Von der Großstadt in die Kleinststadt - Ja oder Nein?

Hallo Zusammen, vielleicht hat jemand Erfahrung oder Sichtweisen.

Wir leben momentan in Berlin in einer kleinen 3 Zimmer Wohnung mit unseren 2 Kindern. Wir fühlen uns hier im Berliner Kiez eigentlich ganz wohl, aber die Wohnung wird irgendwann zu klein werden, und uns nervt der Müll, die Hundekacke, der Verkehr und die weiten Wege, vor allem in die Natur. Wir lieben aber das kulinarische Angebot, die Möglichkeit an Veranstaltungen mit den Kindern, die Infrastruktur hinsichtlich Ärzte und Einkaufen und viele Menschen, die wir hier kennen. Aber: es ist im Grunde aussichtslos eine bezahlbare 4-Zimmer-Wohnung hier im Kiez zu finden, das bedeutet ein Umzug ist im Grunde unausweichlich irgendwann, denn die Wohnung ist mit 64qm jetzt schon fast zu klein. Das heißt unsere Kiez müssten wir wahrscheinlich eh verlassen, inklusive Schul-/Kitawechsel.

Wir haben jetzt die Chance zum Sommer in eine Kleinststadt (10T Einwohner) ca 1.5 Autostunden entfernt zu ziehen. Wir haben eine schöne 4-Zimmer-Wohnung für fast die gleiche Miete gefunden, mit Garten und jede Menge Platz. Wir hätten auch einen Kitaplatz und die Schule der Kinder in Laufnähe, es gibt einige Restaurants und Cafes in der kleinen Stadt, einen Reiterhof in der Nähe, ein Freibad. Also so ein bisschen was an Angebot besteht. Unser großes Kind wird im Sommer eingeschult und der Wechsel wäre daher vom Zeitpunkt günstig. Meinen Home-Office Job kann ich behalten, und alle paar Wochen mal ins Büro pendeln (mit dem Zug 1.2 Stunden). Mein Mann ist grade zuhause und muss sich eh jetzt einen neuen Job suchen und könnte dann dort was suchen.

ABER: es ist echt ein lebensverändernder Schritt, und wir sind aufgeregt ob wir es wirklich wagen sollen.

Was spricht dafür?
- bezahlbare Wohnung mit Garten und 4 Zimmern
- Naturnah
- ruhiger, sauberer
- die Stadt wird im heißer (Stichwort Klimawandel) und die strukturellen Probleme größer (bspw. Lehrermangel, Wohnungsmarkt, Verkehr...)
- in der neuen Wohnung wäre endlich ein Haustier (Katze) möglich
- meine Familie wäre wesentlich näher dran

Was sind die Bedenken:
- Finden wir da Anschluss? Finden wir neue Freunde?
- wird uns das Angebot der Stadt fehlen? (Restaurants, Konzerte, Museen, Kinderevents in der Sternwarte, in Theatern,etc)
- Wie sind die Leute? Also klar sind sie grundlegend nett, aber es ist dort doch eher konservativ (z.B. ist die AfD-Quote erschreckend hoch...) und wir sind eher alternativ eingestellt (zB bin ich Vegetarier, Nachhaltigkeit ist uns wichtig)

Hat jemand schon Erfahrungen vom Umzug Großstadt aufs Land? Oder lebt auf dem Land und ist ähnlich wie wir? Es würde mich einfach interessieren, ich hab ein bisschen Angst dass wir diesen Schritt bereuen irgendwann.

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Wir sind von einer Großstadt (2 Mio Einwohner) in eine ca. 40 Minuten per Bahn entfernte Kleinstadt gezogen aus den selben Gründen wie ihr. Wir haben auf eine gute ÖPNV Verbindung geachtet und wohnen jetzt naturnah und ruhig. Wir bereuen keine Sekunde, wir kennen nach 3 Jahren alle Nachbarn, haben zwei gute Freunde gefunden und fahren wenn wir möchten mit dem Zug in die Stadt und gehen da ins Museum/Shoppen/Essen 🤷🏻‍♀️ Kita und Schule sind fußläufig, das war uns noch wichtig.
Ich möchte gar nicht zurück. Ich würde allerdings niemals aufs Dorf ziehen, wo man für jedes Brötchen mit dem Auto fahren muss. Es sollte schon alles grundsätzlich fußläufig/Fahrradreichweite da sein: Bäcker, Supermarkt, Spielplatz, Turnverein und was man sonst mehrmals die Woche benötigt.

