeln,“
Er geht doch auch einkaufen, oder beide zusammen. Das wird er das wohl auch mal bezahlen.

Ich bin sowieso nicht so für dieses meins und deins. Wir sind doch eine Familie. Und das ist es, was mich am meisten an ihrem Mann stört. Alles wird aufgerechnet. Muss nicht sein

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„Da habe ich auch Vollzeit gearbeitet, auch den Haushalt geschmissen, was mir zu den Zeitpunkt aber nicht so viel ausgemacht hatte.“

Das ist leider ganz oft der Ursprung solcher Probleme. Warum machen Frauen das? Warum glauben sie es würde sich dann später etwas ändern? Versteh mich nicht falsch, deine Wut ist völlig berechtigt und es muss sich etwas ändern. Aber der Weg wird halt jetzt sehr steinig und die Steine hast du dir zum Teil selbst in den Weg gelegt.

Fang aber jetzt an Fairness einzufordern. Nicht fragen, fordern und machen.

Das fängt ja mit dem finanziellen an: Wie viel hat er monatlich übrig, wie viel du? Zahlt er dir einen Ausgleich für deinen Verdienstausfall von dem du eine private Altersvorsorge zahlen kannst? Warum zahlt er für euer gemeinsames Haus nur 13% deines Bruttogehaltes ab, du aber 27%?

Und dann die Morgenroutine. Warum lässt du ihn denn gemütlich machen? Warum sagst du noch einfach „Mach die Brotdose fertig, ich geh unter die Dusche“ warum sagst du nicht „Ich hab nen wichtigen Termin, heute musst du bringen.“ und zack, Schlüssel nehmen und raus.

Gleiches beim Haushalt, lass dich seine Wäsche mal liegen. Vergiss doch mal sein Zeug einzulaufen,…

Offenbar braucht er jetzt die harte Tour.

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13% seines…. nicht deines

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Vielleicht stehe ich auf dem Schlauch, wenn sie Teilzeit arbeitet, hat sie mehr Zeit für den Haushalt als er. Sie wäscht doch sowieso. Ist doch egal, ob sie seins mit wäscht, oder nicht. Klar, sie kann die Wäsche auch liegen lassen, bis er abends von der Arbeit kommt. Bis er geduscht und gegessen hat und die Maschine und anschließend der Trockner fertig ist, ist es doch schon nachts.
Was die Aufteilung bzgl des Kindes betrifft, bin ich jedoch bei dir

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Der Klassiker - er war schon immer ein Egoist, mit Kind kannst du das aber nicht mehr stemmen und hoffst auf ein Wunder - dass er sich ändert.

Meiner Erfahrung nach wird das nicht passieren. Er sagte dir ja bereits klipp und klar und wohl mehrfach, dass er NICHTS ändern wird und alles dein Problem ist!

Also hast du die Möglichkeit, das zu akzeptieren und lebst halt so weiter, oder du trennst dich, bekommst dann deutlich mehr Geld (Unterhalt!) und hast weniger Arbeit, da du seinen Kram nicht mehr mit erledigen musst. Und dank Umgang vllt auch mehr Freizeit als jetzt!

Insgesamt: nein, deine Ansprüche sind nicht zu hoch. Aber ich hätte NIE einen Partner gewählt, wo ich als Frau automatisch den Haushalt machen muss usw. Das war mir immer wichtig. Dementsprechend leben wir hier ganz anders (und das, obwohl klassisch ich in EZ bin und mein Mann arbeitet). Er macht seinen Anteil am Haushalt, er übernimmt das Kind/die Kinder, er ermöglicht mir freie Zeit nur für mich. Alles gilt auch umgekehrt! :) und finanziell helfen wir uns aus/er gleicht meinen Verlust etwas aus.

Anders wäre er weder mein Partner, noch Vater meiner Kinder 😅

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Deutlich mehr Geld wäre ich mir nicht so sicher. Er verdient ca. 3000 € Netto, wenn er davon also einen Unterhaltsbetrag von 500 € zahlt, hat sie im Monat zwar "mehr Geld" muss aber entweder das Haus alleine stemmen oder sich eine Wohnung suchen, was für 450 warm bestimmt nicht zu finden sein wird. Das heißt dann gibt sie an der Stelle wieder mehr aus und dann macht es finanziell auch keinen großen Unterschied zu den 200 € die er jetzt zahlt

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Genau DAS sehe ich genauso!

Ich finde das Heranziehen dieses Vergleichs total gut.

Nach meiner Rechnung hätte sie nach einer Trennung WENIGER!

Sie will, dass der Mann sich mehr ums Kind kümmert? Prima! Das hieße Wechselmodell. Dann gibt es für das Kind nur einen sehr geringen Unterhaltsausgleich (ihr Unterhalt an ihn - vermutlich Mindestunterhalt und sein Unterhalt an sie gegen gerechnet).

Sie nimmt sich eine eigene Wohnung. Und irgendwie ahne ich: DAS will sie aber auch nicht...

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Vorab...egal wieviele Stunden er reduzieren würde....es würde sich für dich gar nichts ändern. Der Mann ist, wie er ist und als Teil eines Teams nicht brauchbar.

Dein Kleinkind wird sich weiter entwickeln, noch ist alles sehr anstrengend, aber zumindest das wird sich ändern. Der Mann ist dann aber noch genauso.

Geredet hast du genug, wann wirst du deine Konsequenzen ziehen?
Denn er hat dir mehr als deutlich gemacht, das deine Hoffnung auf ein "er müsste doch nur" hoffnungslos ist.
Oben drauf noch die komplett unfaire finanzielle Aufteilung, bei dem Gehaltsunterschied völlig unrealistisch. Da würde ich als erstes ansetzen.

Und auch hier, wie so oft: es war vor dem Kind kein Stück anders, auch da hast du trotz Vollzeit alleine den Haushalt geschmissen. Warum? Es ist doch auch seiner gewesen. Wer in der Zeit vor dem Kind keinen Finger krumm macht, der macht es später erst recht nicht.

Wenn du so leben willst, dann ist das so. Mir wäre mein Leben zu schade dafür, es mit einem Erwachsenen zu teilen, der alles auf mich ablädt. Und ich würde auch mal gründlich über die Frage nachdenken, warum ich eigentlich alles auf mich abladen lasse und mich doch recht respektlos behandeln lasse.

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Ich würde an einem ganz anderen Punkt ansetzen, denn ob du deinen Partner ändern kannst, sei mal dahin gestellt. Egal wie viel Entlastung er dir kurzfristig verschaffen würde, es würde vermutlich nicht reichen. Du hast aber den riesen Luxus einen Tag in der Woche frei zu haben wo das Kind in der Kita ist und hier würde ich ansetzen. Das ist dein freier Tag und nicht dein "ich-mach-alles-was-liegen-geblieben-ist-Tag" also warum nicht wenigstens einmal im Monat diesen Tag nur für dich nutzen. Therme Kino shoppen ne Freundin treffen, vlt auch wirklich mal mit dem Kind einen schönen Ausflug machen. Mal rauskommen und was anderes sehen. Ider einfach mal mit einem Buch in die Wanne. Ich denke solche Auszeiten, die du bewusst für dich nutzt, helfen dir viel mehr. Du kannst nur bedingt verändern was andere für dich tun aber du kannst verändern was du für dich tust.
Alles Gute