Mein Kind tut mir so leid, und die Schwiegermutter! SiLoPo lang!

Vorweg: Ich schreibe in grau, weil mein Nick irgendwie nicht akzeptiert wird - angeblich ist er bereits vergeben. Deswegen mache ich einen Bindestrich rein und gut ist.

Unsere Tochter ist fast 13, ein fröhliches, aufgewecktes und freundliches Mädchen, natürlich pubertierend, aber wirklich erträglich. Auch wenn ich sie manchmal liebevoll lächelnd an die Wand tackern könnte....

Sie hat eine echte Pechsträhne gerade.

Seit etwa 3 Jahren schwärmt sie für einen Jungen, er geht mit ihr ins Kampfsporttraining, und seit dem Gym sind sie auch auf derselben Schule - er ist 2 Klassen über ihr.
Sie waren echt gute Freunde, haben oft mal ne Pause miteinander verbracht, gewhatsappt, telefoniert, beim Training miteinander quatsch gemacht.... an der Halloweenparty hat er sie gefragt, ob sie mit ihm Zusammensein will. Mein überglückliches Töchterchen hat natürlich ja gesagt.
Nun waren sie 2 Monate zusammen, er war bei uns, sie bei denen, wir waren zusammen im Europa-Park, wir Mütter können gut miteinander, er ist mir sehr sympathisch und ging sehr liebevoll, aber auch zurückhaltend mit ihr um, geküsst haben sie sich zb erst die letzten 2 Wochen (ja, sie erzählt mir viel, und ich bin froh dass sie mir vertraut).
Nun machte er kurz nach Neujahr aus heiterem Himmel Schluss mit ihr - telefonisch! Angeblich bekommt er nicht aus dem Kopf wieviel jünger sie ist (etwas über 2 Jahre) und er hat Angst im Gefängnis zu landen. WTF?! Sie hat gegoogelt und rausgefunden dass das natürlich Quatsch ist und kam dann zu mir, zum trösten lassen.

Sie ist jetzt stocksauer, traurig, wütend und enttäuscht auf einmal. Und der Verlust der Freundschaft, sagt sie, ist fast das schlimmste. Sie hat ja nicht nur den Freundfreund verloren, sondern auch ihren besten Freund. Und der Vertrauensverlust natürlich, sie hatte ihm echt vertraut.
Er ignoriert sie jetzt in der Schule..... gsd hat sie Freunde, die sie auffangen.

Quasi zeitgleich hat sie sich am 28.12. den Fuß gebrochen im Training. Beim Kick üben blöd aufgekommen. Ist jetzt mit Elefantenschuh und Krücken unterwegs, und hat natürlich auch Schmerzen. Und dann macht der Kerl noch Schluss.

Und als ob das nicht reicht, ist gestern ihre heissgeliebte Oma gestürzt und hat sich einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen.
Meine Schwiegermutter (die beste der Welt!!!) Ist schwer dement und körperlich sehr gebrechlich inzwischen, nach 4 Lendenwirbelbrüchen durch Osteoporose natürlich körperlich sehr eingeschränkt, was sie durch die Schonhaltung noch verschlimmert hat, dazu Inkontinenz, Arthritis, undundund.... name it we got it... wie pflegen sie zuhause (wohnen nebeneinander), sie hat PS 4 inzwischen, wir kamen zurecht....
Sie wurde gestern operiert, kommt nächste Woche nach Hause - Reha und Kurzzeitpflege sind auch aus Einschätzung des sozialen Dienstes aufgrund der Umstände nicht empfehlenswert, sie bekommt Panik wenn niemand da ist den sie kennt - momentan im KH ist sie ziemlich sediert und wird IV gepäppelt, da sie ja auch kaum noch ißt (ich hoffe, dass sie dadurch etwas zu Kräften kommt).