Bearbeitet von karolaline
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Es kommt wirklich auf euch an. Wir haben den Schritt auch gemacht, sind von Berlin in eine 100k Stadt gezogen. Aus ähnlichen Gründen. Meine Meinung ist komplett konträr zu der über mir. Wir bereuen es fast täglich. Uns fehlt das kulturelle Angebot extrem - Programmkino, Theater, Kneipen und gute Restaurants. Aber fast noch schlimmer ist das Mindset. Die Menschen hier sind so konservativ und kleinkariert. Ich komm damit überhaupt nicht klar, hier bekommt man schon einen Spruch gedrückt wenn man im Bioladen einkauft oder als Mann lange Haare trägt. Wenn ich mittlerweile in die Innenstadt fahre, bekomme ich schlechte Laune. Alles Einheitsbrei, sind alle kleineren deutschen Städte nach einem Baukastenprinzip aufgebaut? Nur große Ketten, keine Einzelhändler, nichts besonderes. Anschluss haben wir hier nicht gefunden. Das Leben und Mindset war einfach immer zu verschieden. Manchmal fühl ich mich wie eine Dörrpflaume die kulturell und kulinarisch immer weiter vertrocknet. Ich brauch auch mind. 3x im Jahr meinen Berlinurlaub um wieder Energie zu tanken, sonst dreh ich durch. Das einzig Positive ist unser großer Garten. Den lieben wir wirklich und verbringen fast jede Minute dort. Was ich daraus gelernt habe: Informiert euch extrem gut darüber wo ihr hin zieht. Wie eingeschränkt ist das kulturelle Angebot? Wie ist das Mindset der Leute. Gibt es eine große Stadt in der Nähe?

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Das Mindset macht mir ja auch Gedanken. Ein Viertel wählte dort zuletzt AfD! Einen Bioladen gibts hier erst gar nicht. Dafür regionale Bauernläden, dort auch viel Bio. Da hier ein kleiner Touri-Hotspot ist, gibt es zumindest in den Sommermonaten auch ein bisschen Abwechslung. Mich reizt auch sehr die Nähe zur Natur. Sowas fehlt mir hier total. Und auch wenn es uns hier im Kiez ganz gut gefällt, können wir hier eh nicht bleiben oder wir leben zu viert in drei kleinen Zimmern :(
Es ist schwierig. Eigentlich war ich 100pro dafür! Jetzt wo es zum Greifen nahe ist, bekomme ich kalte Füße...

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Hey,

also bei uns war es komplett umgekehrt. Wir sind vom Land in die Stadt gezogen und ich nähme lieber Gift, als wieder aufs Land zurückzukehren. Die Gründe:

- Infrastruktur. Hier ist alles verfügbar. Ärzte, Einkaufen, Kita, Schule, Restaurants etc. Und es gibt bei allem eine entsprechend große Auswahl. Man muss nicht in den Dorfkrug, sondern kann sich aussuchen, wo man hingeht.
- ÖPNV: Alles ist super schnell erreichbar. Keine laufenden Kosten fürs Auto.
- Kulturelles Angebot: Konzerte, Theater, Oper, Ballett, Kino... Alles in unmittelbarer Nähe
- Muss man mögen, aber wir lieben es: Anonymität der Großstadt. Man ist für sich und muss sich nicht mit den Nachbarn anfreunden. Man hat einfach seine Ruhe und muss keine Angst haben, dass man geschnitten wird, wenn man nicht zum Fest der freiwilligen Feuerwehr geht und man dann von den Dorfältesten zum Rapport bestellt wird.

Man muss sicherlich Kompromisse machen. Für das Geld, von dem wir uns unsere 3-Zimmerwohnung gekauft haben, hatten wir auf dem Land wahrscheinlich ein freistehendes Haus mit Garten bekommen. Aber das ist es uns allemal wert.

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Aber zwischen „Dorf“ und „Kleinstadt“ gibt es auch noch Unterschiede 😅 die TE will ja nicht aufs Dorf.

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Ich komme aus einer Kleinstadt mit 8000 Einwohnern und da war es genau so, wie ich es beschrieben habe :-)

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Hallo!

Wenn das alles so einfach wäre. Leider gibt es keine Glaskugel, womit man in die Zukunft sehen kann.

Ich kann dir nur meine Geschichte erzählen:

Wir sind von einer Millionenstadt in eine Stadt mit ~10.000 Einwohnern gezogen. Einerseits wurde uns ebenfalls die Wohnung zu klein, andererseits wollte ich mir den Traum von einem eigenen Garten erfüllen.

Vorher haben wir die Infrastruktur abgecheckt: 2 Supermärkte fußläufig erreichbar, Apotheke ebenfalls. Kindergarten um die Ecke, Grundschule auch nur 15 min zu Fuß weg. Auch zwei Allgemeinmediziner in Gehnähe...

Knapp 10 Jahre später hat sich das Bild gewandelt. Der Ort ist darauf ausgelegt, dass jeder immer ein Auto zur Verfügung hat. Ein Supermarkt für Notfallseinkäufe ist noch übrig, der andere wurde kurz nach unserem Umzug geschlossen. Der eine Allgemeinmediziner ist in Pension gegangen, der andere hat sich eine andere Praxis gesucht. Die Grundschule wurde zu klein und eine andere, die fußläufig nicht mehr erreichbar ist, wurde am anderen Ortsende gebaut...
=> Mein Fazit: Infrastruktur kann sich auch verschlechtern!

Was mich allerdings hier am meisten stört, ist die Mentalität der Leute. Ich bin selbst am Land aufgewachsen, aber so ein Spießbürgertum habe ich auch in meinem "Kuhkaff" nicht erlebt. Jeder meint sich in alle Belange einmischen zu dürfen.

Ich vermisse die Großstadt und werde wahrscheinlich wieder zurück gehen, sobald die Kinder aus dem Haus sind. Meinem Garten werde ich zwar nachweinen, aber die ständige Autofahrerei nervt mich und ich möchte wieder ohne allgegenwärtige Einmischungen meinem Alltag nachgehen.

LG
id

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Echt krass, wie unterschiedlich das ist.

Wir wohnen in einem Dorf und das wird hier ständig größer 😅 bald haben wir statt 1 Supermarkt und 2 Discounter 2 Supermärkte und 3 Discounter, die Sparkasse und Apotheke vergrößern sich. Dazu 2 Ärzte mehr. Und trotz Dorf und natürlich auch „Dorfgemeinschaft“ ist man sehr offen, im Umkreis gibt es so wahnsinnig viele tolle Freizeitangebote, grade für Familien 😊

Der ÖPVN wurde extrem ausgeweitet (regelmäßiger Fahrplan, Bus tagsüber alle 30 Minuten inzwischen).

Also es kann auch positiv werden 😁

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Wir haben das gemacht leider . NIE NIE wieder dieses Jahr ist es endlich so weit und wir ziehen in die Großstadt zurück . Haus mit Garten ist ganz nett aber dafür ist auch sonst wenig los . Alles ist gefühlt umständlicher und die Mentalität der Leute hier ,urgs nee . Mit kleinen Kinder hatte das seine Vorteile aber mit Teenagern, wir wollen hier alle nur noch weg .

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So geht's uns auch. Sind vor 20 Jahren aus der Stadt aufs Dorf gezogen, haben hier leider nie richtig Fuß fassen können mangels Interesse an den dörflichen Aktivitäten, die immer mit viel Alkohol versorgt sind und wo du schief angeguckt wirst, wenn du nicht mitpichelst. Wenn du und deine Familie dazu noch vegetarisch leben, dein Mann in Elternzeit geht (fast zwei Jahre !) und danach seine Arbeitszeit reduziert, während du vollzeit arbeitest, ist bei den meisten die Schublade, in die sie dich gesteckt haben, schon abgeschlossen.