Besuch darf nur von 14 bis 17 Uhr rein, das heißt, wir können nichtmal rein um sie zu füttern, dass das Personal das auch noch stemmt erwarten wir ja nichtmal. Aber alleine ißt sie halt nicht. Das Stationspersonal beharrt auf der Besuchsregelung, auch verständlich.... trotzdem doof für uns, bzw vor allem für sie.

Ich hab jetzt alles organisiert: Pflegebett kommt, Pflegedienst kommt 2x täglich (1x große, 1x kleine Körperpflege), Windeln bzw Einlagen wechseln tagsüber macht weiterhin Schwiegervater, wie bisher. Die Schlafzimmereinrichtung muss raus, ein kleineres Einzelbett für Schwiegervater her, hab ich bestellt, die alten Möbel als zu verschenken zu Selbstabbau inseriert und die sind tatsächlich schon vergeben, soweit also alles organisiert, ich stehe mit allen Stellen in Kontakt und arbeite nebenbei noch Vollzeit (Selbstständig mit Kosmetik und med. Fußpflege mit Ladengeschäft, voll ausgebucht).

Meine Tochter hat mich gestern Abend heulend umarmt, ich soll noch mit zu ihr ins Bett kuscheln kommen, da hat sie mir ihr Herz ausgeschüttet. Was ihr alles gerade zu schaffen macht, und die Oma, und dann noch eine 4-5 in Deutsch.... sie tut mir gerade einfach nur so leid, es kommt alles auf einmal für sie.

Ich weiß gar nicht was ich eigentlich von euch will, ich glaub ich musste es einfach mal rauslassen.
Danke für's zulesen, ich stell Kaffee und Kekse hin für alle, die so weit gekommen sind!

Bearbeitet von Inaktiv
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Danke für Kaffee und Kekse, hättest du nicht machen müssen ;)

Klingt wirklich grade nach einer blöden Zeit! Aber du stemmst ja auch ne Menge, Respekt!

Was soll ich sagen? Klingt fies, aber - so ist das Leben manchmal. Die erste liebe zu verlieren tut weh, Liebeskummer ist scheiße, das kennen wir doch alle. Aber deine Tochter wird toll gestützt und das ist doch das wichtige! Dass sie merkt, auch in finsteren Zeiten ist sie nicht alleine und ihr stürzt euch alle gegenseitig!

Das mit der Oma ist natürlich ebenso hart. Aber das gehört zum Leben, auch wenn sich das natürlich keiner wünscht. Umso schöner, dass ihr für sie da seid und es als Familie zusammen angeht! Da nimmt deine Tochter langfristig ganz viel mit!

Nach Regen kommt irgendwann wieder Sonnenschein, ehrlich ❤️

Alles Gute euch!

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Ich kenne einiges davon, ich habe drei Kinder und eine Pflegebedürftige mama um die ich mich die letzten 14 Monate gekümmert hab. Mein Mann ist vor einem Jahr ausgezogen, die Beziehung war nicht die Beste und auch meine beiden Großen mussten sehr unter ihm leiden da er sie immer schlecht gemacht hat und wahnsinnig eifersüchtig auf die Beiden war. Die Jüngste hat er behandelt wie sein eigenes, aber seit er ausgezogen ist kümmert er sich so gut wie gar nicht holt sie maximal einmal im Monat von der Schule ab und bringt sie direkt nach Hause. Das und das ihr Opa im März gestorben ist hat bei ihr zu einem Knacks geführt, sie muss psychologisch betreut werden. Ich selber musste die Beerdigung meines papas alleine machen da meine Schwester ( wir sind nicht seine leiblichen Kinder ) zu der Zeit Corona hatte und gleichzeitig mich um meine Mama kümmern. Eingebrochene Wirbel, nicht gefähig, ect. bis auf die Demenz wie deine Schwiegermutter aber jetzt halt ohne die Hilfe meines papas. Ende November ist meine Mama gestürzt, konnte nicht aufstehen, ich also wie der Wirbelwind mit den Kids vom Christkindlmarkt nach Hause, Schlüssel holen zur Mama und Rettung holen. Die durfte ihr aber nur ins Bett helfen, ins Spital wollte sie nicht. Ich schon kurz vorm burnout, total fertig...eine Woche später klingelt um 4 das Telefon, Mama wieder gestürzt und wieder hat sie sich geweigert ins Spital zu fahren, da war ich dann so fertig dass ich sie tatsächlich angeschrien hab. Das hat dazu geführt dass sie freiwillig, zumindest befristet wobei sie jetzt überlegt dort zu bleiben, ins Pflegeheim gegangen ist. Sie ist aufgeblüht, gesünder, es tut ihr gut, aber am 2. Jänner kam sie ins Krankenhaus da sie sich beim Sturz fünf Wochen vorher weitere vier Wirbeleingebrochen hat und einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen hat. Das hat sie nicht gespührt da sie sehr starke Medikamente nimmt. Dein Mädchen und auch du ihr habt gerade soviel auf einmal durchh zu machen und das ist schwer und sie ist ja erst 13, meine Kleinste ist 12. Nehmt euch Zeit füreinander, versucht das Beste aus dem Ganzen zu machen und auch wenn sie es jetzt nicht glaubt, das heilt alles.

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Manchmal muss man einfach mal alles rauslassen.
Ich finde, du kannst eine sehr stolze Mama und Schwiegertochter sein.
Deine Tochter scheint ein sehr tiefes urvertrauen zu dir zu haben.
Und was du als Schwiegertochter "mal eben so leistetest", so viel Verständnis aufbringt, dich kümmerst und deine Schwiegereltern umsorgt, dass gerade SM in ihrer gewohnten Umgebung bleiben kann.... Ich ziehe meinen Hut und hoffen, dass meine Tochter irgendwann mir genauso vertraut und ich, sollte der Tag kommen, diese Energie für meine Familien haben.
Sei stolz auf sich.

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Da in meiner Familie Katastrophen aller Art auch schon durch sind, mein Tip: Binde Deine Tochter mit ein, dann hat sie nicht soviel Zeit zu grübeln. Wenn die Oma heimkommt, kann sie sich auch mal zu ihr setzen, zuhören, wenn diese was erzählt und wenn es 5x dasselbe ist, ihr aus der Zeitung vorlesen und vielleicht sogar mal Mensch ärgere dich nicht spielen. Deine Maus hat nicht mehr soviel Zeit, ans eigene Elend zu denken und man kann ihr die Gewissheit geben, sie wird gebraucht und tut ihrer Oma was Gutes. Wenn sie ein gutes Verhältnis hatten, könnte das sehr gut klappen. Kann ihr vielleicht auch kleine Häppchen schneiden, essen helfen. Meine Enkelin machte in dem Alter mal eine Woche Praktikum im Altenheim. Obwohl sie den Job nicht lernen will, machte sie die kleinen Hilfsdienste sehr gerne und freute sich über jedes Lächeln.
Ansonsten, wie sag ich immer zu meiner family "Augen zu und durch, hilft ja nix, zusammen kriegen wir das hin!"
Das muss die Nachfolgegeneration leider auch lernen.
Alles Gute für euch!
LG Moni

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Hallo,

ja, die Zeit ist blöd.
Aber setz Himmel und Hölle in Bewegung, dass die Schwiegermutter auf Reha kommt. Keine orthopädische, sondern eine Geriatrische, genau dafür sind wir da. Und wenn es das Akuthaus nicht beantragt, dann über den Hausarzt. Das Reha-Potenzial beurteilt ein Arzt und nicht der Sozialdienst. Ansonsten dränge darauf, dass ein logopädisches Konsil stattfindet. Sehr vielen alten und dementen Menschen fällt die orale Nahrungsaufnahme schwer, daher haben wir inzwischen soviele Fortbildungsmöglichkeiten im Bereich Demenz.
Alles Liebe für euch.