Wir haben einen großen Garten, den wir lieben und für die Kids war alles toll, solange sie auf die örtliche Grundschule ging. Bei den weiterführenden Schulen war die Auswahl - nicht vorhanden. Die Oberschule, für die unsere jüngere Tochter eine Empfehlung hatte, hatte einige Probleme, so dass sie wie ihre ältere Schwester aufs Gymnasium gekommen ist. Morgens und mittags ne dreiviertel stunde mit dem Bus, öffis einmal stündlich und am Wochenende gar nicht - und im Dorf tote Hose außer Landjugend-saufparties. Meine große wollte ganz schnell nur noch weg - ihr Freund lebt in Hamburg und sie ist so oft wie möglich da. Und die kleine ist auch auf dem Absprung.

Mein Mann und ich werden 2024 wieder in die Stadt ziehen in mein bis dahin hoffentlich saniertes Elternhaus und wir beide können gar nicht abwarten, bis es soweit ist. Hier halten uns keine 10 Pferde...wenn ich hier alt werden müßte, würde ich mich erschießen!

Bearbeitet von mrs.sunshine
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Mal eine Frage: weshalb tut man sich so etwas 20 Jahre lang an? Ihr habt euch doch von Anfang an in der Gegend nicht wohlgefühlt. Weshalb seid ihr dann so lange geblieben?

Die mangelnde Schulauswahl in den ländlichen Regionen finde ich tatsächlich herrlich befreiend und erfrischend. Letztendlich schenken sich die einzelnen Schulen nicht viel und man kann sich das ganze Getue um die Schulauswahl sparen.

Ich kann vollständig nachvollziehen, dass die ländliche Sauferei nicht jedermanns Sache ist. Aber das mit den fehlenden öffentlichen Verkehrsmitteln weiß man doch. Wer sich am ADW ansiedelt, der muss damit klarkommen, dass er auf ein Auto angewiesen ist.

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Ist halt ne Typsache. Ich könnte es mir als gebürtige Großstädterin überhaupt nicht vorstellen, allein beim Gedanken, dass man bei jedem Einkauf Small Talk halten muss, stellen sich mir die Fußnägel auf.
Allerdings kommt es natürlich auch auf die Nachbarn an, das kann man wohl schwer abschätzen.
Du schreibst, dass sich dein Mann einen neuen Job suchen muss. Davon würde ich es auch abhängig machen. Hat er in der Kleinstadt in seinem Bereich denn gute Optionen?

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Er ist recht flexibel, und würde bestimmt was finden. Der Verdienst wäre sicher geringer, die Mieten und Lebenshaltungskosten aber entsprechend auch...

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Wir sind aus einer Großstadt in einen winzigen Vorort einer Stadt gezogen. Und ich vermisse meine Großstadt auch nach 1,5 Jahren noch beinahe täglich.

Was mich hier am meisten stört: Man geht hier durch die Straßen und alles schreit förmlich nach "Kaff" - die Menschen, die Häuser, die Gärten. Alles.

Das Gefühl, mit dem ich hier durch die Straßen laufe oder fahre ist von Grund auf ein ganz anderes, weil nunmal alles klein, menschenleer und leise ist.

Und auch die Mentalität hier ist gewöhnungsbedürftig. In der ersten Woche hier klingelte direkt ein Nachbar von nebenan - vielleicht Mitte 40 - und wies mich darauf hin, dass wir im Parkverbot stehen. Ich hab ihm erklärt, dass wir gerade einziehen und nur zum Auspacken dort stehen. Er: "Aber dann bitte sofort umparken." 🙄🥱

Unser Nachbar von oben drüber hat mir in der ersten Woche hier erklärt, wie man Pappe am besten zerlegt, damit die Papiertonne nicht so schnell voll ist.

Die Gehwege hier sind um ein vielfaches vollgeka**ter als in der Großstadt. Und hier werden uns regelmäßig Pakete geklaut, die vor der Tür abgelegt wurden.

Also mein Rat: Überlegt es euch verdammt gut!! Gibt es nicht vielleicht die Möglichkeit, in ein Randgebier von Berlin zu ziehen? Oder Potsdam? Obwohl...Potsdam ist auch echt teuer, glaube ich.