Reina

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Hallo Reina,
sie ist derart dement und gebrechlich, dass eine Reha absolut nicht in Frage kommt. Sie gerät in Panik, wenn sie niemand Bekanntes sieht, deswegen steht sie im KH auch unter Beruhigungsmitteln zusätzlich.
Sie soll in Ruhe ihre letzte Zeit verbringen in der vertrauten Umgebung - mehr als vom Bett aufs Sofa zu wandern hat sie die letzten Jahre nicht gemacht.
Ihre jüngeren Söhne und deren Frauen erkennt sie nimmer, die ließen sich kaum blicken.
Sie nicht ins Heim zu geben habe ich ihr versprochen, und das ist etwas, das sie auch heute noch weiß: Bitte nicht ins Heim, sagt sie immer wieder.
Sie ist lieb und gutartig und wirklich pflegeleicht, wenn man das so sagen kann, bemüht sich mitzuhelfen wo sie kann und ist einfach lieb und dankbar.
Ich bin einfach froh dass ich jetzt den Pflegedienst durchgesetzt habe, die beiden wollten keine fremden Menschen im Haus. Jetzt geht es nimmer anders. Zumindest eine adäquate Pflege ist jetzt sichergestellt, darum hab ich lange gekämpft - es blieb viel auf der Strecke, Dinge wie Haarwäsche, Gesicht eincremen, überhaupt eincremen. Schwiegervater hat das geschafft was wichtig war, was drüber raus ging und ich nicht machen konnte weil nicht da, fiel hinten runter.
Solange sie noch mobil war hab ich sie alle 4 Wochen rübergeholt in mein Arbeitszimmer und hab ihr eine "Altbausanierung" verpasst; Fußpflege, Maniküre, Extremitäten massieren, Gesichtsbehandlung, Gesichtsenthaarung, Wimpern und Brauen färben, Peeling, Maske, Haare färben usw., was sie eben noch gerne wollte.
Jetzt mache ich halt was geht drüben bei ihr.

Sie soll einfach ihre Ruhe haben und ihre vertraute Umgebung und ihre lieben Menschen um sich.

Der Narkosearzt war sich nicht sicher, ob sie wieder aufwacht. Und wir uns nicht sicher, ob das für sie nicht gnädiger wäre....
Aber jetzt machen wir was wir können, um ihr eine möglichst schöne letzte Zeit zu geben.

Mensch ärgere dich nicht spielen, das kann sie kognitiv nicht mehr. Ebenso vorlesen, das geht 2,3 Minuten, dann sagt sie Aufhören, es wird ihr zuviel.
Erzählen kann sie nimmer wirklich, weil ihr die Worte fehlen. Ihr etwas erzählen, das versteht sie nicht mehr.
Fotos anschauen, ihre von früher, das geht manchmal. Aber sonst.... nix.
Nichtmal Fernsehen, es überfordert sie und sie schaut weg und sagt mach aus.

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Nur kurz zu dem Thema, dass der Freund Angst hat im Gefängnis zu landen weil sie jünger ist.
Tatsächlich ist es so, dass er sich strafbar machen würde, wenn er mit deiner Tochter geschlechtsverkehr hätte.
Er würde zwar ziemlich sicher nicht im Gefängnis landen, aber eine Straftat würde er schon begehen.

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Mit Sicherheit nicht. Zum einen sind sie weit von Sex entfernt (zumindest sie), zum anderen gibt es eine Zone, wenn die beiden altersmässig und kognitiv nicht weit auseinander sind.
Also definitiv nein.

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Doch. Paragraf 176 StGB.
In Absatz 2 steht dass von einer Strafe abgesehen werden KANN, wenn er Altersunterschied nicht zu groß ist.
Kann, nicht muss.

Sexuelle Handlungen mit Kindern (also alle Personen unter 14 Jahren) sind grundsätzlich immer (!!!) verboten !

Wenn zwei 13 jährige miteinander schlafen, begehen sie zwar die Straftat, sind aber beide schuldunfähig und werden nicht bestraft.
Ist einer älter, ist er „dran“.

Das nur mal als rein rechtliche Aufklärung, der Junge hat also nicht ganz unrecht.