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Wir haben soviel in den Randgebieten geschaut - es ist einfach zu teuer... gefühlt ist es unmöglich eine vernünftige 4-5 Zimmer Wohnung zu finden, mal abgesehen von der Platte. Zumindest mit unserem Verdienst, der sich im deutschen Durchschnitt befindet.

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Wir sind damals noch zu dritt von der Großstadt in ein Dorf gezogen. Mein Mann hatte einen neuen Job und Bedingung war der Umzug in den Landkreis. Ich habe bisher immer in Großstädten gelebt.

Ja, gut, der Anfang war etwas ungewohnt. Wir wohnen aber in einem großen Dorf mit guter Infrastruktur. Kita und Grundschule im Ort. Sportvereine auch, Freibad, Supermärkte, Ärzte. Die nächste Kleinstadt ist 10km. Hier sind die weiterführenden Schulen. Die nächste Großstadt 30km. Also alles recht gut erreichbar. Ohne Auto etwas mühsam.

Wir haben hier auch schnell Anschluss gefunden. Aber viele sind schon sehr engstirnig. Aber hat man das in den Vororten der Städte nicht auch?

Man kann es natürlich nicht mit einem Leben in der City vergleichen. Aber wir haben hier Platz und einen Garten und den Wald ganz nah. Unsere Freunde hier sind nicht engstirnig. Und die meisten sind von hier. Es gibt also solche und solche. Klar, kennt hier jeder jeden. Und manche sind auch sehr neugierig. Aber viele sind auch unheimlich hilfsbereit.

Wir sind aber noch am Rande des Rheinlands. Da sind die Menschen ja eher locker.

Unser Sohn (12) will hier nie wieder weg. Unsere Tochter (7) hat schon prophezeit, dass sie nach Köln zieht, wenn sie erwachsen ist.

Klar vermisse ich oft die Großstadt. Aber so, wie wir hier jetzt wohnen, ist entweder unbezahlbar oder es gibt es einfach nicht in der Stadt.

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Wahnsinnig schwer zu sagen und kommt auf den Typ an und die Stadt. Kleinstadt ist nicht Kleinstadt, wobei 10.000 ist schon wirklich nicht so groß wenn dass die offizielle Statistik sagt, meist sind da ja schon eingemeindete Dörfer dabei.

Aufgewachsen bin ich erst in einer Kleinstadt mit circa 35.000 EW. Nette Stadt, Fußgängerzone, normaler Einzelhandel und nette Cafés, ein wenig Kultur und gute Schulen. Würde da mit Familie sofort hinziehen auch wenn ich das ein oder andere vermissen würde.

Meine Teenie Jahre lebten wir auf dem Dorf und obwohl es da noch Bäcker, Arzt, Grundschule und ein bisschen Infrastruktur gab, nichts würde mich da hinkriegen. Man muss einfach immer ins Auto und das wäre nicht meins. Meine Eltern sind damit bis heute happy.


Dann habe ich in einigen Großstädten gelebt, zuletzt 3 Jahre Berlin und bin dann 2020 in eine Stadt mit knapp unter 100.000 EW gezogen. Hatte da vorher auch Sorge aber ehrlich, dass was man an Lebensqualität durch passenden Wohnraum und schnelle Wege gewinnt, dass tröstet mich über die nicht ganz so breite Restaurantauswahl oder dass man eben nicht alles so verfügbar hat wie in der Großstadt.


Werde wohl 2023 wegen dem Job des Partners nach Hamburg ziehen und weine jetzt schon wenn ich die Mieten lese.

Die Frage ist ja auch, wenn ihr aus dem Kiez eh weglässt, dann wohin sonst und wie ist da die Anbindung und Verfügbarkeit. Auch in Berlin gibt es Ecken wo man relativ ab vom Schuss ist, zumindest so dass es den Alltag verändert. Ob ihr am Wochenende dann mal 1.2 h nach Berlin fahrt oder 45Min durch den Stadtverkehr pendelt ist vielleicht gar kein sooo großer Unterschied.